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Delta4x4s "Lil' Beast" macht den Ranger robuster und cleverer
Delta4x4 hat ein zurückhaltendes, aber wirkungsvolles Upgrade‑Paket für den in Europa angebotenen Ford Ranger vorgestellt, das funktionale Geländetauglichkeit mit einer sachlichen, arbeitsorientierten Optik verbindet. Unter dem Namen "Lil' Beast" richtet sich die Umrüstung an Ranger ab dem Modelljahr 2023 und setzt auf eine kompakte Fahrwerkserhöhung, größere Reifen und eine optische Verbreiterung, um eine verbreiterte Spur aufzunehmen.
Was das Lil' Beast‑Paket umfasst
Die Basis des Kits bildet eine 45 mm Fahrwerkserhöhung, die mit neuen Dämpfern kombiniert wird, welche speziell auf das Gewicht und den vorgesehenen Einsatz des Pick‑ups abgestimmt sind. Dieser moderate Zugewinn von etwa 45 mm (rund 1,8 Zoll) schafft zusätzliche Bodenfreiheit, ohne das fahrdynamische Verhalten auf der Straße übermäßig zu beeinträchtigen. Delta4x4 montiert an allen vier Ecken Lodertire All‑Terrain‑Reifen in der Dimension 305/60 R18 und kombiniert diese mit matt‑schwarzen Hanma‑Felgen, die das Unternehmen ungewöhnlich mit der Angabe 18 x 19" versieht — ein Hinweis auf die spezifische Einpresstiefe und Felgenbezeichnung, die bei Umbauten häufig zu Verwirrung führen kann.

Wesentliche Upgrades im Überblick:
- 45 mm (1,8 in) Fahrwerkserhöhung mit neuen, abgestimmten Stoßdämpfern
- Lodertire 305/60 R18 All‑Terrain‑Reifen (Alternative: Mickey Thompson 33x12.50 MT)
- Matt‑schwarze Hanma‑Felgen (gelistet als 18 x 19")
- Selbstklebende Radlaufverbreiterungen (+42 mm pro Seite)
- Tachoanpassung und Achsvermessung inklusive
Die selbstklebenden Verbreiterungen schaffen auf jeder Seite 42 mm zusätzlichen Überstand (etwa 1,6 Zoll) und verleihen dem Ranger eine breitere, stabilere Optik, die zu den größeren Rädern und Reifen passt. Durch die veränderte Roll‑ und Einbaumaßnahme ändert sich der Abrollumfang; deshalb nimmt Delta4x4 im Zuge der Umrüstung eine Kalibrierung des Tachos sowie eine sorgfältige Achsvermessung vor, um Messgenauigkeit und Fahrsicherheit zu gewährleisten. Technisch bedeutet die Kombination aus höherer Karosserie und größerem Reifenquerschnitt eine Verbesserung der Böschungs‑ und Rampenwinkel (approach, departure und breakover angles), was die Off‑Road‑Tauglichkeit bei moderaten Geländeabschnitten deutlich erhöht.
Preisgestaltung, Optionen und Bauzeit
Das komplette Lil' Beast‑Paket kostet €7.950 (entspricht aktuell ungefähr $9.230) und umfasst neben den Teilen auch die Achsvermessung sowie einen Ersatzwagen für die Dauer der Arbeiten — eine praktische Lösung für Kunden, die mobil bleiben müssen, während ihr Fahrzeug in der Werkstatt steht. Die Delta4x4‑Werkstatt in Odelzhausen benötigt für einen Umbau in der Regel etwa eine Woche, abhängig von Ersatzteilverfügbarkeit und Auslastung.
Wer lediglich die Hebevorrichtung wünscht, kann das 45‑mm‑Fahrwerkspaket separat für circa €2.377 (~$2.760) erwerben. Für Besitzer, die eine deutlichere Anhebung des Fahrzeugs anstreben, bietet Delta4x4 zudem einen 100‑mm (4,0 in) Body‑Lift für €4.998 (~$5.800) an. Ein Body‑Lift hebt die Karosserie gegenüber dem Rahmen an, verändert also weniger die Geometrie der Radaufhängung als eine Fahrwerkserhöhung — das ist eine Option, die vor allem optische Wirkung erzielt und unter bestimmten Belastungs‑ und Off‑Road‑Bedingungen Vorteile bei der Freigängigkeit bieten kann.

