WhatsApp: Live-/Motion-Fotos, Meta-AI und bessere Anrufe

WhatsApp: Live-/Motion-Fotos, Meta-AI und bessere Anrufe

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WhatsApp hat mit einer breiteren Verteilung eines Updates begonnen, das Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, Live Photos auf iOS und Motion Photos auf Android in ihrem nativen Format zu teilen. Parallel dazu bringt das Update neue Meta-AI-Hintergründe und Kameraeffekte für Anrufe sowie für Fotos, die direkt im Chat aufgenommen werden. Ziel der Aktualisierung ist es, Bewegungen und Ton besser zu erhalten, die Videoanruf-Optik zu verbessern und Funktionen wie Anrufe und Übersetzungen zu vereinfachen.

Sanfteres Teilen mit Live Photos und Motion Photos

Live Photos — Apples Funktion, die ungefähr 1,5 Sekunden vor und nach der eigentlichen Aufnahme mitspeichert — können nun in ihrer ursprünglichen Form über WhatsApp versendet werden. Android-Nutzer sehen das Pendant in Form von Motion Photos. Das bedeutet konkret, dass die Bilder ihre kurze Bewegung und das zugehörige Audio behalten, anstatt als statische Fotos oder als qualitativ eingeschränkte GIFs anzukommen. Für Anwender, die häufig kurze Momente mit Ton festhalten, verbessert das die Authentizität und Emotionalität des geteilten Inhalts.

Öffnet man ein geteiltes Live Photo im Bildbetrachter von WhatsApp, erscheint ein kleines Live-Photo-Symbol; ein Tippen darauf aktiviert oder deaktiviert den Bewegungseffekt. Ein von einem iPhone gesendetes Live Photo wird auf Android-Geräten als Motion Photo angezeigt, sodass die Erfahrung plattformübergreifend weitgehend konsistent bleibt. Technisch gesehen sorgt die native Übertragung dafür, dass Metadaten und kurze Videosequenzen zusammen mit dem Bild übermittelt werden, wodurch Qualitätseinbußen vermieden werden, die entstehen können, wenn Plattformen auf Frame-basierte Komprimierung oder Konvertierungen in GIFs zurückgreifen.

Meta-AI-Hintergründe und neue Kameraeffekte

WhatsApp erweitert sein visuelles Werkzeugset mit von Meta AI gesteuerten Hintergründen für Videoanrufe sowie für Fotos und Videos, die direkt innerhalb von Chats aufgenommen werden. Diese KI-Hintergründe platzieren die Person in virtuellen Umgebungen oder stilisierten Szenen und bauen auf den bereits vorhandenen Videoanruffiltern und AR-Effekten der App auf. Für viele Nutzerinnen und Nutzer eröffnen sich dadurch kreative Möglichkeiten — von dezenten Unschärfen zur Wahrung der Privatsphäre bis hin zu fantasievollen Szenen, die ein Gespräch optisch aufwerten.

Das Unternehmen experimentiert schon länger mit Filtern und AR-Werkzeugen; frühere Releases enthielten kuratierte Filter-Sets und Hintergründe sowie Anpassungen wie Retusche und Schwachlicht-Modi. Die neue Meta-AI-Schicht macht es einfacher, kreative oder datenschutzfreundliche Hintergründe hinzuzufügen, ohne auf Drittanbieter-Apps angewiesen zu sein. Hinter den Kulissen nutzt die KI Modellkomponenten, die Personen erkennen, Vorder- und Hintergrund segmentieren und in Echtzeit das Motiv sauber freistellen — das ist besonders wichtig für flüssige Videoanrufe mit hoher Frame-Rate und minimaler Verzögerung.

Nachhaltigkeit, Leistung und Datenschutz bei AI-Hintergründen

Bei der Integration von AI-Hintergründen spielen sowohl Leistung als auch Datenschutz eine Rolle. WhatsApp optimiert die Modelle so, dass sie möglichst wenig Rechenleistung direkt auf dem Gerät benötigen oder die Verarbeitung so verteilen, dass die Latenz gering bleibt. Wo immer möglich, werden Rechenaufgaben lokal ausgeführt, um Bilddaten nicht unnötig in die Cloud zu senden; je nach Gerätemodell und Einstellungen kann jedoch eine servergestützte Verfeinerung stattfinden, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu sichern. Nutzerinnen und Nutzer sollten daher die Datenschutzrichtlinien prüfen, um zu verstehen, welche Daten eventuell temporär verwendet oder anonymisiert analysiert werden.

Message-Übersetzungen und eine vereinfachte Anrufoberfläche

Neben Bildern und visuellen Verbesserungen hat WhatsApp Nachrichtenübersetzungen für Android und iOS eingeführt, die es erlauben, Chatnachrichten direkt innerhalb der App zu übersetzen. Diese neue Funktion ergänzt weitere KI-gestützte Komfortfeatures und unterstützt Unterhaltungen über Sprachgrenzen hinweg, indem sie schnelle Übersetzungen anbietet, ohne den Chat oder die App verlassen zu müssen. In Multilingual-Unterhaltungen kann das die Kommunikationsbarriere deutlich senken, etwa in geschäftlichen Gruppen oder bei internationalen Freundeskreisen.

