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Above & Beyond: Aston Martins yacht‑inspiriertes Vanquish‑Duo feiert Premiere
Aston Martin hat in Zusammenarbeit mit Denison Yachting und den renommierten Yacht‑Designern Bannenberg & Rowell auf der Fort Lauderdale International Boat Show eine maßgeschneiderte Zweiauto‑Kollektion vorgestellt. Unter dem Namen Above & Beyond interpretiert das Duo den V12 Vanquish Grand Tourer durch eine starke, yacht‑inspirierte Gestaltungsbrille neu: ein festes Coupé namens Above und ein Volante‑Cabriolet namens Beyond. Diese beiden Fahrzeuge sind bewusst als Brücke zwischen nautischem Lifestyle und High‑End‑Automobilbau konzipiert worden und zeigen, wie Designcodes aus der Yachtwelt in exklusive Automobile übersetzt werden können.
Die beiden Unikate wurden von Holman Motorcars Fort Lauderdale in Auftrag gegeben und über das Personalisierungsprogramm Aston Martin Q realisiert. Die Entwürfe orientieren sich unmittelbar an zwei Konzeptyachten der Turquoise‑Reihe, die Bannenberg & Rowell Anfang dieses Jahres vorgestellt hatten. Aus diesen nautischen Konzepten wurden Oberflächen, Materialien und Detaillösungen in coachbuilt‑typischer Weise auf das Karosseriebauhandwerk übertragen, sodass die Fahrzeuge als fahrende Interpretationen maritimer Ästhetik gelten können. Solche Kooperationen illustrieren auch den wachsenden Trend, dass Luxusbranchen über traditionelle Grenzen hinweg zusammenarbeiten, um einzigartige, limitierte Objekte zu schaffen, die sowohl emotionalen als auch materiellen Mehrwert bieten.

Designsprache: Rumpf bis Haube
Die beiden Vanquish‑Modelle präsentieren sich in einem fein abgestimmten Außenlack in Lightning Silver, gewählt wegen seiner zeitlosen Ausstrahlung und der dezenten bläulichen Reflektion in direktem Sonnenlicht. Die untere Karosseriezone ist mit hochglänzenden, blau getönten Carbonfaser‑Elementen verkleidet, die durch eine Lightning Silver Pinstripe voneinander getrennt sind – eine bewusste Reminiszenz an die traditionelle Bootstripe (Bootsstreifen) von Luxusjachten. Kleine, funktionale Designhinweise betonen das nautische Thema: Die Spiegelkappen tragen eine rote Markierung auf der Fahrerseite und eine grüne Markierung auf der Beifahrerseite, angelehnt an die Port‑ und Starboard‑Navigationleuchten von Schiffen. Ergänzt wird das Erscheinungsbild durch verchromte Seitenleisten (side strakes), schwarze V12‑Embleme und Thermolouver in Scintilla Silver, die eine composed, elegante Außenwirkung erzeugen.
Solche Details sind mehr als reine Optik: sie zeigen, wie nautische Codes — Signalfarben, Materialkontraste, funktionale Belüftungselemente — adaptierbar sind für die Sprache des Autos. Die gezielte Verwendung blau getönter Carbonfaser erlaubt gleichzeitig technische Leichtbauvorteile und eine visuelle Verbindung zu Lackierungen und Holzfurnieren, wie man sie von Superyachten kennt. Die Kombination aus polierten Metallakzenten und tiefer, blauer Carbonoberfläche schafft einen Kontrast, der sowohl im Stand als auch in Bewegung wirkt.
Im Innenraum zielen die Kabinen darauf ab, die Ruhe und das großzügige Gefühl eines Yacht‑Salons zu vermitteln. Sitze in Glacier White Leder sind mit V‑förmiger Steppung gearbeitet, die sich über Türverkleidungen und die Mittelarmlehne fortsetzt; die Nahtführung ist von Bugwellen bei Fahrt inspiriert und erzeugt eine subtile Bewegung in der Polsterfläche. Satinierte und hochglänzende, blau getönte Carbonfaser‑Applikationen setzen elegante Akzente und stärken das maritime Thema in der Kabine. Darüber hinaus wurden Materialien und Haptik so gewählt, dass sie robust und zugleich luxuriös wirken: spezielle Ledergerbung, strapazierfähige Nahtgarne und korrosionsbeständige Metalloberflächen sorgen für Alltagstauglichkeit trotz exklusiver Optik.
Jedes Fahrzeug trägt zudem eine individuell gestaltete Einstiegsblende (sill plaque), die die Zusammenarbeit zwischen Aston Martin Fort Lauderdale, Denison Yachting und Bannenberg & Rowell würdigt. Solche Plaketten sind in der Custom‑Coachbuilding‑Tradition nicht nur dekorativ, sondern dokumentieren Herkunft, Kooperation und die begrenzte Auflage — wichtige Faktoren für Sammler und zukünftige Provenienz.

