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Einleitung: Der ICE Charger kehrt zurück und macht ernst
Die Rückkehr des lang erwarteten Dodge Charger mit Verbrennungsmotor für die neue Fahrzeuggeneration ist da. Das Modell Sixpack Scat Pack setzt ein Ausrufezeichen: Mit einem leistungsstarken, doppel-turboaufgeladenen Motor und bis zu 550 PS beansprucht er den Titel des stärksten Autos unter 55.000 US-Dollar. Für alle Fans, die dem Ende des HEMI V8 nachtrauerten und den anfänglichen Fokus auf Elektromodelle skeptisch sahen, möchte Dodge mit diesem Charger Glaubwürdigkeit zurückgewinnen und das unmittelbare, raue Erlebnis eines klassischen Muscle Cars neu beleben.
Marktumfeld: Weshalb dieser Charger so wichtig ist
Nach der Absetzung des bisherigen Charger und Challenger sowie dem Start eines Elektro-Modells geriet Dodge ins Kreuzfeuer der Kritik. Zwar machte der Charger Daytona EV – insbesondere in der 670-PS-starken Scat Pack-Version – mit seiner Leistung Schlagzeilen, konnte aber viele Puristen nicht überzeugen, auch aufgrund der umstrittenen Technologie für synthetische Auspuffgeräusche. Verkaufszahlen bis Mitte 2025 zeigten, dass das Elektro-Modell hinter den früheren Benzinern zurückblieb, weshalb Dodge die Markteinführung einer neuen ICE-Version beschleunigte. Der Charger Scat Pack 2026 ist die Antwort: ein Benzin-getriebenes Spitzenmodell, das Käufer beruhigen soll, die sich nach authentischem Verbrenner-Feeling sehnen.
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Antrieb und Leistungsdaten
Motorvarianten und Leistungsstufen
Der neue Dodge Charger Scat Pack 2026 ist in zwei Leistungsversionen erhältlich. Das Standard-Outptut (S.O.) Sixpack-Modell bringt 420 PS und 635 Nm Drehmoment. Die High Output (H.O.) Sixpack-Variante sorgt mit 550 PS und 720 Nm für Furore. Beide Versionen setzen auf einen 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Motor namens "Hurricane" mit Doppel-Turbolader (Garrett GT2054) und Ladedrücken bis zu 2,1 bar.
Innere Komponenten und Drehmomentverlauf
Unter der Motorabdeckung mit Carbon-Optik überzeugt der Hurricane durch geschmiedete Stahl-Innereien, ölgekühlte Schmiedekolben aus Aluminium und einen besonders verstärkten Aluminiumblock. Das Ansprechverhalten ist so abgestimmt, dass bereits ab 2.500 U/min fast 90 % des maximalen Drehmoments anliegen – ideal für den berühmten Antritt und die Alltagstauglichkeit echter Muscle Cars.
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Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Antriebstechnik
Die H.O. Sixpack-Version sprintet in etwa 12,2 Sekunden über die Viertelmeile und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von rund 285 km/h. Dank serienmäßigem Allradantrieb kommt die Kraft kompromisslos auf die Straße, ein zuschaltbarer Hinterradmodus leitet das gesamte Drehmoment ans Heck – für Drifts, Burnouts und klassisches Muscle-Car-Flair. Zu den Highlights zählen Launch Control und Line Lock (Serie beim Scat Pack), so dass kontrollierte Starts und Reifenqualm zum Erlebnis werden.
Fahrwerk, Bremsen und Fahrdynamik
Fahrwerk und Dynamikverhalten
Dodge hat das Chassis des neuen Chargers spürbar verfeinert: Vorne kommt eine Mehrlenkerachse aus geschmiedetem Aluminium zum Einsatz, hinten arbeitet eine vollständig unabhängige Vierlenkerkonstruktion. Das Fahrverhalten bei schnellen Kurvenfahrten wurde eigenen Angaben nach im Vergleich zur letzten Generation um bis zu 25% verbessert — mehr Stabilität und Präzision für Straße und Rennstrecke.
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Bremstechnik und Antriebsstrang
Mit Brembo-Sechskolben-Sätteln vorne, Vierkolben-Sätteln hinten und riesigen belüfteten Scheiben bleiben die Verzögerungswerte konstant hoch und standfest. Das Brake-by-Wire eBoost-System variiert das Pedalgefühl je nach Fahrmodus, und ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse sorgt dafür, dass die Kraft auch beim Starten sauber auf die Straße gebracht wird. Die Mischung aus Linie und Kurvenperformance macht den Charger vielseitig einsetzbar.
Design und Exterieur
Jeder Sixpack-Charger wirkt durch sein auffällig breites Blech unübersehbar – Dodge gibt an, die breiteste Serienkarosserie aufzufahren. Der Scat Pack H.O. sticht mit eigenen Merkmalen hervor: Exklusive Motorhaube, groß dimensionierte Kühlergrilleinsätze für mehr Luftstrom sowie das tief eingeprägte "CHARGER"-Schriftzug am Heck. Serienmäßig gibt es einen glänzend schwarzen Spoiler und 20-Zoll-Diamond Cut Luster Felgen; für noch bessere Rennstreckenperformance stehen breitere Reifen-Pakete zur Auswahl. Acht Lackierungen – darunter Retro- und Performance-Töne wie Green Machine, White Knuckle, Bludicrous und Redeye – sind verfügbar. Das Fratzog-Logo schmückt Radnaben und die illuminierten vorderen wie hinteren Markenembleme.
