Ram TRX kehrt zurück: Hellcat-V8, Leistung und Design

Ram TRX kehrt zurück: Hellcat-V8, Leistung und Design

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Wiederauferstehung des Ram TRX: Das V8-Dröhnen kehrt zurück ins Rampenlicht

Ram scheint gewappnet, sein Flaggschiff unter den Pickups wieder ins Rampenlicht zu rücken. Unter neuer Führung bei Stellantis haben sich die Gerüchte verdichtet: Der Ram 1500 TRX soll offenbar zurückkehren — dieses Mal mit einem vom Hellcat abgeleiteten V8. Was als Spekulation begann, ist in der Branche zu einem veritablen Gerücht geworden. Angesichts verschärfter Konkurrenz könnte Rams Performance-Flaggschiff als kräftiger, analoger Gegenspieler zu den zunehmend elektrifizierten und turbogeladenen Alternativen die hohe Leistungs-Klasse der Pickups neu definieren.

Führungswechsel und seine Bedeutung

Mit der Übernahme des CEO-Amtes durch Antonio Filosa und der Rückkehr von Tim Kuniskis zur Leitung der amerikanischen Marken hat sich die Strategie bei Stellantis spürbar verändert. Schnell wurden konkrete Schritte unternommen: Für die Modellreihe 2026 ergänzte Ram bereits einen 5,7-Liter eTorque Hemi V8 im 1500-Portfolio, und gleichzeitig bestätigte das Unternehmen, dass der TRX wiederkommt. Diese Rückendeckung ist nicht unerheblich: Sie signalisiert ein erneuertes Bekenntnis zu leistungsstarken, V8-betriebenen Trucks in einer Zeit, in der viele Hersteller verstärkt auf Elektromobilität setzen.

Der Führungswechsel steht somit nicht nur für eine personelle Neuordnung, sondern markiert eine strategische Weichenstellung. Ram investiert offenbar weiterhin in eine Produktpalette, die die emotionale Bindung vieler Kunden an den Verbrennungsmotor pflegt, während parallel moderne Antriebe ausgeweitet werden. Diese Doppelstrategie kann kurzfristig Markentreue sichern und zugleich langfristig technologische Übergänge vorbereiten.

Was zu erwarten ist: Antrieb und Leistung

Der erste TRX sorgte in der Pickup-Welt für Aufsehen mit 702 PS. Frühe Berichte und aufwändige Renderings des digitalen Künstlers Andrei Avarvarii deuten darauf hin, dass der neue TRX in einer Redeye-ähnlichen Abstimmung zurückkehren könnte — mit einer Leistung, die in Richtung 797 PS geht. Sollte sich dies bewahrheiten, würde Ram den TRX über den 540-PS starken Ram RHO positionieren und zugleich in direkte Konkurrenz zum verbesserten Ford Raptor R mit seinen 720 PS treten.

Technisch gesehen würde ein Hellcat-abgeleiteter V8 oder eine stark modifizierte Hemi-Variante mehrere Anpassungen erfordern: verstärkte Kurbelwelle, überarbeitete Kolben, optimierte Öl- und Ansaugsysteme sowie ein Kühlsystem mit höherer Kapazität. Ebenso wichtig sind Softwarekalibrierungen an Motorsteuergerät, Getriebe und Sperrdifferenzialen, um Leistung sauber auf die Straße beziehungsweise ins Gelände zu bringen. Ein solches Paket zielt nicht nur auf maximale PS-Zahlen, sondern auch auf nutzbares Drehmoment über ein breites Drehzahlband.

Weitere zu erwartende technische Merkmale könnten sein:

  • Leistungsorientierte Zwangsbeatmung oder überarbeitete Ladercharakteristik, um hohe Spitzenleistung zu erreichen
  • Getriebeoptionen mit robusteren Automaten und speziellen Schaltprogrammen für Launch-Control und Drag-Einsatz
  • Verstärkte Antriebswellen, Sperrdifferenziale und eine angepasste Allrad-Software für verbesserte Traktion
  • Spezifische Fahrwerke mit größeren Federwegen, elektronisch geregelten Dämpfern und Offroad-optimierter Bodenfreiheit

Solche Maßnahmen würden helfen, die vorgesehenen Leistungswerte nicht nur auf dem Papier zu maximieren, sondern auch die Alltagstauglichkeit, Offroad-Fähigkeiten und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Darüber hinaus ist gerade bei hochmotorisierten Pickups die Thermik ein entscheidender Faktor: Ladeluftkühler, Ölkühler und verbessertes Motormanagement sind notwendig, um konstant hohe Leistung ohne thermische Drosselung zu liefern.

Design und digitale Vorschauen

Der virtuelle Künstler Avarvarii Automotive Artworks (Andrei Avarvarii) arbeitete mit Car and Driver zusammen, um den 2026/2027 TRX zu visualisieren. Die digitale Studie zeigt breitere Kotflügel, eine aggressivere Frontpartie sowie funktionelle Aerodynamikelemente, die sowohl auf Wüstenhighspeed als auch auf dominante Onroad-Performance schließen lassen. CGI-Bilder sind zwar keine Bestätigung, geben aber meist einen realistischen Eindruck der Designrichtung, wenn sie auf Insiderinformationen und bewährten Designcodes basieren.

Zu den erwarteten optischen Merkmalen gehören größere Lufteinlässe zur Kühlung, überarbeitete Stoßfänger mit integriertem Unterfahrschutz, spezifische Leichtmetallräder mit breiterer Spur und ein markanter Kühlergrill, der die neue Identität unterstreicht. Im Innenraum dürfte man sportlichere Sitze mit mehr Seitenhalt, spezielle Instrumentierung zur Leistungsanzeige und hochwertige Materialien erwarten — kombiniert mit modernen Infotainment- und Fahrerassistenzfunktionen.

