SmartThings AI: ~30% Energieeinsparung bei Waschmaschinen

Groß angelegte Feldstudie zeigt: SmartThings AI Energy‑Saving Mode reduzierte bei 187.000 Samsung‑Waschmaschinen den Stromverbrauch um rund 30 % (5,02 GWh), verifiziert durch Carbon Trust nach DUCD‑Protokoll.

Tim Becker Tim Becker . Kommentare
SmartThings AI: ~30% Energieeinsparung bei Waschmaschinen

8 Minuten

Samsung gibt an, dass der SmartThings AI Energy-Saving Mode den Stromverbrauch hocheffizienter Waschmaschinen in einer groß angelegten Praxisstudie, die vom Carbon Trust verifiziert wurde, um etwa 30 % senken kann. Die Ergebnisse deuten auf spürbare Einsparungen für Haushalte hin und liefern zugleich einen Fahrplan für intelligentere und nachhaltigere Haushaltsgeräte.

Data from the field: scale and scope

Die Verifizierung umfasste Energiedaten von rund 187.000 Samsung-Waschmaschinen in 126 Ländern und erstreckte sich über ein Jahr, von Juli 2024 bis Juni 2025. Die teilnehmenden Modelle erfüllten jeweils die in ihren Märkten geltenden Effizienzlabels — etwa Energy Star in den USA oder 5‑Sterne‑Bewertungen in Indien. Über den Studienzeitraum berichtet Samsung, dass die Aktivierung des SmartThings AI Energy-Saving Mode den Verbrauch so weit reduzierte, dass insgesamt 5,02 Gigawattstunden (GWh) Strom eingespart wurden.

Um das in alltägliche Größenordnungen zu übersetzen: 5,02 GWh entsprechen ungefähr dem monatlichen Stromverbrauch von etwa 14.000 Haushalten in Seoul, basierend auf durchschnittlichen Werten der Korea Electric Power Corporation (KEPCO). Solche Zahlen sind greifbare Belege für eine Effizienzfunktion, die von Nutzern während der Studie freiwillig aktiviert wurde. Diese Praxisdaten liefern damit realistischere Aussagen zur Energieeffizienz als rein laborbasierte Tests.

Die Studie betont mehrere für Verbraucher und Hersteller wichtige Aspekte: die Breite der Stichprobe, die internationale Abdeckung und die Tatsache, dass Einsparungen bei aktivierter, freiwilliger Nutzung erzielt wurden. In Verbindung mit unabhängiger Drittfirmen‑Verifizierung stärken diese Elemente die Glaubwürdigkeit der Energie‑ und Nachhaltigkeitsbehauptungen von Smart Home‑Funktionen.

How the AI mode actually saves power

SmartThings AI überwacht Nutzungs‑ und Betriebsdaten und optimiert das Verhalten kompatibler Geräte über Gerätegrenzen hinweg. Bei Waschmaschinen passt die Funktion Zyklusauswahl, Startzeitpunkte, Wasserzulauf, Waschdauer und weitere Parameter an, basierend auf erlernten Nutzergewohnheiten, aktuellen Energiepreisen und Netzbedingungen. Ziel ist, den Energieeinsatz zu minimieren, ohne die Waschleistung zu beeinträchtigen.

Technisch betrachtet kombiniert das System zeitliche Mustererkennung (wann wird gewaschen?), Kontextinformationen (z. B. Tarifzeiten, lokale Netzlast) und Gerätekennwerte (z. B. Trommelgröße, Beladungsgewicht), um Waschzyklen zu planen, die weniger Strom benötigen. In vielen Fällen werden zudem kürzere oder niedrigere Temperaturzyklen vorgeschlagen, wenn die gewählte Wäscheart dies zulässt. All diese Anpassungen erfolgen im Rahmen der Gerätesoftware und der SmartThings‑Plattform, wobei die Modelle in der Studie manuell von den Nutzern aktiviert wurden — was bedeutet, dass die berichteten ~30 % Reduktion reale Aktivierungsraten und Nutzerverhalten widerspiegeln.

