VW ID. Touareg 2029: SSP, Rivian-Software und EREV

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VW ID. Touareg 2029: SSP, Rivian-Software und EREV

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Nächster Touareg von Volkswagen soll auf Rivian-basierter SSP wechseln

Volkswagen bereitet laut Berichten offenbar einen radikalen Wechsel für seine großen SUVs vor: einen vollelektrischen ID. Touareg auf der Scalable Systems Platform (SSP). Nach Angaben der deutschen Fachwoche Automobilwoche könnte der emissionsfreie Nachfolger des aktuellen Verbrenner-Touareg etwa 2029 erscheinen und soll offenbar Software sowie eine zonale Elektrotechnik übernehmen, die vom US-E-Autohersteller Rivian entwickelt wurde.

Warum Bratislava wichtig ist

Die Automobilwoche nennt außerdem das Werk von Volkswagen in Bratislava als wahrscheinlichen ersten europäischen Montageort für SSP-Fahrzeuge. Das Werk in Bratislava ist bereits tief in die Produktion großer SUVs des Volkswagen Konzerns eingebunden: Es fertigt den Verbrenner-Touareg, Audi Q7/Q8 und Porsche Cayenne/Cayenne Coupé und stellt zudem D‑Segment-Modelle wie den Volkswagen Passat und den Škoda Superb her. Einen SSP-basierten ID. Touareg nach Bratislava zu verlegen, würde die Kapazität und SUV‑Expertise des Werks nutzen und die Produktion nahe den langjährigen slowakischen VW-Aktivitäten halten.

SSP, Rivian-Technik und Zonenarchitektur

Die Scalable Systems Platform ist die ambitionierte next‑Gen-Elektrofahrzeug‑Architektur des Volkswagen Konzerns, die Hardware und Software über Marken hinweg vereinheitlichen soll. Bemerkenswert im Bericht der Automobilwoche ist die Erwähnung von Rivian‑bezogener Software und zonaler Elektrik — ein moderner Ansatz, der Komplexität reduziert, indem Verkabelung und Rechenleistung in Zonen gebündelt werden, statt zahlreiche separate Steuergeräte zu nutzen. Für Käufer verspricht die Zonenarchitektur schnellere Software‑Updates, verbesserte Diagnosen und größere Flexibilität bei verschiedenen Antriebsstrang‑Konfigurationen.

Reichweitenverlängerer‑Option: praktisch für Langstrecken

Eines der interessantesten Gerüchte ist, dass der ID. Touareg mit einem Reichweitenverlängerer (EREV) angeboten werden könnte. Anders als ein Plug‑in‑Hybrid nutzt ein EREV einen Verbrennungsmotor ausschließlich als Bordgenerator, um die Hochvoltbatterie aufzuladen und die Reichweite zu verlängern — die Räder werden weiterhin elektrisch angetrieben. Volkswagen hat bestätigt, dass die SSP so ausgelegt wird, Reichweitenverlängerer‑Lösungen zu unterstützen, eine Fähigkeit, die Mitte 2025 hervorgehoben wurde.

  • Vorteil des Reichweitenverlängerers: größere reale Reichweite ohne alleinige Abhängigkeit von öffentlichen Ladeinfrastrukturen.
  • Funktionsweise: Der Verbrennungsmotor treibt einen Generator an, der die Batterie speist; diese versorgt dann die elektrischen Antriebseinheiten.
  • Aktueller Benchmark: Der Ram 1500 REV 2026 kombiniert einen 3,6‑Liter‑V6‑Generator mit Elektromotoren und liefert bis zu 647 PS und 610 lb‑ft (827 Nm) Spitzenleistung sowie eine geschätzte kombinierte Reichweite von 690 Meilen (1.110 km) bei voller Batterie und vollem Tank.

Auf einen großen elektrischen SUV wie den ID. Touareg angewendet, könnte eine EREV‑Option die EPA‑ oder WLTP‑Reichweitenwerte deutlich verbessern und die Reichweitenangst für Kunden reduzieren, die häufig lange Strecken fahren.

Marktkontext und unmittelbare Änderungen im Modellprogramm

Volkswagen hat bestätigt, dass der aktuelle Verbrenner‑Touareg im nächsten Jahr eingestellt wird. Damit wird der Tayron in Europa und im Vereinigten Königreich zu Volkswagens größtem SUV‑Angebot — ein Modell, das im Gegensatz zum nordamerikanischen Tiguan auf dem alten Kontinent mit drei Sitzreihen verfügbar ist.

Wer heute einen neuen Touareg in Erwägung zieht, kann das auslaufende Modell noch kaufen: Stand September 2025 liegt der Einstiegspreis in Deutschland bei rund 74.925 € und im Vereinigten Königreich bei etwa £71.390. Die derzeit stärkste Variante ist ein Plug‑in‑Hybrid‑V6‑Turbo mit einer kombinierten Leistung von etwa 340 kW (ca. 456 PS).

Was wir noch nicht wissen

Zentrale technische Details bleiben unbestätigt: konkrete Reichweitenverlängerer‑Komponenten, Batteriekapazitäten, Motor‑Konfigurationen und finale Leistungsdaten des ID. Touareg sind weiterhin unbekannt. Volkswagen und seine Zulieferer halten solche Spezifikationen in der Regel bis zu offiziellen Modellankündigungen zurück. Dennoch deutet die Kombination aus SSP, Zonenarchitektur und Reichweitenverlängerer‑Fähigkeiten auf eine flexible Plattformstrategie hin, die verschiedene Marktbedürfnisse abdecken soll — von reinen BEV‑Käufern bis zu Kunden, die Langstreckentauglichkeit priorisieren.

Zitat hervorhebung: 'Ein SSP‑basierter ID. Touareg könnte Rivian‑beeinflusste Software mit Volkswagens SUV‑Ingenieurskunst verbinden, um einen hochmodernen großen Elektro‑SUV zu schaffen, der Reichweitenbedenken durch EREV‑Optionen begegnet.'

Während die Hersteller die Elektrifizierung der Premiummodelle vorantreiben, werden die berichteten Pläne von Volkswagen für einen ID. Touareg 2029 auf SSP besonders interessant sein — vor allem für Kunden, die große, funktionsreiche elektrische SUVs mit praktischen Langstreckenlösungen suchen.

Quelle: autoevolution

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