Meta führt werbefreie Abos für Facebook & Instagram ein

Meta führt werbefreie Abos für Facebook & Instagram ein

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Meta hat bestätigt, dass in Großbritannien in den "kommenden Wochen" bezahlte, werbefreie Abonnements für Facebook und Instagram eingeführt werden. Die neue Option erlaubt es Nutzern, durch Zahlung einer monatlichen Gebühr Werbung aus ihren Feeds zu entfernen und so eine klarere, werbefreie Benutzeroberfläche zu erhalten.

Preise und wie das Abonnement funktioniert

Das neue Abonnement kostet 2,99 £ pro Monat, wenn es über das Web abgeschlossen wird, und 3,99 £ pro Monat, wenn der Abschluss über iOS oder Android erfolgt — die mobilen Tarife sind höher, weil Apple- und Google-In-App-Gebühren anfallen. Diese Preise gelten für das erste Konto, das in Ihrem Meta Accounts Center aufgeführt ist. Für jedes weitere Konto, das demselben Accounts Center hinzugefügt wird, berechnet Meta 2 £/Monat über das Web bzw. 3 £/Monat über iOS oder Android.

Praktisch bedeutet das: Wenn Sie mehrere Facebook- oder Instagram-Profile verwalten und diese im Accounts Center verknüpft haben, lässt sich das werbefreie Erlebnis auf alle verknüpften Konten ausdehnen — vorausgesetzt, jedes dieser Konten hat ein aktives Abonnement. Bei nicht abonnierten Konten bleibt alles beim Alten: Dort sehen Sie weiterhin personalisierte Werbung und werbefinanzierte Inhalte.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn Sie ein Hauptkonto abonnieren und zwei zusätzliche Konten im selben Accounts Center registriert sind und ebenfalls ein Abo erwerben, fällt für das Hauptkonto der Webpreis von 2,99 £ an, für die beiden Zusatzkonten jeweils 2 £ (Web) — insgesamt also 6,99 £ pro Monat über das Web. Buchen Sie dagegen über ein Mobilgerät, sind die entsprechenden in-app-basierten Preise höher. Diese Staffelung soll die zusätzlichen Gebühren von App-Stores widerspiegeln.

Zu beachten ist außerdem, dass Preisangaben sich mit der Zeit ändern können — zum Beispiel durch Anpassungen an regulatorische Vorgaben oder Änderungen in den Geschäftsbedingungen von App-Stores. Nutzer sollten daher vor dem Abschluss eines Abonnements die aktuell angezeigten Preise und die jeweiligen Konditionen prüfen.

Warum Meta eine werbefreie Stufe anbietet

Meta erklärt, dass diese Neuerung als Reaktion auf aktuelle regulatorische Hinweise im Vereinigten Königreich und nach intensiven Gesprächen mit der Information Commissioner’s Office (ICO) eingeführt wird. Das Unternehmen wird volljährigen UK-Nutzern (ab 18 Jahren) die Möglichkeit anbieten, auf ein werbefreies Erlebnis umzusteigen. Kurz gesagt: Nutzer erhalten durch dieses Angebot eine explizite, kostenpflichtige Alternative zur werbefinanzierten, personalisierten Darstellung von Inhalten.

Hintergrund ist, dass Regulierer zunehmend Transparenz und echte Wahlmöglichkeiten im Umgang mit datenbasierter Personalisierung fordern. Ein werbefreies Abo stellt einen klaren Mechanismus dar, mit dem Nutzer aktiv entscheiden können, ob sie personalisierte Werbung in Kauf nehmen oder durch ein Honorar einen Feed ohne Werbung bevorzugen möchten. Aus Sicht von Meta ist dies auch eine Antwort auf Forderungen nach fairen Nutzungsoptionen und einem transparenten Umgang mit personenbezogenen Daten.

Zudem hat Meta betont, dass diese Option einen Ausgleich schaffen soll: Statt personalisierte Werbung weiterhin ausschließlich über die Verarbeitung von Nutzerdaten zu finanzieren, eröffnet das Unternehmen ein alternatives Geschäftsmodell, das auf direkten Zahlungen basiert. Für Anwender kann das vor allem dann sinnvoll sein, wenn sie auf gezielte Werbung verzichten möchten, ohne die Services komplett zu verlassen.

Wichtig ist auch, dass Meta diese Einführung zunächst im UK testet bzw. ausrollt — das kann als Indikator dafür dienen, wie die Regulierung in anderen Märkten umgesetzt werden könnte. Beobachter und Datenschutzexperten werden genau prüfen, ob das Angebot tatsächlich den regulatorischen Vorgaben entspricht und ob die Kommunikation gegenüber den Nutzern ausreichend klar ist.

