Xiaomi Tag: Preiswerter UWB-Tracker als AirTag-Alternative

Gerüchte deuten auf einen Xiaomi Tag mit UWB und Google "Find My Device" hin, Vorstellung am 26. Dezember in China. Technische Details sind noch spärlich, Preis soll unter 25 USD liegen – eine günstige AirTag‑Alternative für Android.

Tim Becker Tim Becker . Kommentare
Xiaomi Tag: Preiswerter UWB-Tracker als AirTag-Alternative

7 Minuten

Ein frisches Gerücht aus China deutet darauf hin, dass Xiaomi einen eigenen Tracking-Tag vorbereitet, der Apples AirTag und Motorolas Moto Tag Konkurrenz machen soll. Dem Bericht zufolge wird der Xiaomi Tag zusammen mit dem Xiaomi 17 Ultra am 26. Dezember in China vorgestellt – und er könnte sich als besonders preiswert erweisen. Diese Meldung hat in Technik‑ und Android‑Communitys schnell Interesse geweckt, weil ein günstiger, UWB‑fähiger Tracker, der sich in Android‑Netzwerke einbindet, eine echte Lücke im Markt schließen würde.

Worauf man beim Xiaomi‑Tracker achten sollte

Frühe Leaks besagen, dass der Xiaomi Tag Ultra‑Wideband (UWB) unterstützen wird, was eine präzisere Ortung ermöglicht und ihn technisch in die gleiche Kategorie wie den AirTag einordnet. UWB bietet gegenüber reinem Bluetooth Low Energy (BLE) den Vorteil, Entfernungen und Richtungen mit deutlich höherer Genauigkeit zu messen, was besonders beim „direkten Finden“ in Innenräumen hilfreich ist. Nach den Informationen aus den Leaks ist außerdem eine Integration in Googles "Find My Device"‑Netzwerk zu erwarten, wodurch verlorene Gegenstände über kompatible Android‑Geräte geortet werden könnten. Diese Kombination aus UWB‑Hardware und einem großen Crowd‑Sourced‑Netzwerk wäre für Android‑Nutzer besonders attraktiv.

Preislich heißt es, Xiaomi wolle unter die Konkurrenz gehen und den Tag in China für unter 25 US‑Dollar anbieten. Ein niedriger Preis wäre ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber etablierten Lösungen, vorausgesetzt, die Hardware‑Qualität, die Genauigkeit der Ortung und die Software‑Integration sind brauchbar. Wichtig für Käufer sind neben dem Anschaffungspreis auch langfristige Faktoren wie Firmware‑Updates, Ersatzteilverfügbarkeit, Zubehör (Schlüsselanhänger, Hüllen), Wasserschutz und Akkulaufzeit. Ein günstiger Tracker, der alle Basisfunktionen und verlässliche Updates bietet, kann schnell große Marktanteile gewinnen – besonders in Regionen mit hoher Android‑Verbreitung.

Ob der Xiaomi Tag auch international angeboten wird, ist bislang nicht eindeutig. Xiaomi führt Zubehörartikel häufig zuerst in China ein und entscheidet später über eine globale Markteinführung, abhängig von Nachfrage, Zulassungen und Logistik. Eine breitere Freigabe wäre wahrscheinlich, wenn die erste Resonanz positiv ausfällt und Xiaomi die Integration in globale Googleservices absichert. Zudem spielen regulatorische Aspekte eine Rolle: UWB‑Funkgeräte benötigen in einigen Regionen spezielle Zertifizierungen, und Hersteller müssen sicherstellen, dass lokale Funknormen eingehalten werden. Sollte Xiaomi den Tracker jedoch weltweit anbieten, könnte ein sub‑25‑Dollar‑UWB‑Tracker, der in das Google‑Netzwerk eingebunden ist, eine sehr attraktive AirTag‑Alternative für Android‑Nutzer darstellen, die AirTags wegen Apples Ökosystembindung meiden.

Abgesehen von den Kernmerkmalen – UWB‑Unterstützung, Find My Device‑Kompatibilität und einem aggressiven Preis – sind über den Xiaomi Tag noch viele Details unklar. Zu erwarten sind jedoch typische Tracker‑Funktionen wie Bluetooth‑Fallback für die Lokalisierung bei deaktiviertem UWB, eine Lautsprecher‑Funktion zum akustischen Auffinden, eine Art „Lost Mode“ für das Wiederfinden durch andere Geräte sowie Sicherheitsmechanismen gegen unerwünschtes Tracking. Technische Spezifikationen, die Nutzer interessieren, umfassen die genaue Reichweite von UWB, die erwartete Genauigkeit in Zentimetern, die Akkulaufzeit (Austausch‑Knopfzelle vs. wiederaufladbarer Akku), physische Maße, IP‑Schutzklasse sowie mögliche Integrationen in MIUI‑ oder Google‑Dienste. Des Weiteren wäre interessant zu wissen, ob Xiaomi proprietäre Funktionen plant, zum Beispiel Indoor‑Routing innerhalb kompatibler Apps oder spezielle Smart‑Home‑Verknüpfungen, die den Tag über das Xiaomi‑Ökosystem hinaus attraktiv machen.

