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Samsung hat die P9 Express vorgestellt, seine schnellste microSD-Karte bisher. Basierend auf einer PCIe-Schnittstelle und dem NVMe-Protokoll verspricht die P9 Express einen deutlichen Leistungsschub für Gamer, Kreative und alle, die große Dateien unterwegs verschieben.
Warum NVMe und PCIe das microSD-Spiel verändern
Traditionelle UHS-I-microSD-Karten sind nach wie vor eine verlässliche Wahl für Smartphones und Kameras, stoßen jedoch an ihre Grenzen, wenn es um die Durchsatzanforderungen moderner Workflows geht. Die P9 Express nutzt SD Express-Technologie — das bedeutet PCIe-Lanes und NVMe-Befehle im microSD-Formfaktor — und erreicht damit sequentielle Lese-/Lesegeschwindigkeiten von bis zu 800 MB/s, also etwa das Vierfache typischerer UHS-I-Karten.
Diese neue Schnittstellenkombination ist nicht nur ein Upgrade in der Rohgeschwindigkeit: Sie verändert, wie Geräte mit externem Speicher arbeiten. NVMe optimiert Queue- und Parallelverarbeitung von I/O-Anfragen, während PCIe eine deutlich breitere Datenautobahn liefert. Zusammengenommen reduziert das die Latenzen und erhöht die konsistente Leistungsabgabe, was bei Anwendungen mit vielen kleinen Dateien genauso wichtig ist wie bei großen, sequentiellen Medien-Dateien.
Technische Vorteile von NVMe im microSD-Format
NVMe wurde ursprünglich für SSDs entwickelt, um die Vorteile von PCIe direkt zu nutzen. Im microSD-Kontext bedeutet das:
- Mehrere Warteschlangen und tiefere Queue-Tiefen für parallele I/O-Operationen.
- Bessere Effizienz bei gleichzeitigem Lesen und Schreiben, was Workflows wie Videoschnitt oder Streaming verbessert.
- Niedrigere Latenzen im Vergleich zu traditionellen SD-Protokollen, was das Laden von Spiel-Assets und Daten deutlich beschleunigen kann.
Für den Anwender zeigt sich das in kürzeren Ladezeiten, schnelleren Dateitransfers und weniger Wartezeiten beim Zugriff auf große Bibliotheken — sei es bei Spielen, professionellen Medienprojekten oder bei der Nutzung als mobiles Speichermedium.
Stellen Sie sich vor, riesige Spiel-Assets sind in Sekunden geladen, 4K-Clips von einer Action-Kamera können direkt von der Karte bearbeitet werden, ohne lange Übertragungszeiten, oder umfangreiche Datensätze werden im Handumdrehen zwischen Geräten verschoben. Das ist die praktische Seite, die Samsung mit der P9 Express hervorhebt.
Entwickelt für High-Performance-Gaming und professionelle Workflows
Samsung gibt an, die P9 Express sei speziell für Next-Gen-Konsolen und Handhelds abgestimmt und nennt die Nintendo Switch 2 als ein zentrales Zielgerät. Darüber hinaus richtet sich die Karte an Content-Creator, die schnelle sequentielle Lesezugriffe für 4K- oder sogar 8K-Videobearbeitung benötigen sowie an professionelle Anwender, die große Dateien häufig zwischen Geräten transferieren.
Anwendungsfälle und reale Vorteile
Die typischen Einsatzbereiche lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Gaming: Großes Spiel-Content, DLCs und Texturpakete schneller laden, weniger Ladepausen und flüssigeres Gameplay bei datenintensiven Titeln.
- Videoproduktion: Direktes Arbeiten mit 4K-Clips, schnelle Proxy-Generierung und kürzere Timecodes beim Rendern.
- Mobilität: Fotografen und Videografen, die unterwegs arbeiten und große Dateien ohne Desktop-Transfers verwalten möchten.
- Datenaustausch: Forschung, Drohnenaufnahmen oder Datenerhebung, bei denen große Datasets zwischen Geräten verschoben werden.
Im Alltag kann das bedeuten, dass Aufnahmegeräte, Drohnen oder Handheld-Konsolen deutlich effizienter mit externem Speicher arbeiten. Für Nutzer von Speicherkartenlesern mit PCIe-Unterstützung reduziert sich die Wartezeit beim Kopieren großer Ordner erheblich.
Wichtig ist, dass die P9 Express nicht nur auf Spitzenwerte ausgerichtet ist, sondern auch auf Konsistenz: Dynamisches Thermal-Management und robustes Design sollen Leistungseinbrüche unter andauernder Last minimieren — ein Punkt, der bei NVMe-basierten Speichern in kleinen Gehäusen kritisch sein kann.
Key-Spezifikationen und Features im Überblick:
- Interface: SD Express (PCIe + NVMe)
- Sequentielle Lesegeschwindigkeiten: bis zu 800 MB/s
- Verfügbare Kapazitäten: 256 GB und 512 GB
- Thermal-Management: Dynamic Thermal Guard, um auch bei längerer Belastung konstante Leistung zu halten
- Robustheit: wasser-, staub-, stoß- und temperaturbeständig
Beachten Sie: Um die angegebenen Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen, muss das verwendete Gerät SD Express unterstützen. In älteren microSD-Slots arbeitet die P9 weiterhin, wechselt dann aber in ältere Übertragungsmodi und liefert konventionelle Geschwindigkeiten.
