Morefine M900 Mini-PC: Kompakter Ryzen-AI Performer

Der Morefine M900 Mini-PC kombiniert Ryzen-AI-Prozessoren, eine Radeon-iGPU, OCuLink-eGPU-Support und bis zu 96 GB DDR5. Ideal für Creator, Gamer und Profis, die kompakte Leistung, Quad-Display-Funktionen und moderne Konnektivität benötigen.

Sarah Hoffmann Sarah Hoffmann . Kommentare
Morefine M900 Mini-PC: Kompakter Ryzen-AI Performer

8 Minuten

Morefine hat den kompakten, aber leistungsstarken M900 Mini-PC vorgestellt, der mit Ryzen-AI-Prozessoren, einer Quad-Display-Ausgabe und Unterstützung für bis zu 96 GB DDR5-RAM ausgestattet ist. Der Rechner richtet sich an Kreative, Gamer und Power-User, die eine geringe Stellfläche verlangen, ohne Abstriche bei der Leistung zu machen. In einem sehr kleinen Gehäuse bringt der M900 zahlreiche Desktop-Funktionen unter, die sonst größeren Workstations vorbehalten sind.

Kleine Box, große Rechenleistung

Der M900 wird in drei Konfigurationen angeboten: AMD Ryzen AI 7 350, Ryzen AI 5 340 und Ryzen 7 H255. Das Spitzenmodell Ryzen AI 7 350 basiert auf der Zen-5-Architektur und bietet 8 Kerne, 16 Threads sowie einen Boost-Takt von bis zu 5,0 GHz. Morefine gibt für diesen Chip eine KI-Durchsatzleistung von 66 TOPS an, wovon 50 TOPS von der dedizierten NPU (Neural Processing Unit) übernommen werden. Diese Kombination signalisiert, dass der M900 nicht nur für klassische CPU-lastige Aufgaben geeignet ist, sondern gezielt auch für On-Device-AI-Workloads optimiert wurde.

Die Messgrößen wie TOPS (Tera-Operationen pro Sekunde) sind ein Indikator für die Fähigkeit des Systems, neuronale Netze schnell auszuführen — relevant für Anwendungen wie Echtzeit-Inferenz, lokales Machine Learning, Bild- und Videoanalyse oder Sprachverarbeitung direkt am Gerät. Daraus ergibt sich ein klarer Vorteil gegenüber Mini-PCs, die nur auf reine CPU-Leistung setzen: der M900 ermöglicht hybride Arbeitslasten, bei denen CPU, GPU und NPU zusammenarbeiten, um Latenzen zu reduzieren und Datenschutz zu verbessern, weil Daten lokal bleiben.

Im Vergleich zu klassischen Desktop-CPUs ist die Herausforderung bei kompakten Gehäusen natürlich das thermische Management und die Energieaufnahme. Morefine versucht hier offenbar, einen Kompromiss zu finden: die Zen-5-Kerne liefern hohe Single-Thread-Performance für interaktive Aufgaben, während die NPU zusätzliche Beschleunigung bei AI-Berechnungen bietet, ohne die CPU zu überlasten. Für Entwickler, die lokal Modelle trainieren oder Edge-Inferenzen durchführen möchten, kann das einen deutlichen Produktivitätsgewinn bringen, vor allem wenn schnelle, stabile Antwortzeiten erforderlich sind.

Integrierte Grafik und reales Gaming

Auf der Grafikseite verfügt der Ryzen AI 7 350 über eine integrierte Radeon 860M mit 8 Compute Units und einem Kerntakt von bis zu 3,0 GHz. Diese iGPU erlaubt 3D-Rendering, bietet Hardware-Unterstützung für Raytracing und ist in der Lage, moderne AAA-Titel in annehmbaren Einstellungen zu betreiben — insbesondere bei 1080p oder in reduzierten Grafikeinstellungen. Für Content-Ersteller ist die integrierte GPU außerdem nützlich für Beschleunigung bei Videovorgängen: Encoding-/Decoding-Beschleuniger können Exportzeiten verkürzen und die Bearbeitung flüssiger gestalten.

