‘And Just Like That’: Das gefeierte Finale einer Ära

‘And Just Like That’: Das gefeierte Finale einer Ära

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Nach beinahe vier Jahren voller Erwartung und zahlreicher Diskussionen hat die vielfach besprochene Fortsetzung von HBOs Kultserie ‘Sex and the City’, And Just Like That, endlich ihren Rhythmus gefunden – um nun ihr Ende zu verkünden. Für Serienfans weltweit und Liebhaber von Kino und Schauspiel bedeutet diese Nachricht das Ende eines bedeutenden Kapitels, und das gerade zu dem Zeitpunkt, als die Serie zu ihrem stärksten Lauf ansetzte.

Handlung: Liebe, Wandel und die Spuren der Zeit

In der dritten und letzten Staffel wirft And Just Like That die Zuschauer erneut mitten hinein in Carries (Sarah Jessica Parker) bewegtes Leben in New York, die weiterhin die Untiefen der modernen Liebe auslotet. In neuen Episoden flammt Carries Beziehung zu dem beliebten Aidan Shaw (John Corbett) erneut auf. Die leidenschaftliche Verbindung der beiden wird jedoch auf eine harte Probe gestellt – durch emotionale Altlasten, Zweifel und das gemeinsame Gepäck ihrer Vergangenheit. Nachdem sie sich am Ende der letzten Staffel für eine Trennung entschieden, widmen sich die Folgen dieser Saison intensiv Themen wie Scheitern, Vergebung und dem Mut, neue Wege zu gehen.

Besonders gelingt es der Staffel, das Kapitel zwischen Carrie und Aidan endgültig abzuschließen. Damit wird deutlich, dass manche Bindungen – so prägend sie auch waren – einfach nicht von Dauer sein können. Anstatt sich auf Altbewährtes zu berufen, bricht And Just Like That bewusst mit alten Mustern und lenkt Carries Blick auf ungeahnte Optionen – unter anderem auf eine neue Bekanntschaft mit Duncan (Jonathan Cake).

Ensemble und Kreativteam: Zwischen Tradition und neuen Gesichtern

Die Rückkehr von Stars wie Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon (Miranda), Kristin Davis (Charlotte) und Mario Cantone (Anthony) sorgt für nostalgische Momente und frischen Schwung zugleich. Während Samantha Jones fehlt, übernimmt Sarita Choudhury als Seema Patel die Rolle einer neuen, eleganten Vertrauten und wird rasch zum Liebling des Publikums.

Verantwortlich für die künstlerische Leitung bleibt Michael Patrick King, der als kreativer Kopf eng mit Darsteller:innen und Autorenteam zusammenarbeitet, um neue, berührende Handlungsstränge zu schaffen – auch wenn Charlotte im Vergleich zu anderen Figuren weniger Entwicklung erfährt. Neue Liebesinteressen wie Duncan, Adam Karma (Logan Marshall-Green) und Joy (Dolly Wells) komplettieren das Ensemble und sorgen für eine gelungene Balance zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Produktion: Aus eigener Überzeugung zum Abschluss

Die Entscheidung, And Just Like That nach der dritten Staffel abzuschließen, ist nicht durch Quotendruck oder äußere Einflüsse gefallen, sondern entsprang dem Wunsch der Macher selbst. Showrunner Michael Patrick King erklärte in einem offiziellen Statement, dass er und Parker diesen Moment als "natürliches und angemessenes Ende" empfänden – das kreative Team schließt so ab, bevor sich Abnutzungserscheinungen einstellen konnten.

Trotz holprigem Start überzeugte die dritte Staffel mit einem erzählerischen Aufschwung, der sowohl Kritiker:innen als auch treue Fans begeisterte. Erstmals erhielt das Revival auf Rotten Tomatoes die Auszeichnung „certified fresh“ – ein Beleg für die erzählerische Entwicklung der Serie.

Kritik: Ein Triumph zum Abschied

And Just Like That startete mit Neugier, aber auch Skepsis in der Fangemeinde: Konnte das Revival den Witz, die Dynamik und den Zeitgeist von Sex and the City wiederbeleben? Gerade die frühen Folgen taten sich schwer, den Spagat zwischen nostalgischer Reminiszenz und echter Weiterentwicklung zu meistern. Doch spätestens in Staffel 3 fand die Serie ihre Stärke wieder, verband das gewohnte Flair mit mutigen neuen Themen und Figuren.

Insbesondere die differenzierte Darstellung des Älterwerdens, sich wandelnder Beziehungen und die Erweiterung des Ensembles um diverse, frische Stimmen wurde mit Lob bedacht. Manche Handlungsstränge – wie Charlottes – wirkten zwar weniger ausgereift, doch viele Momente überzeugten durch Authentizität und Herz, weshalb die Zuschauer:innen erneut mit Carrie & Co. mitfieberten.

Blick nach vorn: Könnte es ein weiteres Revival geben?

Mit dem bevorstehenden Serienfinale in zwei Teilen neigt sich das erzählerische Universum von Sex and the City wohl endgültig dem Ende zu. In emotionalen Statements deuteten sowohl King als auch Parker via Social Media an, dass sich diese Welt – zumindest vorerst – schließt. King erklärte: "Die fortlaufende Geschichte des Sex and the City-Kosmos endet an diesem Punkt."

Allerdings ließ Parkers berührender Instagram-Post Raum für Hoffnung. Sie deutete an, dass der Geist von Carrie Bradshaw weiterlebt – und dass die Türen für ikonische Figuren dieser Reihe niemals ganz geschlossen sind. Für Serien-, Film- und Kulturliebhaber bleibt die Sehnsucht nach zukünftigen Spin-offs oder Wiederbelebungen, auch wenn sie derzeit wenig wahrscheinlich ist.

Persönliche Sicht: Warum der Abschied schmerzt

Als langjährige Zuschauerin macht dieses Ende wehmütig. Gerade, als die Serie in ihrer dritten Staffel an erzählerischer Tiefe gewann und gesellschaftlich relevante Themen aufgriff, heißt es Abschied nehmen. And Just Like That war kein perfekter Nachfolger, doch mit seinem Mut zur Entwicklung bleibt die Serie im Gedächtnis – und hat ihren festen Platz im modernen TV-Drama verdient.

In einer Zeit, in der viele Formate zu lange an ihrer Existenz festhalten, zeigt And Just Like That: Manchmal liegt die größte Kraft von Geschichten darin, den Moment des Aufbruchs – und des Loslassens – genau zu erkennen.

Quelle: screenrant

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