Bei den Preisangaben sind zusätzlich mögliche für die Zulassung erforderliche Gutachten, TÜV‑Abnahmen oder Eintragungen zu berücksichtigen. Delta4x4 bietet oft Montagepakete inklusive Eintragungshilfen an; Kunden sollten jedoch vor Auftragserteilung den Umfang der Seriengarantie prüfen und mit ihrem Händler bzw. Versicherer abklären, wie sich Umbauten auf Gewährleistungen und Versicherungsbedingungen auswirken könnten. Arbeitszeiten, Lackierarbeiten an Verbreiterungen oder zusätzliche Karosserieanpassungen können die Gesamtdauer und Kosten erhöhen.
Alternativen und Hinweise zur Montage
Statt der All‑Terrain‑Bereifung von Lodertire können Käufer auch auf echte Mud‑Terrain‑Reifen wie die Mickey Thompson 33 x 12.50 MT wechseln — echte 33‑Zoll‑Bereifung, die dem Ranger ein deutlich aggressiveres Off‑Road‑Profil verschafft. Mud‑Terrain‑Reifen bieten in losem Untergrund und Schlamm besseren Vortrieb, gehen jedoch meist mit erhöhtem Rollwiderstand, stärkerer Abroll‑/Fahrgeräuschentwicklung und oftmals einem spürbaren Mehrverbrauch einher. Beim Umstieg auf größere Reifen muss außerdem geprüft werden, ob Kotflügelinnenverkleidungen, Radhausschutz und ggf. Federwegsbegrenzer angepasst oder freigelegt werden müssen.
Jede Änderung des Reifendurchmessers bedingt eine neue Tacho‑Kalibrierung und kann zusätzliche Feinabstimmungen erfordern, etwa an der Radstoß‑ und Spureinstellung, der Niveauregulierung (sofern vorhanden) oder an der elektronischen Stabilitätsregelung (ESP) und ABS‑Sensorik. Delta4x4 übernimmt diese Abstimmungen im Leistungsumfang; dennoch sollten Fahrzeughalter über mögliche Folgekosten informiert sein, etwa für Nacharbeiten, die bei intensiver Off‑Road‑Nutzung anfallen können (z. B. verstärkte Achskomponenten oder geänderte Achsübersetzungen bei extremen Reifendimensionen).
Delta4x4 bietet die gleiche Umrüstoption zudem für den mechanisch verwandten Volkswagen Amarok an, wodurch das Angebot nicht auf Ford‑Kunden beschränkt bleibt. Bei der Anpassung an andere Modelle sind spezifische Aufnahmen, Steuergeräte‑Schnittstellen und Karosseriepunkte zu prüfen — technische Kompetenz und Fahrzeugkenntnis sind hier entscheidend, um Einbauqualität und Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Kontext: der Euro‑Markt Ranger gegenüber dem US‑Modell
Der Single‑Cab Ranger wird vorwiegend in Europa und weiteren internationalen Märkten angeboten; die Montage erfolgt in Pretoria, Südafrika. Dieses für Europa konzipierte Ranger‑Modell unterscheidet sich in mehreren relevanten Punkten deutlich von den in den USA weit verbreiteten Double‑Cab‑Varianten. Europa legt mehr Gewicht auf Nutz‑ und Arbeitseigenschaften, weshalb Modelle wie der Ranger in verschiedenen Motorisierungen — einschließlich Diesel‑dominierter Aggregate und Plug‑in‑Hybrid‑(PHEV) Varianten — angeboten werden, die in den USA zum Teil nicht verfügbar sind.
Für den europäischen Markt kann der Raptor beispielsweise mit einem bi‑turbo Diesel‑Vierzylinder bestellt werden; bei Benzinmotoren wie dem 3,0‑Liter EcoBoost sind teils zusätzliche Gasoline Particulate Filters (GPF) verbaut, um Emissionsauflagen zu erfüllen. Größere Dieselmotoren wie der 3,0‑Liter EcoBlue in bestimmten Regionen sind ebenfalls Teil des Angebots, während diese Triebwerkvarianten in den Vereinigten Staaten so nicht immer erhältlich sind. Solche Unterschiede in Antriebsstrang, Emissionsausrüstung und Karosserievarianten beeinflussen auch die Möglichkeiten und Anforderungen von Umbauten: Getriebeabstufungen, Achslasten, Radlastverteilungen und elektronische Schnittstellen können variieren und müssen bei der Teileauswahl berücksichtigt werden.

