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Einleitung: Fords Vorstoß für einen preisgünstigen kompakten E-Pickup
Am 11. August plant Ford die Vorstellung eines kompakten, batterieelektrischen Pickups, der gezielt darauf ausgelegt ist, sowohl in der Herstellung als auch im Verkauf preiswert zu sein. Das intern als Maverick-groß und stadttauglich angedachte Projekt, das von einem kleinen „Skunkworks“-Team vorangetrieben wird, zeigt Fords Ambitionen, sich im wachsenden Segment günstiger E-Fahrzeuge zu positionieren. Zulieferer wurden bereits gebeten, sich auf eine mögliche Jahresproduktion von 190.000 Exemplaren vorzubereiten – ein Volumen, das bisherige Lieferzahlen für E-Pickups bei Weitem übersteigen würde.
Marktpositionierung und Strategie
Ford präsentiert seinen neuen, kompakten E-Truck als Angebot für den Massenmarkt und vergleicht die Markteinführung mit einem Model T-Moment der Unternehmensgeschichte. Geplant ist, den kleinen Elektro-Pickup bald durch ein kompaktes EV-Crossover-Modell zu ergänzen – beide Fahrzeuge basieren auf einer neuen, kosteneffizient ausgelegten EV-Architektur, die Komplexität und Aufbaukosten niedrig hält. Diese Strategie reagiert auf eine veränderte Nachfrage: Nach der anfänglichen Dominanz teurer E-Modelle wünschen sich mittlerweile mehr Kunden bezahlbare Elektroautos und -trucks.
Design und Konzept
Abmessungen und Karosserievarianten
Die neue Plattform soll verschiedene Karosserieformen ermöglichen – Gerüchten zufolge sind bis zu acht Varianten denkbar. Folglich liegt der Fokus wohl zunächst auf dem kompakten Pickup. Patentanmeldungen deuten darauf hin, dass Ford den traditionsreichen Namen Ranchero wiederbeleben und so an das Ur-Konzept der 1950er Jahre anknüpfen könnte. Erwartet werden praktische Stadtdetails wie eine kompakte Ladefläche, kurze Überhänge und Lösungen für einen alltagsorientierten Stadttransport, wobei Belastbarkeit zugunsten von Funktionalität zurückgestellt wird.
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Innenraum und Ausstattung
Um das Preisziel zu realisieren, wird der neue Ranchero vermutlich auf einen schlichten, zweckmäßigen Innenraum mit robusten Materialien setzen, die gezielt auf gewerbliche und städtische Auftraggeber ausgerichtet sind. Auf umfangreiche Luxusmerkmale wird verzichtet. Stattdessen stehen nützliche Ausstattungen wie Infotainment, Konnektivität sowie strapazierfähige Verkleidungen im Fokus. Angesprochen werden vor allem Firmenkunden und Handwerksbetriebe – das Fahrzeug richtet sich explizit nicht an Premium-Kunden aus dem Freizeitsegment.
Antrieb, Batterie und Leistung
Die für das Kompakt-EV entwickelte Plattform kommt mit kostensparenden Lösungen daher, darunter eine dezentrale elektrische Bordarchitektur, die das Verkabeln vereinfacht und die Montage beschleunigt. Ford setzt bei dem Pickup auf Lithium-Eisenphosphat-(LFP)-Zellen, die sich durch geringere Kosten und hohe Langlebigkeit auszeichnen und immer häufiger bei erschwinglichen E-Autos zum Einsatz kommen. Die Fertigung der Batterien ist voraussichtlich in den USA geplant, möglicherweise ab kommendem Jahr in Michigan.
Im Fokus stehen vor allem Effizienz und eine alltagstaugliche Reichweite im Stadtverkehr – Spitzenleistung oder hohe Anhängelasten stehen nicht im Vordergrund. Zudem wird Ford beim Ranchero auf teure, komplexe Fahrerassistenzpakete als Serienausstattung verzichten, jedoch Grundfunktionen anbieten. Die zu erwartende Konfiguration – Ein- oder Zweimotor-Variante – ist für leichtere Lasten und den urbanen Einsatz gedacht und bietet eine ausgewogene Kombination aus Leistung und Alltagstauglichkeit.
Erwartete technische Daten
- Plattform: Neue Kompakt-EV-Architektur für niedrige Produktionskosten und verschiedene Karosserieformen
- Batterie: Lithium-Eisenphosphat (LFP), voraussichtlich lokale Fertigung
- Größe: Kompaktpick-up in Maverick-Dimensionen mit stadttauglicher Ladefläche und Transportlösungen
- Produktionsziel: Planungsvorgaben für etwa 190.000 Fahrzeuge pro Jahr
- Zielgruppe: Gewerbliche und städtische Käufer, die einen günstigen Elektro-Pickup suchen
Preisgestaltung und Wettbewerbsfähigkeit
Brancheninsider rechnen damit, dass Ford den Ranchero preislich unter 30.000 US-Dollar platzieren will – spätestens unter Berücksichtigung staatlicher Förderungen wäre er so auch für durchschnittliche Kunden erschwinglich. Damit folgt Ford dem Trend hin zu preiswerten E-Modellen, wie ihn etwa der Chevrolet Equinox EV vormacht. Das angepeilte Preisniveau würde den Ranchero direkt mit anderen günstigen Elektro-Pickups und Neuankömmlingen im Segment vergleichbarer Fahrzeuge konkurrieren lassen.
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Vergleich und Einordnung
Im Unterschied zum größeren F-150 Lightning richtet sich der kompakte Ranchero an ein ganz anderes Publikum: Hier stehen Effizienz und Alltagstauglichkeit für den städtischen Einsatz im Mittelpunkt, nicht maximale Zugkraft oder moderne High-End-Ausstattung. Die geplante Stückzahl von 190.000 Einheiten pro Jahr entspricht mehr als dem Fünffachen der Lightning-Verkäufe von 2024 – ein ehrgeiziges Vorhaben, das auch die Zulieferer in Alarmbereitschaft versetzt. Der Wettbewerb, insbesondere GM und verschiedene Start-ups, beobachtet die Entwicklung aufmerksam, und auch Teslas Aktivitäten mit günstigeren Modellen unterstreichen, wie stark der Markt für bezahlbare Elektrofahrzeuge in Bewegung ist.
Fertigung und Zeitplan
Die Premiere soll in Kentucky stattfinden, vermutlich im Louisville-Werk, das noch im laufenden Jahr für die Produktion umgerüstet wird. Werkzeuge und Vorbereitungen für Zulieferer deuten bereits auf eine industrielle Fertigung hin; dennoch sollte bei Zeit- und Produktionsplänen mit einer gewissen Vorsicht kalkuliert werden, da bei derartigen Großprojekten Anlaufschwierigkeiten üblich sind.
Fazit
Der Kompakt-E-Pickup der Ranchero-Generation ist Fords Antwort auf die Nachfrage nach zugänglichen, städtischen Elektrofahrzeugen in Großserie. Durch vereinfachte Elektronik, robustere LFP-Batterien und eine fokussierte Auswahl praxisnaher Ausstattungen will Ford einen vielseitigen E-Pickup für Städter und Gewerbekunden bereitstellen. Sollte der Hersteller seine ehrgeizigen Produktionsziele und das attraktive Preisniveau erreichen, könnte der Ranchero das Segment erschwinglicher Elektro-Trucks maßgeblich verändern.
Quelle: autoevolution
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