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Das seit Langem diskutierte dreifach faltbare Smartphone von Samsung rückt seinem Debüt näher als je zuvor — Berichte deuten auf eine Vorstellung Anfang Dezember hin — und neue Leaks legen nahe, dass das Galaxy Z TriFold mit einem überraschend aggressiven Preis auf den Markt kommen könnte. In diesem Artikel fassen wir die verfügbaren Informationen zusammen, ordnen sie in den Kontext des Marktes für faltbare Smartphones ein und erläutern technische Details, Designentscheidungen sowie mögliche Auswirkungen auf Konkurrenz und Verbraucher. Die folgenden Abschnitte behandeln Preisstrategie, Display- und Scharnierkonstruktion, Kamerakonfiguration, Materialien, Akkulösungen und Leistungsdaten sowie praktische Überlegungen zur Alltagstauglichkeit und Haltbarkeit dieses potenziellen neuen Flaggschiffs.
Preis, der den Markt für Foldables verändern könnte
Der südkoreanische Blogger yeux1122 berichtet, Samsung erwäge in seinem Heimatmarkt einen Startpreis von rund 3,6 Millionen Won (etwa 2.447 US-Dollar). Diese Zahl liegt deutlich unter früheren Schätzungen, die näher an 3.000 US-Dollar angesetzt waren, und bringt Samsung preislich in direkte Konkurrenz zum Huawei Mate XTs — aktuell eines der wenigen breit verkauften Tri-Fold-Geräte — das nach einer Preissenkung nun bei etwa 2.520 US-Dollar gelistet ist. Ein solcher Einstiegspreis würde Samsung die Möglichkeit geben, nicht nur mit Hardware-Innovationen, sondern auch über das Preis-Leistungs-Verhältnis Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Aus Sicht der Marktstrategie wäre ein niedrigerer Einstiegspreis ein starkes Signal: Er könnte dreifach faltbare Geräte für einen größeren Kreis von Käufern interessant machen und die lange bestehende Nische der Foldables weiter aufbrechen. Die Industrie erlebt derzeit einen Übergang, in dem faltbare Smartphones von teuren Experimenten zu marktfähigen Alternativen für produktive Anwender werden. Ein TriFold im Preisbereich von rund 2.400 bis 2.500 US-Dollar würde diesen Trend befeuern, da es Privatkunden und Geschäftsleuten eine Tablet-ähnliche Arbeitsfläche in einem mobilen Formfaktor zugänglicher macht.
Wirtschaftlich betrachtet würde ein aggressiver Preis mehrere Effekte haben: Er könnte den Wettbewerb um Volumenverkäufe intensivieren, Margendruck auf etablierte Hersteller erhöhen und Druck auf Lieferketten und Fertigungskapazitäten ausüben. Samsung kann durch Skaleneffekte, optimierte Materialwahl und bewusste Feature-Priorisierung versuchen, die Kosten zu kontrollieren. Ob dieser Preis global gilt oder nur als Eröffnungsangebot in Südkorea geplant ist, bleibt offen; üblicherweise variieren Startpreise je nach Markt durch Steuern, Zoll und regionale Strategien.
Design und Display: Zwei Scharniere, eine große Arbeitsfläche
Das TriFold soll auf zwei Scharnieren basieren, wobei ein Scharnier so konstruiert ist, dass es enger faltet, damit die einzelnen Display-Abschnitte beim Zusammenklappen sauber übereinanderliegen. Der gemunkelte G-förmige, nach innen faltende Mechanismus zielt darauf ab, das empfindliche innere OLED-Panel zu schützen, indem die Hauptanzeige beim Zusammenklappen nach innen gelegt wird. Diese Methode steht im Kontrast zur Z-förmigen Lösung von Huawei, bei der die Biegelinie nach außen zeigt und somit stärker exponiert ist. Eine nach innen gerichtete Faltarchitektur kann kosmetische Vorteile bringen und die Gefahr von Schmutzansammlungen entlang der Biegekante reduzieren.

