Bloomberg: Solana-Spot-ETF-Zulassung nahezu sicher

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Bloomberg: Solana-Spot-ETF-Zulassung nahezu sicher

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Bloomberg-Analyst: Solana-Spot-ETF ist praktisch sicher

Der Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas erklärte, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spot-ETF auf Solana (SOL) von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt wird, faktisch bei 100 % liegt. Als Grundlage nannte er jüngste regulatorische Veränderungen, die den Prüfungs- und Zulassungsprozess deutlich beschleunigt haben. Marktteilnehmer, institutionelle Emittenten und Asset Manager reagierten umgehend: Mehrere Unternehmen reichten überarbeitete Anträge ein, um die neuen Listing-Standards zu erfüllen. Damit bleibt die Freigabe des S-1-Prospekts durch die SEC-Division of Corporation Finance als letzter formaler Schritt übrig.

Was hat sich im SEC-Prozess verändert?

Die U.S. Securities and Exchange Commission hat vor Kurzem generische Listing-Standards für rohstoffbasierte Trusts verabschiedet, die nun auch für krypto-verknüpfte Produkte relevant sind. Diese Anpassung verändert die Bedeutung der bisherigen 19b-4-Filings und den traditionellen Prüfungszeitraum, in dem die SEC zuvor bis zu 240 Tage zur Entscheidung hatte. Innerhalb des neuen Rahmens sind nun vor allem die Registrierung über das Formular S-1 und das finale Go der Division of Corporation Finance der maßgebliche Weg zur Zulassung von Spot-Krypto-ETFs.

Auswirkungen auf Emittenten und Anträge

Bis zum 30. September haben mehrere Emittenten ihre Unterlagen überarbeitet und erneut eingereicht, um die aktualisierten Anforderungen einzuhalten. Am 29. September zog die SEC zudem zahlreiche ausstehende Verzögerungsmitteilungen zurück, die sich auf verschiedene Anträge für Krypto-ETFs bezogen hatten. Diese Rücknahmen sendeten ein klares Signal: Die Behörde beabsichtigt offenbar, ohne die früher üblichen langen Pausen weiterzuverfahren. Als Folge dieses beschleunigten Verfahrens haben Händler und Beobachter die bevorstehenden Wochen als potenziellen „ETF-Monat“ bezeichnet, da sie eine Welle von Zulassungen für Spot-ETFs auf Altcoins erwarten.

Die praktischen Folgen für Emittenten sind weitreichend. Sobald das S-1 durch die Division of Corporation Finance genehmigt ist, können Börsenlistings und Marktstart deutlich schneller erfolgen. Emittenten müssen dabei nicht nur regulatorische Compliance sicherstellen, sondern auch operative Details finalisieren — etwa die Auswahl von Verwahrstellen (Custodians), Market Makern und Clearern, um einen reibungslosen Handel und enge Geld/Brief-Spannen zu ermöglichen. Diese Operationen sind entscheidend, damit ein ETF seine Preis-Tracking-Funktion zuverlässig erfüllt und Arbitrage-Möglichkeiten zwischen Spotmarkt und ETF-Anteilen entstehen, was wiederum die Liquidität begünstigt.

Marktreaktion und SOL-Kursausblick

Der Kryptowährungsmarkt reagierte früh mit zunehmender Zuversicht auf die Möglichkeit baldiger Zulassungen. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung lag SOL bei etwa 210,61 US-Dollar, ein Tagesanstieg von rund 1,1 %. Analysten bei crypto.news schätzen, dass ein zugelassener Solana-Spot-ETF als erheblicher Katalysator wirken könnte. Unter der Annahme, dass Mittelzuflüsse den Erwartungen entsprechen, sehen sie ein mögliches Kursziel von circa 260 US-Dollar für SOL. Diese Prognose stützt sich auf historische Vergleichswerte: Die Bitcoin- und Ethereum-Spot-ETFs verzeichneten nach ihrer Einführung starke Zuflüsse und zogen innerhalb kurzer Zeit über eine Milliarde US-Dollar an Nettozuflüssen an — ein Indikator dafür, wie schnell und substantiell Kapital in regulierte Krypto-Investitionsvehikel fließen kann.

Für die Kursdynamik von SOL sind mehrere Faktoren relevant. Erstens könnte ein regulierter ETF die Zugänglichkeit zu SOL für institutionelle Investoren und konservative Privatanleger verbessern, die regulierte Produkte gegenüber Direktkäufen bevorzugen. Zweitens erleichtern ETFs Handels- und Verwahrungsprozesse und reduzieren operationelle Hürden, wodurch zusätzliche Nachfrage entsteht. Drittens schaffen ETFs eine strukturierte Brücke zwischen traditionellen Kapitalmärkten und dezentralen Krypto-Märkten: Arbitrageure verknüpfen den ETF-Preis mit dem Spotpreis, was die Markteffizienz erhöht und potenziell die Volatilität in bestimmten Phasen dämpft.

