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Zusammenfassung
Gerücht entkräftet: Patrick Bateman bleibt männlich
Am Wochenende kursierten zahlreiche Schlagzeilen, die behaupteten, Luca Guadagninos mit Spannung erwartetes Reboot von American Psycho würde die zentrale Figur Patrick Bateman als Frau neu besetzen — angeblich sei Margot Robbie im Gespräch für die Rolle, die Christian Bale berühmt gemacht hat. Laut Deadline und weiteren brancheninternen Quellen, die dem Projekt nahestehen, ist diese Behauptung jedoch falsch. Insider erklären, dass der neue Film das Geschlecht des Protagonisten nicht ändern werde; der virale Bericht sei „vollkommen falsch“ gewesen.
Diese Klarstellung ist wichtig für Fans, Branchenbeobachter und Medienschaffende: sie unterstreicht, wie leicht sich unbestätigte Casting-Gerüchte verbreiten und wie entscheidend verlässliche Quellen sind, wenn es um große Filmprojekte, Regisseure wie Luca Guadagnino und kontroverse Vorlagen wie Brett Easton Ellis' Roman geht.
Hintergrund und Produktion
Was wir über das Reboot wissen
Guadagninos Neuinterpretation von Brett Easton Ellis’ kontroversem Roman gehört seit der Ankündigung durch Lionsgate zu den meistdiskutierten Entwicklungen in Hollywood. Das Drehbuch adaptiert Scott Z. Burns aus Ellis’ Buch von 1991; produziert wird das Projekt von Frenesy Films in Zusammenarbeit mit Lionsgate. Sam Pressman, Sohn von Edward R. Pressman — der Produzent der Verfilmung aus dem Jahr 2000 — ist als Executive Producer vorgesehen und stellt damit eine direkte Verbindung zur filmhistorischen Produktion dar.
Die Kombination aus einem renommierten Regisseur, einem prominenten Screenwriter und Produzenten mit historischem Bezug sorgt für Brancheninteresse und Medienaufmerksamkeit. Luca Guadagnino ist für seine stilistisch eigenwilligen Neuinterpretationen bekannt; sein Remake von Suspiria zeigte seinen Willen, Quelltexte radikal umzudenken, was bei Kritikern und Publikum teils sehr kontrovers aufgenommen wurde. Diese künstlerische Handschrift weckt Neugier, aber auch Vorsicht: Wie stark wird Guadagnino die Vorlage transformieren, und wo bleibt die Linie zwischen Treue zum Roman und eigenständiger Neuinterpretation?
Wichtig für die Produktion sind zudem die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen: Lionsgate hält die Produktionsrechte, Frenesy Films bringt zusätzliche Produktionskapazitäten und Finanzierung ein, während Scott Z. Burns als Dramatiker für einen stringenten, ideengetriebenen Ansatz steht. Sam Pressmans Einbindung signalisiert Wertschätzung für die Produktionsgeschichte des Stoffes und erleichtert Zugang zu Archiven, Rechten und eventuell früheren kreativen Bezugspersonen.
Gerüchte, Casting und öffentliche Debatte
Casting und Spekulationen
Die Besetzung bleibt weiterhin offen. Im vergangenen Jahr tauchten immer wieder Namen wie Austin Butler und Jacob Elordi in Online-Gerüchten auf. Chloe Sevigny, die im Jahr 2000 die Rolle der Jean spielte, gab vergangenen Sommer bekannt, dass sie ein Comeback vorgeschlagen habe — Guadagnino zeigte daran allerdings kein Interesse. Aktuell ist von Pre-Production-Gesprächen die Rede; verbindliche Vertragsabschlüsse sind bislang nicht öffentlich bestätigt.
Die Spekulationswellen rund um Besetzungen sind in der heutigen Entertainment-Berichterstattung üblich: Agenturen, PR-Kanäle, Fan-Foren und Social-Media-Plattformen produzieren in kurzer Zeit zahlreiche Mutmaßungen. Wenn ein Projekt so viel Aufmerksamkeit hat wie das American Psycho-Reboot, entstehen schnell Gerüchte über prominente Namen — und daraus oftmals virale Fehlinformationen.
