Ein neuer Kobe Bryant-Film bei Warner Bros.: Was wir bisher wissen

Ein neuer Kobe Bryant-Film bei Warner Bros.: Was wir bisher wissen

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Ein neuer Kobe Bryant-Film bei Warner Bros.: Was wir bisher wissen

Warner Bros. hat still und leise ein vielversprechendes Sportdrama gesichert, das einen der folgenreichsten Momente der NBA-Geschichte neu beleuchtet: den Draft-Tag 1996, der Kobe Bryant auf den Weg zum Ruhm bei den Lakers brachte. Das spec-Drehbuch mit dem Titel With the 8th Pick, geschrieben von Alex Sohn und Gavin Johannsen, konzentriert sich auf die Hinter-den-Kulissen-Spannungen rund um die Entscheidungsfindung der New Jersey Nets — und darauf, wie eine einzige Draft-Wahl die Basketballgeschichte beinahe verändert hätte.

Worauf die Geschichte fokussiert

Im Gegensatz zu herkömmlichen Athleten-Biopics, die ein Leben von der Kindheit bis zur Legende nachzeichnen, beschränkt sich With the 8th Pick auf ein enges, hochdramatisches Zeitfenster: die Stunden und Gespräche um den achten Pick der Nets im Jahr 1996. Dem Drehbuch zufolge steht der damalige General Manager John Nash im Mittelpunkt sowie die Debatte, ob man Kobe Bryant direkt aus der Highschool auswählen sollte. Bryant rutschte schließlich bis zur Charlotte Hornets an Position 13, bevor er zu den Los Angeles Lakers getradet wurde, wo er fünf Meisterschaften gewann und eine Ära prägte.

Autoren, Produzenten und das Studio

Sohn und Johannsen sind die Autoren des Scripts, das bei Studios und Streamingdiensten auf reges Interesse stieß, bis Warner Bros. den Zuschlag erhielt. Zu den Produzenten gehören Tim und Trevor White (Star Thrower Entertainment), Ryan Stowell und Gotham Chopra von Religion of Sports — letztere Produktionsfirma wurde unter anderem mit Tom Brady und Michael Strahan gegründet. Ein Regisseur wurde noch nicht bekanntgegeben, und auch Stimmen zur Besetzung stehen aus; der Film befindet sich in einer frühen Entwicklungsphase.

Wie er aussehen könnte und wen er hervorruft

Insider beschreiben das Projekt als tonal verwandt mit Moneyball, The Social Network und Air — Filmen, die Firmen-Schachzüge, juristische Auseinandersetzungen und Marken-Strategien auf cineastische und spannungsgeladene Weise darstellen. Man darf ein Drehbuch erwarten, das Strategie, Charakterverhandlungen und die Schmetterlingswirkungen von Entscheidungen betont: Nur leicht andere Entscheidungen 1996 hätten eine radikal andere NBA-Landschaft hervorgebracht.

Kontext: Sport-Entstehungsgeschichten im modernen Kino

Es gibt einen erkennbaren Trend zu fokussierten Sport-Origins-Filmen und Franchise-Entstehungsgeschichten — von Moneyballs Analyse-Drama über Airs Markenursprungsperspektive bis hin zu Dokumentationen wie The Last Dance. Studios und Streaminganbieter fühlen sich zu kompakten, dramatischen Geschichtsausschnitten hingezogen, die größere kulturelle Verschiebungen beleuchten. With the 8th Pick passt genau in diese Nachfrage: Es ist weniger ein umfassendes Lebensbild als ein Wendepunkt, der erklärt, warum Kobe wichtig war und wie Institutionen Legenden formen.

Kritische Perspektive und mögliche Fallstricke

Biopics über lebende oder erst vor kurzem verstorbene Persönlichkeiten ziehen intensive Prüfung an. Es wird entscheidend sein, die Verehrung für eine globale Ikone mit einem ausgewogenen, kritischen Blick auf Kontext und Komplexität zu verbinden. Fans wünschen sich Authentizität; Kritiker fordern Nuancen. Die Produzenten müssen das Erbe der Mamba und das emotionale Gewicht von Bryants Tod im Jahr 2020 handhaben, ohne in unkritische Heiligsprechung zu verfallen.

Filmkritikerin Anna Kovacs gibt eine wohlüberlegte Einschätzung: "Mit so vielen jüngeren Erfolgen, die Geschäftsdrama und Sportmythologie verbinden, hat dieses Drehbuch die richtigen Zutaten, um sowohl intim als auch folgenreich zu wirken. Die wirkliche Prüfung wird sein, ob der Film Entscheidungsprozesse so dramatisieren kann, dass er Charaktere offenbart, statt nur ein Ergebnis zu feiern."

Hinter den Kulissen und Trivia

Kleine Fakten, die Cineasten und Basketballfans gleichermaßen erfreuen könnten: Kobe meldete sich direkt aus der Highschool zum Draft an, in einer Zeit, in der diese Entscheidung weitaus seltener war; die Draft-Klasse 1996 enthielt außerdem künftige Stars wie Allen Iverson und Ray Allen. Der enge Zeitrahmen des Films bietet die Chance, die Front Offices der NBA der 1990er Jahre, Draft-War-Rooms und die weniger sichtbaren Mechanismen von Scouting und Verhandlung nachzubilden.

Warum das für Film- und Sportpublikum wichtig ist

Abseits des Staraufgebots greift With the 8th Pick breitere kulturelle Obsessionen auf: Mythosbildung, Vermächtnis und wie Institutionen Helden formen. Wenn der Stoff mit handwerklicher Sorgfalt behandelt wird, könnte er sich erfolgreichen Hybriden aus Sport- und Wirtschaftserzählungen anschließen und das Interesse an den Dramen abseits des Courts wiederbeleben. Für ein globales Publikum ist es eine Geschichte über Entscheidungen — oft kleine Entscheidungen, die über Dekaden hinweg nachhallen.

Fazit: Vorfreude und worauf man als Nächstes achten sollte

Die Übernahme durch Warner Bros. signalisiert Vertrauen in ein Drehbuch, das den Aufstieg eines ikonischen Athleten durch die Linse institutioneller Entscheidungen neu rahmt. Die nächsten Meilensteine — Bekanntgabe eines Regisseurs, Casting und ein Produktionszeitplan — werden zeigen, ob dieses Projekt zu einem straffen, spannenden Sportdrama im Stil von Air wird oder zu einem weiter gefassten Biopic. In jedem Fall entwickelt sich With the 8th Pick zu einer wichtigen Station für Fans von Basketball, Studio-Erzählungen und vielschichtigem Sportkino.

Quelle: hollywoodreporter

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