„Kevin Can F**k Himself“: Eine außergewöhnliche TV-Komödie, die mit Konventionen bricht

„Kevin Can F**k Himself“: Eine außergewöhnliche TV-Komödie, die mit Konventionen bricht

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Denkt man an revolutionäre Fernsehkomödien, kommen einem Titel wie Seinfeld, The Office oder Schitt’s Creek in den Sinn. Doch hin und wieder erobert ein neues Format die Bildschirme, das unsere Erwartungen mutig auf den Kopf stellt. Ein solches Beispiel ist "Kevin Can F**k Himself", eine tiefschwarze, intelligente und vielfach ausgezeichnete Comedyserie, die derzeit auf Prime Video und AMC+ für Furore sorgt — in der Hauptrolle Annie Murphy, die viele als Alexis Rose aus Schitt’s Creek kennen und lieben.

Die Handlung: Ein dunkler Blick auf Sitcom-Klischees

"Kevin Can F**k Himself" wagt einen radikalen Ansatz, indem sie das bekannte, aber problematische Sitcom-Muster aufs Korn nimmt: die unermüdlich geduldige Ehefrau an der Seite eines unreifen, egozentrischen Mannes. Annie Murphy brilliert als Allison McRoberts, gefangen in einer erdrückenden Ehe mit dem lautstarken und verantwortungsscheuen Kevin. Äußerlich wirkt Kevin wie der typische „sympathische Trottel“ aus dem Fernsehen, doch die Zuschauer erleben durch Allisons Perspektive seine manipulativen und stellenweise toxischen Seiten, die unter dem Sitcom-Lachen verborgen liegen. Als Allison zunehmend an ihre Grenzen stößt, schmiedet sie einen verzweifelten Plan, um sich zu befreien: Sie will Kevin umbringen. Die Serie schreckt nicht vor finsteren Themen zurück und findet dabei dennoch eine ganz eigene, düstere Komik.

Besetzung, Team und Produktion

Kernstück der Serie ist Annie Murphys beeindruckende Performance, mit der sie beweist, dass ihre komödiantischen Fähigkeiten weit über Schitt’s Creek hinausreichen. Entwickelt wurde die Serie von Valerie Armstrong und überzeugt mit einer präzisen Regie, die das Wechselspiel zwischen Sitcom und Drama gekonnt inszeniert. Das Ensemble – unter anderem Eric Petersen und Mary Hollis Inboden – trägt dazu bei, dass die erzählte Welt glaubwürdig und vielschichtig wirkt.

Originelle visuelle Erzählweise

Wirklich einzigartig macht die Serie jedoch ihr innovativer visueller Stil: Szenen mit Kevin werden im klassischen Multicamera-Look mit grellen Farben, fröhlicher Musik und künstlichem Gelächter inszeniert, wie man es aus typisch amerikanischen Sitcoms kennt. Verlässt Allison diese Szenen, kippt die Atmosphäre schlagartig – es entsteht eine düstere, filmisch anmutende Single-Camera-Optik, die Allisons Leid und innere Zerrissenheit schonungslos offenlegt. Diese visuelle Raffinesse ist nicht nur ein Stilmittel, sondern vermittelt auch eindrucksvoll die emotionale Tiefe der Geschichte.

Kritik und Anerkennung

Mit einer hervorragenden Bewertung von 91% auf Rotten Tomatoes wird "Kevin Can F**k Himself" für seine bissige Satire, die exzellenten Darstellerleistungen und das innovative Konzept gefeiert. Kritiker loben insbesondere Annie Murphys Talent, die krassen Stimmungswechsel der Serie glaubhaft zu transportieren und aus Allison eine Figur voller Tiefe und Authentizität zu machen. Dennoch bleibt die Serie bei einem breiteren Publikum bislang ein Geheimtipp und ist damit ein Underdog des modernen Streaming-Zeitalters.

Warum sich das Einschalten lohnt

Wer Serien schätzt, die mutig Konventionen sprengen und neue Wege gehen, sollte "Kevin Can F**k Himself" nicht verpassen. Die subversive Neuinterpretation altbekannter Klischees, gepaart mit herausragendem Schauspiel und innovativer Inszenierung, machen die Serie zu einem der spannendsten Angebote auf Prime Video und AMC+. Für Freunde intelligenter Satire, guter Geschichten und frischer Fernsehperspektiven ist diese rabenschwarze Komödie ein absolutes Muss.

Quelle: screenrant

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