9 Minuten
Neues Besetzungsmitglied verstärkt Sophie Turner in Tomb Raider-Live-Action-Serie
Amazon MGM hat den zweiten Hauptdarsteller für seine mit Spannung erwartete Tomb Raider-Live-Action-Serie bestätigt: Der aufstrebende britische Schauspieler Martin Babb-Semple wird neben Sophie Turner auftreten, die bereits als Lara Croft vorgesehen ist. Die Casting-Mitteilung, die zunächst von Branchenmedien berichtet wurde, deutet darauf hin, dass die Adaption für Amazon Prime Video zügig vom Entwicklungsstadium in die volle Produktion übergeht. Laut Produktionsplan sollen die Dreharbeiten am 19. Januar 2026 beginnen.
Diese Bekanntgabe ist nicht nur für Fans der Videospielreihe von Interesse, sondern auch für Beobachter der Streaming- und Entertainment-Industrie: Sie zeigt, wie Plattformen wie Amazon Prime Video weiterhin in etablierte Spiele-IPs investieren, um große Serien-Events zu schaffen. Die Kombination aus Starbesetzung, einem namhaften kreativen Team und der Nähe zum Entwicklerstudio Crystal Dynamics macht die Produktion zu einem potenziellen Zugpferd im Bereich der Videospiel-Adaptionen.
Im weiteren Verlauf dieses Artikels beleuchten wir den neuen Darsteller, das kreative Team hinter der Serie, die Produktionsstruktur, die Bedeutung der Adaption im Kontext aktueller Game-to-Screen-Trends sowie die Aspekte, auf die Fans und Branchenbeobachter besonders achten sollten.
Wer ist Martin Babb-Semple?
Obwohl die Produktion die Identität seiner Figur noch nicht offiziell preisgibt, wird Martin Babb-Semple als Serienregular in einer Schlüsselrolle angekündigt. Der junge britische Schauspieler hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Sichtbarkeit gewonnen und erste Aufmerksamkeit mit Fernsehrollen auf sich gezogen. Zu seinen bekannteren Credits zählen Auftritte in der CW-Serie All American: Homecoming, wo sein Charakter Orlando Johnson sich von einem Gastauftritt in die Hauptbesetzung entwickelte, sowie frühere Rollen in Peacocks One of Us Is Lying und in der Netflix-Produktion Free Rein.
Babb-Semple ist Absolvent des Identity School of Acting, einer Schule, die in Großbritannien für die Ausbildung junger Schauspielerinnen und Schauspieler bekannt ist und bereits mehrere Talente hervorgebracht hat, die später in internationalen Produktionen Karriere machten. Vor seiner Arbeit in US-gestützten Serien sammelte er Erfahrung am West End und in BBC-Produktionen — beides Stationen, die häufig als solide Grundlage für ein vielseitiges Schauspielhandwerk gelten.
Sein beruflicher Werdegang passt zu einem Trend, den Casting-Direktoren in den letzten Jahren verstärkt verfolgen: die Kombination aus klassischer Bühnenerfahrung, formalem Schauspieltraining und frühem Engagement in Serien, um Schauspielende mit der nötigen Bandbreite für anspruchsvolle Streaming-Serien zu finden. Babb-Semple verkörpert diese neue Generation britischer Talente, die zunehmend in internationalen, hochbudgetierten Produktionen sichtbar wird. Seine Verpflichtung signalisiert, dass Amazon neben der Star-Power auch auf frische Perspektiven und langfristiges Charakterpotenzial setzt.
Für Zuschauer und Brancheninsider bleibt spannend, welche Rolle er übernehmen wird: Möglich sind Figuren, die Lara Croft narrative Gegenpole bieten — etwa ein Verbündeter mit komplizierter Vergangenheit, ein moralisch ambivalenter Antagonist oder ein Gefährte, dessen Beziehung zur Protagonistin dramaturgische Tiefe bringt. Casting-Entscheidungen dieser Art prägen die Erzählstruktur und können beeinflussen, ob die Serie eher als persönliche Charakterstudie oder als reines Action-Abenteuer wahrgenommen wird.
