Mansory Venatus SE: Hypergetunter Urus in Monaco vorgestellt

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Mansory Venatus SE: Hypergetunter Urus in Monaco vorgestellt

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Mansory bringt einen hypergetunten Urus SE zur Monaco Yacht Show

Mansory hat auf der Monaco Yacht Show 2025 den Venatus SE vorgestellt, eine vollständige Umrüstung des Lamborghini Urus SE Plug-in-Hybrids. Der deutsche Veredler hat sein Urus-Programm auf das Modelljahr 2026 ausgedehnt und richtet sich mit der elektrifizierten Variante besonders an wohlhabende Sammler und Käufer, die besonderen Wert auf Kombinationen aus Luxus, kompromisslosem Design und markanten Leistungssteigerungen legen. Die Umwandlung ist nicht bloß eine optische Aufwertung: Mansory verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Karosserie, Aerodynamik, Antrieb, Bremsen und Interieur mit Blick auf Performance und Exklusivität überarbeitet wurden.

Der Venatus SE ist dabei mehr als ein reines Styling-Projekt. Mansory beschreibt die Konversion als Komplettprogramm, das die Kundenbedürfnisse nach Individualisierung und technischen Verbesserungen gleichermaßen bedient. Dazu zählen maßgeschneiderte Softwareabstimmungen, verstärkte Antriebsstrang-Komponenten, spezialisierte Kühlsysteme für die Mischung aus Verbrennungs- und E‑Antrieb sowie umfangreiche Interieur-Optionen. Für potenzielle Käufer, die Wert auf Einzigartigkeit legen, bietet Mansory außerdem eine enge Zusammenarbeit bei Materialwahl, Farbgebung und Werkstoffkombinationen.

Wo und warum Monaco?

Die Monaco Yacht Show ist eine perfekte Bühne für Premieren aus dem ultraluxuriösen Segment. Das Publikum besteht primär aus Eignerinnen und Eignern, Investoren und Einkäufern, die in der Regel auch Interesse an exklusiven Automobilen, Schmuck oder Kunst zeigen. Für Mansory ergibt sich daraus ein ideales Umfeld: eine stark konzentrierte Kundengruppe mit hoher Kaufkraft, die zudem die Synergien zwischen Superyachten und maßgefertigten Fahrzeugen schätzt. Auf Messen wie dieser geht es nicht nur um Medienpräsenz, sondern auch um direkte Kontakte zu Käufern und Netzwerkpartnern — ein Ort, an dem aufwendige Einzelstücke leichter ihre Zielgruppe finden.

Darüber hinaus hat Mansory die Monaco Yacht Show bereits in der Vergangenheit für die Präsentation anderer maßgeschneiderter Projekte genutzt. Diese Kontinuität unterstreicht die Schnittstelle zwischen maritimem Luxus und automobilen Exklusivlösungen: beide Branchen teilen Anforderungen an Materialqualität, Verarbeitung und Individualität. Die Wahl des Events signalisiert daher strategisch, dass Mansory seine Produkte nicht nur als Automobilumbauten, sondern als integrale Teile einer gehobenen Lifestyle- und Luxuswelt versteht.

Design: Breitbau, sichtbares Carbon und radikale Details

Mansorys visuelles Konzept ist unverkennbar: großflächig sichtbare Carbonfaser-Verkleidungen treffen auf stark vergrößerte Kühllufteinlässe, überarbeitete Tagfahrlicht-Signaturen, die Lamborghinis Y-Form aufnehmen, sowie ein umfassendes Aerodynamik-Kit mit breiten Kotflügeln und einem markanten, zweiteiligen Heckflügel. Die Komponenten sind konsequent so gestaltet, dass sie sowohl optische Aggression als auch funktionalen Nutzen liefern — mehr Abtrieb, verbesserte Kühlung und eine optimierte Luftführung über Radkästen und Unterboden.