WhatsApp hat außerdem die Benutzeroberfläche für Gruppenanrufe vereinfacht, indem die Video- und Audioanruf-Buttons in ein gemeinsames Menü zusammengefasst wurden. Dieser Schritt reduziert visuelle Unordnung und macht es einfacher, Anrufe aus Gruppen heraus zu starten oder ihnen beizutreten. Für Administratorinnen und Administratoren bedeutet die neue Anordnung, dass die wichtigsten Aktionsmöglichkeiten schneller erreichbar sind — ein Vorteil gerade bei spontanen Konferenzanrufen.

Einbindung in den Alltag und praktische Hinweise

Für Nutzer, die häufig kurze Live-Momente versenden oder auf Gruppenanrufe angewiesen sind, dürften die Änderungen den Alltag angenehmer gestalten. Live/Motion-Photos erhalten ihre Authentizität, Meta-AI-Hintergründe bieten kreative und datenschutzfreundliche Alternativen, und die integrierten Übersetzungen erleichtern globale Kommunikation. Praktisch gesehen sollten Anwenderinnen und Anwender beachten, dass ältere Geräte oder sehr konservative Netzwerkeinstellungen die Verfügbarkeit mancher Features einschränken können; WhatsApp rollt solche Funktionen oft gestaffelt aus und prüft zunächst Kompatibilität und Stabilität.

Tipps zur Nutzung: Falls Live- oder Motion-Photos nicht korrekt angezeigt werden, lohnt sich ein Blick in die App- und Systemberechtigungen für Mikrofon, Kamera und Speicher. Bei AI-Hintergründen empfiehlt es sich, sowohl die App-Version als auch die Gerätesoftware aktuell zu halten, um von Optimierungen und Sicherheitsupdates zu profitieren. Außerdem kann es beim ersten Einsatz sinnvoll sein, die neuen Funktionen zunächst in kleinen Gruppen oder mit einzelnen Kontakten zu testen, um Einstellungen wie Beleuchtung, Hintergrund und Performance zu prüfen.

Technische Details und Interoperabilität

Die native Unterstützung von Live- und Motion-Photos setzt voraus, dass WhatsApp die zugehörigen Dateiformate und Container (z. B. HEIC/HEIF mit eingebettetem kurzen Video) korrekt verarbeitet und beim Versand entsprechend paketiert. Auf Empfangerseite sorgt die App dafür, dass das kurze Videosegment abgespielt wird, sofern das Gerät das Format unterstützt. Fällt die Unterstützung temporär weg, greift WhatsApp auf Fallback-Mechanismen zurück, damit zumindest ein standbildähnliches Thumbnail angezeigt wird. Entwickler und technisch versierte Nutzer können dieses Verhalten in den App-Einstellungen und durch Statusmeldungen nachvollziehen, die darüber informieren, ob ein Live/Motion-Photo vollständig wiedergegeben werden kann oder ob eine Konvertierung stattfand.

Durch die plattformübergreifende Darstellung (iOS Live Photos ↔ Android Motion Photos) wird die Nutzererfahrung vereinheitlicht. Dennoch können Unterschiede in der Farbwiedergabe, Komprimierung oder der Tonqualität auftreten — typischerweise abhängig von den Kameraeinstellungen des sendenden Geräts und der Implementierung des Codecs auf Empfängerseite. WhatsApp optimiert kontinuierlich die Transkodierungs-Pipelines, um Qualitätsverluste zu minimieren und gleichzeitig Datenvolumen zu sparen.

Fazit

Diese Updates unterstreichen WhatsApps Bestreben, das Teilen von Medien und das Durchführen von Anrufen zeitgemäßer zu gestalten — indem Live-/Motion-Photo-Fidelität bewahrt, Meta-AI-Hintergründe und verbesserte Filter eingeführt sowie Übersetzungs- und Anruffunktionen vereinfacht werden. Nutzerinnen und Nutzer, die regelmäßig kurze Live-Momente teilen oder auf Gruppenanrufe angewiesen sind, werden im Alltag eine spürbare Verbesserung erleben: Gespräche wirken flüssiger, ausdrucksstärker und in vielen Fällen auch sicherer, weil Optionen für kreative oder privacy-orientierte Hintergründe direkt in der App zur Verfügung stehen. Damit positioniert sich WhatsApp als Plattform, die Medienqualität, Benutzerfreundlichkeit und sprachübergreifende Kommunikation zusammenführt, ohne die gewohnte Einfachheit des Messengers aufzugeben.

Quelle: neowin

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