Kreatives Team und Produktionszeitplan
Das kreative Kernteam hinter der Tomb Raider-Serie ist klein, aber prominent. Phoebe Waller-Bridge fungiert als Schöpferin, Autorin und Executive Producer. Waller-Bridge ist international bekannt für Arbeiten, die starke, komplexe Figuren mit scharfem Dialog und einer dichten erzählerischen Struktur kombinieren. Als Co-Showrunner und Executive Producer ist Chad Hodge beteiligt, und Jonathan van Tulleken ist als Regisseur geplant und übernimmt ebenfalls Produzentenaufgaben. Diese Besetzung des kreativen Leitungsstabs deutet auf eine Produktion hin, die gleichermaßen auf Charakterentwicklung, Ton und filmisches Erzählen Wert legt.
Prime Video erteilte der Serie im Mai 2024 die offizielle Produktionsfreigabe, nachdem die Entwicklung über mehrere Jahre mit Story Kitchen — dem Produktionsunternehmen von Waller-Bridge — vorangetrieben worden war. Die bestehende First-Look-Beziehung zwischen Story Kitchen und Amazon MGM dürfte den Ablauf beschleunigt und die Zusammenarbeit vertieft haben. In der Praxis bedeutet das: ein enger Austausch zwischen kreativer Führung, Produzenten und dem Rechteinhaber Crystal Dynamics, um eine Adaption zu schaffen, die sowohl Fans als auch ein breiteres Fernsehpublikum anspricht.

Die Serie ist eine Koproduktion zwischen Story Kitchen, Crystal Dynamics (dem Studio hinter den Tomb Raider-Videospielen), Wells Street Productions, Legendary Television und Amazon MGM Studios. Diese Produktionsstruktur kombiniert die kreative Leitung mit direkter Einbindung von IP-Inhabern und erfahrenen Fernsehproduzenten, was für komplexe Franchise-Adaptionen zunehmend als Best Practice gilt. Crystal Dynamics' Mitwirkung stellt sicher, dass zentrale Franchise-Elemente respektiert werden, während Produktions- und Senderpartner die dramaturgische und kommerzielle Ausrichtung steuern.
Hinweise von Produktionsfirmen und Rechteinhabern deuten darauf hin, dass die Serie möglicherweise den Auftakt zu einer größeren Franchise-Strategie darstellen könnte: Langfristig seien weitere TV- und Filmprojekte im Tomb Raider-Universum denkbar. Solche transmedialen Strategien umfassen üblicherweise Cross-Promotion, Merchandise, potenzielle Spin-offs und sogar Videospiel-Integrationen, die das Zuschauerinteresse über mehrere Plattformen hinweg bündeln sollen.
Der Zeitplan mit dem geplanten Drehbeginn im Januar 2026 gibt dem Team ausreichend Vorlauf für Vorproduktion, Set-Design, Stunt- und Actionplanung sowie für die Abstimmung mit Crystal Dynamics hinsichtlich Lore, Kostümen und ikonischen Schauplätzen. Bei einer Serie, die sowohl Abenteuer- als auch Charakterelemente vereinen will, sind diese Vorbereitungen essentiell, um glaubwürdige Actionsequenzen mit emotional geladenen Figurenbögen zu verbinden.
Kontext: Einordnung in den Trend von Videospiel-Adaptionen
Die Tomb Raider-Serie erscheint in einer Phase, in der Adaptionen von Videospielen ins Fernsehen und Kino besonders kritisch betrachtet werden. Die Serie The Last of Us zeigte, wie eine Videospiel-Adaption mit hoher narrativer Treue und emotionaler Tiefe erfolgreich sein kann, während Filme wie Uncharted eher auf blockbusterhafte Action und Abenteuer setzten. Beide Ansätze haben ihre Vorzüge, und Studios versuchen zunehmend, das für ihre Marke passende Gleichgewicht zu finden.