Innenraum, Technik und Komfort
Innen verbindet der Charger zeitlose Elemente mit moderner Technik. Ein 10,25-Zoll-Digitalcockpit und ein 12,3-Zoll-Touchscreen, dem Fahrer zugewandt, sind Serie. Im Plus-Paket wartet sogar ein 16-Zoll-Großdisplay, dazu 64-farbiges Ambiente-Licht, das auf Fahrmodi oder das Starten des Motors reagiert. Die beliebten Performance Pages liefern wieder alle Telemetriedaten – von G-Kräften bis Beschleunigungszeiten – und sprechen engagierte Fahrer an.
Für den hochwertigen Eindruck sorgen Nappa-Leder in Schwarz oder Demonic Red, optional kombiniert mit Carbon- oder Wildleder-Details für sportlichen oder luxuriösen Charakter. Trotz seines coupéhaften Fastback-Designs bietet der Charger dank versteckter Heckklappe ein klassenbestes Raumangebot und bis zu 1.059 Liter Ladevolumen bei umgelegter Rückbank.
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Fahrmodi, Allrad und Verbrauchsaspekte
Für jede Situation gibt es fünf wählbare Fahrmodi: Auto, Eco, Wet/Snow, Sport und Custom. Jeder Modus beeinflusst das Ansprechverhalten von Gas, Lenkung, Getriebe und Auspuffklang. Im Eco-Modus bleibt der Charger leise und sparsam, während Sport den Auspuff öffnet und den vollen Klang des Sechszylinders entfesselt.
Serien-Allrad mit abschaltbarer Vorderachse entkoppelt im Normalbetrieb zur Effizienzsteigerung, kann aber blitzschnell bei Bedarf für Traktion sorgen – sei es bei schlechtem Wetter oder beim Sprint. Diese Kombination aus Alltagstauglichkeit und Performance ist gerade für Kunden spannend, die beides verlangen.
Sicherheit und Assistenzsysteme
Der 2026er Charger bringt zahlreiche Assistenten ab Werk mit: Kollisionswarnung, Notbremsautomatik, Toter-Winkel-Assistent, Spurführung, adaptive Geschwindigkeitsregelung und Verkehrszeichenerkennung. Optional gibt es Technikpakete mit 360-Grad- und Bordsteinkameras sowie einer Anzeige des toten Winkels beim Blinken direkt im Zentraldisplay – ideal für Übersicht in der Stadt und beim sportlichen Fahren.
Ausstattungsvarianten, Preis und Marktstart
Preislich positioniert sich die Sixpack-Range selbstbewusst. Der Dodge Charger Sixpack R/T (S.O., 420 PS) startet bei 49.995 USD, das leistungsstärkere Scat Pack-Modell (550 PS) liegt bei 54.995 USD – beide Preise zzgl. 1.995 USD Überführungskosten. Es gibt jeweils zwei und vier Türen; Limousinen kosten ca. 2.000 USD Aufpreis. Die Bestellungen für das Scat Pack sind ab 13. August 2025 möglich, die Zweitürer kommen noch im selben Jahr, Viertürer folgen 2026. Käufer eines Scat Pack profitieren zudem von einem Tag Performance-Fahrtraining an der Radford Racing School – ein Beweis für Dodges Fokus auf Fahrerlebnis.
Vergleich: ICE Scat Pack vs Charger Daytona EV und der fehlende HEMI
Der Charger Daytona EV sorgte zwar mit 670 PS für Furore, dennoch fehlte vielen das emotionale Band zu einem Benziner-V8. Künstliche Lösungen wie der Fratzonic Chambered Exhaust wurden von Puristen als unzureichend empfunden. Zwar ist der Hurricane kein HEMI-V8, doch liefert der ICE Scat Pack einen echten Motorsound und spürbares Drehmoment, das viele Enthusiasten echten Tönen vorziehen. Nach Führungswechseln bei Stellantis und dem klaren Engagement von CEO Antonio Filosa und Markenchef Tim Kuniskis – beide eingefleischte Petrolheads – erscheint eine Rückkehr des HEMI inzwischen wahrscheinlicher denn je.
Positionierung und Fazit
Mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das kaum ein Konkurrent erreicht, positioniert sich der 550-PS-Scat Pack einzigartig: ein ICE-befeuertes Muskelauto, das authentischen Motorsound, starke Technik und modernste Fahrdynamik bietet. Zielgruppe sind Performance-Fans, die klassisches Fahrgefühl und zeitgemäße Ausstattung suchen. Für Freunde der Elektromobilität bleibt mit dem Charger Daytona Scat Pack EV (670 PS ab 59.995 USD) eine kraftvolle Alternative, doch der neue ICE Charger spricht klar Traditionalisten und Puristen an.
Zusammengefasst ist der Dodge Charger Scat Pack Sixpack 2026 Dodges Antwort auf all jene, die von echtem Muskelauto-Flair mit spürbarer Mechanik träumen. Mit eindrucksvollen Leistungsdaten, überarbeiteten Fahrwerkskomponenten, Brembo-Bremsen, wählbarem Allradantrieb und authentischem Motorsound könnte der ICE Charger das Bindeglied zwischen Dodge und seinen Fans werden und den Namen Charger im Leistungssegment erneut etablieren.
Quelle: autoevolution
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