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XRP stürzt ab, nachdem TD Sequential ein wöchentliches Kaufsignal ausgelöst hat
Wichtigste Erkenntnisse
- XRP fiel um etwa 9,5 % nachdem der TD Sequential-Indikator auf dem Wochenchart ein Kaufsignal nach neun aufeinanderfolgenden roten Kerzen registriert hatte.
- Ethereum zeigte auf dem 12‑Stunden‑Chart ein bärisches TD Sequential‑Setup, das jüngste Erholungsgewinne zunichte machte.
- Beide TD Sequential‑Signale sind bislang unbestätigt; Trader beobachten mögliche Umkehrungen oder eine Fortsetzung des Abwärtsdrucks.
Was der TD Sequential für XRP signalisiert
XRP rutschte um fast 9,5 %, nachdem technische Indikatoren auf einen möglichen Richtungswechsel hinwiesen. Der Tom DeMark (TD) Sequential, ein weit verbreitetes Instrument der technischen Analyse zur Erkennung von Trenderschöpfung und Wendepunkten, erzeugte auf dem Wochenchart von XRP ein Kaufsignal, nachdem neun aufeinanderfolgende rote Kerzen gezählt wurden. Analyst Ali Martinez hat dieses Setup hervorgehoben und auf die jüngere Erfolgsbilanz des Indikators verwiesen, etwa bei Assets wie Solana seit März 2023.
Der TD Sequential arbeitet in zwei Phasen: einem neun‑Kerzen "Setup" mit gleichgerichteten Kerzen und einer anschließenden 13‑Kerzen "Countdown"‑Phase, die Trenderschöpfung weiter untermauern kann. Ein Kaufsignal folgt einer Serie bärischer Kerzen und deutet darauf hin, dass der Abwärtstrend an Dynamik verlieren könnte; ein Verkaufssignal folgt einer Folge bullischer Kerzen und signalisiert mögliche Schwäche. Wichtig ist, dass beide Signale als Timing‑Hinweis dienen und in der Praxis häufig zusammen mit Volumen, Unterstützungs‑/Widerstandszonen und anderen Indikatoren verwendet werden.
Auf dem Wochenchart von XRP bedeutet ein neun‑Kerzen‑Setup nicht automatisch, dass eine sofortige Rallye einsetzt. Vielmehr weist es auf erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Gegenbewegung hin — oft als Gegenreaktion beschäftigt sich der Markt mit eingepreisten Erwartungen, Orderbuchdynamiken und Liquiditätszonen. Trader prüfen daher regelmäßig Chartlevels, tägliche und wöchentliche Volumenprofile sowie signifkante On‑Chain‑Metriken wie Netflow an Börsen, größere Wallet‑Transfers und Stablecoin‑Flows, um die Robustheit eines möglichen Rebounds zu bewerten.
Die Historie des TD Sequential zeigt, dass der Indikator in illiquiden oder hochvolatilen Märkten gelegentlich Fehlsignale generieren kann. In Märkten mit starker Volatilität oder bei Nachrichtenereignissen (z. B. regulatorische Ankündigungen, Gerichtsurteile, große Liquiditätsbewegungen) kann das Verhalten der Preisbewegung die typischen Muster verzerren. Daher beobachten institutionelle Trader und professionelle Desk‑Händler die Bildung solcher Setups oft simultan mit Orderflow‑Analysen und Heatmap‑Daten, um zu entscheiden, ob ein Setup als valide betrachtet wird.

Kurzfristiges bärisches Signal bei Ethereum
Auf einem kürzeren Zeitrahmen registrierte Ethereum auf dem 12‑Stunden‑Chart ein bärisches TD Sequential, nachdem neun grüne Kerzen gezählt worden waren. Dieses kurzfristige Verkaufssignal fiel zeitlich mit einer Korrektur zusammen, die einige der jüngsten Erholungsgewinne von ETH auslöschte. Das Beispiel veranschaulicht, wie TD Sequential‑Signale auf verschiedenen Zeitebenen auftreten können und dadurch kurz‑ und langfristig widersprüchliche Signale für den Gesamtmarkt erzeugen.
Kurzfristige Setups wie das 12‑Stunden‑Signal bei Ethereum sind besonders relevant für Swing‑Trader und Daytrader, die auf intraday‑ und mehrtägige Bewegungen reagieren. Während ein wöchentliches Setup oft Hinweise auf strukturelle Trendwenden liefert, können 12‑ oder 4‑Stunden‑Signale schnelle, aber weniger nachhaltige Bewegungen anzeigen, die durch Gewinnmitnahmen, Liquidationen oder algorithmische Orders verursacht werden. Trader sollten daher die Zeitrahmen abstimmen: ein langfristiges Kaufsignal kann bestehen bleiben, auch wenn mittelfristige Korrekturen stattfinden.
