BMW iX1 (2028): Kompakter Elektro‑Crossover auf Neue Klasse

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BMW iX1 (2028): Kompakter Elektro‑Crossover auf Neue Klasse

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BMWs nächster kleiner Elektro-Crossover bei Tests erwischt

Der kompakte Elektro-Crossover von BMW, der in Prototypenform weithin als 2028 iX1 bezeichnet wird, wurde mit starker Tarnung gesichtet. Verschiedene Hinweise deuten auf einen bedeutenden technischen und optischen Neustart hin. Unsere Spy-Fotos zeigen ein Fahrzeug, das optische Merkmale des größeren iX3 aufgreift, gleichzeitig aber auf einen möglichen Wechsel zur Neue Klasse EV-Architektur hindeutet. Ein solcher Schritt könnte die Einstiegsbaureihe von BMW in Sachen Elektromobilität grundlegend neu strukturieren.

Was auf den ersten Blick auffällt

Das Testfahrzeug zeigt eine hohe, annähernd vertikale Niere ähnlich der des iX3, versenkbare Türgriffe und eine nach unten verlegte Position des hinteren Kennzeichens. An diesen sogenannten Hardpoints — also an den Verbindungsstellen und Spaltmaßen rund um Türen und Kotflügel — sind Veränderungen sichtbar, die stark dafür sprechen, dass entweder die derzeitigen FAAR/UKL-Basisbauteile erheblich überarbeitet wurden oder aber eine vollständige Migration auf die Neue Klasse-Plattform erfolgt. Im Innenraum ist ein sehr großer zentraler Bildschirm deutlich zu erkennen, was zu BMWs aktueller iDrive X-Generation und dem Panoramic Vision-Interface passt. Die Kombination aus neuem Cockpitlayout und angepasster Ergonomie deutet auf eine enge Verzahnung von Hardware und Software hin, die BMW bei seinen jüngsten EV-Modellen verfolgt.

Highlights:

  • Versenkbare Türgriffe und stärker betonte, vertikale Nierengestaltung
  • Großer zentraler Bildschirm mit iDrive X-Integration und moderner Software
  • Flacher Unterboden und rollwiderstandsarme Reifen zur Effizienzsteigerung
  • Ladeklappe am rechten hinteren Kotflügel und erwartete 800‑Volt-kompatible Architektur

Plattform, Produktionszeitplan und Modellcodes

Nach den derzeitigen Erkenntnissen testet BMW offenbar den NB5-Prototyp in der Normal‑Radstandsversion; parallel dazu ist eine NB6-Langversion geplant, die ausschließlich für den chinesischen Markt vorgesehen sein dürfte. Aus der zeitlichen Einordnung der Erprobung lässt sich ableiten, dass die Verbrenner-X1-Überarbeitung voraussichtlich ab Juli 2027 in Serie geht, während der komplett neu konstruierte iX1 auf Neue Klasse-Basis vermutlich im November 2027 folgt. BMW hat diese Termine noch nicht offiziell bestätigt, doch der Zeitplan steht im Einklang mit dem übergeordneten EV‑Rollout des Herstellers. Solche Zeitfenster ergeben sich typischerweise aus Erprobungszyklen, Homologationsanforderungen und der Abstimmung globaler Lieferketten.

Design‑ und Technikmerkmale

Die Tarnung verbirgt horizontale Zierleisten, die optisch in die Scheinwerfercluster übergehen und so die Fahrzeugbreite betonen. Eine auffällige Wölbung über der Heckklappe verbindet die provisorischen Rückleuchtengehäuse miteinander — ein Detail, das sowohl Platz für ein Markenemblem als auch für Leuchtgrafiken bieten könnte. Der Prototyp fährt auf rollwiderstandsarmen Reifen und ist mit Radsensorik ausgestattet, die speziell für Tests zur Effizienz und zum Fahrverhalten genutzt wird. Solche Sensoren liefern Daten zu Reibung, Rollmoment und Temperatur und sind wichtig, um Verbrauchs- und Komfortkennlinien präzise zu kalibrieren.

