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Xiaomi verteilt HyperOS 3 — die an Android 16 angepasste Oberfläche — vor allem an neuere Flaggschiffe. Gleichzeitig bleibt eine lange Liste älterer Xiaomi-, Redmi- und POCO-Modelle außen vor. In diesem Artikel erklären wir, welche Geräte ausgeschlossen sind, warum das so ist und welche Optionen betroffene Besitzer haben.
Die Geräte ohne HyperOS 3 — nach Marke
Hier finden Sie die Modelle, die bisher offiziell nicht in den HyperOS 3-Rollout aufgenommen wurden. Die Liste umfasst Einsteiger-, Mittelklasse- und auch einige frühere Flaggschiffe.
Xiaomi
- Xiaomi 11i-Serie
- Xiaomi 12X
- Xiaomi Mi 11 LE
- Xiaomi 12 Lite
- Xiaomi 11T-Serie
- Xiaomi Mi 11 Lite NE
- Xiaomi Mi 11X-Serie
- Xiaomi Mi 11-Serie
- Xiaomi Mi Mix Fold
- Xiaomi Mix 4
- Xiaomi Pad 5-Serie
- Xiaomi Civi
POCO
- POCO C71
- POCO C75
- POCO M6-Serie
- POCO C65
- POCO C51
- POCO C55
- POCO X5-Serie
- POCO X4 GT-Serie
- POCO M5-Serie
- POCO F4-Serie
- POCO F4 GT
- POCO M4
Redmi
- Redmi A2-Serie
- Redmi 12C
- Redmi 12-Serie
- Redmi Note 13-Serie
- Redmi Note 12R-Serie
- Redmi Note 12S
- Redmi Note 12R Pro
- Redmi Note 12-Serie
Warum diese Modelle nicht auf HyperOS 3 aktualisiert werden
Software-Updates sind kein rein technischer Akt — sie sind eine Abwägung aus Hardware-Fähigkeiten, Entwicklungsressourcen, Treiber-Support und Produktlebenszyklus. Große OS-Updates wie HyperOS 3, die auf Android 16 basieren, bringen neue APIs, geänderte Kernel-Anforderungen, aktualisierte Treiber sowie Features, die auf neuer Hardware besser laufen. Das bedeutet für den Hersteller signifikanten Entwicklungsaufwand.
Ältere SoCs (System-on-a-Chip) oder Geräte mit proprietären Komponenten benötigen oft maßgeschneiderte Treiberanpassungen. Wenn der Aufwand für Anpassung, Stabilitätstests und Performance-Tuning den erwarteten Nutzen übersteigt, entscheiden sich OEMs häufig dagegen, das Update für bestimmte Geräte zu liefern.
Kurz gesagt: Technische Hürden treffen hier auf wirtschaftliche Prioritäten. Hersteller priorisieren in der Regel aktuelle Flaggschiffe und populäre Mittelklasse-Modelle, die bei Käufern und in Pressebewertungen besonders sichtbar sind.
Was das für Besitzer bedeutet — praktische Folgen
Wenn Ihr Gerät auf der Ausschlussliste steht, erhalten Sie nicht die vollen Funktionen von HyperOS 3 — etwa neue Systemfunktionen, Aktualisierungen der Benutzeroberfläche oder die optimierten Android-16-APIs. Das heißt jedoch nicht automatisch das Ende aller Updates.
In vielen Fällen setzt Xiaomi die Ausgabe von Sicherheitsupdates und kritischen Fehlerbehebungen für eine Weile fort, auch wenn das Gerät kein Major-OS-Upgrade mehr bekommt. Die Häufigkeit und Dauer dieser Patches variiert jedoch stark je nach Modell und Region.
Praktische Auswirkungen im Alltag können sein:
- Keine neuen HyperOS-spezifischen Features wie überarbeitete System-Apps oder erweiterte Multi-Window-Funktionen.
- Potentiell kürzere Zeitspanne mit offiziellen Sicherheitsupdates im Vergleich zu Geräten, die HyperOS 3 bekommen.
- Eingeschränkte App-Kompatibilität bei künftigen Versionen, die Android-16-APIs voraussetzen.
