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BMWs elektrisches Coupé‑Crossover kehrt als iX4 zurück
Die X4‑Bezeichnung mag in diesem Jahr von den Produktionslisten verschwunden sein, doch das kompakte Coupé‑Crossover ist nicht weg – es ist elektrisch geworden. Renderings des BMW iX4 für das Modelljahr 2027 zeigen eine markante Interpretation der Neuen Klasse: eine sportlichere, schlankere Variante des neuen iX3, die den Verbrennungsmotor gegen einen rein batterieelektrischen Antrieb eintauscht. Diese Entwicklung spiegelt BMWs strategische Ausrichtung zur Elektrifizierung traditioneller Baureihen wider und betont Design, Leistung und Premium‑Positionierung im Segment der elektrischen Crossover.
Design: vorn vertraut, hinten Coupé
Von der B‑Säule nach vorn wird der iX4 voraussichtlich eng an den aktuellen iX3 angelehnt sein und die polarisierende Neue‑Klasse‑Frontpartie teilen. Erwartet wird eine abgeflachte Fahrzeugnase mit kleinen, geschlossenen Nierelementen, die optisch in Richtung der Scheinwerfer verlaufen, sowie eine aggressive Stoßfängerbehandlung, die mehr auf Performance als auf Nutzwert ausgelegt wirkt. Die aerodynamische Feinarbeit bei einer Batterieplattform ist wichtig, um Reichweite zu optimieren, und die Neigung zu flacheren Fronten und geschlossenen Elementen folgt diesem Zweck.

Wirklich hervortritt der iX4 im Seitenprofil: eine abgeschrägte Dachlinie, neu geformte Seitenscheiben, angepasste hintere Kotflügel und eine coupé‑artige Heckklappe schaffen eine dynamische Silhouette. Die Leuchten, der Diffusor und die Heckschürze scheinen weitgehend dem iX3 zu folgen, wodurch Markenfamilienmerkmale beibehalten werden, aber gleichzeitig eine eigenständige Linienführung entsteht. Diese subtile Balance zwischen Wiedererkennungswert und Differenzierung ist typisch für Hersteller, die Varianten einer Plattform anbieten.
Zitat: 'Der iX4 zielt darauf ab, das sportlichere Geschwistermodell des iX3 zu sein, doch die gewölbte Dachlinie bringt Kompromisse mit sich.'
Innenraum und Packaging
Im Innenraum dürfte der iX4 weitgehend die moderne Kabine des neuen iX3 übernehmen: ein breites, an die Windschutzscheibe montiertes Display, ein zeitgemäßes Infotainment‑Layout und das eigenwillige Lenkraddesign, das BMW mit der Neuen Klasse eingeführt hat. Materialwahl, Ambientebeleuchtung und ergonomische Details werden voraussichtlich auf Premium‑Niveau positioniert, um Käufer im Segment der elektrischen Premium‑Crossover anzusprechen.
Das Coupé‑Profil führt naturgemäß zu einer Einschränkung von Kopffreiheit und Gepäckraum im Fond verglichen mit dem praktikableren iX3 — ein bekannter Kompromiss für Kunden, die Stil über maximale Funktionalität stellen. Die Herausforderung für BMW besteht darin, trotz der eingeschränkten Raumverhältnisse einen hochwertigen, alltagspraktischen Innenraum zu bieten: flexible Ladekonzepte, ausgeklügelte Ablagen und sinnvolle Ladekonzepte für Kabel und Zubehör können hier den Unterschied machen.

Darüber hinaus ist zu erwarten, dass BMW Assistenz‑ und Komfortfunktionen aus der Neuen Klasse übernimmt oder weiterentwickelt: erweiterte Fahrerassistenzsysteme, Over‑the‑Air‑Updates für Software, verbesserte Mensch‑Maschine‑Schnittstellen und möglicherweise ein weiterentwickeltes Thermomanagement für die Batterie, um Effizienz und Ladegeschwindigkeit zu optimieren. Diese technischen Merkmale sind für die Wahrnehmung als Premium‑Elektrofahrzeug ebenso entscheidend wie Design und Leistung.
