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Das neueste Kameraranking von DxOMark hat die Smartphone-Landschaft wieder in Bewegung gebracht: Apples iPhone 17 Pro rückt in die weltweiten Top drei vor und verdrängt den Vivo X200 Ultra um gerade einmal einen Punkt. Dieses Ergebnis befeuert die seit Langem geführte Debatte darüber, welchen Stellenwert Foto- gegenüber Video-Leistung in Gesamtwertungen haben sollte. Die Platzierung zeigt nicht nur technische Unterschiede zwischen den Geräten auf, sondern auch, wie Bewertungsmethoden Kaufempfehlungen für Nutzer mit unterschiedlichen Prioritäten beeinflussen können.
Position des iPhone 17 Pro in der Rangliste
Nach den vorläufigen Messreihen von DxOMark liegt das iPhone 17 Pro (und das Pro Max) hinter dem Oppo Find X8 Ultra und dem Huawei Pura 80 Ultra – und belegt damit den dritten Gesamtplatz. Für einige Beobachter war dieser Aufstieg überraschend, da Vivo in vielen fotografischen Einzelkategorien weiterhin stark abschneidet. Der Vorsprung von Apple erklärt sich vor allem durch die herausragende Videoleistung, ein Bereich, der in DxOMarks Methodik beträchtliches Gewicht besitzt. DxOMark kombiniert in seinen Bewertungen mehrere Subscores (Foto, Video, Zoom, Stabilität, Autofokus etc.), und eine Verbesserung in einem hochgewichteten Bereich kann die Gesamtrangfolge deutlich beeinflussen.
Wichtig ist zu verstehen, dass DxOMark nicht allein auf Rohdaten setzt: Die Auswertung umfasst sowohl laborgesteuerte Tests als auch Alltagsszenarien, computational-photography-Effekte und Videocodec-/Bitraten-Tests. Käufer sollten deshalb die Teilbewertungen prüfen – ein Gerät mit sehr starkem Video-Output kann Nutzern mit Fokus auf Content-Produktion deutlich mehr bieten, während Foto-Enthusiasten möglicherweise andere Prioritäten setzen. Für Hersteller hat eine solche Bewertung Einfluss auf Marketing und Produktentwicklung, weil sie zeigt, welche Verbesserungen sich in der Praxis besonders auszahlen.
Fotoleistung: Vivo behauptet sich vorn
Bei der Standbildfotografie bleibt der Vivo X200 Ultra auf dem Papier der stärkere Kandidat: Er erzielt einen Foto-Subscore von 173 gegenüber 168 für das iPhone. In den Testbildern zeigt Vivo oft sattere Farben, feinere Details und eine insgesamt bessere Rauschunterdrückung bei schlechten Lichtverhältnissen. Solche Stärken sind besonders relevant für Nutzer, die häufig bei schwächerem Licht fotografieren oder große Ausdrucke planen.
Huawei punktet ebenfalls mit einem ausgewogenen Verhältnis aus Schärfe und Farbtreue: Das Pura 80 Ultra liefert eine Balance zwischen Detailauflösung, dynamischem Kontrast und natürlicher Farbwiedergabe, die viele Fotografen ansprechen dürfte. Unterschiede zwischen den Geräten lassen sich oft auf Sensorgröße, Pixel-Pitch, Optik (Linsenqualität, Blende) und die Algorithmen der Bildverarbeitung zurückführen. Während Vivo in der Kombination dieser Faktoren derzeit Vorteile zeigt, bleibt das Feld eng zusammengerückt, vor allem dank fortschrittlicher Computational-Photography-Strategien wie mehrstufigem Denoising, lokaler Kontrastverstärkung und AI-gestützter Detailrekonstruktion.
Für Nutzer, die spontane Point-and-Shoot-Fotografie bevorzugen, sind Vivo und Huawei weiterhin empfehlenswerte Optionen. Diese Anwender profitieren von aggressiveren HDR-Algorithmen, effizienterem Rauschmanagement und oft konservativer abgestimmter Farbtemperatur, die direkt aus der Kamera ansprechende JPGs liefern, ohne dass umfangreiche Nachbearbeitung nötig wäre.

Videoüberlegenheit: Warum Apple vorn liegt
Im Videobereich setzte das iPhone 17 Pro neue Maßstäbe in den DxOMark-Tests und übertraf damit das Vorjahresmodell iPhone 16 Pro Max. Tester lobten insbesondere die stabile Belichtung, die zuverlässige Weißabstimmung und die sanfteren Übergänge in HDR-Szenen – Faktoren, die für Konsistenz und professionelle Ergebnisse in unterschiedlich beleuchteten Umgebungen entscheidend sind. Die Fähigkeit, Belichtungssprünge zu vermeiden und gleichzeitig Details in Schatten und Lichtern zu erhalten, hebt die iPhone-Umsetzung hervor.