Wer dennoch mehr GPU-Leistung benötigt, profitiert vom externen GPU-Support via OCuLink. Diese Schnittstelle ermöglicht den Anschluss von leistungsfähigeren Desktop-GPUs in externen Gehäusen (eGPU), sodass der M900 bei Bedarf zur ernsthaften Spiele- oder Rendermaschine aufgerüstet werden kann. Für Anwender, die zwischen mobil kleinem Formfaktor und hoher Grafikleistung wechseln wollen — etwa Streamer, die unterwegs aufnehmen und zu Hause per eGPU rendern — ist das ein flexibles Konzept.

In praxisnahen Szenarien liefert die Kombination aus starker CPU, NPU und passabler iGPU eine gute Balance: Spiele mit moderater GPU-Anforderung laufen flüssig, während kreative Workflows (z. B. Farbkorrigierung, 3D-Vorschau, Komposition) von der parallelen Beschleunigung profitieren. Wichtig ist, dass das thermische Design dieses Leistungsdreiklangs dauerhaft unterstützen kann, damit keine dauerhaften Throttlings oder Leistungseinbrüche auftreten.

Arbeitsspeicher, Speicher und Erweiterung — Desktop-Optionen im Mini-Format

Morefine bestückt den M900 mit Dual-Channel-DDR5-RAM, spezifiziert mit 5600 MHz Takt. Dank zweier SO-DIMM-Steckplätze lässt sich das System auf bis zu 96 GB Arbeitsspeicher ausbauen — eine ungewöhnlich hohe Kapazität für ein Gehäuse in dieser Größenklasse. Für Anwender, die viele virtuelle Maschinen betreiben, große RAW- oder Videodateien bearbeiten oder umfangreiche Datenpools in Speichercaches halten möchten, ist dies ein klarer Vorteil. Mehr Arbeitsspeicher reduziert Auslagerungen auf die SSD und verbessert die Reaktionsfähigkeit bei umfangreichen Projekten.

Wie genau Hersteller die Grenze von 96 GB erreichen, hängt von den verfügbaren Modulgrößen ab; in der Praxis bedeutet das, dass der M900 größeren Speicherbedarf unterstützt, der in vielen kompakten Mini-PCs normalerweise limitiert wäre. Für professionelle Nutzer ist das ein entscheidender Punkt: komplexe Entwicklungsumgebungen, Datenanalyse, große Bildbearbeitungs-Sessions und Multitasking mit vielen geöffneten Anwendungen profitieren direkt.

Die Speicherung übernimmt der M900 über zwei M.2 2280 PCIe 4.0 x4 NVMe-SSDs. Diese Konfiguration erlaubt die Verwendung sehr schneller NVMe-Laufwerke, die hohe Bandbreiten für große Projekte liefern. Anwender können die Slots unterschiedlich nutzen: eine SSD für das Betriebssystem und Programme, die andere als Scratch- oder Arbeitslaufwerk für Mediendateien und Zwischenspeicher. Alternativ bieten sich RAID-Setups oder sehr große Einzelplatten an, um maximale Kapazität oder Redundanz zu erreichen. Die PCIe-4.0-Anbindung sorgt dabei für niedrige Latenzen und hohe I/O-Performance, wichtig etwa beim 4K/8K-Video-Editing oder beim Kompilieren großer Codebasen.

Konnektivität für moderne Workflows

  • Netzwerk: Duale 2,5GbE-Ports sowie Wi‑Fi 6 und Bluetooth 5.2
  • Videoausgänge: ein HDMI 2.1, ein DisplayPort 2.1 und zwei USB4-Ports
  • Frontpanel: OCuLink für externe GPUs, zwei USB 3.2 Gen 2 Typ‑A, ein USB4 und eine 3,5‑mm-Audiobuchse

Diese Anschluss-Kombination ist bewusst auf moderne Arbeitsabläufe ausgelegt: die doppelte 2,5GbE-Netzwerkschnittstelle bietet deutlich höhere LAN-Durchsatzraten als klassische Gigabit-Ports, was für schnelle Dateitransfers, NAS-Anbindungen oder geringe Latenz im lokalen Netzwerk hilfreich ist. Wi‑Fi 6 ergänzt kabellose Hochgeschwindigkeitsverbindungen und Bluetooth 5.2 sorgt für stabile Peripherie-Anbindungen.

