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Ein unkonventioneller Blick auf amerikanische Luxuslimousinen: Chrysler New Yorker der 1980er-Jahre
In den 1980er-Jahren interpretierte Chrysler sein traditionsreiches New Yorker-Modell neu, um den veränderten Marktanforderungen und fortschreitenden Automobiltechnologien Rechnung zu tragen. Ergebnis war eine ikonische Limousine, die besonders durch ihr radikal eigenwilliges Interieur in Erinnerung bleibt – vor allem das Armaturenbrett hatte frappierende Ähnlichkeit mit einem Schreibtisch aus einer US-Bank der 1980er. Dieses mutige Design hob den Chrysler New Yorker von anderen Luxuslimousinen ab und machte das Modell zu einem Gesprächsanstoß wie auch zu einem nostalgischen Symbol für Automobilfans.


Design & Interieur: Büroflair auf vier Rädern
Das unverwechselbare Merkmal des Chrysler New Yorker von 1983 bis 1987 war das Armaturenbrett in Holzoptik samt Mittelkonsole – als hätte Chrysler förmlich einen Büroschreibtisch in das Auto integriert. Dieser Schrank-ähnliche Aufbau mit edlen Zierleisten und gut platzierten Bedienelementen vereinte Luxus und Funktionalität in einer für die Zeit typischen Art. Trotz der deutlichen Verkleinerung im Vergleich zu früheren Generationen – mehr als 420 kg leichter und 510 mm kürzer – blieben klassische Luxusdetails wie Vinyl-Dach, Speichenräder im Drahtdesign und Chromleisten an den Kotflügeln erhalten, womit das Fahrzeug seine hochwertige Herkunft unterstrich.
Technische Daten & Fahrleistungen
Die 1980er-Version des Chrysler New Yorker bedeutete einen radikalen Wandel beim Antriebskonzept. Anstelle des traditionellen V8-Motors mit Hinterradantrieb setzte Chrysler auf einen 2,2-Liter-Reihenvierzylinder mit Frontantrieb und lediglich 90 PS – eine deutliche Reduktion der Motorleistung. Alternativ war ein 2,6-Liter-Vierzylinder von Mitsubishi mit 89 PS, dafür aber 20 Nm mehr Drehmoment, erhältlich. Beide Triebwerke konnten mit den Standards des Jahrzehnts kaum mithalten, die Beschleunigung von 0 auf 96 km/h (0-60 mph) lag bei 13,9 Sekunden und markierte einen Schwachpunkt der Limousine.


Marktpositionierung und Sammlerwert
Trotz seines einzigartigen Charmes und luxuriösen Ausstattungsdetails bleibt der Chrysler New Yorker der 1980er-Jahre heute auf dem Markt eine Rarität, und ein signifikanter Wertzuwachs ist bislang ausgeblieben. So erzielte ein besonders gepflegter 1985er New Yorker mit dem nicht 1983 verfügbaren 146-PS-Turbomotor auf einer Auktion im Jahr 2022 lediglich 6.100 US-Dollar. In den letzten drei Jahren tauchten auf größeren Auktionen so gut wie keine weiteren erstklassigen Exemplare auf – was die sehr spezielle Anziehungskraft des Modells für Sammler unterstreicht.


Vermächtnis und Einordnung
Auch wenn der Chrysler New Yorker jener Zeit bei Fahrleistungen und Dynamik nicht mit europäischen oder japanischen Luxuslimousinen mithalten konnte, überzeugte er mit typisch amerikanischer Designkultur und dem Mut, innovative Technologien einzuführen. Das interieure Büro-Flair, verkörpert im einzigartigen Armaturenbrett, ist bis heute ein beeindruckendes Beispiel für die Innovationsbereitschaft der Marke – und macht diese Limousine zu einem besonderen Kapitel der amerikanischen Automobilgeschichte.



Quelle: carscoops
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