Breitere Foldables: iPhone Fold vs. Samsung Wide Fold

Leaks zu iPhone Fold und Samsung Wide Fold deuten auf kürzere, breitere Foldables hin. Der Text analysiert technische Details, Scharnierkonstruktionen, Software-Folgen und die Bedeutung für Käufer.

Lena Wagner Lena Wagner . Kommentare
Breitere Foldables: iPhone Fold vs. Samsung Wide Fold

8 Minuten

Durchgesickerte Dummy-Modelle deuten darauf hin, dass Apple und Samsung sich möglicherweise auf eine neue Foldable-Idee zubewegen: kürzere, breitere Smartphones, die an Höhe verlieren und stattdessen ein taschenfreundlicheres, tabletähnliches Display bieten. Die Gerüchteküche deutet auf Geräte hin, bei denen sowohl das Innendisplay als auch das Cover-Display im Alltag deutlich nützlicher werden.

Warum breitere Foldables sinnvoll sind — und wer es zuerst versucht hat

Laut dem bekannten Leaker Ice Universe teilen Prototyp-Dummys eines "iPhone Fold" und eines kolportierten "Samsung Wide Fold" überraschend ähnliche Layout-Merkmale. Der Trend hin zu breiteren Foldables ist nicht völlig neu: Er erinnert an den Ansatz, den Oppo bei frühen Find N-Modellen verfolgte. Jetzt scheinen jedoch die großen Player dasselbe Konzept auszutesten.

Im Kern geht es bei der Idee um Praktikabilität: Ein breiteres Außendisplay erleichtert das Tippen und schnelle Interaktionen, während ein breiteres Innendisplay mit einem annähernden 4:3-Seitenverhältnis eher wie ein kleines Tablet funktioniert — ideal zum Lesen, Streamen und Multitasking. Man stelle sich vor, man klappt ein Telefon auf und erhält ein kompaktes Tablet-Erlebnis, das sich bequem mit einer Hand oder in der Jackentasche transportieren lässt.

Oppo war einer der ersten Hersteller, der mit dem Find N ein weniger hochformatiges, eher quadratisches Innenverhältnis ausprobierte, weil das für viele Anwendungen (z. B. Webseiten, PDFs, Videos im Querformat) praktisch ist. Huawei und andere Hersteller testeten ebenfalls unterschiedliche Formfaktoren, doch die Marktführer Samsung und Apple haben das Thema bisher zurückhaltender behandelt. Sollte Apple in den Foldable-Markt eintreten, könnte das die gesamte Branche dazu bringen, das Nutzerverhalten genauer zu berücksichtigen und Formfaktoren entsprechend anzupassen.

Bei der Bewertung solcher Leaks ist es wichtig, zwischen Prototypen, Dummys und finalen Produkten zu unterscheiden. Dummy-Modelle geben Herstellern, Händlern und Zubehörherstellern eine Vorstellung von den Abmessungen, bieten aber noch keine gesicherten Aussagen zu Materialien, Verarbeitung oder Software. Trotzdem sind sie eine frühe Indikation dafür, welcher Richtung sich das Design nähert.

Wichtige Specs: Kleine Unterschiede, große Auswirkungen

Ice Universe nennt konkrete Größen: Dem Leak zufolge soll das iPhone Fold ein 7,58 Zoll großes Innendisplay und ein 5,35 Zoll großes Außendisplay haben. Das kolportierte Samsung Wide Fold wird mit einem 7,6 Zoll großen Innendisplay und einem 5,4 Zoll großen Cover-Display angegeben. Auf dem Papier liegen diese Zahlen sehr nahe beieinander — in der realen Nutzung entscheiden jedoch Scharnierkonstruktion, Gehäusedicke, Gewicht und die Software-Integration darüber, wie sich ein Gerät tatsächlich anfühlt.

  • Innendisplay-Seitenverhältnis: berichten zufolge annähernd 4:3 für ein tabletähnliches Erlebnis.
  • Vorteile des Cover-Displays: breiteres Layout erleichtert Tippen und schnelle Aufgaben.
  • Geringe Größenunterschiede: 7,58" vs. 7,6" innen und 5,35" vs. 5,4" außen.