Mit Phoebe Waller-Bridge an der kreativen Spitze scheint Amazon eine Mischung aus charaktergetriebener Dramaturgie und filmischem Abenteuer anzustreben. Diese Herangehensweise könnte die Tomb Raider-Serie von einfachen Action-Formaten unterscheiden und zugleich die Erwartungen von Fans der Spiele berücksichtigen. Waller-Bridge ist bekannt für ihre Fähigkeit, komplexe Figuren und dichte Dialoge zu schreiben — Qualitäten, die einer Figur wie Lara Croft zusätzliche innere Tiefe verleihen können, ohne die Abenteuerkomponente zu vernachlässigen.
Die Einbindung von Crystal Dynamics als Co-Produzent erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Adaption zentrale Franchise-Elemente — etwa ikonische Schauplätze, charakteristische Ausrüstung und narrative Kernthemen — wahrt. Gleichzeitig erlaubt eine Serienform den Autoren, Geschichten über mehrere Episoden hinweg zu entfalten, Nebenfiguren auszuarbeiten und Hintergrundgeschichten zu vertiefen, die in einem Spielfilm oft zu kurz kämen.
Historisch gesehen gab es bereits mehrere Versuche, Tomb Raider ins Kino zu bringen, darunter die Filme mit Angelina Jolie aus den frühen 2000er-Jahren sowie der Reboot-Film von 2018 mit Alicia Vikander, der das Franchise moderner interpretierte. Die neue Serie hat die Chance, diese früheren Ansätze zu verbinden: sie könnte die Action und das Abenteuerelement der Kinofilme mit der erzählerischen Tiefe und psychologischen Nuance erfolgreicher Prestige-Serien zusammenführen.
Auf einer fachlichen Ebene stellt sich die Frage, wie stark die Serie sich an einzelnen Spielen orientiert — etwa dem Reboot von 2013, Rise of the Tomb Raider (2015) oder Shadow of the Tomb Raider (2018) — oder ob sie Elemente aus mehreren Titeln zu einer eigenständigen Erzählung verwebt. Eine hybride Herangehensweise würde sowohl Nostalgie für Langzeitfans bedienen als auch neuen Zuschauergruppen Einstiegspunkte bieten. Gleichzeitig muss die Serie den Spagat meistern, die Spielmechaniken und interaktiven Erlebnisse eines Videospiels in eine rein visuelle und narrative Form zu übersetzen, die im Fernsehen funktioniert.
Die aktuelle Welle hochwertiger Spiel-Adaptionen legt nahe, dass Produzenten lernen, die Stärken des Mediums Serie zu nutzen: langsamer Aufbau von Spannung, Fokus auf Beziehungen, und die Möglichkeit, Lore schrittweise zu enthüllen. Wird dies erfolgreich umgesetzt, könnte die Tomb Raider-Adaptation als Beispiel dafür dienen, wie Videospiel-Universen nachhaltig und respektvoll auf die Leinwand übertragen werden können.
Crystal Dynamics' Rolle geht über reine Beratung hinaus: Als Rechteinhaber und Entwickler hat das Studio ein Interesse daran, die Marke langfristig zu schützen und gleichzeitig kommerziell zu erweitern. Kooperationen dieser Art ermöglichen eine kohärente Markenstrategie, die sowohl Spiele als auch audiovisuelle Produktionen berücksichtigt.
Filmkritikerinnen und -kritiker sowie Branchenbeobachter sind sich einig: Die Entscheidung, Sophie Turner als Lara Croft zu besetzen und sie mit einem jungen britischen Talent wie Martin Babb-Semple zu paaren, deutet auf einen Fokus auf Beziehungen und emotionale Stakes innerhalb eines großen Abenteuerkontexts hin. Diese Kombination könnte die Adaptation sowohl für Hardcore-Fans als auch für ein allgemeineres Streaming-Publikum attraktiv machen.
