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Überblick
Die 27. Staffel von South Park ist mit wuchtigen Pointen und bissiger politischer Parodie erneut in den Mittelpunkt der Popkultur gerückt. Besonders die zweite Episode mit dem Titel „Got a Nut“ rückt die US-Heimatschutzsekretärin Kristi Noem ins Zentrum eines unbeugsamen Spotts. Die Macher der Serie trieben den Witz gar ins Internet, indem sie das offizielle Profilbild der Show in den Sozialen Medien gegen ein wenig schmeichelhaftes Bild aus eben jener Folge austauschten.
Zusammenfassung: Die Handlung von 'Got a Nut'
Im Mittelpunkt der Episode steht der Schulberater Mr. Mackey, der nach seiner Entlassung bei South Park Elementary einen Job bei ICE annimmt. Dadurch geraten die Ereignisse schnell ins Groteske und liefern bissige Gesellschaftskritik. Auf seinem neuen Weg begegnet ihm Kristi Noem, die als überspitzte Karikatur ihres realen Vorbilds auftritt – inklusive Anspielungen auf eine polarisierende Anekdote aus Noems 2024 erschienenen Memoiren. Der satirische Tonfall wird durch absurde visuelle Gags auf die Spitze getrieben: Noems Gesicht löst sich wiederholt ab und muss von einem Spezialteam zusammengesetzt werden – ein wiederkehrender Running-Gag, der die surreale und düstere Komik der Episode verstärkt.
Weitere prominente Persönlichkeiten wie JD Vance werden aufs Korn genommen: Ihn stellt die Serie als winzigen Cartoon-Körper mit echtem Gesicht und übertriebener Stimme dar, der das Wesen einer politischen Karikatur noch unterstreicht. Schon die Auftaktfolge, „Sermon on the 'Mount“, hatte mit der absonderlichen Beziehung zwischen Donald Trump und Satan die Lust des Kreativteams auf maßlose Übertreibung und kulturelle Provokation demonstriert – ein Faden, der sich auch durch die zweite Folge zieht.

Cast & Crew
Wie gewohnt führen die South Park-Schöpfer Matt Stone und Trey Parker Regie – sie dienen als Showrunner und leihen den meisten Hauptfiguren ihre Stimmen. Trey Parker ist unter anderem die Stimme von Mr. Mackey, Matt Stone übernimmt zahlreiche Nebenrollen. Die enge Verzahnung von Buch, Regie und Sprechern ist ein Markenzeichen der langjährig erfolgreichen Animationsserie. Gastsprecher und der gezielte Einsatz realer Bilder für satirische Zwecke verwischen dabei zusätzlich die Grenzen zwischen Animation und Echtzeit-Kommentar.
Produktionsdetails und Social Media Strategie
South Park ist bekannt für seine extrem schnellen Animations- und Produktionsprozesse, mit denen die Autoren rasch auf aktuelle Geschehnisse reagieren können. Diese Flexibilität prägt auch die aktuelle Staffel: Zusätzlich zu den Folgen präsentierten sich die offiziellen Profile der Serie auf Instagram, YouTube, Facebook und X zeitweise mit einem besonders wenig vorteilhaften Screenshot von Noem aus „Got a Nut“. Diese Strategie ist nicht nur Satire, sondern auch cleveres Social Media Marketing – ein unmissverständliches Zeichen, dass man sich nicht einschüchtern lässt oder Witze verwässert.

Kritiken & Publikumsreaktion
Die Reaktionen fielen erwartungsgemäß gemischt aus. Kristi Noem selbst verurteilte die Folge und warf der Serie vor, frauenfeindlich und kleinlich zu sein – und rückte dabei den persönlichen Aspekt der Parodie in den Mittelpunkt. Kritiker und Kommentatoren sind gespalten: Während manche die Folgen als kompromisslose TV-Satire und unbequeme Machtdemontage feiern, empfinden andere die visuellen Gags und das Fokussieren auf eine Politikerin als überschießend gemein. Quer durch die sozialen Netzwerke löste die Episode Debatten über die Grenzen von Satire, Cancel Culture und die Rolle animierter Serien in der politischen Diskussion aus.
Bedeutung für Serien- & Filmfans
Wer sich für Animation, Staffelanalysen im TV oder politische Satire interessiert, erlebt mit South Park derzeit ein Paradebeispiel dafür, wie modernes Fernsehen schnelle Produktion mit gesellschaftskritischem Kommentar verbindet. Die aktuellen Episoden finden nicht nur wegen ihrer Pointen Aufmerksamkeit, sondern prägen auch Diskussionen über die Wirkungsmacht von Medien, Social Media-Strategien und die öffentliche Auseinandersetzung mit realen Persönlichkeiten in Unterhaltungsformaten.

Unsere Einschätzung
Matt Stone und Trey Parker betrachten Humor seit jeher als Werkzeug der Kritik. Obwohl ihre Methoden polarisieren, stechen das Timing, die Qualität des Drehbuchs und der Mut der 27. Staffel deutlich hervor. Unabhängig davon, ob man die Witze brillant oder unangemessen empfindet, erfüllt die Serie ihre vornehmste Aufgabe: Sie provoziert Diskussionen. Gerade für Kino- und Serienfans sorgen diese Provokationen sowie der prägnante episodische Aufbau und die einzigartigen Visuals weiterhin dafür, dass South Park seinen Status als animierte Serie und gesellschaftlicher Spiegel behält.

Fazit
Obwohl die 27. Staffel erst angelaufen ist, fühlen sich die ersten Folgen schon jetzt wie ein Pflichttermin für alle an, die politische Comedy im Fernsehen verfolgen. Die Idee, einen Gag aus der Episode in Social Media-Bilder zu übertragen, zeigt deutlich, dass Serien heute als multimediale Projekte verstanden werden – Episodenbesprechung, Online-Marketing und Publikumsreaktion verschmelzen zum großen Storytelling-Erlebnis. Egal, ob man South Park ablehnt oder liebt – die Serie hat wieder das geschafft, was ihr seit jeher gelingt: Menschen zum Zuschauen, Diskutieren und Nachdenken über Satire und ihre Grenzen zu bringen.
Quelle: screenrant
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