Resident Evil Requiem: Rückkehr zum schleichenden Schrecken

Resident Evil Requiem: Rückkehr zum schleichenden Schrecken

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Rückkehr zum schleichenden Schrecken

Capcoms nächster Haupteintrag, Resident Evil Requiem, scheint eine bewusste Anspielung auf die effektivste Richtungsänderung der Reihe in jüngerer Zeit zu sein: den klaustrophoben, beklemmenden Ansatz, den Resident Evil 7 biohazard von 2017 einführte. Basierend auf praktischen Eindrücken aus einem Ausschnitt der Gamescom-Demo rückt Requiem Survival-Horror wieder in den Mittelpunkt und kombiniert klassisches Resident-Evil-Rätseldesign mit einer modernen Grafik- und Audioproduktion, die Atmosphäre statt Spektakel betont.

Erster Eindruck: Eine Demo, die fertig wirkt

Der bei der Gamescom gezeigte Demoabschnitt beginnt mit einem desorientierenden, filmischen Moment: Protagonistin Grace Ashcroft erwacht kopfüber an einer Trage gefesselt. Nachdem sie sich befreit und einen wenig hilfreichen medizinischen Bericht betrachtet hat, wandert sie durch die düsteren Korridore des Rhodes Hill Chronic Care Center — ein Ort, der auf die Resident Evil Outbreak-Ära zurückverweist. Die Sequenz wirkt wie eine polierte, versandbereite Demo und erinnert an die frühen Kitchen- und Maiden-Teaser, die RE7 und Resident Evil Village initiierten.

Grafik und Beleuchtung

Grafisch bewegt sich Resident Evil Requiem auf dem Niveau von Capcoms jüngsten Veröffentlichungen oder darüber. Was die Demo wirklich auszeichnet, ist ihr Beleuchtungsdesign: Räume wechseln zwischen völliger Dunkelheit, grellen Hochleistungsbirnen und dem unheilvollen Schein roter Notbeleuchtung. Diese Entscheidungen sind nicht nur ästhetisch — sie sind ein zentrales Spielelement, das Schleichen, Erkundung und das Verhalten von Gegnern beeinflusst.

Audio und Sounddesign

Soundeffekte werden taktisch eingesetzt. Ambienter Wummer, fallender Putz und entfernte Klagen verraten die Position von Gegnern, während subtile dynamische Audioeffekte die Spannung steigern. Die Demo zeigt, wie gerichteter Sound und sorgfältig abgemischte Effekte selbst einen leeren Flur unmittelbar bedrohlich wirken lassen können.

Spielmechanik: Rätsel, Schleichen und Licht

Ganz im Resident-Evil-Stil bevölkert Requiem seine Welt mit praktischen Überlebensgegenständen: Feuerzeuge zum Navigieren durch dunkle Passagen, Schraubenzieher zum Entfernen hinderlicher Schrauben und Sicherungen, um verschlossene Tore zu umgehen. Heilmittel wie Kräuter sind knapp verteilt, um Knappheit und Risiko-Nutzen-Entscheidungen zu erhalten.

Gegnerdesign und Lichtmechanik

Die Demo stellt ein hochgewachsenes, lauerndes Wesen vor — ein rund zweieinhalb Meter großes, mütterlich wirkendes Monster, das zwischen Korridoren und Lüftungsschächten umherwandert. Anders als die unverwundbaren Stalker früherer Teile hat dieses Biest eine klare Schwäche: helles Licht. Grace kann seiner Verfolgung vorübergehend entkommen, indem sie stark beleuchtete Räume erreicht, wodurch das Monster sich zurückziehen und die Verfolgung über Decken oder Lüftungsöffnungen fortsetzen muss. Diese Dynamik erzeugt besondere Spannung: sichere Zufluchtsorte sind begrenzt und häufig hinter Rätseln oder lärmenden Hindernissen versteckt.

Schleichinteraktion und Umweltgefahren

Rätsel liegen häufig auf der anderen Seite der Patrouillenroute des Monsters. Grace muss Bewegung und Schleichen abwägen: Das Ziehen eines quietschenden medizinischen Wagens, um an einen Gegenstand auf einem Regal zu gelangen, kann das Wesen anlocken, während das Fallenlassen von Werkzeugen oder Umstoßen von Objekten ihre Position verraten kann. Diese Situationen betonen taktisches Problemlösen statt actionorientiertes Dauerfeuer.

