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BMW kehrte mit einem der meistdiskutierten M3-Prototypen zurück auf die Nürburgring-Nordschleife. Intern als ZA0 bezeichnet, zeigt dieser vollelektrische M3 aggressive Styling-Merkmale — am auffälligsten zwei große rechteckige untere Lufteinlässe — die seine Performance-Ausrichtung betonen. Was wir an diesem frühen Prototypen sehen, deutet auf ein Elektrofahrzeug hin, das das M-Emblem mit unverkennbarer Hardware trägt: große Bremsen, Performance-Sommerreifen und gezielte aerodynamische Details.
Design und äußere Details
Frontpartie und Aerodynamik
Der ZA0-Prototyp besitzt zwei übergroße rechteckige untere Lufteinlässe und sichtbare Öffnungen für Bremskanäle. Die Motorhauben-Tarnung ist mit schwarzen Nieten befestigt, ein Hinweis auf eng anliegende Karosserieteile unter der Folie. Interessanterweise trägt das Testfahrzeug den klassischen Hofmeister-Knick an der C-Säule und bewahrt so ein typisches BMW-Merkmal, obwohl die Marke in Richtung Elektrifizierung geht. An diesem frühen Mule fehlt ein fest verbauter Frontsplitter, und die vorderen sowie hinteren Leuchteinheiten sind provisorische Platzhalter und noch nicht die Serienlichter.

Karosserie und Ausstattung
Weitere sichtbare Details sind versenkbare Türgriffe, ein kleiner Kofferraumdeckel-Spoiler und die Vorbereitung für ein Panorama-Glasschiebedach. Gerüchte besagen, dass der ZA1 M3 Touring ein noch größeres Panorama-Glasdach erhalten könnte. Im Innenraum ist mit einem vertrauten M-Cockpit zu rechnen, mit stark konturierten Vordersitzen, Carbon-Akzenten und speziellen M-Tasten, die trotz Umstellung auf eine vollelektrische Architektur ein fahrerorientiertes Gefühl vermitteln.
Antriebsstrang und Leistung
Berichten zufolge entwickelt BMW M eine Performance-Variante mit vier Motoren, und es wird spekuliert, ob der ZA0 diese Konfiguration oder eine weniger extrem ausgelegte Mehrmotor-Lösung tragen wird. Die Viermotor-Architektur soll mehr als ein Megawatt liefern — rund 1.341 mechanische PS — und würde ihn damit zu einem der stärksten Elektro-Limousinen auf dem Markt machen. Die praktische Herausforderung wird das Drehmomentmanagement und die Wärmebeherrschung sein, besonders angesichts des hohen Leergewichts des Prototyps.
Gewicht und Bauraum
Die Türplakette eines früheren Testfahrzeugs gab eine Masse von ungefähr 2.275 Kilogramm (5.016 Pfund) ohne Insassen oder Gepäck an. Das deutet darauf hin, dass der elektrische M3 möglicherweise Geradeaus-Performance und luxuriöse Technik der Gewichtsreduzierung vorzieht, obwohl Fahrwerksabstimmung und adaptive Federung entscheidend sind, um echte M-Dynamik zu liefern.
Spezifikationen (erwartet)
- Plattform: Auf der Neuen Klasse basierende 'i3'-Architektur für den vollelektrischen M3 ZA0
- Möglicher Antriebsstrang: Zwei- oder Viermotor-Optionen; Viermotor-Gerücht >1.341 PS
- Gewicht: ca. 2.275 kg (5.016 lb) laut Testmule-Angabe
- Hauptmerkmale: große Bremsscheiben, Performance-Sommerreifen, Panoramadach-Option, versenkbare Türgriffe
- Innenraum: M-Sportsitze, Carbon-Verkleidung, M-spezifische Bedienelemente
Marktpositionierung und Modellstrategie
Es scheint, dass BMW vorhat, sowohl einen emissionsfreien M3 EV als auch eine konventionelle Verbrenner-Variante zeitlich parallel anzubieten. Markenanmeldungen deuten darauf hin, dass die Elektrovariante in einigen Märkten den Namen iM3 tragen könnte. Das EV wird nicht der direkte Ersatz für die auslaufenden G80-Limousine und den G81-Kombi sein; diese Modelle sollen voraussichtlich 2027 auslaufen, um Platz für die G84-Generation zu schaffen.

Der M3 mit Verbrennungsmotor der nächsten Generation wird voraussichtlich einen aufgeladenen Reihensechszylinder mit leichter oder deutlich kräftigerer elektrischer Unterstützung verwenden und dürfte auf BMWs CLAR-Plattform basieren. Die Produktion dieses ICE-M3 soll etwa im Juli 2028 für das Modelljahr 2029 beginnen und ihn damit möglicherweise zu einem der letzten M3 mit Verbrennungsmotor machen, bevor strengere Emissionsvorschriften weiter greifen.
Vergleich und Ausblick
Im Vergleich zu den traditionellen G80/G81-M3s tauscht der ZA0-EV Motorcharakter und eine leichtere Bauweise gegen sofort verfügbares Drehmoment, elektrifizierte Performance und fortschrittliche digitale Cockpits ein. Sowohl der elektrische als auch der ICE-M3 werden Diskussionen auslösen, insbesondere da BMW den iDrive-Drehknopf zugunsten von Touch-, Gesten- und Sprachsteuerung auslaufen lässt — ein bedeutender Wandel gegenüber einem seit 2001 typischen Element der BMW-Innenräume.
Letzten Endes unterstreicht der ZA0-Prototyp die Neuausrichtung von BMW M hin zur elektrifizierten Performance. Ob Kunden die rohen Zahlen eines Viermotor-Boliden priorisieren oder ein ausgewogeneres elektrisches M3 bevorzugen — BMW positioniert sich so, dass sowohl ein kräftiges EV-Statement als auch eine traditionelle Sechszylinder-Alternative für Enthusiasten angeboten werden können.
Quelle: autoevolution
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