Preispositionierung
Stand Dezember 2025 liegt der Listenpreis (exkl. MwSt.) für den Single‑Cab Ranger in Deutschland bei €36.790 (etwa $42.710). Die arbeitstaugliche Ranger XL Single‑Cab‑Variante wird ausschließlich mit dem kleineren EcoBlue‑Dieselmotor mit 125 kW ausgeliefert — das entspricht rund 168 PS und etwa 405 Nm Drehmoment (ungefähr 300 lb‑ft). An der Spitze der Preisskala liegt der Euro‑Raptor ab €65.350 mit dem bi‑turbo EcoBlue; wird er mit dem EcoBoost‑Benziner ausgestattet, beginnt der Preis bei etwa €70.450. Zum Vergleich: Der US‑Raptor startet preislich bei circa $56.070 vor Ziel‑ und Steuern, wobei Ausstattungsvarianten und regulatorische Auflagen die Vergleichbarkeit einschränken.
Für Kunden, die über Umbauten nachdenken, ist es sinnvoll, die Gesamtkosten inklusive Lieferumfang, Eintragung, möglicher Fahrwerksoptimierungen und langfristiger Unterhaltskosten (z. B. Reifenwechsel, erhöhte Bremsenbeanspruchung) zu kalkulieren. Professionelle Anbieter wie Delta4x4 kommunizieren meist transparente Pakete, in denen Teile, Arbeit und Tests enthalten sind; dennoch empfiehlt sich im Vorfeld ein detailliertes Angebot und eine Abstimmung mit dem Zulassungsdienstleister.
Warum diese Umrüstung wichtig ist
Das Lil' Beast‑Paket zielt auf Käufer ab, die eine praktische Hebung und eine spürbar verbesserte Geländetauglichkeit wünschen, ohne aufsehenerregende, übertriebene Modifikationen vorzunehmen, wie man sie bei Full‑Size‑Trucks mit extremer Höhe oft sieht. Durch die Kombination aus moderater Fahrwerkserhöhung, der Option auf echte 33‑Zoll‑Bereifung und dezenten optischen Verbreiterungen erhöht Delta4x4 die Rampen‑ und Böschungswinkel sowie das Off‑Road‑Potential des Single‑Cab Ranger, während die Alltagstauglichkeit, Transportfähigkeit und Zuverlässigkeit weitgehend erhalten bleiben.
„Es ist ein geschmackvolles, ehrliches Upgrade für einen bereits fähigen Mittelklasse‑Pickup“, sagt ein Techniker von Delta4x4. „Wir möchten die Fähigkeiten erhöhen, ohne Zuverlässigkeit oder alltägliches Fahrverhalten zu kompromittieren.“
Für Flottenbetreiber, Handwerksbetriebe oder private Nutzer, die an Wochenenden gerne Feldwege und Waldstrecken befahren, bietet das Lil' Beast eine praktische Möglichkeit, einen Arbeitsträger in einen vielseitigen, geländegängigeren Ranger zu verwandeln — ohne die Nachteile extremer Umbauten wie übermäßigen Verbrauch, eingeschränkte Zuladung oder aufwendige Karosserieänderungen. Gleichzeitig kann ein professionell ausgeführter Umbau den Wiederverkaufswert in bestimmten Käufersegmenten steigern, da die Nachfrage nach robusten, aber alltagstauglichen Off‑Road‑Pickups wächst.
Abschließend bleibt zu sagen: Für technisch versierte Besitzer und Unternehmen, die einen zuverlässigen, modifizierbaren Arbeits‑Pickup suchen, stellt Delta4x4s Lil' Beast‑Konzept eine durchdachte Lösung dar. Es balanciert Nutzwert, Geländefähigkeit und gesetzliche Anforderungen — wichtige Faktoren für eine langfristig sinnvolle Fahrzeugmodifikation.
Quelle: autoevolution
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