Praktische Designentscheidungen werden ebenfalls eine Rolle spielen: modularere Ladeflächenoptionen, verstärkte Ladebodenstruktur und sinnvolle Aufbewahrungslösungen, um das Fahrzeug sowohl als Performance-Maschine als auch als Nutzfahrzeug attraktiv zu halten. Ein gut durchdachtes Design balanciert Form und Funktion, was gerade in diesem Segment kaufentscheidend sein kann.

Marktkontext: V8 gegen Turbo und Elektro-Rivalen

Der Markt für Performance-Pickups erweitert sich rasant. Elektrische Trucks wie der GMC Hummer EV SUT bieten sofortiges Drehmoment und spektakuläre Leistungsdaten, doch sie vermitteln nicht die gleiche sinnliche Erfahrung wie der Klang, das Drehmoment-Charisma und die lineare Leistungsabgabe eines großen V8. Rams Strategie scheint darauf ausgerichtet zu sein, beide Welten zu bedienen: das emotionale Verbrennungs-Monument erhalten, gleichzeitig aber die Kernpalette mit modernen Antrieben und Effizienztechnologien auszustatten.

Wichtige Wettbewerbsfaktoren in diesem Umfeld sind:

  • Fahrgefühl und Audiosignatur: Viele Enthusiasten schätzen den V8-Sound als integralen Bestandteil des Fahrerlebnisses.
  • Reichweite und Nutzlast: Während EVs beim Drehmoment Vorteile haben, können sie gegenüber Verbrennern in Bezug auf Reichweite, Ladeinfrastruktur und Nutzlast Einschränkungen aufweisen.
  • Kosten über Lebenszeit: Anschaffungspreis, Abschreibung, Wartung und Energiekosten unterscheiden sich stark zwischen Elektro- und Verbrennungsoptionen.
  • Regulatorische Rahmenbedingungen: Emissionsgesetze und lokale Förderprogramme beeinflussen die Nachfrage und Modellstrategien.

Der direkte Vergleich zeigt, dass kein Konzept pauschal überlegen ist — vielmehr entstehen differenzierte Käufersegmente. High-Performance-Kunden, die Sound, Tradition und unkomplizierte Tankinfrastruktur schätzen, bleiben eine relevante Zielgruppe. Gleichzeitig gewinnt die Marke langfristig, wenn sie moderne, effiziente Technologien in ihre Produktpalette integriert, um breitere Kundenschichten und zukünftige Regulierungen abzudecken.

Preis und Zeitplan

Ram hat noch keine offiziellen technischen Daten oder Preise veröffentlicht. Branchenquellen deuten jedoch auf eine Vorstellung noch vor Jahresende hin, mit ersten Auslieferungen im darauffolgenden Frühjahr. Erwartet wird ein Preisniveau im Bereich von etwa 110.000 bis 120.000 US-Dollar, was ungefähr dem Startpreis des 2025 Ford F-150 Raptor R mit Zielortkosten von rund 114.000 US-Dollar entspricht.

Die Preispositionierung zielt darauf ab, den TRX als exklusives Topmodell zu etablieren, das sich klar vom 540-PS-RHO abgrenzt und gleichzeitig eine klare Alternative zum Raptor R darstellt. Optionenpakete für bessere Offroad-Ausstattung, Leistungspakete, exklusive Lackierungen und Interieur-Upgrades werden vermutlich zusätzlichen Spielraum für Margen bieten.

"Die Rückkehr des TRX geht weniger um nackte Zahlen als um ein Statement: Der V8 bleibt für eine Kernzielgruppe von Enthusiasten relevant", erklärt ein Marktanalyst, der mit den Planungen von Ram vertraut ist. Solche Aussagen unterstreichen, dass emotionale Faktoren wie Sound, Tradition und Markenidentität weiterhin starke Kaufmotive sein können — selbst in einem Markt, der zunehmend von Technologie und Effizienz getrieben wird.

Schnellvergleich

  • Ram TRX (gerüchtet): Hellcat-V8, bis zu ~797 PS, Marktstart Ende 2026/Anfang 2027
  • Ram 1500 RHO: 540 PS, positioniert unter dem TRX als leistungsstarke, aber zurückhaltendere Option
  • Ford F-150 Raptor / Raptor R: 450 PS für den Basis-Raptor, 720 PS beim Raptor R
  • GMC Hummer EV SUT: elektrische Alternative mit sofort verfügbarem Drehmoment und anderer, elektrifizierter Attraktivität

Ob der TRX als reines Verbrennungs-Ikon zurückkehrt oder später auch hybridisierte Varianten nachfolgen, bleibt abzuwarten. Sein Comeback würde jedoch deutlich machen, dass Performance-Trucks weiterhin über Klang, Show und Fähigkeiten verkaufen — nicht allein über Zahlen auf einem Datenblatt. Für Enthusiasten gilt: Auf offizielle Bestätigungen vor Jahresende warten und mit ersten Auslieferungen im nächsten Frühjahr rechnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein wiedergeborener TRX mehrere Rollen spielen kann: als Markenbotschafter, als technologisches Schaufenster für Hochleistungs-Verbrennertechnik und als Messlatte im Wettbewerb der Performance-Pickups. In einem Markt, der zwischen Tradition und Innovation oszilliert, könnte Ram damit bewusst ein Zeichen setzen — und zwar sowohl für die Leidenschaft am Verbrennungsmotor als auch für die Fähigkeit, moderne, robuste Fahrzeuge zu bauen.

Quelle: autoevolution

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