Praktische Überlegungen, bevor Sie ein Abo abschließen

Das Entfernen von Werbung ändert nicht automatisch andere Plattform-Funktionen oder wie Ihre Daten für nicht-werbliche Zwecke verarbeitet werden. Das bedeutet: Funktionen wie Sicherheitsscans, Spam- und Missbrauchserkennung, Basis-Analysen oder gesetzlich notwendige Datenverarbeitungen bleiben weiterhin möglich. Nutzer sollten daher genau prüfen, welche Datenverarbeitungen weiterhin stattfinden, auch wenn keine personalisierte Werbung mehr angezeigt wird.

Überprüfen Sie vor dem Abschluss, welche Konten in Ihrem Meta Accounts Center verknüpft sind. Nur verknüpfte Konten mit aktivem Abonnement profitieren von der werbefreien Darstellung. Achten Sie also darauf, ob berufliche, private oder Nebenprofile im Accounts Center geführt werden und ob für alle gewünschten Profile ein Abonnement abgeschlossen werden muss.

Ein weiterer praktischer Punkt: Wenn Sie das Abonnement über einen App-Store (Apple App Store oder Google Play Store) abschließen, führt das in der Regel zu höheren Kosten aufgrund der dortigen Gebühren. Außerdem gelten für In-App-Abonnements oft andere Kündigungs-, Rückerstattungs- und Verlängerungsbedingungen als beim Webkauf. Lesen Sie deshalb die jeweiligen Store-Bedingungen aufmerksam durch — insbesondere die Hinweise zu Probezeiträumen, Kündigungsfristen und möglichen Rückerstattungen.

Technische Fragen, die häufig aufkommen, betreffen die Sichtbarkeit von Inhalten und Empfehlungssysteme: Ein werbefreier Feed bedeutet nicht automatisch „keine Empfehlungen“. Plattforminterne Empfehlungen, Vorschläge oder organische Inhalte basieren weiterhin auf Algorithmen und können unverändert bleiben. Sie sollten also nicht erwarten, dass ein werbefreies Abo alle Formen der Algorithmus-gesteuerten Inhaltsauswahl abschaltet — es entfernt primär die Anzeigenkomponente.

Auch rechtliche und regulatorische Entwicklungen sollten Sie im Auge behalten. Verordnungen oder Leitlinien können Verfügbarkeit, Preisgestaltung oder Funktionsumfang von werbefreien Angeboten beeinflussen. Insbesondere bei internationalen Konten oder Reisen zwischen Ländern können Preis- und Verfügbarkeitsunterschiede auftreten. Informieren Sie sich regelmäßig über Updates in den Hilfeseiten von Meta oder offiziellen Mitteilungen der ICO.

Schließlich ist es sinnvoll, das eigene Nutzungsverhalten zu reflektieren: Für Menschen, die viele Inhalte konsumieren und stark auf Empfehlungen angewiesen sind, kann ein werbefreier Feed Vorteile für die Benutzererfahrung bringen. Für andere, die mit personalisierter Werbung kein Problem haben, mag das klassische, kostenfreie Modell weiterhin ausreichen.

Fazit

Die Einführung werbefreier Abonnements durch Meta in Großbritannien schafft eine deutliche Wahlmöglichkeit: Nutzer können künftig zwischen einem abon­nements-finanzierten, werbefreien Erlebnis und dem traditionellen, werbefinanzierten Angebot wählen. Diese Option ist besonders relevant für Anwender, die personalisierte Werbung vermeiden möchten oder eine sauberere Feed-Darstellung bevorzugen.

Ob das neue Modell langfristig dazu führt, dass sich Nutzerverhalten und Plattformstrategien nachhaltig ändern, hängt von mehreren Faktoren ab — darunter Preisgestaltung, Transparenz in der Datenverarbeitung und die Reaktion regulatorischer Behörden. Für alle, die Wert auf weniger Werbung legen oder größere Kontrolle über ihre Online-Erfahrung suchen, ist das Angebot ein wichtiges Signal und eine Entwicklung, die es sich zu beobachten lohnt.

Wenn Sie darüber nachdenken, ein werbefreies Abo abzuschließen, vergleichen Sie die Preise über Web und App-Stores, prüfen Sie die im Accounts Center verknüpften Konten und lesen Sie die aktuellen Hinweise zur Datenverarbeitung. So treffen Sie eine informierte Entscheidung im Einklang mit Ihren Datenschutzpräferenzen und Nutzungsgewohnheiten.

Quelle: gsmarena

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