Weitere äußere Merkmale des Venatus SE sind eine neue Dreifach-Endrohr-Sportabgasanlage, auffällige Farbakzente, die technische Upgrades suggerieren, sowie spezifische Designelemente an Schweller und Diffusor, die das Fahrzeugbreite und die Sportlichkeit betonen. Mansory setzt dabei auf eine Kombination aus Sichtcarbon, mattierten Lackoberflächen und kontrastrierenden Akzenten, um die Exklusivität des Modells zu unterstreichen. Funktional betrachtet verbessert die sichtbare Karbonarchitektur das Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht und erlaubt präzisere Ein- und Anbindungsstellen für Aerodynamikkomponenten.

Highlights:

  • Limitierte Launch Edition mit nur sieben individuell gefertigten Venatus SE
  • 24-Zoll Mansory FC.5 ultraleichte geschmiedete Sieben-Speichen-Felgen, speziell abgestimmt auf die Radnabe und Bremsanlage
  • Reifenformat: 295/30 R24 vorn und 355/25 R24 hinten — abgestimmt für maximale Haftung und optimale Druckverteilung bei hohen Quer- und Längskräften

Performance: Hybridleistung deutlich erhöht

Die Mansory-Ingenieure haben die kombinierte Systemleistung des Urus SE deutlich angehoben: ausgehend von serienmäßigen rund 800 PS liegt die angegebene Gesamtleistung des Venatus SE bei etwa 1.100 PS (circa 1.095 hp), begleitet von einem Drehmoment, das auf beeindruckende 1.250 Nm ansteigt. Diese Zahlen sind nicht nur eine Provokation gegenüber konventionellen SUVs, sondern heben den Venatus SE in den Bereich von Supersportwagen, wenn man die Beschleunigungsdaten betrachtet: rund 0–100 km/h in circa 2,8 Sekunden und eine angegebene Spitzengeschwindigkeit in der Nähe von 332 km/h.

Die Leistungserhöhung ist das Ergebnis mehrschichtiger Maßnahmen: Optimierte Motorsoftware für Verbrennungs- und Elektroteile, Anpassungen an Ladeluft- und Kühlkreisläufen, modifizierte Abgasanlage mit reduzierten Flaschenhälsen, verstärkte Kupplungskomponenten und eine Überarbeitung der Fahrdynamikregelungen. Bei einem Plug-in-Hybrid wie dem Urus SE ist es zudem erforderlich, Batterie- und Thermomanagement neu zu kalibrieren, um wiederholte Spitzenbelastungen ohne Leistungsverlust zu ermöglichen. Mansory betont, dass die Feinabstimmung von Software und Hardware Hand in Hand erfolgt, damit Fahrbarkeit und Alltagstauglichkeit nicht unter der reinen Leistungssteigerung leiden.

Zur Bewältigung der zusätzlichen kinetischen Energie hat Mansory auch Fahrwerk und Bremsanlage weiterentwickelt: adaptive Dämpfersysteme wurden neu abgestimmt, Stabilisatoren verstärkt, und großvolumige Carbon-Keramik-Bremsscheiben kombiniert mit Mehrkolben-Festsattel-Bremsen sorgen für kurze Verzögerungsstrecken und geringeres Fading auf der Rennstrecke. Auch die Reifenkombination mit breiteren Hinterreifen wurde gezielt gewählt, um Traktion beim Beschleunigen optimal nutzen zu können.

Im technischen Detail bietet Mansory Kunden oft die Möglichkeit, den Grad der Motoroptimierung zu wählen — von einer moderaten Stufe mit Fokus auf Haltbarkeit und Alltag bis hin zur größten Stufe, die maximale Leistung bei verkürzter Service-Intervalldefinition liefert. Diese modulare Herangehensweise erleichtert es Käufern, die Balance zwischen Performance, Zuverlässigkeit und Wartungskosten individuell zu bestimmen.

Im Innenraum offeriert Mansory vollständig personalisierte Kabinen, die nach den Vorlieben des jeweiligen Kunden gefertigt werden. Materialien wie handvernähtes, vegetabil gegerbtes Leder, Alcantara-Einsätze, sichtbare Carbonapplikationen, spezielle Zierleisten und persönliche Prägungen sind Standardoptionen. Technische Upgrades umfassen individuelle Benutzeroberflächen, abgestimmte Soundsysteme und optionale Leichtbau-Komponenten, die das Interieur auf der Waage entlasten, ohne Komfort und Luxus zu opfern.

