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Tarnhafte Präsenz: die Black Series, die weiterhin Blicke auf sich zieht
Dieser Mercedes‑AMG GT Black Series strahlt ein deutliches Kampfflugzeug‑Flair aus. Obwohl AMG einen neuen zweitürigen GT vorgestellt hat, der Architektur und viele Komponenten mit dem aktuellen SL‑Roadster teilt, bleibt der Vorgänger‑GT — besonders in der Black Series‑Ausführung — ausgesprochen reizvoll. Mit seiner niedrigen, breiten Haltung, den belüfteten Kotflügeln und dem imposanten Heckflügel wirkt das Black Series‑Fahrzeug auf den Fotos mehr wie eine zweckorientierte Straßenwaffe als wie ein konventioneller Sportwagen.
Der GT Black Series ist seltener als der normale AMG GT, und seine werkseitig montierten Aerodynamik‑Elemente wurden in Sindelfingen im Rahmen der Serienproduktion entwickelt — nicht als Nachrüstteile. Diese authentische Herkunft ist für Sammler und Enthusiasten wichtig, die Werksprovenienz ebenso schätzen wie reine Performance.
Marktüberblick: Wertverlust, Preise und Sammelpotenzial
Das Interesse am älteren GT wird von Angebot, Kilometerstand und Zustand geprägt. Aktuelle Transaktionen zeigen eine breite Preisspanne: Inserate und Drittanbieter‑Plattformen nannten Verkäufe bereits ab 42.274 US‑Dollar, während ein bemerkenswerter Verkauf 83.000 US‑Dollar erreichte. Typischere Preise für gepflegte Exemplare liegen deutlich höher — oft über 100.000 US‑Dollar und je nach Ausstattung und Historie bis nahe 150.000 US‑Dollar.
Das abgebildete Black Series‑Exemplar liegt jedoch komfortabel über dem Durchschnitt. Diese Fahrzeuge waren limitiert, umfangreich ausgestattet und ebenso auf Rennstreckenfähigkeit wie auf Geradeaus‑Performance ausgelegt. Diese Knappheit stützt einen höheren Verkaufspreis im Vergleich zu standardmäßigen GT‑Modellen.

Highlights
- Werkseitig integrierte, aggressive Aerodynamik: belüftete Kotflügel, ausgeformte Motorhaube, Seitenschweller, großer Heckflügel und ausgeprägter Diffusor
- Black Series‑Exklusivität: auf die Rennstrecke ausgerichtetes Fahrwerk und Antriebsstrang‑Upgrades
- Blickfang‑Optik, die Sammler und Performance‑Käufer anspricht
Leistung und technische Daten
Unter der Haube sitzt beim Black Series ein vertrautes, aber beeindruckendes AMG‑Triebwerk. Für diese Version werden 720 bhp (etwa 730 PS / 537 kW) und 590 lb‑ft (800 Nm) Drehmoment angegeben — Werte, die ihn eindeutig in den Supercar‑Bereich katapultieren. Die Beschleunigungswerte bestätigen das: 0–62 mph (0–100 kph) in rund 3,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 202 mph (325 kph). Mit diesen Kennzahlen trat der Black Series bei seiner Einführung gegen deutlich teurere Exoten an.
Abgesehen von der Spitzenleistung unterscheidet sich die Black Series durch eine auf die Rennstrecke ausgerichtete Fahrwerksabstimmung, verbesserte Bremsen und aerodynamischen Abtrieb, der bei hohen Geschwindigkeiten Stabilität und Kurvengeschwindigkeit verbessert. Das Ergebnis ist ein Fahrzeug, das sein V8‑Potenzial sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke maximal ausschöpft.