Wichtig für Energieeinsparungen ist, dass die Optimierung nicht nur einzelne Parameter, sondern das Zusammenspiel mehrerer Stellgrößen berücksichtigt. Beispielsweise kann eine Kombination aus späterem Startzeitpunkt in Niedertarifzeiten und einem angepassten Schleudergang den Energieverbrauch deutlich reduzieren, ohne die Reinigungsergebnisse merklich zu verschlechtern. Solche integrierten Ansätze sind charakteristisch für KI‑gestützte Energiemanagementfunktionen im Smart Home.

  • Studienumfang: ~187.000 Geräte
  • Länder: 126
  • Zeitraum: Juli 2024–Juni 2025
  • Verifizierte Einsparungen: 5,02 GWh insgesamt (~30 % pro betroffenem Gerät)

Why third-party verification matters

Die Verifizierung durch Carbon Trust erfolgte nach den Decarbonizing the Use‑Phase of Connected Devices (DUCD) Protokollen, einem Rahmenwerk zur Messung des Energieverbrauchs vernetzter Geräte in der Nutzungsphase. DUCD wurde entwickelt, um Konsistenz und Transparenz bei Aussagen zur Energieeinsparung von Smart‑Home‑Funktionen sicherzustellen. Durch die Nutzung eines etablierten Protokolls lässt sich der Energieeinsparungseffekt vergleichbar und nachvollziehbar dokumentieren.

Samsung gibt an, das erste Unternehmen zu sein, das eine so groß angelegte DUCD‑basierte Verifizierung abgeschlossen hat. Für Verbraucher, Regulierungsbehörden und Branchenbeobachter erhöht eine unabhängige Prüfung wie diese die Glaubwürdigkeit von Energie‑ und Nachhaltigkeitsansprüchen. Prüfungen durch Dritte wie das Carbon Trust sind in der Energie‑ und Klimakommunikation wichtig, weil sie methodische Fehler, selektive Berichterstattung und Überoptimismus reduzieren können.

Darüber hinaus hilft eine standardisierte Verifizierung dabei, die Wirksamkeit unterschiedlicher Technologien und Herstelleraussagen objektiv zu vergleichen. Für Hersteller von Haushaltsgeräten und Smart‑Home‑Anbietern kann dies ein Wettbewerbsvorteil sein: Wer belegbare Energieeinsparungen bietet, stärkt das Vertrauen der Verbraucher und erleichtert regulatorische Prüfprozesse in Märkten mit strengen Energie‑ und Öko‑Labels.

What this means for consumers and the industry

Stellen Sie sich vor, Ihre Waschmaschine lernt die besten Zeiten und Einstellungen, um Wäsche effizient zu waschen — mit weniger Kosten und geringeren CO2‑Emissionen. Genau das ist das Versprechen solcher KI‑gestützten Energiesparfunktionen. In der Praxis hängt der Nutzen jedoch stark von der Akzeptanz durch die Nutzer ab: Die in der Studie ausgewiesenen Einsparungen wurden erzielt, nachdem Nutzer die Funktion aktiv eingeschaltet hatten. Das unterstreicht, dass Bequemlichkeit, Vertrauen und Transparenz entscheidend dafür sind, wie viele Haushalte tatsächlich profitieren.

Samsung plant, detailliertere Daten zu Energie‑ und CO2‑Auswirkungen zu veröffentlichen, um Vertrauen aufzubauen. Solche Informationen können Verbrauchern helfen, die potenziellen Einsparungen in ihrem lokalen Kontext besser einzuschätzen, beispielsweise unter Berücksichtigung regionaler Stromtarife, Netzintensität und durchschnittlicher Haushaltsgewohnheiten.

Für die Geräteindustrie bedeutet die Studie, dass KI‑gestützte Steuerungen tatsächlich skalierbare Effekte auf den Stromverbrauch haben können. Hersteller sollten daraus lernen, wie wichtige Fragen adressiert werden müssen: Welche Voreinstellungen (Defaults) sind angemessen? Wie wird Nutzerdatenschutz gewährleistet? Und wie wird die Nutzeroberfläche gestaltet, damit Verbraucher die Energiesparoptionen leicht verstehen und aktivieren — ohne sich bevormundet zu fühlen?

