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Eine elektrische C‑Klasse betritt den Ring
Die Mercedes‑Benz C‑Klasse der Baureihe 206 steht vor einem Mid‑Cycle‑Update, doch Mercedes validiert bereits ein rein elektrisches Schwestermodell auf völlig anderer technischer Basis. Beim Test am Nürburgring gesichtet, zielt die 2027er C‑Klasse mit EQ Technology darauf ab, ein eigenständiges Elektroerlebnis zu bieten — ohne die polarisierende Gestaltung von EQS und EQE — und soll voraussichtlich irgendwann im nächsten Jahr in den Ausstellungsräumen erscheinen.
Design und Außendetails
Camouflage, Außenspiegel und Beleuchtung
Der Prototyp trägt temporäre Leuchtelemente statt der finalen Serien‑Scheinwerfer, bewältigt damit aber dennoch selbstbewusst die anspruchsvollsten Rennstrecken der Welt. Unter der Verkleidung verfügt die emissionsfreie Limousine über an den Türen montierte Außenspiegel (die Verbrenner‑C‑Klasse verwendet Spiegel am A‑Pfeiler) sowie eine etwas rundere Frontpartie im Vergleich zum Benzin-/Dieselmodell der 206‑Baureihe. Ab der C‑Säule zeigen sich die Unterschiede deutlicher: spezielle Zierleisten, unterschiedliche Raddesigns vorne und hinten sowie veränderte Proportionen, die auf eine eigens abgestimmte EV‑Aerodynamik hinweisen.
Foto: SH Proshots
Markante Stern‑Beleuchtung
Für die EQ Technology‑Variante sind Mercedes' neue Scheinwerfer- und Rücklichtgrafiken im Sternmuster zu erwarten, angelehnt an die jüngste Designsprache der Marke, wie sie beim neu gestalteten elektrischen CLA zu sehen ist. Die elektrische C‑Klasse dürfte eine klarere, stromlinienförmigere Silhouette als ihr Vierzylinder‑Schwestermodell zeigen.
Plattform, Batterie und Laden
Mercedes stattet die elektrische C‑Klasse mit der MB.EA‑Elektroplattform aus und nicht mit der Mercedes‑Benz Modular Architecture (MMA), die beim CLA zum Einsatz kommt. Im Fahrzeug kommt eine 800‑Volt‑Elektrikarchitektur sowie eATS‑2.0‑Antriebstechnik zum Einsatz — ein deutlicher Fortschritt gegenüber den früheren 400‑Volt‑EQ‑Modellen.
Es kursieren Angaben zu einer Langstreckenbatterie mit einer nutzbaren Kapazität von rund 94,5 kWh. Dieses Paket soll ultraschnelles Laden unterstützen und unter idealen Bedingungen etwa 330 km (205 Meilen) Reichweite in rund 10 Minuten wiederherstellen können. Mercedes strebt angeblich einen ambitionierten WLTP‑Maximalwert von rund 870 km (540 Meilen) in der Top‑Konfiguration an.

Leistung und Antriebsoptionen
Wie beim CLA mit EQ Technology wird die elektrische C‑Klasse voraussichtlich serienmäßig heckgetrieben sein, mit einer optionalen Dual‑Motor‑Allradvariante. Die AMG‑Sparte entwickelt für die Performance‑Modelle eine eigene 800‑Volt‑Hochvoltarchitektur; mindestens zwei Mercedes‑AMG‑Varianten sind geplant, die neben den Bezeichnungen C 43 und C 63 positioniert werden sollen. Es wird spekuliert, dass der C 63 vom aktuellen turboaufgeladenen Vierzylinder auf einen turboaufgeladenen Reihensechszylinder mit Plug‑in‑Hybrid‑Unterstützung umsteigen könnte — möglicherweise verwandt mit dem Motor des E 53 HYBRID — doch Mercedes hat diese Details noch nicht offiziell bestätigt.
Marktpositionierung und Wettbewerb
Die elektrische C‑Klasse mit EQ Technology wird darauf vorbereitet, gegen BMWs kommende Neue Klasse i3 Limousine und andere premium Elektrik‑Mittelklassemodelle anzutreten. Durch den Wechsel zu einem 800‑Volt‑System und moderner Leistungselektronik möchte Mercedes Kritik an Architekturentscheidungen und Ladeperformance der EQS‑ und EQE‑Modelle begegnen. Die MB.EA‑Plattform ermöglicht zudem skalierbare Batterie‑, Motor‑ und Leistungsoptionen, um sowohl effizienzorientierte Kunden als auch AMG‑Käufer mit hoher Leistungsanforderung zu bedienen.

Vergleich mit dem CLA und anderen Mercedes‑EVs
Der CLA mit EQ Technology, der die MMA nutzt, zeigt, wie Mercedes aus seinen EV‑Architekturen lange Reichweiten und sehr schnelles DC‑Laden erzielen kann — jüngste CLA‑Testwerte deuten unter idealen Bedingungen auf bis zu 792 km (492 Meilen) zwischen den Ladevorgängen und sehr schnelles Nachladen an Hochleistungs‑DC‑Ladepunkten hin. Die auf MB.EA basierende C‑Klasse wird vermutlich ein anderes Gleichgewicht bieten: ein geräumigeres, noch verfeinertes Limousinenpaket mit einer Plattform, die auf höhere Stückzahlen und AMG‑Leistungsableitungen ausgelegt ist.
Was als Nächstes zu erwarten ist
Erwarten Sie weiteres Entwicklungsmaterial vom Nürburgring und gestaffelte Enthüllungen im kommenden Jahr, während Mercedes die elektrische C‑Klasse für die Serienproduktion finalisiert. Wichtige Spezifikationen, die zu beachten sind: finale Batteriekapazitäten, bestätigte WLTP‑Reichweite, offizielle DC‑Ladegeschwindigkeiten und die endgültige Aufstellung der AMG‑Performance‑Varianten. Für E‑Auto‑Interessenten und Mercedes‑Fans verspricht die 2027er C‑Klasse mit EQ Technology ein Schlüsselmodell in der Elektrifizierungsstrategie der Marke zu werden.
Quelle: autoevolution
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