Kontext: warum das Gerücht sich verbreitete
Die Kultur von Reboots kombiniert mit der Dynamik sozialer Medien erzeugt ein explosives Umfeld für Gerüchte. Das Konzept, ikonische Rollen geschlechtlich zu tauschen, liegt im Trend in Hollywood — gelegentlich mit starken kreativen Ergebnissen, gelegentlich als rein marketingorientierte Entscheidung. Solche Ideen liefern gute Schlagzeilen, weshalb sensationelle Casting-Meldungen leicht zum Clickbait werden.
Der Umstand, dass Margot Robbie zuletzt in großen, publikumsstarken Produktionen wie Barbie glänzte und sowohl kommerziell als auch medial hohe Aufmerksamkeit erzielte, machte sie zu einer naheliegenden Kandidatin für Spekulationen. Studios und Produzenten prüfen in der Regel viele Optionen, doch bis eine Quelle offiziell bestätigt, bleibt vieles Spekulation. In diesem Fall meldeten mehrere Brancheninsider gegenüber Deadline, dass die Berichte über ein Geschlechterwechsel-Casting schlichtweg nicht zutreffen.
Zusätzlich fördert die gegenwärtige Debattenlage zu Diversität und inklusiver Besetzung spezifische Narrative: Viele Zuschauer fordern mehr Diversität in Hollywood, während andere kreative Entscheidungen skeptisch betrachten, wenn sie als rein symbolisch wahrgenommen werden. Diese komplexe Diskussion trägt zur schnellen Verbreitung von Interpretationen und Gerüchten bei.

Vergleich, Analyse und Ausblick
Vergleiche und kreative Einsätze
Guadagninos früheres Remake von Suspiria demonstrierte seine Bereitschaft, Ausgangsmaterial tiefgreifend umzudeuten — ein Vorgehen, das Kritiker und Zuschauer polarisiert hat. Die erste Verfilmung von American Psycho (2000) unter der Regie von Mary Harron bewahrte die satirische Schärfe von Ellis’ Roman und verwandelte sie in einen eleganten, düster-komischen Thriller, der vor allem durch Christian Bales Karriere prägenden Auftritt getragen wurde. Eine neue Version wird zwangsläufig am Vergleich mit Harrons Film und dem kontroversen Roman gemessen werden — insbesondere hinsichtlich Tonalität, Gewaltbild und sozialer Kommentierung zu Themen wie Privileg, Konsumkultur und Identität.
Für die kreative Bewertung sind mehrere Faktoren entscheidend:
- Ton und Stil: Wird Guadagnino eine psychologische Studie, eine satirische Abrechnung oder ein arthaus-orientierter Thriller anstreben?
- Gewaltdarstellung: Wie explizit wird Gewalt gezeigt und in welchem Kontext steht sie zur Gesellschaftskritik?
- Charakterarbeit: Bleibt Bateman eine Figur männlicher Hypermaskulinität als Kritikobjekt, oder verändert ein anderer Zugang die Aussage des Films?
- Publikumserwartungen: Werden Fans der Kultverfilmung von 2000 ihre Erwartungen durch Nostalgie geprägt sehen, oder öffnen sich neue Interpretationsräume?
Scott Z. Burns ist für konzeptuell dichte, idea-driven Drehbücher bekannt; seine Beteiligung deutet auf einen adaptiven Ansatz, der sowohl die narrative Struktur des Romans als auch filmische Anforderungen berücksichtigt. Sam Pressmans Rolle als Executive Producer stärkt die Kontinuität zur filmischen Vergangenheit des Stoffes, was bei Fans und Branchenkennern Vertrauen in eine respektvolle Behandlung des Materials schaffen kann.
Fan-Reaktionen, Diskussionskultur und Informationsverantwortung
Fan-Communities haben in Foren und auf Social-Media-Plattformen eifrig Casting-Threads gestartet und mögliche Tonalitäten diskutiert. Solche Aktivitäten befeuern die Gerüchteküche weiter — manchmal mit konstruktiven Ideen, manchmal mit wilden Spekulationen. Brancheninsider mahnen oft zur Geduld: Offizielle Casting- und Produktionsmeldungen kommen in der Regel von Studio oder Regie, nicht von tendenziösen Online-Quellen.