Die genannten Zahlen zeigen, dass Hardware-Designer an sehr feinen Toleranzen arbeiten. Schon wenige Millimeter können beeinflussen, wie bequem man auf dem Außenbildschirm Nachrichten schreibt oder wie viel sichtbare Fläche beim Innenbildschirm für Multitasking zur Verfügung steht. Ebenso wesentlich sind Bildschirmauflösung, Pixeldichte (ppi), Helligkeit (nits) und HDR-Unterstützung — diese Werte bestimmen die Bildqualität bei Videos, Spielen und Bildbearbeitung.

Ein weiterer technischer Faktor ist die Konstruktionsweise des Scharniers. Unterschiede im Scharnierdesign beeinflussen die Stabilität bei halb aufgeklapptem Zustand, die Haltbarkeit nach Tausenden von Öffnungszyklen und die Sichtbarkeit der Falte (Crease) in der Mitte des Innendisplays. Hersteller arbeiten an verschiedenen Mechaniken — von mehrstufigen Scharnieren bis zu flachen, federunterstützten Lösungen — um eine Balance aus Robustheit und dünner Bauweise zu erreichen.

Materialwahl (Glas, Kunststoffschichten, Metallrahmen) und die Integration von Komponenten wie Akku, Kameraeinheiten und Cooling-Systemen haben direkten Einfluss auf Dicke und Gewicht. Ein breites Foldable mit größerer Akkufläche kann zwar längere Laufzeiten liefern, wird aber auch voluminöser. Daher ist das Zusammenspiel von Hardware-Design und Batteriestrategie entscheidend für die Praxis.

Ein oft unterschätzter Punkt ist die Software-Optimierung: App-Skalierung, Multiwindow-Management, Task-Umschaltung und Gestensteuerung können zwei ansonsten ähnliche Geräte sehr unterschiedlich wirken lassen. Android-Hersteller wie Samsung haben inzwischen umfangreiche Anpassungen für faltbare Formfaktoren entwickelt (z. B. optimiertes Multitasking, App-Pair-Funktionen), während Apple seine iOS-Philosophie auf ein Foldable übertragen müsste — mit möglichen Veränderungen für Entwickler und App-Interface-Designs.

Wechselt Samsung das Formfaktor — oder erweitert es nur das Portfolio?

Es ist verlockend, den Leak so zu lesen, dass Samsung sein höheres Fold-Design aufgibt und ein breiteres Format einführt, um Apple zu entsprechen. Branchenberichte deuten jedoch auf ein anderes Szenario hin: Das kolportierte Wide Fold könnte ein zusätzliches Modell sein und kein Ersatz. Gerüchte über zwei Galaxy Z Fold-Modelle im Jahr 2026 lassen vermuten, dass Samsung sowohl hohe als auch breite Foldables parallel anbieten könnte.

Eine Strategie mit mehreren Formfaktoren erlaubt es Samsung, unterschiedliche Nutzergruppen zu bedienen: Ein Modell für Anwender, die ein eher telefonnahes, hohes Format bevorzugen, und ein anderes für Nutzer, die beim Aufklappen eher ein kompaktes Tablet wollen. Solch eine Produktdifferenzierung kann Marktanteile sichern, da Kunden basierend auf Nutzungsprofil, Taschenkomfort und Präferenzen für Medienkonsum oder Produktivität wählen können.

Aus Sicht der Lieferkette ist ein koexistierendes Portfolio anspruchsvoller: Produktion, Bauteilvarianten und Zubehör müssen skaliert werden. Andererseits gibt es klare kommerzielle Vorteile: Mehr Modellvarianten bedeuten gezieltere Preispositionierung und bessere Chancen, verschiedene Marktsegmente — vom Premium- bis zum prosumer-orientierten Bereich — anzusprechen. Zudem erlaubt Samsung so, schneller auf Marktreaktionen zu reagieren, Feedback zu sammeln und iterative Verbesserungen je Modellreihe vorzunehmen.