"Diese Casting-Entscheidung signalisiert Amazons Absicht, Star-Power mit aufstrebendem Talent auszubalancieren," so die Filmkritikerin Anna Kovacs. "Die Paarung von Sophie Turner mit einem geerdeten britischen Schauspieler wie Martin Babb-Semple lässt vermuten, dass die Serie emotionale Konflikte genauso anstreben wird wie spektakuläre Set-Pieces."
Worauf man achten sollte
In den kommenden Monaten sind weitere Casting-Ankündigungen zu erwarten. Ebenso gespannt schauen Fans auf offizielle Informationen dazu, ob die Serie einer einzelnen Spielhandlung folgt oder Elemente aus mehreren Tomb Raider-Titeln zu einer neuen Narration verwebt. Entscheidend wird auch sein, wie stark die Serie die psychologische Dimension von Lara Croft betont: Wird sie primär als Actionheldin inszeniert, oder rückt ihr Innenleben und ihre Motivation stärker in den Mittelpunkt?
Technische und produktionelle Aspekte sind ebenfalls relevant: Stunts, Kampfszenen, Kameraarbeit, VFX-Qualität und die Inszenierung von ikonischen Schauplätzen werden darüber entscheiden, wie glaubwürdig die Abenteuersequenzen erscheinen. Zudem spielt die Serie-Architektur eine Rolle — etwa Episodenanzahl, Laufzeit pro Folge und die Entscheidung für einen eher serialisierten oder episodischen Erzählstil. All dies beeinflusst, wie das Publikum die Serie wahrnimmt und ob sie als Prestige-Event im Streaming-Portfolio von Amazon Prime Video etabliert werden kann.
Weitere Punkte, die Aufmerksamkeit verdienen:
- Vermarktungsstrategie: Wie und wann präsentiert Amazon erste Trailer, Teaser und Behind-the-Scenes-Material?
- Franchise-Erweiterung: Welche Pläne bestehen für Spin-offs, Filme oder Crossmedia-Projekte?
- Fangemeinschaft und Fanservice: In welchem Umfang werden ikonische Elemente der Spiele berücksichtigt, und wie wird mit Erwartungen von Hardcore-Fans umgegangen?
- Kritische Rezeption: Wie reagieren Fachpresse und Spiele-Community auf Casting, Ton und Adaptationsentscheidungen?
Für Spielerinnen und Spieler, aber auch für Zuschauer, die Prestige-Serien schätzen, hat Tomb Raider das Potenzial, eines der größeren Streaming-Highlights der kommenden Jahre zu werden — vorausgesetzt, die Produktion schafft das Gleichgewicht zwischen Abenteuerspektakel und tiefen Charakterstudien. Merken Sie sich den Start der Dreharbeiten am 19. Januar 2026 vor.
Kurz gesagt: Amazon Prime Video stellt eine interessante Mischung aus Talent und IP-Verantwortung zusammen. Ob die Serie zum neuen Maßstab für Videospiel-Adaptionen wird, hängt davon ab, wie gut sie das abenteuerliche Erbe von Tomb Raider mit der intimen Erzählweise verbindet, für die Phoebe Waller-Bridge bekannt ist.
Abschließend bleibt zu betonen, dass erfolgreiche Adaptionen heute nicht allein auf Fan-Service setzen dürfen. Sie benötigen tiefgehende Figurenarbeit, eine klare visuelle Sprache und eine Produktionsqualität, die das Publikum langfristig bindet. Die Kombination aus erfahrenen Produktionsfirmen, einem kreativen Team mit Autoritätsprofil und frischen Talenten vor der Kamera bietet die Voraussetzungen — ob daraus letztlich ein dauerhaftes Franchise entsteht, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen.
Quelle: smarti
Kommentar hinterlassen