Für Journalisten und Content-Produzenten ist die Lage eine Erinnerung an redaktionelle Sorgfalt: Vor der Veröffentlichung sollten Aussagen mehrfach verifiziert und Quellen klar benannt werden. Die schnelle Verbreitung von Falschmeldungen schadet der Glaubwürdigkeit und kann für betroffene Künstler und Produzenten problematisch sein.
Produktionszeitplan, Rechte und mögliche Herausforderungen
Konkrete Zeitpläne für Drehbeginn und Veröffentlichung werden von den Studios oft erst in späten Vorproduktionsphasen bekanntgegeben. Typische Schritte bis zum Start der Dreharbeiten sind:
- Abschluss des Drehbuchs und kreative Feinabstimmung zwischen Regisseur, Produzent und Screenwriter;
- Finalisierung der Haupt- und Nebenbesetzung;
- Budgetverhandlungen, Förderanträge und Logistikplanung;
- Drehorte, Set-Design und Kostümbild — speziell relevant bei einem Stoff, der in der Ästhetik der 1980er/1990er Jahre verankert sein kann;
- Proben, Stunt-Koordination und VFX-Planung, falls erforderlich.
Rechtefragen spielen bei Remakes und Reboots eine große Rolle: Lizenzvereinbarungen mit dem Rechteinhaber des Romans, Verhandlungen über mögliche Abweichungen von der Vorlage und Sicherstellung der Namensrechte können zeitaufwendig sein. Die Einbindung von Produzenten mit Vorerfahrung am Stoff, wie im Fall von Sam Pressman, kann dabei helfen, Prozesse zu beschleunigen.
Was bedeutet das für die Debatte um geschlechtliche Neuinterpretation?
Die Idee, ikonische Rollen zu gendern oder zu „switchen“, löst regelmäßig Diskussionen über künstlerische Freiheit, Authentizität und Repräsentation aus. In einigen Fällen führte ein Geschlechterwechsel zu bemerkenswerten kreativen Ergebnissen; in anderen wirkte er wie ein PR-Gag. Bei American Psycho ist die Frage besonders heikel, weil das Werk stark von einer spezifischen sozialen Kritik an männlicher Hypermaskulinität, Kapitalismus und toxischer Identitätsbildung getragen wird.
Eine Änderung des Geschlechts der Hauptfigur würde nicht nur die Erzählstruktur beeinflussen, sondern vermutlich auch die zentrale satirische Zielrichtung des Romans verschieben. Die Quellen, die nun Aussagen zu Margot Robbie als möglicher Besetzung dementierten, bestätigen daher auch eine intuitive Sorge der kreativen Verantwortlichen: Solch eine radikale Änderung muss gut durchdacht sein, sonst besteht die Gefahr, die Kernbotschaft zu verwässern oder missverständlich zu transformieren.
Fazit und Ausblick
Kurz gesagt: Das Gerücht war interessant, aber nicht bestätigt. Die verlässlichste Aussage bleibt derzeit, dass Patrick Bateman im geplanten Reboot männlich bleibt. Die Produktion befindet sich in einer Phase, in der kreative Entscheidungen noch verhandelbar sind; offizielle Updates sollten daher abgewartet werden.
Für Beobachter und Fans bedeutet das: Augen offenhalten für offizielle Statements von Lionsgate, Guadagnino oder bestätigten Branchenquellen. Außerdem lohnt es sich, die Entwicklung des Drehbuchs, die Auswahl von Schauspielern und die konzeptionelle Ausrichtung genau zu verfolgen, weil diese Faktoren maßgeblich bestimmen werden, ob das Reboot eine innovative Neuinterpretation, eine treue Adaption oder ein polarisierender Umbau des Originals wird.
Zusätzlich bleibt relevant: Diskussionen über Diversität, Cast-Entscheidungen und die mediale Mechanik von Gerüchten werden weitergehen — das American Psycho-Reboot steht damit nicht nur künstlerisch, sondern auch kulturell im Fokus. Erwartungsgemäß werden in den kommenden Monaten genauere Informationen zur Besetzung, zu Produktionsbeginn und zur kreativen Ausrichtung folgen. Bis dahin bleibt die sauberste, faktenbasierte Kernbotschaft: Die Hauptfigur Patrick Bateman wird in diesem Reboot männlich bleiben.
Quelle: smarti
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