Ein realistischer technischer Blick auf das Produkt: UWB‑Chipsets von etablierten Zulieferern ermöglichen heutzutage eine Reichweite, die für das Auffinden in Wohnungen und städtischen Umgebungen ausreichend ist, während BLE als Backup dient, um die Erkennung durch nahegelegene Geräte zu ermöglichen. Die Integration in Googles Find My Device setzt voraus, dass das Gerät mit relevanten Google‑APIs und einem passenden Sicherheits‑ und Datenschutzkonzept arbeitet. Android‑Hersteller wie Google selbst (Pixel‑Serie), Samsung oder OnePlus haben bereits Tracker‑Integrationen, sodass die Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Marken ein wichtiger Faktor ist. Ebenso relevant sind Datenschutz‑Features wie Anti‑Stalking‑Alarmierungen: Apple hat bei AirTags ähnliche Mechanismen implementiert, um Missbrauch zu verhindern; für einen breiten Markterfolg müsste Xiaomi vergleichbare Schutzfunktionen nachweisen.

Vergleichende Überlegungen zur Konkurrenz: Wenn sich die Gerüchte bestätigen, würde der Xiaomi Tag vor allem über seinen Preis konkurrieren und gleichzeitig die Kernfunktionalität bieten – präzise Ortung via UWB und eine große Reichweite durch Crowdsourcing über vernetzte Android‑Geräte. Gegenüber dem Apple AirTag wäre die Hauptschwäche potenziell die Größe des Netzwerks: Apples "Find My"‑Netzwerk umfasst hunderte Millionen aktiver Geräte weltweit, was die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Auffinden verlorener Gegenstände stark erhöht. Allerdings ist die Android‑Gerätebasis ebenso enorm, und wenn Google und Hersteller wie Xiaomi eine tiefe Integration erreichen, könnte das Ergebnis für Android‑Nutzer vergleichbar praktikabel werden. Motorola hat mit dem Moto Tag bereits einen Android‑freundlichen Ansatz gezeigt; Xiaomi könnte mit einem niedrigeren Preis und einer engeren Verzahnung mit günstigeren Smartphones einen wichtigen Marktanteil gewinnen.

Betrachtet man Use‑Cases, in denen ein preiswerter UWB‑Tracker besonders nützlich ist, fallen mehrere Szenarien ins Gewicht: tägliches Auffinden von Schlüsseln, Geldbörsen, Taschen oder Haustieren; Nutzung in geteilten Haushalten, in denen verschiedene Smartphone‑Ökosysteme existieren; und Einsatz bei Reisen, etwa zur schnellen Ortung von Gepäck. Für professionelle Anwender könnten robuste Versionen mit höherer IP‑Schutzklasse und längerer Akkulaufzeit interessant werden. Auch Schulen, Pflegeeinrichtungen oder Logistikpartner könnten von einem kostengünstigen Tracking‑Tag profitieren, wenn Datenschutz und Verwaltungsfunktionen (z. B. Massenregistrierung und Gerätemanagement) angeboten werden.

Aus Sicht der Nutzererfahrung (UX) sind folgende Punkte entscheidend: einfache Kopplung, nachvollziehbare Datenschutzinformationen, klare Hinweise zu Reichweite und Genauigkeit, zuverlässige Benachrichtigungen bei Trennungsereignissen und eine intuitive Benutzeroberfläche in der zugehörigen App. Xiaomi hat Erfahrung mit Nutzeroberflächen in MIUI, aber die Herausforderung besteht darin, Integrationen mit Google‑Diensten so umzusetzen, dass sie auch auf Nicht‑Xiaomi‑Geräten reibungslos funktionieren. Regelmäßige Firmware‑Updates und ein klares Update‑Versprechen würden das Vertrauen in das Produkt erhöhen, genauso wie transparente Angaben zur Batterie (z. B. CR2032‑Batteriewechsel oder USB‑C‑Ladeoption) und zur erwarteten Laufzeit unter realen Bedingungen.

Schließlich bleibt die Frage nach Zubehör und Ökosystem: Günstige Hüllen, Schlüsselanhänger, Klebehalterungen oder sogar speziell designte Armbänder könnten den praktischen Nutzen erhöhen. Xiaomi könnte auch Bundles mit dem 17 Ultra oder anderen Geräten anbieten, um den Absatz in der Einführungsphase zu unterstützen. Für den langfristigen Erfolg ist eine verlässliche Lieferkette und ein gut gepflegtes Support‑Netzwerk wichtig, damit Nutzer Ersatzteile, Hüllen oder Akku‑Optionen unkompliziert erhalten können.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die bisherigen Leaks zeichnen das Bild eines auf Preis und Kernfunktionen optimierten Trackers, der sich an Android‑Nutzer richtet, die präzise Ortung ohne Apple‑Ökosystembindung suchen. Sollte Xiaomi den angekündigten Preis einhalten und gleichzeitig solide Hardware mit durchdachter Software‑Integration liefern, könnte der Xiaomi Tag die Wahl für preisbewusste Käufer werden, die auf UWB‑Genauigkeit und ein großes, vernetztes Auffindernetz Wert legen. Wir erwarten konkrete Details, Bilder und genaue Spezifikationen, sobald Xiaomi das Produkt offiziell am 26. Dezember vorstellt; bis dahin bleiben viele Punkte spekulativ, aber die Richtung ist klar: ein Android‑zentrierter, kostengünstiger UWB‑Tracker als Alternative zu AirTag und Moto Tag.

Quelle: gsmarena

"Gaming und E-Sports sind mehr als nur ein Hobby für mich. Ich berichte live von den größten Turnieren und Hardware-Releases."

Kommentar hinterlassen

Kommentare