7 Minuten
Xiaomis neuestes Wearable, die Redmi Watch 6, erscheint mit einem deutlich schlankeren Profil, einem helleren OLED-Display und einer neuen programmierbaren Shortcut-Taste – und das alles bei dem gleichen Einstiegspreis wie im Vorjahr. Die Uhr ist in China bereits verfügbar und zielt darauf ab, sinnvolle Upgrades zu liefern, ohne das Budget zu sprengen. Für Käufer, die nach einer preiswerten Smartwatch mit guter Displayqualität, umfassenden Fitnessfunktionen und solider Hardware suchen, stellt die Redmi Watch 6 eine interessante Option dar. In diesem Artikel betrachten wir Design, technische Daten, Sensorik, Konnektivität, Akkulaufzeit sowie Preis-Leistungs-Aspekte und ordnen die Uhr im Marktumfeld ein.
Schlankeres Gehäuse, schärferes Display – der erste Eindruck täuscht
Auf den ersten Blick behält die Redmi Watch 6 das bekannte rechteckige Design mit einem 2,07" großen OLED mit abgerundeten Ecken bei, doch das Display ist deutlich heller geworden: Die Spitzenhelligkeit steigt auf 2.000 Nits gegenüber 1.500 Nits beim Vorgängermodell. Diese höhere Helligkeit verbessert die Ablesbarkeit im Freien, besonders bei direkter Sonneneinstrahlung, und sorgt für lebendigere Ziffernblätter und Animationen. Gleichzeitig sorgen schmalere Bildschirmränder und ein reduziertes Gehäuse dafür, dass die neue Uhr mit Abmessungen von 46,5 x 40,0 x 9,94 mm knapp unter 10 mm Bauhöhe liegt — ein spürbarer Fortschritt für den Tragekomfort am Handgelenk. Das Gewicht bleibt konkurrenzfähig bei etwa 31 g (ohne Armband) und ist damit leicht unter dem vorherigen Modell, was die Redmi Watch 6 für sportliche Aktivitäten und Dauernutzung prädestiniert.
Bei der Fertigung setzt Xiaomi auf eine Kombination aus robusten Materialien und einem leichten Aufbau: Die reduzierte Gehäusedicke und das geringere Gewicht bedeuten nicht nur weniger Druck auf das Handgelenk, sondern ermöglichen auch eine unauffälligere Integration unter Jacken- oder Hemdmanschetten. Das gesteigerte Displaykontrastverhältnis des OLED-Panels verbessert Schwarztöne und die allgemeine Bildwiedergabe — ein Pluspunkt für Uhrenbenutzer, die häufig auf visuelle Informationen wie Karten, Benachrichtigungen oder Trainingsmetriken achten. Auch die fühlbare Haptik von Krone und Knopfabständen wurde optimiert, sodass das Trageerlebnis sauberer und hochwertiger wirkt.
Design-Änderungen, die zählen
- Unibody aus Aluminiumlegierung mit einer Edelstahlkrone für eine stabile Bedienung und langlebige Haptik
- Neue Shortcut-Taste, programmierbar mit drei Aktionen (einmal drücken, lange drücken, doppelt drücken), die das schnelle Starten von Funktionen wie Workout-Modi oder Wecker erlaubt
- Drei Farbvarianten: Blau, Silber und Schwarz, die unterschiedliche Stilpräferenzen abdecken
 |  |  |
Unter der Haube: Akku, Sensoren und Konnektivität
Im Inneren setzt die Redmi Watch 6 wie ihr Vorgänger auf einen 550-mAh-Akku, aber Xiaomi gibt verbesserte Nutzungszeiten an: Bis zu 24 Tage bei sehr sparsamer Nutzung, rund 12 Tage mit aktivem Gesundheits-Tracking und etwa 7 Tage bei aktivierter Always-On-Anzeige (AOD). Diese Angaben entsprechen typischen Herstelleraussagen für Smartwatches im Einsteiger- bis Mittelklasse-Segment; in der Praxis hängen die tatsächlichen Laufzeiten stark von Nutzungsverhalten, Anzahl aktiver Sensoren, Helligkeit und Benachrichtigungsaufkommen ab. Wer viele Workouts mit GPS durchführt, ständiges Herzfrequenz- und SpO2-Tracking aktiviert oder mehrere Drittanbieter-Apps nutzt, wird erfahrungsgemäß deutlich kürzere Laufzeiten sehen.
In Testszenarien empfehlen sich zwei praxisnahe Messarten: ein konservativer Modus mit minimalen Benachrichtigungen, AOD deaktiviert und moderatem Aktivitätsniveau sowie ein intensiver Tracking-Modus mit häufigem GPS, AOD und permanenter Herzfrequenzmessung. Xiaomi erwähnt zwar keine Schnellladezeiten im offiziellen Kurztext, aber mit einer 550-mAh-Batterie sind typische Ladezeiten moderat — oft in der Größenordnung von 1 bis 2 Stunden bei magnetischen Ladepads ähnlicher Geräteklasse. Nutzer sollten für den Alltag einen Ladezyklus von 1–2 Mal pro Woche einplanen, abhängig vom Einsatzprofil.