Leistungs‑ und Reichweite‑Erwartungen
Die Renderings und die Markenstrategie deuten darauf hin, dass der 2027er iX4 seinen Antriebsstrang mit dem iX3 teilen wird, insbesondere mit der Spezifikation iX3 50 xDrive. Basierend auf den iX3‑Daten lassen sich vorläufige Leistungskennwerte ableiten:
- 463 bhp (345 kW / 469 PS)
- 476 lb‑ft (645 Nm) Drehmoment
- 0–60 mph in etwa 4,7 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit rund 130 mph (209 kph)
- EPA‑äquivalente Reichweite von rund 400 Meilen (644 km) für das effizienteste Setup
Diese Zahlen positionieren den iX4 wettbewerbsfähig innerhalb der Premium‑Elektro‑Crossover: eher ein leistungsorientiertes EV‑Coupé als ein auf Economy ausgelegter SUV. Wichtig ist dabei, die Quelle der Reichweitenangaben zu verstehen: EPA‑Werte sind in der Regel konservativer als WLTP‑Zahlen, und die realen Reichweiten hängen stark von Fahrstil, Temperatur, Beladung und Reifenwahl ab.
Technisch gesehen dürfte der iX4 auf einer modularen Elektrofahrzeug‑Architektur basieren, die skalierbare Batteriepakete und verschiedene Motorvarianten ermöglicht. Leistungsstärkere xDrive‑Konfigurationen mit zwei Motoren (einer pro Achse) bieten bessere Traktion und Sportlichkeit, während Single‑Motor‑Varianten eine höhere Effizienz versprechen. Zur Optimierung der Ladezeiten ist außerdem ein leistungsfähiges Thermomanagement zu erwarten, möglicherweise kombiniert mit einer Wärmepumpe und aktiver Zellkühlung.
Weitere technische Details, die die Alltagstauglichkeit beeinflussen, sind:
- Schnellladeleistung: Erwartbar sind Laderaten, die das 800‑V‑Konzept zwar nicht zwingend benötigen, aber trotzdem hohe CCS‑Ladeleistungen erlauben (z. B. 200–300 kW Spitzenleistung) — abhängig von Batteriechemie und Zell‑Design.
- Rekuperationsstrategien: adaptive Rekuperation und einstellbare Bremsstufen können die Effizienz im Stadtverkehr verbessern.
- Fahrwerk und Handling: tiefergelegte Abstimmung und dynamic drive control für das sportliche Coupé‑Gefühl.
Zusammengefasst: Der iX4 wird voraussichtlich ähnliche Kernwerte wie der iX3 bieten, dabei aber stärker auf Dynamik, Fahrspaß und eine coupéhafte Linienführung ausgelegt sein — ein Modell für Käufer, die Performance und Design kaufen, ohne auf elektrische Alltagstauglichkeit zu verzichten.
Wie er in BMWs Portfolio passt
Der iX4 unterstreicht BMWs Strategie, klassische Modellreihen zu elektrifizieren und dabei die Neue Klasse als gestalterisches Leitmotiv zu nutzen. Als Premium‑Elektro‑Crossover‑Coupé richtet er sich an Käufer, die Wert auf sportliche Optik und starke Performance legen, zugleich jedoch bereit sind, reduzierte Platzverhältnisse im Fond und einen kleineren Kofferraum gegenüber einem konventionellen SUV in Kauf zu nehmen. Das Segment der elektrischen Coupé‑Crossover ist ein Nischenmarkt mit hohem Differenzierungspotenzial — ideal für Marken, die emotionale Produkte mit technologischer Substanz anbieten wollen.

Vergleichend positioniert sich der iX4 zwischen mehreren Segmenten und Wettbewerbern:
- Gegenüber dem iX3: sportlichere Fahrwerksabstimmung, unverkennbares Coupé‑Design, geringere Nutzraumkapazitäten.
- Gegenüber klassischen SUV‑Modellen: stärkere Fokussierung auf Fahrdynamik und Design statt maximaler Variabilität.
