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Einzigartige LaFerrari-Geschichte auf dem Auktionsmarkt
Für leidenschaftliche Sammler, die von LaFerraris Ruf unter den Supersportwagen fasziniert sind, erfordert der Kauf eines Serienmodells oft einen siebenstelligen Betrag. Doch wer Wert auf Technikgeschichte und Entwicklungsprozesse legt, findet in einem frühen Testträger wie dem F150 Muletto M4 einen alternativen Zugang zur Ferrari-Legende – und genau dieses Einzelstück dürfte nun großes Interesse bei einer Auktion wecken.
Herkunft und Fahrwerksumbauten
Das Fahrzeug startete einst als regulärer Ferrari 458 Italia, weist nun jedoch kaum noch Gemeinsamkeiten mit dem ursprünglichen Modell auf. Für die Erprobung und Integration des LaFerrari-V12-Motors wurde das Aluminiumchassis umfassend umgestaltet. Nur so konnte das 6,3-Liter-V12-Triebwerk, das laut Berichten etwa 789 PS in dieser Versuchsphase leistete – und damit den 562-PS-V8 des Serien-458 weit übertraf –, verbaut werden. Die tiefgreifenden Anpassungen an Struktur und Mechanik machten das Auto allerdings klar als Testträger erkennbar; eine spätere Straßenzulassung war damit ausgeschlossen.
Design: Patchwork-Look außen, vertraute Kabine innen
Bei einem Erprobungsfahrzeug stand klar der Nutzen über der Form. Praktisch alle Karosserieteile des 458 wurden gegen funktionale Anbauten oder eigens gefertigte Elemente ersetzt, was ein fragmentiertes Erscheinungsbild ergibt. Nur am Heck finden sich noch einzelne Bauteile wie Rückleuchten und Belüftungsöffnungen, die an den 458 erinnern. Im Innenraum hingegen blieb die Grundarchitektur des 458 Italia weitgehend erhalten; lediglich eine zusätzliche Batterie im Fußraum des Beifahrers, die Messgeräte versorgt, stammt aus der Testphase.
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Fahrzeugspezifikationen (Überblick)
- Ursprungsmodell: Ferrari 458 Italia
- Prototypenname: F150 Muletto M4
- Motor: 6,3-Liter-V12 (Entwicklungsaggregat) – ca. 789 PS
- Fahrgestell: umfassend modifiziertes Aluminiumchassis für V12-Aufnahme
- Straßenzulassung: nicht erlaubt (Testträger/Prototyp)
Leistung und technischer Kontext
Zwar liefert der 789 PS starke V12-Motor des Prototyps bereits beachtliche Leistung, dennoch unterscheidet er sich deutlich vom finalen LaFerrari-Antrieb. Das Serienmodell kombinierte nämlich das V12-Triebwerk mit dem HY-KERS-Hybridsystem, womit letztlich rund 950 PS und die typische Hypercar-Performance erreicht wurden. Die Aufgabe des Mules war es vor allem, Integration, Kühlung, Raumnutzung und Fahrdynamik im Entwicklungsprozess zu überprüfen, weniger die absolute Endleistung zu demonstrieren.
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Marktausblick und Auktionsperspektive
Der Verkauf läuft aktuell über RM Sotheby’s, wobei der Schätzpreis bei 900.000 bis 1,2 Millionen Dollar liegt. Diese Bewertung spiegelt das beständige Sammlerinteresse an Entwicklungsträgern und der besonderen Ferrari-Historie wider, selbst wenn eine Straßenzulassung nie realisiert werden kann. Dass der Mule bereits vor drei Jahren bei Mecum für 715.000 Dollar versteigert wurde, verdeutlicht, wie Prototypen von Ferrari als geschichtsträchtige Unikate an Wert gewinnen können – weit mehr als als Alltagsautos.
Vergleich mit einem fertigen LaFerrari
Der Erwerb eines Prototyps wie des F150 Muletto M4 unterscheidet sich grundlegend vom Kauf eines seriennahen LaFerrari. Ein originaler LaFerrari ist ein vollständig entwickelter, straßentauglicher Supersportwagen mit umfassender Historie und noch höheren Auktionserlösen (oft jenseits der Vier-Millionen-Dollar-Grenze). Der Testträger jedoch wird wegen seiner Bedeutung für die Entwicklung, seiner Seltenheit und seines einzigartigen Hintergrundes geschätzt – ein attraktives Objekt für Museen, Technikliebhaber oder Ferrari-Enthusiasten, die am Entwicklungsprozess des Herstellers teilhaben möchten.
Für jene, die einen authentischen Teil der Automobilgeschichte suchen und weniger Wert auf makellose Optik legen, markiert dieser ungewöhnliche Ferrari-Prototyp eine außergewöhnliche Gelegenheit, ein greifbares Stück der LaFerrari-Entwicklung zu besitzen. Interessenten wird geraten, sowohl das Angebot von RM Sotheby’s als auch die Herkunftspapiere sorgfältig zu studieren, bevor sie ein Gebot abgeben.
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Quelle: carscoops
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