Gleichzeitig sind Risiken zu beachten. Marktmanipulation, Liquiditätsengpässe an den Spotbörsen und unerwartete regulatorische Schritte bleiben mögliche Belastungsfaktoren. Ein ETF kann zwar institutionelle Nachfrage kanalisieren, doch die Gesamtwirkung auf den SOL-Preis hängt von der Intensität der Zuflüsse, dem Verhalten algorithmischer Händler und dem breiteren Marktumfeld ab — inklusive Zinsniveaus, makroökonomischer Daten und geopolitischer Ereignisse, die die Risikobereitschaft beeinflussen.

Altcoins und die nächste ETF-Welle

Das Interesse an ETFs, die auf Altcoins basieren, ist seit der Zulassung von Ethereum-Spot-ETFs im letzten Jahr deutlich gestiegen. Mindestens neun Emittenten haben Anträge für Solana-Spot-ETFs eingereicht, und zahlreiche Vermögensverwalter verfolgen zusätzlich Produkte, die mit XRP, Litecoin (LTC) und Cardano (ADA) verknüpft sind. Sollte die SEC in den kommenden Wochen zustimmen, würden regulierte Solana-ETFs für institutionelle wie private Anleger neue, passive Investitionskanäle eröffnen. Solche ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, SOL-Exposition über vertraute ETF-Strukturen zu erhalten — inklusive täglicher Liquidität, standardisierter Gebührenstrukturen und der regulatorischen Transparenz, die viele Investoren verlangen.

Die entstehende Produktpalette könnte verschiedene Anlegerprofile ansprechen: konservative Anleger könnten kleine, diversifizierte Altcoin-Exposure über ETFs suchen; aktive Manager könnten ETFs als kurzfristiges Instrument zur Allokation nutzen; und Long-Term-Investoren könnten durch wiederkehrende Sparpläne und ETF-Dividendenstrukturen (sofern vorhanden) regelmäßig investieren. Zudem dürfte die Konkurrenz zwischen Emittenten die Produktfeatures verbessern — etwa durch niedrigere Gebühren, optimierte Tracking-Methoden oder zusätzliche Dienstleistungen wie steueroptimierte Anteilsklassen oder institutionelle Verwahrlösungen.

Wichtig ist auch die Rolle der Infrastruktur: Verwahrungslösungen für Krypto-Assets, Sicherheitsprotokolle und Versicherungsschutz sind zentrale Elemente, die Investorenvertrauen schaffen. Große Asset Manager werden sehr genau prüfen, welche Custodians ausreichend Sicherheit und Versicherung bieten. Darüber hinaus spielt die Auswahl der Handelsplätze und Clearingpartner eine Rolle für die Effizienz des ETF-Handels, da enge Spreads und zuverlässige Liquidität essenziell sind, damit ein ETF seinen Referenzpreis exakt abbildet.

Worauf man als Nächstes achten sollte

Für Emittenten bleibt der finale Schritt die S-1-Freigabe durch die Division of Corporation Finance der SEC. Mit dem Rückzug der Verzögerungsmitteilungen und der Einführung generischer Listing-Standards rechnen Beobachter damit, dass die abschließenden Entscheidungen deutlich schneller getroffen werden als es der frühere 19b-4-Zeitrahmen zuließ. Wie Balchunas anmerkte, sollten Marktteilnehmer darauf vorbereitet sein, dass eine Zulassungsankündigung kurzfristig erfolgen kann. Händler, Portfoliomanager und Compliance-Teams werden in den kommenden Tagen besonders Aufschluss über die Aktivität rund um Anträge, S-1-Updates und jegliche Kommunikation der SEC geben.

Praktische Hinweise für Marktteilnehmer: Beobachten Sie die Einreichungen der Emittenten auf EDGAR, achten Sie auf tolldreherische Formulierungen in S-1-Dokumenten, und prüfen Sie die ausgewiesenen Verwahr- und Market-Maker-Partner. Analysten und institutionelle Investoren sollten außerdem die möglichen Auswirkungen auf die Korrelationen zwischen SOL, BTC und ETH sowie auf die Gesamtliquidität des Krypto-Marktes modellieren. Für Privatanleger ist es ratsam, sich der Gebührenstrukturen, Steuerimplikationen und der potenziellen Volatilität beim Marktstart bewusst zu sein.

Diese sich entwickelnde regulatorische Situation markiert einen wichtigen Wendepunkt für Krypto-ETFs und für Solana im Speziellen. Eine Zulassung könnte signifikante Liquidität in den SOL-Markt bringen und vielen Anlegern einfachen Zugang zu SOL über regulierte ETF-Produkte ermöglichen. Zugleich bleibt Wachsamkeit geboten: Marktstrukturen, regulatorische Feinheiten und makroökonomische Rahmenbedingungen werden bestimmen, wie nachhaltig der Impuls einer ETF-Zulassung für SOL tatsächlich ist.

Quelle: crypto

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