Perspektiven: Optionen in First- und Third-Person

Ich habe die Demo sowohl in der First- als auch in der Third-Person-Ansicht wiederholt gespielt. Beide Perspektiven vermitteln unterschiedliche Arten von Furcht: Die First-Person erhöht die Immersion — den eigenen Schatten zu sehen oder eine Hand ins Dunkel greifen zu sehen, macht Begegnungen viszeral verstörend — während die Third-Person die situative Übersicht liefert und zeigt, wie knapp man einem grausigen Ende entkommen ist. Beide Sichtweisen erhöhen die Zugänglichkeit und sprechen verschiedene Spielerpräferenzen im Survival-Horror an.

Charakter und Darstellung

Grace Ashcroft wird als glaubwürdig verängstigte Protagonistin dargestellt; ihre vokalen Reaktionen (Schreie, geflüsterte Fragen) wirken natürlich und tragen zur Glaubwürdigkeit der Situation bei. Capcom hatte historisch mit Dialogen in früheren Resident-Evil-Titeln zu kämpfen, daher hebt eine herausragende stimmliche Leistung hier die emotionale Bindung an die Handlung deutlich an.

Features, Vergleiche und Vorteile

Wesentliche Produktmerkmale, die die Demo hervorhebt, umfassen:

  • Dynamische, lichtbasierte Gegner-KI, die variable Schleichemöglichkeiten schafft
  • Umweltbasierte Rätseldesigns, verwurzelt in klassischem Resident-Evil-Item-Management
  • Hochwertige Beleuchtung und Ton, die dem Gameplay dienen und nicht nur der Optik
  • Unterstützung beider Perspektiven (First- und Third-Person)

Im Vergleich zu Resident Evil 7s intimem Terror und Resident Evil Village's größeren Schauplätzen scheint Requiem beides zu verbinden: Es kehrt zum schleichenden, persönlichen Horror zurück und nutzt moderne Produktionswerte. Für Spieler, die ein reines Survival-Horror-Erlebnis suchen, sind Requiems gemächliches Tempo und die Ressourcenspannung klare Vorteile gegenüber actionlastigen Teilen der Reihe.

Anwendungsfälle und Zielgruppe

Resident Evil Requiem richtet sich an mehrere Zielgruppen: langjährige Survival-Horror-Puristen, die RE7s Kurskorrektur begrüßten; Mainstream-Spieler, die von filmischem Horror und hochwertiger Optik angezogen werden; und Streamer, die spannende Schleichszenarien und Jumpscare-Momente präsentieren werden. Die Unterstützung beider Perspektiven macht die Demo zudem geeignet für VR-Adaptionen oder experimentelle Spielstile in der Zukunft.

Marktrelevanz und Brancheneinfluss

Capcoms Rückbesinnung auf Survival-Horror mit Requiem passt zu einem breiteren Markttrend: Es besteht wieder Nachfrage nach atmosphärischen, geschichtengetriebenen Horrortiteln, die Spannung statt Spektakel priorisieren. Sollte Requiem das in dieser Demo gezeigte Versprechen halten, könnte es Capcoms Führungsposition im Survival-Horror-Segment stärken und Wettbewerber dazu veranlassen, mehr Wert auf Umweltstorytelling und soundbasierte Spannung zu legen.

Fazit und Veröffentlichungsinformationen

Resident Evil Requiem scheint das „süchtig machende Grauen“ zu liefern, mit dem Capcom wirbt. Die Gamescom-Demo bietet eine selbstbewusste Kostprobe: ein verfeinertes, furchteinflößendes Erlebnis, das klassische Resident-Evil-Mechaniken respektiert und sie mit moderner Beleuchtung, Audio- und KI-Gestaltung aktualisiert. Resident Evil Requiem soll am 27. Feb. 2026 für PlayStation 5, Windows-PC und Xbox Series X erscheinen. Für Fans des Survival-Horrors lässt die Demo vermuten, dass Requiem eines der meist erwarteten Horror-Spiele 2026 werden könnte.

Quelle: polygon

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