Der Konkurrenzdruck durch Apples möglichen Einstieg in den Foldable-Markt ist ein gewichtiger Faktor. Wenn Apple ein iPhone Fold vorstellt, bringt das nicht nur Medienaufmerksamkeit, sondern könnte auch Nutzungsgewohnheiten verschieben — insbesondere wenn Apple eine starke Integration von iPad- und iPhone-Ökosystem in ein faltbares Gerät schafft. Das würde Hersteller wie Samsung dazu zwingen, Designentscheidungen stärker an tatsächlichen Anwendungsfällen auszurichten, etwa größere Innenflächen, bessere Multitasking-Funktionen und eine ergonomischere Abdeckung.

Außerdem ist die Rolle von Zubehörherstellern und Ökosystemen nicht zu unterschätzen. Ein breiteres Innenverhältnis verlangt nach neuen Hüllen, Ständern und eventuell Stylus-Lösungen, wenn Hersteller diese Funktion anbieten. App-Entwickler müssen ihre Layouts anpassen, sodass Fenster, Toolbars und Interaktionen auf quadratischeren oder fast quadratischen Displays sinnvoll funktionieren.

Warum das für Käufer wichtig ist

Wenn sich diese Leaks bestätigen, sollten Käufer künftig bessere Cover-Displays und ein praktischeres Innendisplay bei Flaggschiffen erwarten. Ob Ihnen Tippen auf dem Außendisplay wichtig ist, ob Sie Videos auf einem breiteren Innenbildschirm sehen oder ob Sie einfach ein Foldable möchten, das nicht sperrig in der Tasche wirkt — die kommende Modellpalette könnte mehr Wahlmöglichkeiten bieten.

Wichtige Kaufkriterien werden weiterhin sein: Scharnier-Engineering, Software-Feinschliff und der reale Tragekomfort. Hersteller, die in diesen Bereichen führend sind, haben bessere Chancen, Nutzer zu überzeugen — nicht allein die Millimeter auf dem Datenblatt.

Für Verbraucher bedeutet das konkret: Probieren Sie Geräte nach Möglichkeit im Laden aus, vergleichen Sie Cover-Display-Funktionen (z. B. Tastaturkomfort, Schnelleingaben), achten Sie auf das Innenverhältnis für Ihre häufigsten Anwendungen (Lesen, E-Mail, Office, Video), und prüfen Sie technische Details wie Akku-Kapazität, Gewicht und Garantiebedingungen. Auch Reparierbarkeit und Serviceoptionen sind wichtige Faktoren, denn faltbare Displays und Scharniere sind komplexere, teurere Komponenten als klassische Smartphone-Displays.

Ferner sollten Käufer die Softwareunterstützung im Blick behalten: Wie gut sind Multitasking-Funktionen umgesetzt? Unterstützt das Gerät Fensterteilung, Drag-and-Drop zwischen Apps und optimierte Versionen populärer Anwendungen? Diese Fragen sind entscheidend für Anwender, die produktiv arbeiten wollen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die nächste Foldable-Generation weniger von reinen Displaymaßen bestimmt wird als von der Gesamterfahrung: Hardware, Software und Ökosystem müssen zusammenpassen, um ein überzeugendes Produkt zu liefern. Breitere Foldables können ein sehr sinnvolles Angebot sein — vorausgesetzt, Scharnierqualität, Displaytechnik und Entwicklerunterstützung sind auf einem hohen Niveau.

Schlüsselbegriffe, die Käufer und Interessierte beachten sollten, sind: faltbares Smartphone, Foldable, Innendisplay, Cover-Display, Scharnier (Hinge), Seitenverhältnis (4:3), Multitasking, App-Optimierung und Reparierbarkeit. Wer diese Aspekte vergleicht, trifft eher eine informierte Entscheidung.

Quelle: gizmochina

"Smartphone-Expertin mit einem Auge fürs Detail. Ich teste nicht nur die Leistung, sondern auch die Usability im Alltag."

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