Praktisch bedeutet das für ETH: Eine bärische Sequenz auf dem 12‑Stunden‑Chart kann kurzfristigen Abwärtsdruck erzeugen und Schlüsselunterstützungen testen. Sollte das 13‑Kerzen‑Countdown‑Segment folgen und die Verkaufsdynamik verstärken, würden kurzfristige Trader typischerweise Stop‑Loss‑Niveaus beachten und Engpässe in der Liquidität identifizieren, an denen Marktmakler die Orderbücher auffüllen könnten. Gleichzeitig beobachten strategische Anleger, ob On‑Chain‑Signale wie hohe Abflüsse von Börsen oder ein Anstieg an Gebühren‑ und Transaktionsvolumen eine größere Trendwende anzeigen.
Warum Händler vorsichtig bleiben
Weder das wöchentliche Kaufsignal bei XRP noch das 12‑Stunden‑Verkaufssignal bei Ethereum sind vollständig bestätigt, solange nicht Folgekurse oder die Countdown‑Phase entsprechende Signale liefern. In der Praxis gilt ein TD Sequential‑Setup erst als robuster, wenn nachfolgende Preisaktionen die Hypothese stützen: eine stabilisierte Umkehrbewegung mit Anstieg des Handelsvolumens beim Kaufsignal oder eine beschleunigte Abwärtsbewegung beim Verkaufssignal. Daher beobachten Händler zusätzliche Bestätigungen wie geänderte On‑Chain‑Flows, Markttiefe und institutionelle Orderaktivitäten.
Institutionelle Desks und professionelle Trader analysieren neben technischen Signalen oftmals Liquiditätslandschaften: Wo liegen die meisten Limit‑Orders, bei welchen Kursniveaus sind Forced‑Liquidations wahrscheinlich und wie reagieren Options‑Implied‑Volatilitäten auf Preisbewegungen? Solche Daten helfen einzuschätzen, ob Käufer plausibel bei den jüngeren XRP‑Niveaus einsteigen oder ob Verkaufsdruck noch Raum hat. Zudem fließen makroökonomische Faktoren ein — Zinssatzentwicklung, Aktienmarkt‑Korrelationen und regulatorische Nachrichten können kurzfristig die Risikobereitschaft beeinflussen.
Risikomanagement bleibt zentral: Der TD Sequential ist primär ein Timing‑Werkzeug und liefert keine Erfolgsgarantie. Trader kombinieren ihn daher typischerweise mit Volumenanalysen, Unterstützungs‑ und Widerstandszonen, gleitenden Durchschnitten, RSI und Marktbreite‑Indikatoren. Stop‑Loss‑Platzierung, Positionsgrößenregelung und Szenario‑Planung (z. B. best‑case, base‑case, worst‑case) sind essenziell, um das Risiko gegenüber unvorhergesehenen Marktbewegungen zu begrenzen.
Für XRP und ETH werden die kommenden Handelssitzungen richtungsweisend sein: Bestätigt sich das wöchentliche Kaufsignal durch stabilen Kaufdruck und Volumenzunahme, könnten mittelfristige Erholungsbewegungen folgen. Bricht hingegen die Kursstruktur zusammen und setzt sich der Verkaufsdruck fort, wäre das wöchentliche Setup eher als temporäre Gegenbewegung zu interpretieren. Trader sollten deshalb mehrere Szenarien durchspielen, Liquiditätsniveaus markieren und ein Auge auf Nachrichtenereignisse haben, die plötzliche Exekutionen auslösen könnten — etwa regulatorische Urteile, größere Wallet‑Transfers oder Marktstörungen.
Zusammenfassend gilt: TD Sequential bietet wertvolle Hinweise zur Timing‑Beurteilung, doch die beste Anwendung entsteht in Verbindung mit On‑Chain‑Daten, Volumenprofilen, Sentiment‑Analyse und robustem Risikomanagement. Sowohl für kurzfristige Trader von Ethereum als auch für mittelfristige Positionen in XRP bleibt Abwarten und die Suche nach bestätigenden Signalen die konservativste Vorgehensweise, um Fehlsignale und unnötige Verluste zu vermeiden.
Quelle: crypto
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