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Cole Escola als Bentham (Mr. 2 Bon Kurei)
Netflix' Live‑Action‑Adaption von One Piece hat gerade die erste große Ergänzung für die Besetzung der dritten Staffel bekanntgegeben: Tony‑Award‑Gewinner Cole Escola wird in der Serie Bentham darstellen, den Fans besser bekannt als Mr. 2 Bon Kurei (auch Bon Clay genannt). Escola — der auf Broadway für Oh Mary! gefeiert wurde und einem breiteren Publikum als komödiantische Präsenz etwa in At Home with Amy Sedaris vertraut ist — ist die erste prominente Casting‑Enthüllung für den kommenden Abschnitt. Diese Verpflichtung zeigt, dass die Produktion weiterhin gezielt nach Bühnentalenten mit starker komödiantischer Präsenz und physischer Darstellungskraft sucht, um die lebendige, körperliche Energie des Mangas auf die Leinwand zu übertragen.
Bentham gehört zu Eiichiro Odas visuell markantesten Figuren: Ein Tänzer und Kämpfer mit einer ausgeprägten Liebe zum Ballett, dessen Bewegungen oft an Schwäne erinnern und der eine charakteristische, theatralische Choreografie in Kämpfen einbringt. Seine erzählerische Entwicklung beginnt in Opposition zu Monkey D. Luffy, verwandelt sich aber im Laufe der Geschichte in eine tiefe, aufrichtige Freundschaft. Diese Kombination aus graziler Bewegung, komischer Ausdrucksstärke und emotionaler Aufrichtigkeit von der Seite des Mangas ins Live‑Action‑Medium zu übertragen, ist eine anspruchsvolle kreative Aufgabe. Escolas umfangreicher Hintergrund auf der Bühne legt nahe, dass die Produktion bewusst jemanden wollte, der sowohl choreographische Präzision als auch dramatische Nuancen liefern kann — also jemanden, der »den Tanz« ebenso beherrscht wie das »Gefühl« hinter der Figur.
Where and when production resumes
Die Dreharbeiten zur dritten Staffel sollen noch in diesem Jahr in Kapstadt, Südafrika, wiederaufgenommen werden. Kapstadt bietet eine vielseitige Kulisse mit Küstenabschnitten, urbanen Arealen und natürlichen Landschaften, die sich gut eignen, um die abwechslungsreichen Inseln und Schauplätze der One Piece‑Welt maßstabsgetreu nachzubilden. Diese Standortwahl folgt einer pragmatischen Strategie, die bereits in vorherigen Staffeln zur Anwendung kam: eine Mischung aus realen Schauplätzen, sorgfältig gebauten Sets und selektiv eingesetztem CGI, um ein glaubwürdiges, filmisches Universum zu schaffen.
Für Bentham selbst können Zuschauerinnen und Zuschauer speziell choreografieintensive Sequenzen erwarten, die körperliche Komik und Tanznummern integrieren. Darüber hinaus deutet die Produktionsplanung darauf hin, dass die Adaption in Staffel 3 tiefer in komplexere Erzähllinien aus Odas Manga eintauchen wird, mit ausführlicheren Handlungsbögen und stärkerem Fokus auf Figurenentwicklung, Ensemble‑Dynamik und inszenatorischer Ambition. Praktische Stunts, Tanzproben mit Bewegungschoreografen und enge Zusammenarbeit mit Kostüm‑ und Make‑up‑Abteilungen werden vermutlich eine zentrale Rolle spielen, damit Bentham sowohl optisch als auch in seiner Körpersprache so nah wie möglich an der Vorlage bleibt.

Cast, creators, and the road so far
Die Serie folgt Monkey D. Luffy und seiner Strohhutbande auf der Suche nach dem legendären Schatz One Piece und dem Traum, Luffy zum König der Piraten zu machen. Iñaki Godoy kehrt in der Rolle des Luffy zurück; das Hauptensemble wird weiterhin von Mackenyu als Roronoa Zoro, Emily Rudd als Nami, Jacob Romero als Usopp und Taz Skylar als Sanji getragen. Diese Kernbesetzung bildet das emotionale und narrativ-tragende Zentrum der Adaption, während neue und wiederkehrende Nebenfiguren die erzählerische Vielfalt und das Weltgefüge erweitern.
Produziert wird die Serie weiterhin von Tomorrow Studios in Zusammenarbeit mit ITV Studios und unter Beteiligung des japanischen Verlags Shueisha. Das frühe Vertrauen in das Franchise veranlasste Netflix dazu, die dritte Staffel bereits zu genehmigen, noch bevor die zweite Staffel veröffentlicht wurde — ein Indiz für das anhaltende Interesse am Franchise und die wirtschaftliche Durchschlagskraft des Formats. Ian Stokes und Joe Tracz fungieren als Showrunner, Autoren und ausführende Produzenten; Eiichiro Oda bleibt als ausführender Produzent eng eingebunden, was der Adaption eine zusätzliche Ebene von Authentizität und direkten Input vom Schöpfer der Vorlage verleiht. Weitere Produzenten von Tomorrow Studios und internationale Partner unterstützen die Produktion und bringen Erfahrungswerte aus großangelegten Fernsehprojekten mit ein.
Why this casting matters: context and comparisons
Ein Tony‑Preisträger für eine flamboyante, tanzorientierte Rolle zu casten, folgt einem wachsenden Trend bei Adaptionen, bei dem theatralische Technik und filmische Mittel kombiniert werden, um der körperlichen Ausdrucksstärke der Ursprungswerke gerecht zu werden. Bühnenkünstler bringen oft ein besonders ausgeprägtes Körperbewusstsein, präzise Timing‑Fähigkeiten und eine erprobte Verfügbarkeit für intensives Rehearsal‑Arbeiten mit — Eigenschaften, die sich in visuell anspruchsvollen, choreografierten Szenen bezahlt machen. In dieser Hinsicht erinnert die Herangehensweise von One Piece an andere hochkarätige Adaptionen, die bewusst auf schauspielerisch ausgebildete Bühnenakteure gesetzt haben, um komplexe, visuell prägnante Rollen zu realisieren.