Design: Serien‑Aero versus Aftermarket‑Styling
Viele der aggressiven Designmerkmale — die belüfteten Kotflügel, die geformte Motorhaube und der riesige Heckflügel — wirken wie individuelle Modifikationen, sind beim Black Series aber serienmäßige Teile. AMGs Ingenieure haben diese Elemente in den Produktionsprozess integriert, um die gewünschten Werte für Abtrieb, Kühlung und aerodynamische Balance zu erreichen. Diese werkseitige Integration ist ein Verkaufsargument für Käufer, die performanceorientierte Optik mit OEM‑Qualität und Crashsicherheit verbinden wollen.
Dennoch sind an dem auf den Fotos gezeigten Auto einige deutlich sichtbare Nachrüstteile angebracht. Besonders auffällig sind die HRE HX104‑Felgen, eine seltene und kostspielige Carbon‑Radoption.
Räder und Individualisierung: HRE HX104 Carbon‑Felgen
Dieses spezielle Black Series ist mit HREs HX104‑Leichtmetallrädern bestückt. Diese Carbon‑Felgen positionieren sich am oberen Ende des Individualisierungsmarktes — HRE nennt Einzelpreise für HX104‑Räder ab etwa 7.850 US‑Dollar pro Rad; komplette Sätze sowie zusätzliche Oberflächen oder Größenoptionen treiben die Gesamtkosten deutlich in die Höhe. Hinzu kommen Hochleistungsreifen und Montagearbeiten; das Radpaket kann so schnell den Preis eines gut erhaltenen Gebrauchtwagens erreichen.
HX104‑Felgen sind selten; sie treten gelegentlich an hochklassigen McLaren‑ und Ferrari‑Modellen sowie bei maßgeschneiderten Builds auf, bei denen Eigentümer Gewichtsreduzierung und optische Exklusivität priorisieren. Für Käufer, die Upgrades in Erwägung ziehen, sind sie ein Statement: leicht, rennstreckentauglich und teuer.

Wie sich die Black Series schlägt
In der Zeit, als sie neu war, konkurrierte der GT Black Series in Leistung und Preis mit etablierten Supercar‑Namen — behielt dabei aber einen deutlich Mercedes‑AMG‑Charakter: ein kerniger V8, Rennstreckenfähigkeit und eine Silhouette, die GT‑Komfort mit Rennwagen‑Aggressivität verbindet.
Im Vergleich zu konventionelleren GT‑Modellen bot die Black Series:
- Deutlich mehr Leistung und Drehmoment
- Geschärfte Fahrwerksabstimmung und stärkere Bremsen
- Aerodynamische Entwicklung mit Fokus auf Abtrieb statt nur auf Luftwiderstandsreduzierung
- Werksseitige Montage aggressiver Aero‑Bauteile
Diese Unterschiede sorgen dafür, dass die Black Series eine engere, performanceorientierte Zielgruppe anspricht — ein Grund, warum gute Exemplare ihren Wert im Vergleich zum breiteren GT‑Markt besser halten.
Kaufüberlegungen und Hinweise zum Besitz
Wenn Sie einen AMG GT der Vorgängergeneration — oder speziell ein Black Series — in Erwägung ziehen, beachten Sie Folgendes:
- Wartung: Hochleistungsmotoren und Performance‑Komponenten verursachen höhere Servicekosten; Ersatzteile für limitierte Modelle können teurer sein.
- Reifen und Bremsen: Rennstreckenfähige Hardware verschleißt schneller; bei intensiver Nutzung sind höhere Betriebskosten zu erwarten.
- Ausstattung und Provenienz: Werkoptionen, Servicehistorie und niedrige Kilometerstände beeinflussen den Wiederverkaufswert deutlich.
Zitat: "Werkseitig montierte Aero‑Teile und limitierte Produktion machen die Black Series zu einem besonderen Angebot — sie ist genauso ein Sammlerauto wie eine Performance‑Maschine."
Ausblick: kehrt die Black Series zurück?
Fans hoffen, dass AMG den Black Series‑Geist für künftige GT‑Generationen wiederbeleben wird. Angesichts der anhaltenden Nachfrage nach hochleistungsfähigen Halo‑Cars und AMGs Erfolgen bei aufmerksamkeitsstarken Limited Editions ist ein Nachfolger, der die Black Series‑Philosophie fortführt, denkbar. Allerdings werden sich veränderte Emissionsvorgaben, Hybridisierungstrends und die Marktanforderungen darauf auswirken, wie AMG zukünftige Hochleistungs‑Zweitürer gestaltet.
Fazit
Der Mercedes‑AMG GT Black Series bleibt ein packendes Beispiel für werkseitig gebaute Performance: ein Fahrzeug, das Supercar‑Beschleunigung, rennstreckentaugliches Handling und eine unverwechselbare Designidentität vereint. Ob als Wochenendwaffe für Enthusiasten oder als sammelwürdiger moderner Klassiker — die Black Series sticht durch ihre Konstruktion, Seltenheit und die markante Werks‑Aerodynamik hervor, die ihn wie einen deutschen Straßen‑Kampfjet aussehen und performen lässt.
Quelle: autoevolution
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