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Googles KI‑Brille: Entwicklungsstand und Branchen-Timing
Laut aktuellen Branchenberichten hat Google einen Prototypen seiner seit Langem diskutierten KI‑Brille fertiggestellt. Während das Unternehmen kein offizielles Startdatum bestätigt hat, deuten Quellen darauf hin, dass die Forschungs‑ und Entwicklungsphase abgeschlossen und die Lieferkette eingerichtet ist — es fehlt nur noch eine interne Go/No‑Go‑Entscheidung, bevor das Produkt in Richtung Kommerzialisierung geht. Sollte Google zustimmen, könnten die smarten Brillen noch bis zum Jahresende erscheinen und damit einen Markt aufrütteln, der derzeit von Meta dominiert wird.
Fertigungspartner und Hardware-Herkunft
Berichte nennen Quanta als Team hinter dem Prototyp‑Design und HTC als Auftragsfertiger. HTCs Erfahrung mit dem Bau des VIVE Eagle — eines AR‑Headsets, das mit einem integrierten chinesischen LLM ausgeliefert wurde — wird als entscheidender Grund für die Wahl genannt. Diese Kombination legt nahe, dass Googles Gerät ausgefeiltes Industriedesign mit eingebetteter KI, On‑Device‑Sprachmodellen und einer ausgereiften Produktionskette verbinden könnte.
Erwartete Produktmerkmale
- Android XR‑Integration für die nahtlose Übertragung von Smartphone‑UX und App‑Ökosystemen.
- On‑Device‑KI‑Funktionen — möglicherweise ein lokales LLM für schnellere und datenschutzfreundliche Interaktionen.
- AR‑Optik und Sensorik für kontextbezogene Overlays, Navigation und Produktivitätstools.
- Akku‑ und Wärmemanagement, abgestimmt auf dauerhafte KI‑Aufgaben; mögliche Kompromisse bei hohen Bildwiederholraten (wie bei anderen Pixel‑Geräten).

Vergleich und Vorteile gegenüber aktuellen Marktführern
Die Ray‑Ban‑Meta‑Modelle von Meta haben das Wachstum bei Smart Glasses bisher vorangetrieben, doch Counterpoint Research berichtet, dass die weltweiten Versandzahlen für Smart Glasses im ersten Halbjahr 2025 im Jahresvergleich um 110 % gestiegen sind, wobei KI‑fähige Geräte 78 % der Lieferungen ausmachten. Meta hielt im ersten Halbjahr 2025 etwa 73 % Marktanteil, sodass für Neueinsteiger mit starken Plattformvorteilen noch Raum bleibt. Googles Stärke liegt in Android XR — das App‑Kompatibilität, konsistente Nutzeroberflächen und eine breite Entwicklervertrautheit mitbringt. Das könnte die Umstellung für Android‑Nutzer auf kopfgetragene Wearables erheblich erleichtern.
Anwendungsfälle und Marktrelevanz
KI‑Smart Glasses zielen auf Produktivität (freihändiger Zugriff auf Informationen), Navigation und AR‑gestützte Arbeitsabläufe, Echtzeit‑Übersetzung sowie kontextuelle Assistentenfunktionen für Feldarbeit und Konsumerfahrungen. Für Unternehmen könnten On‑Device‑KI und sichere Datenverarbeitung die Akzeptanz in Bereichen wie Logistik, Gesundheitswesen und Fertigung beschleunigen.
Wann wird Google starten?
Auch wenn Quanta und HTC bereitstehen und die Lieferketten auf Abruf sind, bleibt Googles öffentliches Launch‑Timing unentschieden. Wird die Freigabe erteilt, könnte der Markteintritt die Entwicklung in AR, tragbarer KI und im Android‑XR‑Ökosystem beschleunigen — und etablierte Anbieter zu schnelleren Iterationen drängen.
Quelle: wccftech
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