Apples überarbeitete 48‑MP-Telekamera trug ebenfalls dazu bei, die Videoqualität zu verbessern: Durch eine höhere native Auflösung und optimierte Verarbeitung profitiert der hybride Zoom bei Videodrehs, sodass der Qualitätsunterschied zu Geräten mit dedizierten Periskop-Objektiven geringer ausfällt. Zudem spielt die Videostabilisierung eine zentrale Rolle: Kombinationen aus optischer Bildstabilisierung (OIS), elektronischer Stabilisierung (EIS) und Softwarekorrrekturen führen zu ruhigeren Kamerafahrten und weniger Rolling‑Shutter‑Artefakten.
Weitere technische Stärken des iPhone 17 Pro in Video sind die Unterstützung höherer Bitraten bei internen Codecs, effizientere Kompression ohne starke Detailverluste und eine konsistente Farbwiedergabe über verschiedene Brennweiten hinweg. Für Content-Creator, die mobilen Journalismus, Vlogs oder Kurzfilme produzieren, sind diese Verbesserungen spürbar: Sie ermöglichen stabilere Workflows und reduzieren den Bedarf an nachträglichem Color Grading oder Stabilisatoren im Post‑Processing.
Warum Leser die Platzierung anzweifeln
Kritiker bemängeln, dass der fotografische Vorsprung von Vivo stärker gewichtet werden sollte. Diese Sichtweise hat Gewicht, denn für viele Käufer sind Standbilder das tägliche Anwendungsfeld. DxOMark legt jedoch in seiner aktuellen Methodik einen deutlichen Schwerpunkt auf Video-Performance, was in diesem Fall Apple zugutekam. Solche methodischen Präferenzen können die öffentliche Wahrnehmung verzerren, wenn Leser nur die Gesamtplatzierung betrachten, ohne die Subscores zu analysieren.
Es bleibt außerdem wichtig, die vorläufigen Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren: DxOMark veröffentlicht in der Regel einen ausführlichen Abschlussbericht mit detaillierten Messwerten, Testbedingungen und Beispielaufnahmen. Bei kleineren Punktabständen können finale Anpassungen oder zusätzliche Messreihen die Reihenfolge noch leicht verändern. Für Endkunden empfiehlt es sich, neben DxOMark-Berichten auch unabhängige Tests, Hands‑on‑Berichte und eigene Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.
Ein zusätzlicher Kritikpunkt betrifft die Vielfalt der Anwendungsfälle: Manche Nutzer legen Wert auf professionelle Fotografie mit RAW-Workflows, andere auf schnelle soziale Inhalte in hoher Videoqualität. Bewertungsmodelle, die nur ein kombiniertes Ergebnis liefern, können selten alle Nutzerszenarien gleich gut abbilden. Daher ist die Kenntnis der jeweiligen Stärken und Schwächen einzelner Geräte entscheidend – nicht nur die Platzierung in einer Gesamttabelle.

Fazit und Kaufempfehlungen
Für Käufer, die primär auf Videoaufnahmen und auf gleichmäßige, verlässliche Footage unter wechselnden Lichtbedingungen setzen, gehört das iPhone 17 Pro inzwischen zu den besten Optionen am Markt. Seine Stärken liegen in der Videostabilisierung, der konsistenten HDR-Behandlung und einer Gesamtverarbeitung, die professionelle Ergebnisse ohne großen Nachbearbeitungsaufwand ermöglicht.
Fotografen, die größtmögliche Detailtreue, lebendige, aber realistische Farben und eine starke low-light-Performance bevorzugen, finden nach wie vor in Geräten wie dem Vivo X200 Ultra oder Huaweis Pura 80 Ultra attraktive Alternativen. Insbesondere bei ruhigen Motiven und in Situationen, in denen hohe ISO‑Leistungen und feine Texturen zählen, können diese Modelle operative Vorteile bieten.
Wichtig ist, sich nicht allein auf Rankings zu verlassen: Prüfen Sie die Subscores (Foto, Video, Zoom, Stabilität, Autofokus), sehen Sie sich Vergleichsbilder und -videos an und lesen Sie Testberichte, die reale Nutzungsszenarien abdecken. Unsere ausführlichen Kamera-Tests zum Vivo X200 Ultra und zum Oppo Find X8 Ultra stehen zur Verfügung, um direkte Vergleiche zu ermöglichen und unterschiedliche Stärken sichtbar zu machen. Letztlich entscheidet Ihr persönlicher Nutzungsfall – ob Sie eher streamen, vloggen, fotografieren oder hybride Workflows verwenden – welches Smartphone die beste Wahl für Sie ist.
Kurzfristig lohnt es sich, die vollständige DxOMark-Analyse abzuwarten, da dort detailreichere Messwerte und Beispielaufnahmen veröffentlicht werden, die potenzielle Käufer tiefer informieren. Hersteller werden auf solche Rankings reagieren, indem sie Softwareupdates und Optimierungen veröffentlichen, die die reale Leistungsbalance noch weiter verändern können. Deshalb ist die Smartphone-Kamerabewertung ein dynamischer Prozess – sowohl für Tester als auch für Käufer.
Quelle: gizmochina
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