Vantrue N4 Pro S: Eine Premium-Dashcam für höchste Ansprüche im Detail

Vantrue N4 Pro S: Eine Premium-Dashcam für höchste Ansprüche im Detail

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Überblick: Warum die Vantrue N4 Pro S das Premium-Segment im Dashcam-Markt adressiert

Hochwertige Dashcams zeichnen sich durch hervorragende Bildqualität, modernste Sensorik und langlebige Hardware aus – klare Unterschiede zu günstigen Modellen. Die Vantrue N4 Pro S positioniert sich in diesem Umfeld als leistungsstarkes Drei-Kanal-System, das sich an Autofahrer richtet, die lückenlose Aufzeichnungen, ausgezeichnetes Nachtbild und moderne Features wie die Kennzeichenerkennung verlangen. Mit einem Preis von 399 USD zählt sie eindeutig zur Oberklasse und tritt gegen etablierte Mitbewerber für anspruchsvolle Privatnutzer und Profis an.

Zentrale Spezifikationen

Kern-Hardware

  • Drei-Kanal-Aufbau mit Sony STARVIS-Sensoren für Front-, Heck- und Innenraumaufnahmen
  • Auflösungen: vorn 4K, hinten 1440p, Innenraum 1080p (maximal 4K+1080p+1440p bei 30 FPS)
  • HDR für alle Kanäle sowie LTRE-Unterstützung
  • PlatePix-Technologie zur Verbesserung der Kennzeichenerkennung
  • 3,19-Zoll IPS-Display für Live-Bild und Wiedergabe
  • 5 GHz Wi-Fi für schnelle Datenübertragung und Kopplung
  • GPS-Logger via Vantrue-GPS-Halterung
  • IP67-zertifizierter Spritzwasserschutz für Außenzubehör

Befestigung und Konnektivität

  • Inklusive Vantrue-GPS-Halter (Saugnapf-Alternative vorhanden)
  • Mobile App für Einstellungen, Verbindung und OTA-Firmware-Updates
  • Sprachsteuerung für freihändige Bedienung
  • Eingebaute Parküberwachung und Kollisionsdetektion

Design und Einbau

Mit ihrer bemerkenswerten Größe und dem gut sichtbaren Display fällt die N4 Pro S im Fahrzeuginnenraum deutlich auf. Das bietet Vorteile – wie ein komfortables Setup und die praktische Anzeige im Wageninnern – hat aber auch Nachteile: Von außen ist die Kamera sofort erkennbar, was insbesondere für Nutzer mit Straßenparkplätzen relevant sein kann, die eine dezente Installation bevorzugen.

Der Einbau gestaltet sich detailreicher als bei kompakten Einzelkanal-Kameras. Die beiliegende GPS-Halterung bietet zwar festen Halt, ist in ihrer Ausrichtung jedoch eingeschränkt. Besonders bei sehr steil geneigten Windschutzscheiben oder flachen Armaturenbrett-Windschutzscheiben-Winkeln erweist sich die optimale Einstellung als herausfordernd. Oftmals ist in Online-Nutzeraufnahmen ein Teil des Armaturenbretts im Bild zu sehen, da die Halterung nicht ausreichend nach oben neigbar ist, um ausschließlich die Motorhaube zu erfassen.

Wer ein möglichst unverstelltes Sichtfeld erzielen möchte, sollte ausreichend Zeit für eine präzise Montage einplanen. Am effektivsten arbeitet die Kamera meist zentral an der Scheibe angebracht, wobei Reflektionen aus dem Innenraum vermieden und ein weiter Straßenblick eingefangen werden sollte.

Leistung: Tag, Nacht und PlatePix

Tageslichtaufnahmen

Die Sony STARVIS-Frontkamera liefert bei Tageslicht herausragendes Videomaterial. Die Farben wirken kräftig, der Dynamikbereich ist – dank HDR – überzeugend, Details wie Verkehrszeichen oder Kennzeichen werden klar dargestellt. PlatePix trägt durch gezieltes Schärfen zur besseren Erkennbarkeit der Kennzeichen bei, was im Beweisfall hilfreich ist. Tipp: PlatePix greift in die HDR-Einstellungen ein – daher sollte HDR sorgfältig konfiguriert werden, um dunkle Aufnahmen oder unerwartete Kontraste zu verhindern.

Nachtmodus

Besonders im Dunkeln spielt die N4 Pro S ihre Stärken aus. Schnelle Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse – etwa durch entgegenkommende Scheinwerfer – sind kein Problem, die Kamera stellt schnell die korrekte Belichtung wieder her. Die Aufnahmen bleiben auch nachts scharf und Kennzeichen sind ohne auffällige digitale Nachschärfungsartefakte lesbar. Das Zusammenspiel von Sony STARVIS-Sensor und abgestimmtem HDR sorgt für gelungene Frontaufnahmen bei schwachem Licht.

