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Ein kompakter Motor zur Verlängerung der Reichweite von Elektrofahrzeugen
Während Automobilhersteller stark in vollelektrische Fahrzeuge (BEV) investieren, entwickelt sich die Verbrennungstechnologie weiter, um sie zu unterstützen – nicht zu ersetzen. Der rumänische Spezialist Horse Powertrain hat den C15 vorgestellt, einen kompakten 1,5‑Liter‑Saugvierer, der speziell als Reichweitenverlängerer (Range‑Extender) für Elektrofahrzeuge konzipiert wurde. Ungefähr in der Größe eines kleinen Koffers integriert die Einheit Generator, Wechselrichter, Auspuff und Kühlsysteme in einem kompakten Paket, das in der Lage ist, die Batterie eines Elektrofahrzeugs während der Fahrt nachzuladen.
Fahrzeugspezifikationen
Abmessungen und Einbau
Der C15 misst etwa 19.7 in x 21.7 in x 10.8 in und wurde so konstruiert, dass er horizontal oder vertikal in engen Motorräumen Platz findet. Seine kompakte Abmessung macht ihn geeignet für Elektroautos des B‑ und C‑Segments und, in einer aufgeladenen Variante, für größere Fahrzeuge des D‑Segments sowie leichte Nutzfahrzeuge.
Leistung und Emissionen
Die saugfähige Version entwickelt bis zu 94 PS, während eine turbogeladene Variante die Leistung auf rund 161 PS erhöht. Horse Powertrain gibt an, dass das Design die Euro 7‑Emissionsgrenzwerte erfüllt und dort, wo erforderlich, mit Flüssiggas (LPG) betrieben werden kann, was die Flexibilität für OEMs in verschiedenen Märkten erhöht.
Konstruktion und Integration
Der von Grund auf als Reichweitenverlängerer konzipierte C15 arbeitet mit bestehenden elektrischen Antriebseinheiten und Onboard‑Ladesystemen zusammen. Sein Gehäuse im All‑in‑One‑Design enthält Lichtmaschine und Wechselrichter und minimiert so den Installationsaufwand. OEMs können das Modul mit geringem Umbauaufwand im Front‑ oder Heckbereich montieren, sodass native BEV‑Plattformen ohne größere Architekturänderungen in range‑extended Elektrofahrzeuge (REEVs) umgewandelt werden können.

Leistung und Effizienz
Reichweitenverlängernde Motoren müssen keine hochdrehenden Leistungsträger sein, um wirksam zu sein. Der C15 arbeitet in optimierten Drehzahlbereichen, um die thermische Effizienz zu maximieren und den Kraftstoffverbrauch zu minimieren, während die Batterie aufgefüllt wird. Dieser stationäre Betrieb hilft, die Reichweitenangst der Fahrer zu reduzieren, indem er die realistische Fahrdistanz verlängert, ohne die charakteristischen Fahreigenschaften eines Elektrofahrzeugs zu beeinträchtigen.
Marktpositionierung und Relevanz
Automobilhersteller setzen zunehmend auf eine Mischung aus reinen BEVs und hybriden Architekturen. Bewegungen in der Branche — vom geplanten Harvester‑Reichweitenverlängerer von Scout bis hin zu anderen Herstellern, die REEVs prüfen — zeigen einen Trend hin zu flexiblen Antriebssträngen. Horse Powertrain positioniert den C15 als kosteneffiziente, skalierbare Lösung für OEMs, die eine schnelle Markteinführung für range‑extended Modelle anstreben, insbesondere dort, wo die Ladeinfrastruktur oder Kundenpräferenzen eine größere Reichweite attraktiv machen.

Vergleiche und Anwendungsfälle
Im Vergleich zu großvolumigen Generatoren, die in einigen Konzept‑REEVs verwendet werden, ist der C15 kompakt, leicht und einfacher zu integrieren. Seine turbogeladene 161‑PS‑Variante konkurriert mit größeren Generatoren für schwerere Fahrzeuge, während die 94‑PS‑Saugversion auf kleinere elektrische Schrägheck‑ und Limousinenmodelle abzielt. Für Flotten‑ und leichte Nutzfahrzeugbetreiber können die geringe Größe und die Euro‑7‑Konformität des C15 die Komplexität und Lebenszykluskosten im Vergleich zu großen Hybridantrieben reduzieren.
Fazit
Während der Übergang zur Elektrifizierung weitergeht, bieten Reichweitenverlängerer wie der C15 von Horse Powertrain eine pragmatische Brücke. Sie ermöglichen es Herstellern, Langstreckenfähigkeit und eine schnellere Akzeptanz in Regionen zu liefern, in denen Ladeinfrastrukturen noch im Aufbau sind. Für Verbraucher bedeutet das die Vorteile des Elektrofahrens mit weniger Kompromissen hinsichtlich der realen Reichweite — alles aus einem koffergroßen Motor, der sich nahtlos in bestehende EV‑Plattformen integrieren lässt.
Quelle: motor1
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