Prominente fordern Kündigung von Disney-Streaming jetzt

Prominente fordern Kündigung von Disney-Streaming jetzt

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Öffentliche Aufrufe, Disney-Streaming nach ABC-Suspendierung zu kündigen

Eine kürzliche Entscheidung von ABC — im Besitz der The Walt Disney Company —, Jimmy Kimmel Live! auszusetzen, löste diese Woche eine neue Welle öffentlicher Gegenreaktionen aus, bei der mehrere Entertainer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Abonnenten aufforderten, Disney-Streamingdienste zu kündigen. Tatiana Maslany, die die Titelrolle in Marvels 'She-Hulk: Attorney at Law' auf Disney+ spielt, veröffentlichte eine Instagram-Story, in der sie Motion-Capture-Ausrüstung trägt, und fügte eine kurze Nachricht hinzu, in der sie ihre Follower auffordert, Disney+, Hulu und ESPN zu kündigen.

Weitere Stimmen schlossen sich dem Aufruf an. Die Schauspielerin Amy Landecker teilte einen Screenshot ihrer Disney+-Kündigungsseite, während der ehemalige Kongressabgeordnete Adam Kinzinger seine Follower zu einem Boykott von ABC und Disney aufrief. Der Branchen-Account Exhibitor Relations verbreitete ein „Protest-Playbook“, das Schritte wie das Kündigen von Abos, die Reduzierung von Disney-bezogenen Ausgaben, das Boykottieren von ABC-Programmen und das Kontaktieren von Werbekund:innen, die Werbezeit bei Jimmy Kimmel Live! kaufen, vorschlägt. Der Beitrag enthielt zudem Kontaktinformationen, die Berichten zufolge mit der Disney-Führung und dem ABC-Zuschauerkontakt verknüpft sind.

Die Reaktion zeigt, wie Entscheidungen von Sendern das gesamte Unterhaltungsökosystem beeinflussen können: Streaming-Abonnements, Einschaltquoten des linearen Fernsehens, Werbepartnerschaften und sogar Themenpark-Einnahmen sind Hebel, die Fans und Kund:innen berücksichtigen, wenn sie auf öffentlichkeitswirksame Streitfälle reagieren.

Kontext: Promi-Aktivismus und Streaming-Churn

Aufrufe von Prominenten zu Boykotten sind nicht neu. Von künstlerisch motivierten Streaming-Kontroversen bis hin zu Reaktionen von Talenten während Arbeitskämpfen nutzen öffentliche Persönlichkeiten zunehmend soziale Medien, um Verbraucherverhalten zu beeinflussen. Streamingdienste wie Disney+ und Hulu sind stark von der Bindung von Abonnenten und von Werbeeinnahmen abhängig; Branchenanalyst:innen weisen darauf hin, dass sichtbare Kündigungen und Social‑Media-Kampagnen kurzfristigen Churn und PR-Probleme auslösen können, während die langfristigen finanziellen Auswirkungen je nach Umfang und Dauer stark variieren.

Es gibt auch eine kreative Perspektive: Tatiana Maslanys Engagement ist bemerkenswert, weil She‑Hulk fortgeschrittene Motion‑Capture-Technik und eine markante komödiantisch-dramatische Tonalität einsetzt, die bei der Premiere Kritiker:innen und Zuschauer:innen gespalten hat. Im Vergleich dazu reagierten Talente anderer Marvel-Serien zurückhaltender, wenn Plattformentscheidungen Kritik hervorriefen. Der Unterschied verdeutlicht, wie Schauspieler:innen, die mit eigenständigen, diskussionsanregenden Projekten verbunden sind, ihren Bekanntheitsgrad nutzen können, um die öffentliche Debatte zu prägen.

Reaktionen der Branche und der Gemeinschaft

Gewerkschaften und Verbände — von SAG‑AFTRA bis zu Autor:innen‑ und Regieorganisationen — haben sich in der Vergangenheit zu Entscheidungen, die Spätabend- und fiktionale Programme betreffen, mobilisiert. Die aktuelle Lage hat Erklärungen von Interessengruppen und Proteste vor Disney‑Einrichtungen nach sich gezogen. Das „Protest-Playbook“ von Exhibitor Relations ähnelt früheren Graswurzel-Leitfäden in hochkarätigen Medienkonflikten, die auf koordinierte Verbraucheraktionen (Abo‑Kündigungen, Kontaktaufnahme mit Werbetreibenden, Boykott von Einschaltquoten) als Signal für Unzufriedenheit setzen.

Die Filmkritikerin Anna Kovacs, die zu Medienarbeit und Plattformökonomie schreibt, beobachtet: „Öffentliche Aufrufe zur Kündigung von Abonnements sind eine Form von Schnellreaktions-Aktivismus, die symbolischen Druck auf Unternehmen ausüben kann. Sie stürzen ein Unternehmen selten über Nacht, zwingen aber zu Diskussionen über redaktionelle Unabhängigkeit und Unternehmensführung.“

Für Zuschauer:innen, die eine Reaktion erwägen, sind die praktischen Schritte einfach — über die Kontoeinstellungen kündigen, Feedback hinterlassen oder Werbekund:innen kontaktieren — doch die Wirksamkeit hängt davon ab, ob solche Maßnahmen nachhaltig und breit getragen werden. Aus neutraler Branchenperspektive unterstreicht der Vorfall das zunehmende Zusammenspiel von Talent‑Sichtbarkeit, Unternehmensentscheidungen und Publikums‑Einfluss in der Streaming‑Ära.

Ob dieser Vorfall zu Richtlinienänderungen bei ABC oder Disney führt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass in der heutigen Medienlandschaft eine einzelne Programmentscheidung eine breitere Debatte über Meinungsfreiheit, unternehmerische Verantwortung und die Ausgaben des Publikums für Unterhaltung auslösen kann.

Quelle: deadline

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