Die Sensorausstattung ist für den Preis umfangreich: optische Herzfrequenzmessung, SpO2-Sauerstoffsättigungssensor, Schlafüberwachung und mehr als 150 Sportmodi, die sowohl Standardaktivitäten wie Laufen und Radfahren als auch spezialisiertere Workouts abdecken. Dual L1 GNSS-Antennen (die L1-Frequenz ist die gängige GPS-Frequenz) sorgen für präzisere Outdoor-Positionsbestimmung gegenüber Single-Antenna-Designs, was längere Laufstrecken, Routenaufzeichnungen oder Navigation in offenen Umgebungen zuverlässiger macht. Die Bewertung 5ATM weist auf eine Wasserdichtigkeit bis 50 Meter hin, sodass die Uhr zum Schnorcheln geeignet ist und selbst Herzfrequenzmessungen unter Wasser möglich sind — allerdings mit den üblichen Einschränkungen bei optischen Sensoren durch Wasserbewegung und Materialeigenheiten.
Smartwatch-Funktionen jenseits der Basis-Tracking-Optionen
Als Betriebssystem nutzt die Redmi Watch 6 HyperOS 3, eine weiterentwickelte Firmware, die für flüssige Animationen, bessere Energieverwaltung und erweiterte App-Unterstützung optimiert ist. Die Uhr unterstützt Bluetooth 5.4 für stabilere Verbindungen und geringeren Energieverbrauch bei Kopplung mit Smartphones. Zudem ist NFC integriert, mit dem kontaktlose Zahlungen, digitale Pässe und andere Bezahlformate realisiert werden können; außerdem werden QR-basierte Zahlungssysteme unterstützt, die besonders in Regionen mit breiter QR-Bezahlakzeptanz praktisch sind. Eine eSIM-Option bietet das Modell noch nicht – das heißt, eigenständige Mobilfunkverbindungen sind derzeit nicht vorgesehen.
Für die Kommunikation und erweiterte Nutzung erlaubt die Redmi Watch 6 schnelle Antworten in Apps wie WeChat, außerdem lässt sich eine Auswahl an Drittanbieter-Apps installieren. Beispiele reichen von Flightradar24 für Luftverkehrsinfos bis zu einfachen Casual-Games wie 2048, um das Funktionsspektrum zu erweitern. Die Fähigkeit, Drittanbieter-Apps zu verwenden, hebt die Watch 6 aus dem reinen Fitness-Tracker-Segment in Richtung vollwertiger Smartwatch. Denkbar sind weiterhin Funktionen wie individuelle Watchfaces, Widgets für Wetter, Kalender und erweiterte Benachrichtigungen, wobei der Grad der Anpassbarkeit natürlich von der App-Ökonomie um HyperOS abhängt.
Preis und Verfügbarkeit: gleicher Preis, besseres Gesamtpaket
Die Redmi Watch 6 startet in China zu einem Preis von CNY 600 (etwa 85 US-Dollar / ca. 75 Euro / ungefähr ₹7.500), damit entspricht der Einstiegspreis dem des Vorgängers Watch 5. Xiaomi hat noch keine weltweite Markteinführung offiziell bestätigt, doch angesichts der breiten Verfügbarkeit der vorherigen Generation ist ein internationaler Launch in naher Zukunft wahrscheinlich. Bei einer Markteinführung in Europa ist zu erwarten, dass der Euro-Preis etwas über dem chinesischen Umrechnungspreis liegt, da lokale Steuern, Importzölle und Vertriebskosten einkalkuliert werden müssen.
Aus Käuferperspektive bietet die Redmi Watch 6 ein sehr ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis: verbesserte Displayhelligkeit, reduziertes Gehäusevolumen, programmierbare Hardware-Taste und eine solide Sensorik gepaart mit längeren Akkulaufzeiten im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten derselben Preisklasse. Für Nutzer, die ein günstiges Einsteigergerät suchen, das dennoch viele Smartwatch-Funktionen bietet (NFC, Drittanbieter-Apps, umfangreiche Sportmodi), ist die Redmi Watch 6 eine relevante Alternative zu Angeboten von Herstellern wie Amazfit, Realme oder Honor — wobei jede Marke eigene Vor- und Nachteile bei Software-Ökosystem, App-Support und Service hat.
Wer also auf der Suche nach einer budgetfreundlichen Smartwatch mit hellerem Display, schlankerem Sitz und einer zusätzlichen anpassbaren Taste ist, sollte die Redmi Watch 6 im Blick behalten. Für Fitness-Enthusiasten, Gelegenheits-Sportler und Nutzer, die eine ausgewogene Kombination aus Alltagsfunktionen, Akkuoptimierung und Smartwatch-Features wollen, ist die Watch 6 eine empfehlenswerte Option. Bei finaler Kaufentscheidung empfiehlt es sich, auf Tests zu achten, die die Genauigkeit der Sensoren, die reale Akkulaufzeit im Alltag und die Verfügbarkeit von Software-Updates detailliert prüfen, da diese Faktoren den langfristigen Wert der Smartwatch maßgeblich beeinflussen.
Quelle: gsmarena
Kommentar hinterlassen