Handwerk und Personalisierung
Das Above & Beyond‑Projekt zeigt exemplarisch die Handwerkskunst von Aston Martin Q: die Verbindung traditioneller Coachbuilding‑Fertigkeiten mit moderner Personalisierung. In Werkstätten, die für Handarbeit, Detailversessenheit und präzise Materialauswahl bekannt sind, werden Ideen aus der Yachtbranche technisch und ästhetisch in Fahrzeugteile übersetzt. Das reicht vom Einsatz speziell gefärbten Carbongewebes über aufwendige Lederverarbeitungen bis hin zur individuellen Lackierung und Beschichtung der Metallkomponenten. Aston Martin Q agiert dabei als Systemintegrator, der Lieferanten, Designer und Kundenwünsche zusammenführt.
Für wohlhabende Sammler hat sich der Anspruch verändert: Autos sollen heute Lebensstil signalisieren — als fahrbare Erweiterung einer privaten Welt, die auch Superyachten, Designobjekte und maßgeschneiderte Accessoires umfasst. Dieser Trend führt zu vermehrten Kooperationen zwischen Automobil‑ und Yachtindustrie, bei denen Materialien (zum Beispiel Teak‑Holz, Bronze, gebürstetes Aluminium) und Designelemente geteilt werden, um limitierte Auflagen zu schaffen, die in beiden Welten Glaubwürdigkeit besitzen. Solche Cross‑Industry‑Partnerschaften generieren nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern schaffen auch Produkte mit hohem Sammlerwert.
Highlights auf einen Blick:
- Modelle: Vanquish V12 Coupé (Above) und Vanquish V12 Volante (Beyond)
- Inspiration: Turquoise‑Yachten von Bannenberg & Rowell
- Exterieur: Lightning Silver mit blau getöntem Carbon und nautischer Bootstripe
- Interieur: Glacier White Leder, V‑Steppung, satinierte und glänzende blaue Carbonakzente
- In Auftrag gegeben von Holman Motorcars Fort Lauderdale und umgesetzt über Aston Martin Q

Performance und Positionierung
Technisch bleiben beide Fahrzeuge der Vanquish‑Linie treu: frontmotorisierte V12‑Grand‑Tourer, die für langstreckentaugliche Souveränität, Laufruhe und eine dominante Präsenz auf der Straße stehen. Bei solchen Coachbuilt‑Projekten liegt der Fokus oftmals auf der ästhetischen Individualisierung und der Verfeinerung des Innenraums, während die zugrundeliegende Fahrwerks‑ und Antriebsarchitektur weitgehend unangetastet bleibt, um die bewährte Performance‑Basis zu erhalten. Das Ergebnis ist ein Fahrzeug, das in puncto Fahrkultur und Motorcharakteristika dem Vanquish‑Erbe entspricht, zugleich aber durch exklusive Oberflächen, Materialkombinationen und Details auf ein anderes, sammlerorientiertes Niveau gehoben wird.
Solche Einzelanfertigungen positionieren sich ganz bewusst am oberen Ende des Aston Martin‑Personalisierungsangebots: Sie sprechen Käufer an, die bereit sind, für Einzigartigkeit und Lifestyle‑Kohärenz zu investieren. Dabei spielen neben Design die Narrative und Herkunft eine große Rolle: Ein mit einer renommierten Yacht‑Manufaktur abgestimmtes Fahrzeug trägt eine andere Geschichte, hat eine überprüfbare Provenienz und wirkt so auf dem Markt attraktiver — sei es für private Sammler oder als Bestandteil einer kuratierten Sammlung, die Land‑ und Wasserfahrzeuge kombiniert.
Peter Brandt, General Manager bei Holman Motorcars, beschrieb die Präsentation als perfekte Ergänzung für Fort Lauderdale, eine Region, die häufig als Yachting‑Hauptstadt der Welt bezeichnet wird. Jennifer Welker Peacock von Denison Yachting kommentierte, dass die Kollektion das Ergebnis geteilter Leidenschaft für Handwerk, Innovation und Lifestyle sei — eine Aussage, die die Intention hinter solchen Kooperationen klar macht: nicht bloß Objekte zu gestalten, sondern Geschichten zu erzählen, die Käufer emotional ansprechen.

Für Sammler, die ein Fahrzeug suchen, das sich wie eine private Yacht auf Rädern liest, sind die Above & Beyond Vanquish‑Modelle sofort verfügbar. Es handelt sich um mehr als verschiedene Lackierungen oder Interieurpakete; diese Fahrzeuge sind kuratierte Lifestyle‑Statements, die zwei Welten verbinden, in denen Design, Ingenieurskunst und Luxus zusammenlaufen. Käufer solcher Unikate erwarten nicht nur maßgeschneiderte Optik, sondern auch Serviceleistungen, persönliche Betreuung während des Bestellprozesses und eine exklusive Übergabe‑Inszenierung, die oft Teil des Kauferlebnisses wird.
Warum es wichtig ist
Zusammenarbeiten wie diese zeigen, wie Luxusautomobilmarken ihre limitierten Personalisierungsprogramme relevant und attraktiv für vermögende Käufer halten. Solche Projekte schaffen Provenienz, erzählen eine dokumentierte Design‑Geschichte und fügen für Besitzer greifbare Wiederverkaufs‑ und emotionale Werte hinzu. Für Marken ist das ein Weg, die eigene Handwerkskompetenz zu demonstrieren und gleichzeitig neue Kundensegmente zu erschließen, die Lifestyle‑Kohärenz über mehrere Bereiche hinweg verlangen — vom Auto über die Yacht bis zur Inneneinrichtung und den persönlichen Accessoires.
Aus Sicht des Marktes ist die Kombination aus hochkarätigem Design, geringer Stückzahl und glaubwürdiger Herkunft ein stärkerer Werttreiber als eine rein technische Modifikation. Sie stärkt die Markenwahrnehmung, fördert exklusive Partnerschaften und eröffnet kreative Perspektiven für zukünftige Kooperationen zwischen Automobilbauern, Yachtwerften und Designstudios. Für Kunden entsteht so die Möglichkeit, mobilitätsbezogene Produkte zu erwerben, die in ihrer Kombination und Ausführung nur begrenzt reproduzierbar sind — ein zentrales Merkmal moderner Luxusökonomien.
Quelle: autoevolution
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