Öffnet man das Gerät, soll sich ein rund 10 Zoll großes OLED-Display entfalten — eine transportable, tabletgroße Arbeitsfläche, die besonders für Multitasking, produktives Arbeiten und Medienkonsum attraktiv ist. Auf der Außenseite übernimmt ein etwa 6,5 Zoll großes Display die klassischen Smartphone-Aufgaben für den Alltag. Frühere Hinweise nennen zudem etwas breitere Displayränder (Bezels) als bei vielen aktuellen Flaggschiffen, was angesichts der Komplexität der Scharnierkonstruktion nicht überraschend wäre. Dennoch zielt das Gesamtpaket darauf ab, die Design- und Qualitätsstandards der Flaggschiff-Klasse 2025 zu erfüllen, etwa durch hochauflösende OLED-Technik, adaptive Bildwiederholraten und softwareseitige Anpassungen für Fensterverwaltung und App-Größen.
Für Nutzer, die regelmäßig zwischen Handy- und Tablet-Modus wechseln, ist die Frage der Softwareoptimierung genauso wichtig wie die Hardware: Samsung wird voraussichtlich optimierte One UI-Funktionen für den TriFold anbieten, darunter Multi-Window-Layouts, Drag-and-Drop zwischen Fenstern, angepasste Taskleisten und spezielle Multitasking-Funktionen für Produktiv-Apps. Ein leistungsfähiges Betriebssystem, das App-Resizing sauber handhabt, ist entscheidend, damit die große Innenfläche tatsächlich einen Mehrwert gegenüber einem klassischen Smartphone oder Tablet bietet. Außerdem ist zu erwarten, dass Entwickler-Tools und Partnerschaften dazu beitragen, beliebte Apps für den TriFold-Formfaktor zu optimieren.
Kamera, Gehäuse und Innenleben
- Kameraaufbau: Als Headline-Sensor wird eine 200MP-Hauptkamera genannt, die Berichten zufolge auf extreme Vergrößerungen bis zu 100x digitalem Zoom hinweist. Ergänzt wird diese Hauptkamera durch ein 12MP-Ultraweitwinkel sowie eine 10MP-Telekamera mit 3-fachem optischen Zoom. Solche Kombinationen zielen darauf ab, sowohl hochauflösende Nahaufnahmen als auch vielseitige Fotografie-Szenarien abzudecken — von Landschaften über Portraits bis hin zu stark gezoomten Aufnahmen. Die tatsächliche Bildqualität hängt jedoch von der Sensorgröße, der Optik, der Bildverarbeitung und den Algorithmen zur Rauschunterdrückung ab; hohe Megapixelzahlen allein garantieren keine bessere Fotoausbeute ohne passende Optik und Software.
- Gehäuse: Für die Rahmenkonstruktion wird ein hochwertiger Titan-Rahmen genannt, der das große, faltbare Gehäuse robust und gleichzeitig elegant halten soll. Titan bietet eine hohe Festigkeit bei relativ geringem Gewicht und ist korrosionsbeständig — Eigenschaften, die sich bei einem komplexen, beweglichen Gehäuse positiv auswirken können. Neben dem Rahmen wird die Auswahl der Scharniere, Dichtungen und Glas-/Polymer-Schichten entlang der Faltbereiche entscheidend für Langlebigkeit und Haptik sein. Auch Fragen zur Reparierbarkeit und zum Ersatzteilangebot bleiben relevant: Je komplexer die Bauweise, desto anspruchsvoller sind Reparaturen im Falle von Mechanik- oder Displayschäden.
- Power: Laut den Leaks soll Samsung drei separate Batteriezellen einsetzen — möglicherweise Silizium-Kohlenstoff-Akkuzellen — um die Kapazität gleichmäßig über die verschiedenen Faltsegmente zu verteilen. Diese modulare Batterieanordnung kann thermische Vorteile bieten und die Energieverteilung beim großen Display optimieren. Kombiniert wird das Energiemanagement voraussichtlich mit Qualcomms Snapdragon-8-Elite- oder ähnlichen High-End-Chipsätzen, die für Spitzenleistung sorgen sollen. In Kombination mit energieeffizienten OLED-Panels und intelligenter Software zur Energieverwaltung könnte das TriFold solide Laufzeiten für produktives Arbeiten und Multimedia bieten, ohne dass die Gerätegröße unnötig aufgeblasen wird.
