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Neue Gesichter, vertraute Ambitionen: Was Power: Origins verspricht
Starz hat das Power-Universum still und leise mit einem hochkarätigen Casting-Coup erweitert: Spence Moore II und Charlie Mann wurden verpflichtet, die jüngeren Versionen zweier der ikonischsten Figuren des Franchises zu spielen — Ghost und Tommy. Die Ankündigung positioniert Power: Origins als charaktergetriebenes Prequel, das die gnadenlosen Anfangsjahre von James "Ghost" St. Patrick und Tommy Egan nachzeichnen will, während sie sich auf den Straßen New Yorks ihren Ruf erkämpfen.
Wer sind die neuen Hauptdarsteller?
Spence Moore II, der zuletzt in Creed III und dem Indie-Film Brilliant Minds überzeugte, übernimmt die Rolle des Ghost, während Charlie Mann — bekannt aus The Watchers und Virdee — einen jungen, explosiven Tommy verkörpern wird. Beide sind aufstrebende Talente, die die Ausstrahlung und die komplexen Nuancen einfangen sollen, die Omari Hardwick und Joseph Sikora in der Originalserie etabliert haben.
Wie sich die Serie ins Power-Franchise einfügt
Power: Origins ist das vierte Spin-off und das zweite Prequel im umfangreichen Power-Franchise und reiht sich neben Power Book II: Ghost, Power Book III: Raising Kanan und Power Book IV: Force ein. MeKai Curtis — der den jüngeren Kanan in Raising Kanan spielte — soll zurückkehren, wodurch Origins direkt an frühere Handlungsstränge anknüpft und die von Creators und Produzenten wie Courtney A. Kemp und 50 Cent gepflegte Kontinuität vertieft.
Kontext: Franchise-Fernsehen, Nostalgie und Prequel-Erzählungen
Die Entscheidung, jüngere Schauspieler für etablierte Rollen zu besetzen, folgt einem breiteren TV-Trend: beliebte Universen durch Prequels zu erweitern, die die prägenden Jahre beleuchten (denk an Better Call Saul zu Breaking Bad oder Young Sheldon zu The Big Bang Theory). Diese Serien tauschen das vertraute Gefühl von Nostalgie gegen eine anspruchsvollere Aufgabe — glaubwürdige Charakterentwicklung, die das Original bereichert statt es zu schmälern.

Vergleiche und kreativer Anspruch
Wie Raising Kanan wird Origins voraussichtlich Krimidrama mit Coming-of-Age-Intensität verbinden. Wenn die Serie die moralische Zweideutigkeit aufgreift, die Power so fesselnd machte, könnte sie sich in die Reihen moderner Antihelden-Epen (The Sopranos, Boardwalk Empire) einreihen, die Prequels nutzen, um den Aufstieg und Fall komplizierter Protagonisten zu beleuchten. Es gibt jedoch Risiken: Franchise-Müdigkeit und Überdehnung bedrohen langlaufende Universen, und Origins muss eine eigene Erzählstimme und klar abgegrenzte Geschichten bieten, um eigenständig zu bestehen.
Hinter den Kulissen und Produktionsnotizen
Sascha Penn — Showrunner von Raising Kanan — fungiert als Executive Producer und Showrunner von Origins und schrieb den Pilot gemeinsam mit Courtney A. Kemp, der Schöpferin des ursprünglichen Power. Produziert wird von Lionsgate Television, mit weiteren ausführenden Produzenten wie Kemps End of Episode und 50 Cents G-Unit Film and Television. Die Casting-Entscheidungen signalisieren den Wunsch, rohe, jugendliche Energie mit einer bewussten Anbindung an das bestehende Power-Mythos zu verbinden.
Branchenperspektiven und Erwartungen der Fans
Fans des Franchises analysieren bereits Casting-Fotos und erste Teaser in den sozialen Medien. Für viele Zuschauer liegt die Spannung darin, die psychologischen und praktischen Mechanismen zu beobachten, die ehrgeizige junge Männer in kriminelle Ikonen verwandeln. Kritiker hingegen werden auf Originalität achten: Kann Origins frische, relevante Konflikte liefern, statt bekannte Muster nur zu wiederholen?
„Power: Origins hat die Chance, mehr zu sein als ein Nostalgie-Projekt; es kann eine prägnante, emotional dichte Studie darüber werden, wie Charisma auf Konsequenzen trifft“, sagt die Filmkritikerin Anna Kovacs. „Die Besetzung mit Moore und Mann ist vielversprechend — beide bringen Jugend und eine filmische Präsenz mit, die vertraute Figuren neu rahmen könnte, ohne sie zu kopieren.“
Warum das für TV-Drama wichtig ist
Origins zeigt, wie serialisiertes Erzählen heutige Legacy-Serien als Ökosysteme behandelt, die weiter ausgeschöpft werden können: ein einträgliches Modell für Sender, aber auch eine Chance für tiefere Charakterstudien, wenn man sorgsam vorgeht. Gelingt das, könnte Power: Origins zur Blaupause werden, wie Krimiserien ihre Welten erweitern und gleichzeitig dramatische Spannung und moralische Komplexität bewahren.
Fazit
Power: Origins startet mit hohen Erwartungen. Mit Spence Moore II und Charlie Mann in Rollen, die durch etablierte Darsteller berühmt wurden, wird die Serie daran gemessen, ob sie das Power-Kanon erhöht oder nur verlängert. Für Liebhaber von Krimidrama, darstellergetriebener Erzählung und weitgespannten TV-Universen ist Origins ein Projekt, das man beobachten sollte: Es verspricht jugendlichen Übermut, eskalierende Einsätze und die Art von Figurenarbeit, die ein Prequel in einen modernen Klassiker verwandeln kann.
Quelle: deadline
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