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Vom P39-Prototyp zum GT-Hypercar
Der britische Ingenieursspezialist RML Group hat seinen P39-Prototyp — erstmals im Mai vorgestellt — in ein seriennahes GT-Hypercar (GTH) überführt. Auf Basis des Porsche 992.1 Turbo S aufgebaut, ist das RML GT Hypercar ein in limitierter Auflage gefertigtes, rennstreckenorientiertes Hypercar, das für den Straßenverkehr zugelassen wurde. RML bestätigte eine strikte Produktionsauflage von 39 Exemplaren, von denen das erste diese Woche auf dem Salon Privé Premiere hatte und Enthusiasten einen klaren Eindruck davon vermittelt, was dieses Porsche-abgeleitete Fahrzeug in puncto Design, Leistung und Ausstattung bietet.
Design und Aerodynamik
Das RML GTH erhält umfangreiche äußere Verstärkungen, die gezielt auf mehr Abtrieb und aerodynamische Effizienz ausgelegt sind. Von neuen Splittern und aggressiven Heckflügeln bis zu Air Curtains und F1-inspirierter DRS wurde nahezu jedes Bauteil neu gestaltet, um den Luftstrom zu optimieren. Umfangreiche Karosserieteile aus Carbon ersetzen viele OEM-Teile, während Dach und Motorhaube beim Special Edition-Beispiel als sichtbares Carbon ausgeführt sind. Optisch ist das Fahrzeug unverwechselbar — lackiert in einem einzigartigen Storm Purple mit kontrastierenden goldenen Zentralverschluss-Felgen und Emblemen, die seinen individuellen Status betonen.

Außen-Highlights
- Karosseriebauteile aus Carbon und aerodynamische Dive-Planes
- Formula‑1‑ähnliches DRS für anpassbare Heck-Aerodynamik
- Frontsplitter, Seitenschweller, Heckflügel und Air Curtains
- Geschmiedete 20‑Zoll vorne / 21‑Zoll hinten Felgen mit Zentralverschluss
Interieur und rennstreckentaugliche Ausstattung
Im Innenraum verbindet das GT Hypercar eine konsequente Rennfunktionalität mit Straßentauglichem Komfort. Die auf dem Salon Privé gezeigte 40th Anniversary Special Edition (SE) verfügt über serienmäßige Porsche-Sitze, die in hochwertigem Leder mit farblichen Kontrastnähten und Carbon‑Einlagen neu bezogen wurden. Ein dezent integrierter Überrollkäfig unterstreicht die Rennambitionen des Fahrzeugs, während Performance Pack und Track Pack individuelle Abstimmungsänderungen ermöglichen — einschließlich Tieferlegungsanpassung und der Option zum Entfernen der Rücksitze zur Gewichtsersparnis.
Leistung und mechanische Upgrades
Obwohl das RML GTH das Fahrgestell und den Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 992.1 Turbo S als Ausgangsbasis beibehält, wurden beide Komponenten umfangreich überarbeitet. RML hat das Fahrwerk von den Radnaben aus neu konzipiert und dadurch Steifigkeit und Fahrpräzision verbessert. Mit technischer Motorunterstützung von Litchfield Motors wurde der twin-turbo Boxermotor auf eine Spitzenleistung von bis zu 920 PS angehoben. Diese Leistung zielt auf Rundenrekord-Fähigkeiten ab, bei gleichzeitiger Erhaltung der Straßenzulassung für dynamische Fahrten im öffentlichen Verkehr.

Wichtige Antriebs- und Fahrwerks-Upgrades
- Twin‑Turbo-Boxermotor auf rund 920 PS aufgerüstet (mit Performance Pack)
- Fahrwerksüberarbeitungen inklusive neu gestalteter Radnaben und verstärkter Befestigungspunkte
- Verbesserte Hydraulik, Lenkungs-Kalibrierung und rennsportgeprüfte Federungsabstimmung
- Track Pack: Höhenverstellbares Fahrwerk, Option auf Rücksitz-Entfall und optimierte Dämpfung
Marktpositionierung und Preisgestaltung
Das RML GT Hypercar positioniert sich als Boutique‑Hypercar in sehr limitierter Auflage für Sammler, die ein straßenzugelassenes Fahrzeug mit kompromissloser Rennstreckenfähigkeit suchen. RML hat zwar keine offiziellen Preise veröffentlicht, doch gehen Beobachter aufgrund der individuellen Ingenieursarbeit, der extremen Performance und der begrenzten Verfügbarkeit von hohen sechsstelligen Summen aus. Alle 39 Einheiten sind bereits zugeteilt, und das erste Serienfahrzeug gehört zu den nur 10 Exemplaren in der 40th Anniversary Special Edition-Ausführung, was seine Sammelwürdigkeit weiter erhöht.
Vergleich und Wettbewerber
Im aktuellen Hypercar‑Segment nimmt das RML GTH eine Position zwischen werkseitig aufgebauten Track‑Hypercars und auf Bestellung angefertigten Coachbuilt‑Spezialitäten ein. Gegenüber werkstuning‑Varianten des Porsche 992 Turbo S ist das RML‑Paket deutlich stärker auf die Rennstrecke ausgerichtet — mit Fokus auf Aerodynamik, Gewichtsreduzierung und maximale Leistung. Im Vergleich zu Boutique‑Anbietern kleiner Ingenieurbüros liegt der Vorteil von RML in der direkten Porsche‑DNA kombiniert mit spezialisierten Upgrades erfahrener Partner wie Litchfield Motors. Für Käufer, die ein limitiertes, auf Porsche basierendes Hypercar mit echten Rennstrecken‑Qualitäten suchen, ist das RML GT Hypercar ein klarer Anwärter.
Technische Daten (Kurzfassung)
- Basis: Porsche 992.1 Turbo S Fahrgestell und Boxermotor
- Leistung: Bis zu ~920 PS (mit RML/Litchfield Upgrades)
- Karosserie: Umfangreiches Carbon-Aero‑Paket inklusive DRS
- Felgen: 20" vorne / 21" hinten, geschmiedet mit Zentralverschluss (gold beim SE)
- Produktion: Insgesamt 39 Einheiten; 10 Exemplare als 40th Anniversary Special Edition
- Pakete: Performance Pack und Track Pack verfügbar
Fazit
Das RML GT Hypercar ist die Interpretation eines Spezialisten des Porsche 992.1 Turbo S: ein in limitierter Stückzahl gefertigtes, rennstreckenoptimiertes Hypercar, das dennoch die für den Straßenverkehr nötigen Regularien und Komfortmerkmale berücksichtigt. Mit dramatischer Aerodynamik, einem stark überarbeiteten Fahrwerk, spezieller Motorentwicklung mit bis zu 920 PS sowie exklusiven Ausstattungen wie Storm Purple Lackierung und goldenen Zentralverschluss‑Felgen hat RML ein attraktives Angebot für Sammler und Track‑Day‑Enthusiasten geschaffen. Da bereits alle 39 Exemplare vergeben sind, ist die Exklusivität des Modells gesichert — und das GTH von RML wird sich voraussichtlich durch Rundenzeiten und Nachfrage im oberen Sportwagen‑Segment bewähren.
Quelle: autoevolution
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