Ein weiteres Thema ist die Interoperabilität mit Smart‑Home‑Ökosystemen und Energiemanagementsystemen auf Netzebene. Wenn Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte intelligent mit Energieversorgern oder Home‑Energy‑Management‑Systemen (HEMS) zusammenarbeiten, ließen sich Lastspitzen glätten und erneuerbare Energien besser ins System integrieren. Solche netzdienlichen Betriebsmodi könnten potenziell zusätzliche wirtschaftliche und ökologische Vorteile liefern.

Looking ahead: more AI appliances and a CES reveal

Samsung kündigt an, AI‑gestützte Energiesparfunktionen auf weitere Haushaltsgeräte auszuweiten und Verbrauchern transparentere Informationen zu Verbrauch und Emissionen bereitzustellen. Dazu gehört, dass Nutzer Einblick bekommen sollen, wie viel Energie und CO2 durch aktivierte Funktionen eingespart werden — ein wichtiger Schritt für die Nutzerakzeptanz und die Nachvollziehbarkeit von Nachhaltigkeitsversprechen.

Die Firma plant zudem, neue KI‑gestützte Haushaltsgeräte auf dem 'The First Look'‑Event während der CES 2026 in Las Vegas vorzustellen. Diese Messe bietet eine Plattform, um zu demonstrieren, wie Energieeffizienz in der nächsten Gerätegeneration integriert wird — von optimierten Waschzyklen bis hin zu vernetzten Kühlschränken und Wärmepumpen, die Lastverschiebung und erneuerbare Integration unterstützen könnten.

Ob Sie sich für Energietechnologie interessieren oder einfach nur Ihre Stromkosten senken möchten: Die Kombination aus verifizierten Ergebnissen und breiterer KI‑Einführung ist ein Entwicklungspfad, den es sich zu beobachten lohnt. Entscheidend wird sein, ob Nutzer freiwillige Opt‑ins bevorzugen oder ob die Industrie zu stärker automatisierten Energiemanagement‑Lösungen übergeht. Beide Ansätze haben Vor‑ und Nachteile: manuelle Aktivierung stärkt die Nutzerkontrolle, automatisierte Steuerung maximiert potenziell die Einsparungen, muss aber Vertrauen und Datenschutz stärken.

Kurzfristig dürften weitere Feldstudien und transparente Berichte über Einsparungen, CO2‑Reduktionen und Nutzererfahrungen helfen, Unsicherheiten zu reduzieren. Langfristig könnte eine breite Verbreitung von Smart‑Energy‑Funktionen in Haushaltsgeräten einen messbaren Beitrag zur Energieeffizienz und zur Dekarbonisierung des Haushaltssektors leisten, insbesondere wenn diese Geräte in Energiesysteme integriert werden, die erneuerbare Quellen bevorzugen.

Abschließend ist es wichtig, realistische Erwartungen zu behalten: Ein einzelnes Feature wird nicht alleine die Energiewende herbeiführen. Aber in der Summe vieler intelligenter, vernetzter und verifizierter Funktionen liegt ein signifikanter Hebel, um Energieverbrauch und CO2‑Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren. Die Rolle unabhängiger Verifizierer wie Carbon Trust und standardisierter Messprotokolle (z. B. DUCD) wird dabei zentral bleiben, um Vertrauen zu schaffen und vergleichbare Leistungskennzahlen bereitzustellen.

Für Verbraucher heißt das: Achten Sie bei Kaufentscheidungen auf nachprüfbare Aussagen zur Energieeffizienz, fragen Sie nach transparenten Einsparungsmessungen und prüfen Sie, wie einfach Energiesparfunktionen in Ihrem Alltag zu aktivieren sind. Für Hersteller heißt es: Investieren Sie in nachweisbare Effizienz, klare Kommunikation und datenschutzfreundliche Implementierungen, um die breite Akzeptanz von Smart‑Home‑Energiefeatures zu fördern.

Quelle: gizmochina

"Gaming und E-Sports sind mehr als nur ein Hobby für mich. Ich berichte live von den größten Turnieren und Hardware-Releases."

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