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Neues Hollywood-Power-Trio adaptiert literarisches Krimidrama
Channing Tatum, Oscar Isaac und Zazie Beetz sollen die Hauptrollen in Kockroach übernehmen, einem auf dem Kultroman von William Lashner (geschrieben unter dem Pseudonym Tyler Knox) basierenden, starbesetzten Krimidrama. Die Handlung dreht sich um einen rätselhaften Außenseiter, der sich neu erfindet und zum allumfassenden Verbrechensboss wird – ein Motiv, das Noir‑Atmosphäre, moralische Ambivalenz und eine Machtstudie verspricht und damit gut in das heutige Interesse an Antihelden passt.
Creative Team and Production Details
Matt Ross, der Regisseur des unkonventionellen Familiendramas Captain Fantastic, wird den Film inszenieren, das Drehbuch stammt von Jonathan Ames (Schöpfer von Bored to Death). Produzent Andrew Lazar, bekannt für Großprojekte wie American Sniper unter seinem Mad Chance‑Label, unterstützt die Produktion. Die Hauptdreharbeiten sollen im Januar in Australien beginnen; Black Bear übernimmt die internationalen Rechte, während CAA Media Finance und Range Select die US‑Rechte gemeinsam vertreten. Der Film wird nächste Woche beim Toronto International Film Festival potenziellen Käufern angeboten.
Warum Matt Ross eine interessante Wahl ist
Ross’ Hintergrund lässt erwarten, dass Kockroach intime Figurenarbeit mit stilistischen Akzenten verbinden könnte – man denke an innere moralische Krisen gepaart mit sorgfältigem Production Design. Wenn Captain Fantastic seine Fähigkeit zeigte, Humor und Pathos auszutarieren, könnte Kockroach seine Begabung beweisen, Spannung über eine dunklere, urbanere Leinwand hinweg zu halten.
Cast Context: Where the Leads Are Now
Tatum steigt in das Projekt ein, nachdem er eine intensive Festivalrunde und Auszeichnungssaison hinter sich hat; er wird in Toronto für die Premiere von Derek Cianfrance’s Roofman erwartet und erhält dort den Performer Award. Kürzlich beendete er Dreharbeiten zu Marvel’s Avengers: Doomsday und verfügt über eine Bandbreite von Action‑Comedy‑Franchises (21 Jump Street) über Tanzdrama (Magic Mike) bis hin zu anspruchsvollen Rollen (Foxcatcher).
Oscar Isaac, frisch vom Buzz um Guillermo del Toro’s Frankenstein (Premiere in Venedig, Vorführung in Toronto), bringt seine chamäleonhafte Intensität in Kockroach ein. Isaacs Credits reichen von intimem Sci‑Fi wie Ex Machina bis zu epischem Dune und den Star Wars‑Sequels.
Zazie Beetz, eine Emmy‑nominierte Durchstarterin aus FX’ Atlanta, hat sich mit Rollen in Deadpool 2, Joker und The Harder They Fall diversifiziert. Sie wurde außerdem für eine neue Apple TV+‑Serie nach Lars Keplers Kriminalromanen verpflichtet, was auf ihr wachsendes Profil in hochwertiger TV‑ und Filmkriminalerzählung hinweist.

Genre Trends and Cultural Context
Kockroach kommt zu einer Zeit, in der Adaptionen dunkler literarischer Kriminalgeschichten florieren: Streaming‑Plattformen und Premium‑Distributoren zeigen ein starkes Interesse an moralisch komplexen Thrillern und Gangster‑Ursprungsdramen (denken Sie an Boardwalk Empire, Peaky Blinders oder jüngere Filmbeiträge wie Legend). Die Konzentration der Geschichte auf Neuinterpretation und Identität passt zu zeitgenössischen kulturellen Obsessionen rund um Aufstieg, Berühmtheit und die schmale Grenze zwischen Charisma und Bedrohung.
Comparisons and Inspirations
Während Kockroach unweigerlich Vergleiche mit klassischen Krimisagen – etwa dem Aufstiegsmotiv des Godfather oder Tom Hardys Verwandlung in Legend – hervorrufen wird, könnte diese Adaption psychologischer als opernhaft ausfallen. Fans könnten auch Parallelen zu Jonathan Ames’ früherer Tonmischung aus Noir und dunkler Komik in Bored to Death erkennen.
Behind the Scenes & Trivia
William Lashner wählte das Pseudonym Tyler Knox für Kockroach, ein amüsantes literarisches Detail, das die schattenhafte Ethik des Romans mit dem Geheimnis des Projekts verbindet. Die Verlagerung der Produktion nach Australien für die Hauptdreharbeiten folgt dem Trend großer US‑Filme, im Ausland wegen Steueranreizen und vielfältiger Drehorte zu drehen – ein praktischer Faktor, der oft das Aussehen und die Größe eines Films mitprägt.
Filmkritikerin Anna Kovacs bietet eine kurze Einschätzung: "Kockroach könnte die Art von literarischem Krimifilm sein, die Star‑Vehicles für erwachsenes Publikum neu definiert – schlank, bedrohlich und figurenzentriert. Mit Ross am Regiestuhl und diesem Ensemble ist eher mit Nuancen als mit Pulp zu rechnen."
What to Watch For
Die Käufer in Toronto werden Kockroach auf Festival‑Positionierung und internationale Vertriebsoptionen prüfen; die Kombination aus hochkarätigen Schauspielern und einem romanschaftlich düsteren Ausgangsmaterial macht ihn zu einem starken Kandidaten für Gespräche in der Awards‑Saison, falls die Umsetzung das Potenzial von Cast und Crew erfüllt.
Conclusion — Why Kockroach Matters
Kockroach vereint ein überzeugendes Gemisch aus Talent und Stoff in einem Moment, in dem das Publikum nach komplexen Antihelden und literarischen Kriminalgeschichten verlangt. Mit Matt Ross’ Blick, Jonathan Ames’ Drehbuch und Hauptdarstellern, die sowohl Spektakel als auch Subtilität tragen können, dürfte dieser Film eine frische Perspektive auf das Krimidrama liefern – eine, die über Festivalzirkel und Streaming‑Lineups nachhallen könnte. Achten Sie auf das TIFF‑Echo: Die frühen Reaktionen dort könnten entscheiden, ob Kockroach zum nächsten Pflichtfilm im Prestige‑Krimigenre wird oder als Kultfavorit mit langsamer kultureller Ausstrahlung lebt.
Quelle: variety
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