Hispano‑Suiza H6C erhält Best of Show beim Pebble Beach Concours d'Elegance 2025

Hispano‑Suiza H6C erhält Best of Show beim Pebble Beach Concours d'Elegance 2025

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Hispano‑Suiza H6C erhält Best of Show beim Pebble Beach Concours d'Elegance 2025

Ein 1924 gebauter Hispano‑Suiza H6C mit der seltenen Nieuport‑Astra‑Torpedo‑Karosserie wurde beim Pebble Beach Concours d'Elegance 2025 als Best of Show gekürt und setzte sich gegen ein außergewöhnliches Feld von karosseriegefertigten Klassikern durch. Das Fahrzeug, im Besitz der Sammler Penny und Lee Anderson aus Naples, Florida, war frisch aus einer umfassenden Restaurierung angereist und zog die Aufmerksamkeit der Juroren sofort mit seiner handwerklichen Qualität und seiner Präsenz auf sich.

Besitzverhältnisse und Restaurierung

Die Andersons hatten das Auto vor drei Jahren bei einer Sotheby’s‑Versteigerung in Pebble Beach erworben. Lee Anderson berichtet, dass die Verkaufsvertreter bereits damals auf das große Concours‑Potential des Fahrzeugs hingewiesen hätten – eine Einschätzung, die sich bestätigte. Der torpedoförmige Sportcruiser, dessen Yacht‑ähnliche Mahagoni‑Verkleidung und Aluminium‑Nieten auffallen, hatte gerade eine akribische, zweijährige Restaurierung mit zeitgerechten Hölzern und Materialien abgeschlossen. Weniger als eine Woche nach Beendigung der Arbeiten wurde der Wagen direkt zum Concours transportiert.

Design und Karosserie

Dieser Hispano‑Suiza ist ein Paradebeispiel für Karosseriebau der Zwischenkriegszeit. Die Linien der Nieuport‑Astra‑Karosserie wirken wie hochwertiges Möbeldesign: lang, flach und elegant verjüngt, mit der warmen Maserung lackierten Mahagonis. Details wie Aluminium‑Nieten, Teakapplikationen und handgeformte Decksbetten betonen die Verbindung von maritimem und automobilen Handwerk, die holzverkleidete Automobile für Sammler und Juroren so faszinierend macht.

Spezifikationen (periode‑gerecht)

- Modell: Hispano‑Suiza H6C (1924) mit Nieuport‑Astra Torpedo‑Karosserie
- Motor: Epoche‑gerechter Reihensechszylinder von Hispano (großhubig, drehmomentorientiert fürs Cruisen)
- Karosserie: Handgefertigte Holzkarosserie (Mahagoni) mit Aluminiumbefestigungen
- Aufbau: Frontmotor, Hinterradantrieb; langes Radstandchassis, typisch für Luxus‑Sportliner der 1920er
Hinweis: Die genauen werkseitigen Werte für Leistung und Hubraum schwanken je nach H6‑Variante und Aufbau; Restaurierungen legen Wert auf Authentizität statt auf modernisierte Leistung.

Fahrverhalten und Charakter

Obwohl der H6C kein moderner Sportwagen ist, bietet er ein charakteristisches Fahrerlebnis: sattes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, die geschmeidige Laufruhe eines Reihensechszylinders und Fahrwerksdynamik, die auf lange, elegante Reisen statt auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt ist. Beim Concours stehen Authentizität, mechanische Vollständigkeit und historische Korrektheit im Vordergrund, nicht Rundenzeiten.

Marktposition und Sammelwert

Der H6C befindet sich an der Spitze des Vorkriegs‑Sammlermarkts. Karosseriegefertigte Hispano‑Suizas sind wegen ihrer mechanischen Raffinesse und der maßgeschneiderten Aufbauten von teils vergessenen, teils berühmten Ateliers hochbegehrt. Fahrzeuge mit seltenen Aufbauten, die im Concours‑Zustand präsentiert werden, erzielen bei Auktionen Spitzenpreise und gelten häufig als museale Investitionen, die wohlhabende Sammler ansprechen, die Wert auf Herkunft, Restaurierungshistorie und Seltenheit legen.

Vergleich und Einordnung

Im Vergleich zu Zeitgenossen wie Rolls‑Royce, Bentley oder Delage vereint der Hispano‑Suiza H6C sportliche Fahrwerksmerkmale mit hoher Luxusausstattung und exotischer Karosserie. Die Juroren in Pebble Beach haben historisch gesehen makellose, karosseriegefertigte Fahrzeuge der Zwischenkriegszeit bevorzugt, und diese Wahl unterstreicht diese Tradition: Handwerk und Originalität bleiben entscheidende Kriterien.

Bedeutung bei Pebble Beach und der Monterey Car Week

Juroren und Ausstellungskuratoren hoben das außergewöhnliche handwerkliche Niveau des Fahrzeugs hervor und betonten, dass solche Arbeiten heute nahezu nicht mehr reproduzierbar seien. Die Auszeichnung ehrt nicht nur ein einzelnes Fahrzeug, sondern bestätigt auch Pebble Beachs lange Tradition, die besten karosseriegefertigten Automobile der 1920er und 1930er Jahre zu feiern. Während der Monterey Car Week, wo sich automobilkulturelle Höhepunkte in Mechanik, Technik und Gestaltung bündeln, erinnerte dieser Hispano‑Suiza an die Kunstfertigkeit, die zur kulturellen Bedeutung des Automobils beigetragen hat.

Fazit

Mehr als ein Trophäengewinner ist der 1924er Hispano‑Suiza H6C Nieuport‑Astra Torpedo ein lebendes Stück Automobilkunst — ein Zusammentreffen von bootshaftem Holzhandwerk, präziser Technik und historischer Provenienz, das bei Sammlern und Enthusiasten weltweit Anklang findet.

Quelle: caranddriver

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