Wie beim iX3 und dem bald erwarteten i3 wird auch diese nächste iX1‑Generation voraussichtlich mit BMWs aktueller Software‑ und Infotainment‑Plattform ausgeliefert, also iDrive X und Panoramic Vision. Lenkradform und Innenraumergonomie folgen offenbar dem jüngsten BMW‑EV‑Designkodex, wodurch ein deutlicher Familiencharakter entsteht. Gleichzeitig dürften Materialwahl und Verarbeitungsdetails an die Zielgruppe eines urbanen, premiumorientierten Elektrofahrzeugs angepasst werden — mit Fokus auf Funktionalität, Haptik und digitaler Nutzerführung.

Batterie, Reichweite und Laden

Der Wechsel zur Neue Klasse bringt voraussichtlich eine verbesserte elektrische Architektur mit sich: Erwartet wird eine 800‑Volt‑Anlage, die gegenüber älteren 400‑Volt-Systemen deutlich schnellere DC‑Ladezeiten erlaubt. Praktisch bedeutet das höhere Ladeströme bei gleicher oder geringerer thermischer Belastung, kürzere Ladepausen auf Langstrecken sowie mehr Effizienz beim Energiemanagement. Allerdings wird die nutzbare Batteriekapazität des iX1 aller Wahrscheinlichkeit nach kleiner ausfallen als die des iX3 mit maximalen 108,7 kWh, weil der iX1 kompakter in Länge und Breite bleibt. Daraus folgt eine andere Balance zwischen Reichweite, Gewicht und Kosten; BMW dürfte hier auf eine optimierte Zellchemie und thermische Architektur setzen, um das beste Verhältnis aus Alltagstauglichkeit und Effizienz zu erzielen.

Zum Vergleich:

  • Längste iX3‑Variante (Stand Okt. 2025): WLTP bis zu 805 km (ca. 500 Meilen) und Ladeleistung bis zu 400 kW
  • Aktueller iX1: WLTP‑Reichweite etwa 474 km (ca. 295 Meilen); Einstiegspreis rund €48.800 für den eDrive20 mit Einzelmotor
  • iX3 50 xDrive: Preis ab circa €68.900

Die Erwartung an den 2028 iX1 lautet, dass er zugunsten von Effizienz und städtischer Agilität auf reine Reichweitenrekorde verzichtet, dafür aber mit deutlich schnelleren Ladezeiten durch das 800‑Volt‑System punktet. In der Praxis könnte das bedeuten: kürzere Zwischenstopps beim Laden, mehr nutzbare Energie dank verbessertem Wärmemanagement und eine insgesamt bessere Alltagstauglichkeit für Pendler und Stadtfahrer.

Marktpositionierung und Ausblick

Der iX1 wird nicht in den USA angeboten, gehört aber derzeit zu den meistverkauften Elektro‑BMWs in Deutschland. Der Übergang zur Neue Klasse dürfte seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa und China weiter schärfen — zwei Regionen, in denen kompakte E‑Fahrzeuge mit schneller Ladefähigkeit und fortschrittlichem Infotainment sehr gefragt sind. Insbesondere urban orientierte Käufer legen Wert auf kurze Ladezeiten, intelligente Softwarefunktionen und ein gutes Verhältnis aus Platzangebot und Wendigkeit. Die in China geplante NB6‑Langversion zielt auf Kundenpräferenzen für mehr Beinfreiheit im Fond ab und spiegelt die regionale Nachfrage nach großzügigerem Raumangebot wider.

Zitat: 'Dieser nächste iX1 sieht aus wie BMWs Versuch, Technik aus größeren Fahrzeugklassen in ein kompaktes Format zu packen — Neue Klasse‑Effizienz in einem stadtfreundlichen Crossover.'

Alles in allem deuten die Spybilder darauf hin, dass BMW beim iX1 eher eine substanzielle Weiterentwicklung als ein bloßes Facelift plant. Erwarten darf man ein moderneres Exterieur, aufgefrischte Elektronik, schnellere Ladezeiten und eine Neupositionierung in der Packaging‑Philosophie, die die Marke klar auf eine EV‑first‑Strategie ausrichtet. Solche Veränderungen betreffen nicht nur Optik und Antriebsstrang, sondern auch Software‑basierte Services, Over‑the‑Air‑Updates und die Integration von Fahrerassistenz‑Funktionen, die langfristig zur Differenzierung im stark umkämpften Segment beitragen werden.

Quelle: autoevolution

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