Die Praxis des Ausklappens bietet einen klaren Nutzwert: Eine große, nahtlose Arbeitsfläche erleichtert paralleles Arbeiten mit mehreren Fenstern, längere Dokumentenbearbeitung, kreatives Arbeiten mit Zeichen- oder Design-Apps sowie intensiven Medienkonsum. Zugleich muss das Gerät beim Zusammenklappen kompakt und alltagstauglich bleiben, damit Telefonfunktionen, Kameraeinsatz und Tragekomfort nicht leiden. Ob Samsung hier die richtige Balance zwischen Funktionsumfang, Ergonomie und Haltbarkeit findet, wird sich erst bei realen Tests und Langzeiterfahrungen zeigen.
Technische Raffinessen wie ein adaptives Displaymanagement (z. B. unterschiedliche Bildwiederholraten für Außen- und Innendisplay), verbesserte Kratzresistenzen, spezielle Beschichtungen gegen Fingerabdrücke und eine optimierte Software für die Bildschirmteilung sind wichtige Punkte, die das Nutzererlebnis prägen können. Auch das Gewicht ist entscheidend: Ein zu schweres Gerät schränkt die Mobilität ein, während ein zu leichtes Gerät möglicherweise an Robustheit einbüßt. Samsung muss hier Kompromisse zwischen Materialauswahl, Akku-Größe und struktureller Integrität finden.
Hinsichtlich Connectivity ist zu erwarten, dass das TriFold moderne Standards unterstützt: 5G (mmWave und Sub-6), Wi‑Fi 6E oder neuer, Bluetooth 5.x, NFC und präzise Standortdienste. Für professionelle Nutzer könnten zusätzliche Features wie erweiterte Bluetooth-Peripherie-Unterstützung, DeX-ähnliche Desktop-Modi oder umfassende Multi-Window-APIs einen zusätzlichen Mehrwert darstellen.
Bei der Einschätzung der Kamera-Performance sind mehrere Faktoren zu beachten: Sensorgröße und Pixel-Architektur, optische Bildstabilisierung (OIS), Fokusmethoden (Laser, Dual-Pixel, Phasenerkennung), Bildsignalprozessor und KI-gestützte Nachbearbeitung. Samsung hat in der Vergangenheit starke Ergebnisse durch gute Hardware-Software-Kombinationen geliefert; ob das TriFold die genannten 200MP sinnvoll einsetzt oder ob diese Zahl vor allem Marketingcharakter hat, wird sich an realen Fotovergleichen und Labortests messen.
Die Fertigungsqualität und die Lebensdauer der Scharniere sind vermutlich die wichtigsten Indikatoren für den kommerziellen Erfolg eines TriFold. Tests zur Biege- und Ermüdungsfestigkeit, Staub- und Wasserschutzklassen (falls vorhanden) sowie Austauschmöglichkeiten für Display- und Scharniermodule sind relevante Kriterien für Käufer, die ein langfristig zuverlässiges, dreifach faltbares Gerät suchen.
Bezüglich Preisgestaltung bleibt die Frage, ob Samsung diesen niedrigeren Einstiegspreis als dauerhafte Strategie verfolgt oder ob es sich um ein Einführungspromotion-Angebot handelt. Ein dauerhafter, wettbewerbsfähiger Preis würde den TriFold für Geschäftskunden in größeren Mengen attraktiv machen, während ein befristetes Angebot eher Early Adopters lockt. Händler- und Carrier-Angebote, Trade-in-Programme und Finanzierungsoptionen können die tatsächlichen Kosten für Endkunden weiter beeinflussen.
Quelle: gizmochina
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