Farbabweichungen der Heckkamera

Die Rückkamera überzeugt am Tag, doch liefern zahlreiche Beispiele einen deutlichen Blaustich, wenn sie durch getönte Heckscheiben filmt. Da getönte Scheiben häufig verbaut sind, fällt dieser Farbversatz auf und beeinträchtigt die Farbhomogenität zwischen Vorne und Hinten. Vantrue sollte nachjustieren oder eine alternative Farbprofil-Option als Firmware-Update anbieten.

Software, App und Nutzererlebnis

Nach der hardwareseitigen Montage ist die mobile App unentbehrlich. Die Menüführung am Gerät selbst ist zwar brauchbar, jedoch lassen sich Einstellungen, Kopplung und Updates über Wi-Fi (5 GHz) per App wesentlich komfortabler steuern. Künftige Firmware-Verbesserungen kommen ausschließlich über die App.

Die Sprachsteuerung bietet Komfort, ist aber noch ausbaufähig. Grundlegende Befehle werden akzeptiert, jedoch ist die Erkennungsrate derzeit noch zu niedrig, um manuelle Eingaben komplett zu ersetzen. Für die meisten Nutzer bleibt Spracheingabe ein nettes, aber nicht essentielles Extra.

Fahrerassistenz und Ereigniserkennung

Parküberwachung und Kollisionssensor tragen zur Sicherheit bei, jedoch benötigt die Kollisionsdetektion noch Feinschliff. Bereits im Werkseinstellungsmodus werden viele kleine Stöße – etwa bei Bodenwellen oder Schlaglöchern – als Ereignis aufgezeichnet. Das führt zu etlichen überflüssigen Videoclips, die unnötig Speicherplatz beanspruchen und die Sichtung erschweren. Abgestufte Sensitivitätsoptionen oder Voreinstellungen würden hier den Alltag erleichtern.

Marktpositionierung und Vergleich

Mit 399 USD zielt Vantrue klar ins Premiumfeld. Die N4 Pro S bietet hochwertige Sensoren, Multi-Kanal-Aufzeichnung und fortschrittliche Features wie PlatePix sowie Komponenten mit IP67-Schutz. Im Vergleich zu kleineren Einzelkanal-Kameras oder manchen Zweikanalmodellen überzeugt sie durch ausgezeichnete Bildqualität und reichhaltige Hardware – verlangt aber auch mehr Aufwand bei Montage und Abstimmung.

Gegenüber kompakteren Lösungen wie der Vantrue E1 Pro (teils mit gleichem Frontsensor) setzt die N4 Pro S auf erweiterten Funktionsumfang statt Unauffälligkeit. Wer Wert auf maximale Diskretion im Alltag legt, ist mit E1 Pro oder ähnlichen Geräten besser beraten. Wer hingegen Rundum-Dokumentation von Front, Heck und Kabine wünscht und mit einem größeren Gerät leben kann, für den ist die N4 Pro S eine starke Wahl.

Für wen ist die Kamera geeignet?

  • KFZ-Enthusiasten und Nutzer, die Wert legen auf hochauflösende, mehrwinklige Aufzeichnungen und eine sichtbare Dashcam nicht stört.
  • Profifahrer, Flottenbetreiber und Fahrdienstleister, die Innen- und Heckaufnahmen plus GPS-Protokollierung benötigen.
  • Nutzer, die bereit sind, Zeit in die Feinjustierung von HDR, PlatePix sowie der Sensitivität des Kollisionssensors zu investieren.

Wünschen Sie eine unauffällige, plug-and-play-fähige Dashcam, ist die N4 Pro S möglicherweise zu auffällig. Wer jedoch bereit ist, Zeit in den Einbau und die Abstimmung zu investieren, wird mit exzellenter Bildqualität und einer Funktionsvielfalt für beweissichere Aufnahmen belohnt.

Fazit

Die Vantrue N4 Pro S ist eine überzeugende Premium-Dashcam mit hervorragender Leistung bei Tag und Nacht, Sony STARVIS-Sensoren, PlatePix-Kennzeichenerkennung und umfangreicher Hardware. Nachteile bleiben die Größe, begrenzte Verstellmöglichkeiten der Halterung, blaue Verfärbungen der Heckaufnahme durch Tönung, zu sensible Kollisionsdetektion sowie die noch nicht ausgereifte Sprachsteuerung.

Für 399 USD erhält der Käufer nahezu Spitzenklasse-Bildgebung und umfangreiche Features. Werden die Kollisionssensorik und die Farbabstimmung der Heckkamera per Firmware weiter optimiert, kann die N4 Pro S zu den vielseitigsten Multi-Kanal-Dashcams am Markt zählen. Aktuell ist sie vor allem für anspruchsvolle Nutzer und Profis geeignet, die sich an der Präsenz an der Scheibe nicht stören und Zeit für die individuelle Einrichtung investieren.

Quelle: autoevolution

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