Die Videoausgabe mit HDMI 2.1 und DisplayPort 2.1 sowie zwei USB4-Ports erlaubt es, mehrere hochauflösende Monitore gleichzeitig zu betreiben. Kombiniert mit der Fähigkeit, bis zu vier 4K-Bildschirme mit 144 Hz zu unterstützen, wird der M900 zu einer interessanten Option für Multi-Monitor-Setups — sei es für Streamer, Video-Editoren, Händler mit mehreren Chart-Displays oder Entwickler, die große Desktop-Flächen brauchen. USB4 bietet zudem die Flexibilität, Peripheriegeräte, externe GPUs, Dockingstationen oder schnelle Speicherlösungen über ein einziges Kabel anzubinden, teils inklusive Power Delivery.

Auf der Vorderseite erleichtern OCuLink sowie mehrere USB-Ports den schnellen Anschluss von externen GPUs, schnellen Datenträgern oder Eingabegeräten. Die 3,5‑mm-Audiobuchse bleibt wichtig für Studiokopfhörer oder analoge Mikrofone in Recording-Setups — ein Detail, das Content-Creator zu schätzen wissen.

Thermik und Montage

Die Kühlung des M900 übernimmt ein Vapor-Chamber-System, das dafür ausgelegt ist, die entstehende Wärme effizient zu verteilen und die Temperaturen im kompakten Gehäuse unter Kontrolle zu halten. Vapor-Chamber-Designs bieten gegenüber klassischen Heatpipe-Lösungen oft bessere Wärmeverteilung und können helfen, dauerhafte Leistungsabfälle durch thermisches Throttling zu minimieren, wenn das System über längere Zeit hohe Lasten verarbeitet.

Gleichzeitig unterstützt das Gerät VESA-Montageoptionen, sodass sich der Mini-PC platzsparend hinter einem Monitor oder an einer Wand befestigen lässt. Dies ist besonders praktisch für Arbeitsplätze mit begrenzter Stellfläche oder für Media-Installationen, bei denen die gesamte Hardware unsichtbar bleiben soll. Für routinemäßige Wartung empfiehlt es sich, die Lüftungsöffnungen regelmäßig frei zu halten und bei intensiver Nutzung gelegentlich Innenreinigung vorzunehmen, um Staubansammlungen zu vermeiden, die die Kühlleistung beeinträchtigen können.

In Sachen Geräuschentwicklung hängt viel vom gewählten Modell und von der Systemlast ab: während leichter Office-Betrieb nahezu lautlos möglich ist, können bei längeren Render- oder Gaming-Sessions die Lüfter zunehmen. Nutzer, die extrem leise Umgebungen benötigen, sollten die Lautstärke in Tests prüfen oder auf passive Kühlkonzepte in anderen Formfaktoren ausweichen.

Mit einem Einstiegspreis von 369 US-Dollar für das Basismodell zielt der M900 darauf ab, ein attraktives Verhältnis aus CPU-Leistung, AI-Fähigkeiten und Erweiterbarkeit in einem kompakten Gehäuse zu bieten. Dieses Preisniveau macht ihn für eine breite Zielgruppe interessant: von kleinen Kreativstudios und Freelancern, die eine leistungsfähige, platzsparende Workstation brauchen, bis hin zu Gamern, die eine schlanke Basis für ein eGPU-Setup suchen.

Für Unternehmen und Professionals bietet der M900 zusätzliche Einsatzszenarien: kompakte Edge-Server in Büros, dedizierte Workstations für den CAD-/CAM-Einsatz, oder als Teil von Medienproduktions-Pipelines, bei denen Platz und Leistungsdichte eine Rolle spielen. Durch die Kombination aus Ryzen-AI-CPUs, schneller DDR5-Unterstützung, NVMe-Speicherslots und vielseitiger Konnektivität lässt sich der M900 flexibel an verschiedene Anforderungen anpassen.

Abschließend ist der Morefine M900 ein Beispiel dafür, wie moderne Mini-PCs Desktop-Funktionen in sehr kompaktem Format zusammenführen. Die Unterstützung für On-Device-AI, die hohe RAM-Kapazität und die Option für externe GPUs via OCuLink unterscheiden das Gerät von vielen anderen Small-Form-Factor-Systemen. Wer Wert auf Erweiterbarkeit, schnelle lokale KI-Verarbeitung und Multi‑Monitor-Fähigkeiten legt, findet im M900 eine durchdachte Option, die Arbeitsabläufe beschleunigen und gleichzeitig Platz sparen kann.

Quelle: smarti

"Nachhaltige Technologie ist die Zukunft. Ich schreibe über Green-Tech und wie Digitalisierung dem Planeten helfen kann."

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