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Microsoft verschärft Kontrolle über App-Updates im Microsoft Store
Der Microsoft Store auf Windows 10 und Windows 11 wurde kürzlich umfassend verbessert – dazu gehören nun sichtbare Zeitstempel bei "zuletzt aktualisiert", intelligente App-Empfehlungen und eine noch engere Verzahnung mit dem Betriebssystem. Diese Neuerungen haben dazu geführt, dass mehr Nutzer Anwendungen über den Store installieren und auch Entwickler verstärkt einsteigen, zumal Microsoft die individuelle Entwicklergebühr abgeschafft hat. Dennoch könnte eine aktuelle Änderung der Update-Steuerung gerade jene Nutzer verärgern, die App-Aktualisierungen gerne komplett selbst verwalten möchten.
Welche Änderungen gibt es bei den Update-Einstellungen?
Microsoft hat die Option entfernt, automatische App-Updates im Microsoft Store dauerhaft zu deaktivieren. Zwar lassen sich Updates weiterhin pausieren, jedoch nur noch für einen begrenzten Zeitraum. Wer die Updates im Store pausiert, muss nun festlegen, wann die automatischen Updates wieder beginnen sollen – das Zeitfenster reicht dabei von einer bis zu fünf Wochen. Danach startet der Store eigenständig alle ausstehenden App-Aktualisierungen.
Vergleich zum Windows-Update-Verhalten
Dieses Konzept einer vorübergehenden Pause entspricht dem Vorgehen bei Betriebssystem-Updates unter Windows 10 und Windows 11: Auch hier ist es möglich, Updates nur temporär aufzuschieben, bevor eine erzwungene Installation erfolgt. Der Hintergrund ist identisch: Sicherheit und Zuverlässigkeit haben oberste Priorität.
Warum setzt Microsoft auf zwingende Updates?
Das Hauptaugenmerk liegt für Microsoft klar auf der Sicherheit. Nicht aktualisierte Apps und Systembestandteile bergen höhere Risiken für Sicherheitslücken und Kompatibilitätsprobleme. Indem man die maximale Aufschubdauer limitiert, soll die Angriffsfläche verkleinert, die Nutzung unterstützter Software sichergestellt und insgesamt für ein konsistenteres Nutzungserlebnis auf sämtlichen Geräten gesorgt werden. Ein ähnliches Prinzip verfolgte Microsoft kürzlich auch bei der Aktualisierung von Standard-Apps bei Neuinstallationen von Windows 11 24H2, um alten Stand der Software zu vermeiden.
Produktmerkmale und Auswirkungen für Entwickler
- Produktmerkmale: Angezeigte Update-Zeitstempel, verbesserte Empfehlungen, engere Betriebssystemintegration und vereinfachtes Onboarding für Entwickler.
- Entwicklerauswirkungen: Größere Nutzerbasis und der Wegfall der Einzel-Eintrittsgebühr machen den Store attraktiver, was das App-Angebot und die Gesundheit des Ökosystems stärkt.
Vorteile erzwungener Updates
- Verbesserte Sicherheitslage für Nutzer und Unternehmen
- Weniger Kompatibilitäts- und Fragmentierungsprobleme auf Seiten der Entwickler
- Einheitlichere Basis für Support und Telemetrie
Anwendungsszenarien und Alternativen
Für die meisten Anwender und Unternehmensgeräte sorgen verpflichtende Updates für Sicherheit und Stabilität. Fortgeschrittene Nutzer, die strikte Kontrolle über App-Versionen verlangen, können jedoch weiterhin Apps außerhalb des Microsoft Stores installieren (Sideloading) oder in verwalteten Umgebungen auf Enterprise-Deployment-Werkzeuge zurückgreifen.
Marktrelevanz und Ausblick
Die Anpassung der Richtlinien folgt einem allgemeinen Branchentrend hin zu kontrollierten und sicheren Update-Prozessen. Mit Windows 11 Version 25H2 plant Microsoft zudem weitere Neuerungen, die mehr Feinsteuerung bei den integrierten Apps und beim Store selbst erlauben sollen – wahrscheinlich als Entgegenkommen für Unternehmenskunden und versierte Nutzer, die mehr Kontrolle über Updates wünschen.
Im Gesamtbild stärkt die strengere Update-Politik des Stores sowohl die Sicherheit als auch die Attraktivität für Entwickler – doch für Power-User mit Wunsch nach vollständiger Kontrolle über App-Versionen bleibt vor allem der Weg über alternative Verteil- oder Administrationslösungen.
Quelle: neowin
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