Kompatibilität und Abwärtskompatibilität
SD Express ist rückwärtskompatibel zu älteren SD-Standards. Das bedeutet, die Karte lässt sich in vielen bestehenden Geräten nutzen, solange diese das physische Format akzeptieren. Dennoch gilt: Ohne SD-Express-Controller beziehungsweise PCIe-Support im jeweiligen Slot werden die erweiterten Vorteile nicht nutzbar sein.
Hersteller von Geräten müssen zudem Firmware- und OS-Unterstützung für NVMe im microSD-Formfaktor bereitstellen, um die Leistungsmerkmale vollständig auszuschöpfen. Bei Konsolen oder spezialisierten Geräten hängt viel von der Implementierung des Herstellers ab — Samsung nennt die Nintendo Switch 2 als Zielplattform, aber die tatsächliche Performance hängt vom jeweiligen Kartenleser-Controller und der Systemsoftware ab.
Für wen ist die P9 Express geeignet?
Wenn Sie ein Gamer sind, der große Spielbibliotheken mit sich führt, ein Videograf, der 4K-Material unterwegs schneidet, oder jemand, der regelmäßig große Dateien zwischen verschiedenen Geräten austauscht, ist die P9 Express eine Überlegung wert. Für alltägliche Smartphone-Fotobackups ist die hohe Leistung möglicherweise überdimensioniert — für Power-User kann sie jedoch einen spürbaren Unterschied machen.
Preis und Verfügbarkeit
Samsung plant, die P9 Express weltweit im November auf den Markt zu bringen. Die Preisgestaltung zum Marktstart lautet wie folgt: Das 256‑GB-Modell kostet £58.59, während die 512‑GB-Variante £99.99 kostet. Preise können je nach Region, Händler und Wechselkurs variieren; zusätzliche Steuern oder Versandkosten sind nicht berücksichtigt.
Kaufentscheidung: Kriterien und Empfehlungen
Vor dem Kauf sollten Interessenten folgende Fragen prüfen:
- Unterstützt mein Gerät SD Express / PCIe im microSD-Slot?
- Benötige ich regelmäßig sequentielle Lesegeschwindigkeiten von bis zu 800 MB/s oder sind herkömmliche UHS-I/UHS-II-Karten ausreichend?
- Wie wichtig ist mir thermische Stabilität bei langen Aufnahmen oder Transfers?
- Welche Kapazität passt zu meinem Workflow — 256 GB oder 512 GB?
Für Anwender, die viel mit hochauflösendem Videomaterial, großen Spielebibliotheken oder umfangreichen Datensätzen arbeiten, fällt die Empfehlung oft zugunsten der P9 Express aus, sofern die Gerätekompatibilität gegeben ist. Für Gelegenheitsnutzer sind traditionelle microSD-Karten oft kosteneffizienter.
Technische Einordnung und Vergleich zur Konkurrenz
Die P9 Express bewegt sich in einem Marktsegment, in dem Hersteller versuchen, SSD-ähnliche Leistungsmerkmale in möglichst kompakten Formfaktoren bereitzustellen. Im Vergleich zu typischen UHS-I- oder UHS-II-microSD-Karten bietet NVMe/PCIe eine fundamentale Architekturänderung: Statt limitierter SD-Bus-Protokolle nutzt die Karte Protokolle, die für hohe parallele I/O-Lasten optimiert sind.
Gegenüber portablen NVMe-SSDs bleibt die P9 Express im Vorteil durch ihre extreme Kompaktheit und die Möglichkeit, direkt in kompatible Geräte eingesetzt zu werden. Allerdings erreichen portable NVMe-SSDs mit eigenen PCIe-Interfaces und größeren Gehäusen in der Regel noch höhere Spitzenwerte und oft bessere thermische Dissipation.
Hersteller, die ähnliche Produkte anbieten, betonen ebenfalls Robustheit, thermische Steuerung und Kapazitätsoptionen. Wo Samsung punkten kann, ist die Kombination aus Markenbekanntheit, Ökosystemintegration und der Balance aus Performance und Haltbarkeit.
Mit ihrer NVMe-Basis, dem Thermal-Management und dem robusten Gehäuse signalisiert die P9 Express Samsungs Vorstoß, SSD-ähnliche Leistung in das winzige microSD-Format zu bringen. Ob diese Geschwindigkeit für Sie essentiell ist, hängt von Ihrem Gerät und Ihrem Anwendungsfall ab — sie erhöht jedoch die Erwartungen daran, was microSD-Karten künftig leisten können.
Abschließend noch ein praktischer Hinweis: Achten Sie beim Kauf nicht nur auf die angegebenen Spitzengeschwindigkeiten, sondern auch auf Langzeitstabilität, Hersteller-Garantie, TBW-Angaben (falls verfügbar) und kompatible Lesegeräte. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die hohe Leistung der Karte auch dauerhaft und in Ihrem konkreten Workflow zur Geltung kommt.
Quelle: sammobile
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