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SpaceX vergrößert Grid Fins des Super Heavy für zehnten Starship-Testflug

SpaceX vergrößert Grid Fins des Super Heavy für zehnten Starship-Testflug

2025-08-14
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3 Minuten

SpaceX stattet Super Heavy mit größeren Grid Fins für 10. Starship-Testflug aus

SpaceX intensiviert derzeit die Vorbereitungen für den bereits zehnten Testflug des Starship-Systems, das aus dem oberen Starship-Raumschiff und dem darunterliegenden Super Heavy Booster besteht. In dieser Woche stellte das Unternehmen eine stark überarbeitete Version der Grid Fins für den Super Heavy vor – sie fallen deutlich voluminöser aus und wurden strukturell verstärkt im Vergleich zur bisherigen Generation.

Zur Veranschaulichung veröffentlichte SpaceX ein Foto, auf dem ein Ingenieur auf einer der neuen Grid Fins steht. Das Bild sehen Sie hier:

Neuerungen: Design und Struktur

Größe und Positionierung

Die modernisierten Grid Fins verfügen über rund 50 Prozent mehr Fläche als die bisherige Ausführung, was ihnen während der Wiedereintritts- und Sinkphase größere aerodynamische Wirksamkeit verleiht. Zudem wurden die Finnen weiter unten am 71 Meter (233 Fuß) hohen Booster angebracht, um sie während der Stufentrennung weiter von der direkten Hitze und den Abgasen der Starship-Triebwerke zu entfernen. Diese Verlagerung mindert die thermische Belastung und verringert die Gefahr hitzebedingter Schäden beim Aufstieg und in der Stufentrennung.

Anzahl und Robustheit

Anstelle von vier kleineren Luftgittern setzt das neue Konzept auf drei überdimensionale Grid Fins. Laut SpaceX sind die neuen Bauteile nicht nur bedeutend größer, sondern auch widerstandsfähiger konstruiert. Sie wurden gezielt so ausgelegt, dass sie stärkere dynamische Lasten und thermische Beanspruchungen bewältigen können und gleichzeitig die Kontrolle der Ausrichtung und Flugbahn des Boosters beim Wiedereintritt und bei der Landesequenz übernehmen.

Produkthighlights und technische Vorteile

Die wichtigsten Produktmerkmale der überarbeiteten Grid Fins lauten:

  • ca. 50 % größere Oberfläche zur Verbesserung der aerodynamischen Steuerung
  • Verstärkte Bauweise für erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und thermische Lasten
  • Drei-Finnen-Konfiguration, optimiert für steilere Anstellwinkel während des Sinkflugs
  • Tieferer Einbau am Booster zur Minimierung der Hitzeeinwirkung während der Stufentrennung

Die Vorteile umfassen präzisere Steuerung im Übergang vom Hyperschall- zum Unterschallflug, reduziertes thermisches Risiko und eine Geometrie, die speziell auf das geplante Einfangen („Catch“) des Boosters am Startturm zugeschnitten ist.

Vergleiche und Einsatzbereiche

Verglichen mit dem früheren Vier-Finnen-Setup sollen die drei großen Grid Fins den mechanischen Aufwand deutlich vereinfachen und dennoch eine gleichwertige oder verbesserte Steuerbarkeit liefern. Konkret bedeutet dies, dass der Booster seine Ausrichtung auch bei höheren Anstellwinkeln besser ändern und abbremsen kann – unerlässlich, um zum Startturm zurückkehren und dort vertikal vom sogenannten Starship Launch Tower eingefangen werden zu können.

Haupteinsatzzwecke umfassen Routinetestflüge im Orbit, fortlaufende Entwicklungsreihen in Boca Chica sowie operative Missionen, bei denen eine zügige Booster-Wiederverwendung und exakte Rückkehr zur Reduktion der Startkosten erforderlich sind.

Marktrelevanz und Bedeutung im Programmkontext

SpaceX plant, diese neue Grid-Fin-Konfiguration noch diesen Monat von seiner Starbase in Boca Chica, Texas, zu testen. Besonders brisant: Die NASA verfolgt Starships Fortschritte genau, denn sie hat SpaceX mit der Entwicklung einer Landerversion für das Artemis-III-Mondprogramm beauftragt, dessen Start derzeit für 2027 vorgesehen ist. Eine zuverlässige Booster-Wiederherstellung, erhöhte Wiederverwendbarkeit und ausgereifte aerodynamische Steuerung sind essenziell, um langfristige kommerzielle wie NASA-Ziele erfüllen zu können.

Ausblick

Die überarbeiteten Grid Fins stellen eine zwar inkrementelle, jedoch sehr bedeutende Änderung im Entwicklungsplan von Starship dar. Sollten sie im bevorstehenden Test wie geplant funktionieren, könnte dies die Zuverlässigkeit des Boosters bei Rückflügen erhöhen und die Risiken für künftige Mondfracht- und Astronautenmissionen senken. Die Zeitpläne, darunter auch für Artemis, bleiben jedoch abhängig von Testresultaten und den Anforderungen an die Zertifizierung.

Quelle: digitaltrends

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