- Im Wettbewerbsumfeld: Premium‑Marken wie Audi, Mercedes‑EQ und Jaguar bieten ebenfalls coupéartige Elektro‑Crossover an; BMWs Vorteil liegt in der klaren Markenidentität, der Fahrdynamik‑DNA und der Integration in die Neue‑Klasse‑Plattform.
Highlights auf einen Blick:
- Sportlichere Linienführung und fahrerorientierte Auslegung gegenüber dem iX3
- Geteilte Elektro‑Architektur und voraussichtlich ähnliche Batterie‑ und Motorvarianten
- Erwartete Präsentation 2026 für das Modelljahr 2027
Preislich dürfte sich der iX4 im oberen Segment des iX3‑Preisspektrums bewegen; optionale Performance‑Pakete, größere Batterieoptionen und exklusive Ausstattungsvarianten sind typische Hebel zur Margensteigerung in diesem Segment. Auch Services wie verlängerte Garantien für Batterie und Antriebssystem, maßgeschneiderte Leasing‑ und Wartungspakete sowie digitale Dienste werden für Premium‑Kunden relevant sein.
Wann wird er vorgestellt?
BMW wird den iX4 voraussichtlich 2026 mit einem Modelljahr‑Label 2027 präsentieren. Bis zur offiziellen Enthüllung ist mit Teasern von BMW, einer Reihe von inoffiziellen Sichtungen, Prototypen und weiteren Renderings zu rechnen — Formen der Frühkommunikation, die die öffentliche Wahrnehmung schrittweise formen. Solche frühen Einblicke erlauben zudem Hinweise auf optionale Ausstattungen, Sondereditionen oder regionale Unterschiede in der Modellpalette.

Für Enthusiasten und Kaufinteressenten, die BMWs Elektro‑Rollout beobachten, wird der iX4 eine wichtige Probe: Kann die Marke die Neue‑Klasse‑Ästhetik mit der sportlichen Coupé‑Persönlichkeit verbinden, die Käufer erwarten, und gleichzeitig konkurrenzfähige elektrische Reichweiten sowie überzeugende Performance liefern? Die Renderings sind ansprechend, wenn auch teilweise polarisierend; das Serienfahrzeug wird letztlich darüber entscheiden, ob Kritiker oder Kunden recht behalten.
Aus strategischer Sicht ist der iX4 ein Baustein in BMWs Bestreben, die Modellpalette zu diversifizieren und gleichzeitig die CO2‑Bilanz zu verbessern. Elektromobilität betrifft nicht nur den Antrieb: Auch Produktionsprozesse, Materialwahl (mehr Recycling, weniger CO2‑intensive Materialien) und Lieferketten werden zunehmend in die Bewertung neuer Modelle einbezogen. Ein gut lanciertes iX4‑Modell kann daher sowohl Image‑ als auch Absatzsignale für die Marke setzen.
Praktische Hinweise für Interessenten:
- Beobachten Sie BMW‑Teaser und Markteinführungs‑Events 2026 für offizielle Spezifikationen.
- Vergleichen Sie voraussichtliche Reichweitenangaben (EPA vs. WLTP) und prüfen Sie reale Tests, sobald diese verfügbar sind.
- Wenn Ihnen Raumkonzept wichtig ist, fahren Sie vor dem Kauf sowohl iX3 als auch mögliche iX4‑Prototypen oder Demowagen, um Komfort und Alltagstauglichkeit zu beurteilen.
Schlussbemerkung: Der iX4 steht stellvertretend für eine Branche im Umbruch — klassische Modelle werden neu gedacht, technische Innovationen werden mit emotionalem Design verknüpft. Ob BMW mit dem iX4 sowohl Kunden als auch Kritiker überzeugt, hängt von der Ausführung im Detail ab: Fahrdynamik, Reichweite, Innenraumqualität und Preis‑/Leistungsverhältnis werden das Urteil formen. Für Käufer, die ein elektrisches Coupé‑Crossover mit sportlichem Anspruch suchen, bleibt der iX4 ein Modell, das es zu beobachten gilt.
Quelle: autoevolution
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