Dass die Produzenten für Bentham gezielt einen Performer mit Musical‑ und Bühnenhintergrund gewählt haben, spricht für ein klares kreatives Ziel: die Figur nicht bloß als kuriosen Nebencharakter zu inszenieren, sondern als vollentwickelte Persönlichkeit, deren Bewegungen, Gestik und komödiantisches Timing integraler Bestandteil der narrativen Wirkung sind. Solche Besetzungsentscheidungen können darüber hinaus die Glaubwürdigkeit der Action‑Choreografien verbessern, weil Schauspieler mit tanz- oder tänzerischer Ausbildung oft schneller und sicherer körperliche Anforderungen übernehmen können — von synchronisierten Kampfszenen bis zu eingespielten Ensemble‑Sequenzen.
Die erste Staffel hatte bereits gezeigt, dass dieses Modell funktionieren kann: Nach ihrer Veröffentlichung 2023 hielt sich One Piece acht Wochen in Netflix' globaler Top‑10‑Liste, erreichte in über 75 Ländern Platz eins und sammelte bislang nahezu 100 Millionen Abrufe. Außerdem erhielt die Serie mehrere Nominierungen bei den Children’s & Family Emmy Awards — ein starkes Indiz dafür, dass eine treue, performanceorientierte Adaption sowohl ein großes Publikum als auch Branchenanerkennung gewinnen kann. Solche Erfolge bestärken die Produzenten in der Fortführung einer Strategie, die auf handwerkliche Performances, respektvolle Adaption und eine gelungene Balance aus Spektakel und Charakterarbeit setzt.
Industry note and fan reaction
Die Reaktionen aus der Fangemeinde sind gemischt, aber überwiegend gespannt: Bentham ist eine liebenswerte, eigenwillige Figur mit einer starken Identität, und seine Live‑Action‑Darstellung wird von vielen Seiten genau beobachtet. Einige Fans äußern Bedenken, wie stark stilisierte Elemente — etwa over‑the‑top‑Choreografien oder expressive Make‑up‑Entscheidungen — aus dem Manga ins reale Schauspiel übersetzt werden können, ohne ihren ursprünglichen Charme zu verlieren. Andere loben Escolas Casting als kluge Wahl, die handwerkliche Fertigkeit, komödiantisches Timing und eine Affinität zur Bühnenpräsenz belohnt.
Filmkritikerinnen und -kritiker sehen in der Verpflichtung von Cole Escola eine überlegte Entscheidung: "Jemanden mit starken theatralischen Instinkten wie Cole Escola zu besetzen, ist ein gezielter Schritt", sagt beispielsweise die Filmkritikerin Anna Kovacs. "Benthams erzählerische Reise hängt stark von Körperlichkeit und Herz ab, und Escola bringt beides mit. Wenn die Produktion tatsächlich in Choreografie und Charakter investiert, könnte das eine der denkwürdigsten Leistungen der Serie werden." Solche Stimmen unterstreichen, dass das Gelingen dieser Rolle nicht allein vom Casting abhängt, sondern auch von Regie, Choreografie, Kostüm‑ und Maskenarbeit sowie von der Art und Weise, wie die Figur dramaturgisch in das Staffelkonzept eingebettet wird.
What’s next
Die zweite Staffel der Live‑Action‑Adaption ist derzeit für den 10. März 2025 auf Netflix geplant, während die Produktion der dritten Staffel im Laufe des Jahres folgen soll. Parallel dazu ist Escolas Terminkalender gut gefüllt: Abgesehen von der angekündigten West‑End‑Übernahme von Oh Mary! wird er in A24s Komödie Jonty an der Seite von Jesse Plemons zu sehen sein, ein weiterer Schritt, der seine Sichtbarkeit erhöht und seine Bandbreite als Schauspieler unterstreicht, bevor er im One Piece‑Universum debütiert.
Unabhängig davon, ob Zuschauer vor allem wegen des Spektakels, einer detailgetreuen Umsetzung von Odas weitläufigem Manga oder der schauspielerischen Leistung einschalten: Die Verpflichtung von Cole Escola verspricht eine Staffel, die sich noch stärker auf Performance, Showmanship und die physische Darstellung von Figuren konzentriert. Insbesondere Fans, die Benthams Tanz, emotionales Finale und charakterliche Tiefe schätzen, werden die Live‑Action‑Transformation dieser Figur genau verfolgen. Die Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Choreografen, Kostümbildnern und Escolas kreativem Team wird entscheidend sein, um den Schritt vom gezeichneten Panel zur realen, fühlbaren Präsenz erfolgreich umzusetzen.
Eine kurze Anmerkung zum Schluss: Die Live‑Action‑Umsetzung von One Piece hat gezeigt, dass eine respektvolle, gut besetzte und handwerklich sorgfältige Adaption möglich ist, wenn Source‑Material geachtet, auf starke Performances gesetzt und ein ausgewogenes Verhältnis von Spektakel und Figurenarbeit gehalten wird. Die erste Casting‑Bekanntgabe für Staffel 3 signalisiert, dass die Produktion weiterhin genau diese Richtung verfolgen möchte. Damit bleibt die Serie ein spannender Fall für Produzenten und Fans gleichermaßen — ein Projekt, das sowohl in puncto Popkulturrelevanz als auch hinsichtlich Produktionstechniken und Adaptationsstrategien interessant bleibt.
Quelle: smarti
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