Marktkontext und Erkenntnisse

Der Urus bleibt das verkaufsstärkste Modell innerhalb der Lamborghini-Palette und bildet das wirtschaftliche Rückgrat der Marke. Aftermarket-Anbieter wie Mansory profitieren von dem Bedürfnis der Besitzer nach Individualität, Extremen und einer klaren Abgrenzung vom Serienfahrzeug. Das Angebot, einen elektrifizierten Urus zu modifizieren, zeigt, dass Tuner sich zunehmend auf Hybride und zukünftig vermehrt auf vollelektrische Plattformen einstellen müssen, anstatt diese Technologien zu ignorieren.

Die Umrüstung eines Plug-in-Hybrids erfordert fundiertes technisches Know-how; Änderungen an elektrischen Systemen, Batterie-Management und Leistungselektronik müssen sorgfältig vorgenommen werden, um Sicherheit und Betriebsstabilität zu gewährleisten. Mansorys Schritt signalisiert daher, dass etablierte Veredler die Systemkomplexität moderner Antriebe akzeptieren und sich technologisch anpassen. Gleichzeitig stellt dies eine Opportunität dar: Hybrid- oder Elektroplattformen eröffnen neue Hebel für unmittelbare Leistungszuwächse — etwa durch Software, verbesserte Kühlung oder optimierte Rekuperation — ohne allein auf größere Turbolader oder mechanische Modifikationen angewiesen zu sein.

Für Sammler und Investoren ist die Limitierung auf sieben Exemplare ein entscheidender Faktor. Solche Kleinserien erzeugen Knappheit, die im Premiumsegment häufig den Wiederverkaufswert stützt. Jedoch wird die tatsächliche Nachfrage vom kombinierten Angebot aus Preis, Exklusivität, Verarbeitungsqualität und technischer Integrität abhängen. Aspekte wie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Servicekonzepte und die Frage, inwieweit die Modifikationen mit den originalen Garantiebestimmungen vereinbar sind, beeinflussen die Kaufentscheidung ebenso wie emotionale Faktoren.

Aus Wettbewerbersicht positioniert sich Mansory gegenüber anderen Veredlern durch eine klare Mischung aus extremem Styling, handwerklicher Individualisierung und hoher technischer Ambition. Während einige Anbieter ausschließlich auf dezente Optimierungen setzen, spielt Mansory die Karte des radikalen Exklusivdesigns — in Kombination mit signifikanten Leistungssteigerungen. Diese Differenzierung kann helfen, bestimmte Kundensegmente gezielt anzusprechen, birgt aber auch das Risiko von Polarisierung im Markt.

Zitat: „Wir wollten einen Venatus SE schaffen, der sich wie ein Vollblut-Rennpferd anfühlt, das an einen Hybridantrieb geschnallt ist“, fasst Mansory die Intention hinter der Umrüstung zusammen. Damit zielen die Entwickler nicht nur auf rohe Kraft, sondern auf ein emotionales Fahrerlebnis, das Agilität, Schub und Klang so kombiniert, dass das Ergebnis einerseits exotisch wirkt und andererseits die Performance eines Supersportwagens nachvollziehbar macht.

Ob Sammler die beschränkte Auflage von sieben Fahrzeugen favorisieren werden, hängt stark vom Preis und dem individuellen Personalisierungsgrad ab. Dennoch macht der Venatus SE deutlich, dass Veredler bereit sind, Hybrid-SUVs in Bereiche zu treiben, die bislang exklusiven Sportwagen vorbehalten waren. Für Käufer mit entsprechender Herstellungsbereitschaft und Affinität zu maßgeschneiderten Luxusprodukten eröffnet sich ein Angebot, das in Design, Technik und Individualität weit über das Serienmodell hinausgeht — verbunden mit den typischen Fragen zu Betriebskosten, Langzeitwert und Serviceversorgung, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen werden.

Quelle: autoevolution

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