Ihre Optionen als betroffener Nutzer
Wenn Ihr Telefon kein HyperOS 3 bekommt, bleiben Ihnen mehrere Wege — je nach technischem Know-how, Budget und Risikobereitschaft. Hier sind die gängigsten Optionen:
1) Weiter bei der aktuellen Software bleiben
Das ist oft die einfachste und risikoärmste Lösung. Nutzen Sie Ihr Gerät weiter, installieren Sie Apps aus vertrauenswürdigen Quellen und überprüfen Sie regelmäßig die Sicherheitspatches. Viele Geräte sind jahrelang stabil nutzbar, auch ohne das neueste Major-Update.
2) Sicherheitsupdates prüfen
Besuchen Sie die offiziellen Xiaomi-Update-Seiten oder Community-Foren wie das offizielle Mi-Forum oder XDA-Developers. Manche Geräte bekommen weiterhin Sicherheits-Patches oder kleinere Funktionsaktualisierungen.
3) Custom ROMs und alternative Firmware (Fortgeschrittene)
Für technikaffine Nutzer sind Custom ROMs eine Option. Manche Community-ROMs portieren neuere Android-Versionen auf ältere Geräte — inklusive (teilweise) HyperOS-ähnlicher Anpassungen. Wichtige Hinweise:
- Custom ROMs können Instabilitäten, fehlende Treiber-Unterstützung (z. B. Kamera oder Modem) oder Sicherheitsrisiken mitbringen.
- Das Entsperren des Bootloaders und das Installieren von Drittanbieter-Firmware kann die Herstellergarantie nullifizieren.
- Bevor Sie starten: Backup aller Daten, Akku über 50 %, und genaue Kompatibilitätsprüfung des ROMs.
4) Auf ein neues Gerät upgraden
Wenn Ihnen neue Funktionen, längerer Support und bestmögliche Performance wichtig sind, ist ein Wechsel auf ein Gerät, das HyperOS 3 unterstützt, sinnvoll. Aktuelle Empfehlungen sind die Xiaomi 15-Serie oder andere Geräte, die bereits im Beta-Rollout sind.
Beim Neukauf lohnt es sich, auf die Update-Politik des Herstellers zu achten: wie viele Major-Updates und wie viele Jahre Sicherheitsupdates zugesichert werden.
HyperOS 3-Rollout: Fokus auf Flaggschiffe
Der aktuelle Rollout von HyperOS 3 konzentriert sich auf neue High-End-Modelle. Die Xiaomi 15-Familie gehört zu den ersten, die Beta-Versionen erhalten haben — ein klares Zeichen für Xiaomis Prioritäten. Solche Beta-Rollouts helfen, Software-Probleme früh zu erkennen, bevor sie für eine größere Gerätebasis freigegeben werden.
Das Muster ist typisch: Zuerst neue Flaggschiffe, dann ausgewählte Mittelklasse-Modelle und schließlich eventuell weitere Geräte, wenn Ressourcen und Kompatibilität es erlauben. Das bedeutet: Wenn Sie „auf dem neuesten Stand“ bleiben möchten, sollten Sie das bei der Geräteauswahl berücksichtigen.
Wie Sie den Status Ihres Modells prüfen
Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr spezifisches Modell irgendwann doch noch HyperOS 3 oder weiterführende Patches erhält, nutzen Sie folgende Quellen:
- Die offizielle Xiaomi-Webseite und regionale Support-Seiten.
- Xiaomis Community-Foren und offizielle Ankündigungen auf Social-Media-Kanälen.
- Technikseiten, die Update-Tracker führen (z. B. spezialisierte Portale oder große Tech-Magazine).
- Community-Plattformen wie XDA Developers oder Telegram-Gruppen für Ihr Modell.
Beachten Sie, dass OEM-Roadmaps sich ändern können: Manchmal kommt es zu Ausnahmen oder verlängerten Update-Programmen für populäre Modelle.
Risiken und Nebenwirkungen von Custom-ROMs
Custom-ROMs können verlockend sein, weil sie neue Funktionen oder eine modernere Android-Version bringen. Doch es gibt technische und rechtliche Aspekte zu bedenken:
- Garantieverlust: Viele Hersteller betrachten das Entsperren des Bootloaders als Garantieverletzung.
- Sicherheitsrisiken: Nicht geprüfte Builds können Backdoors oder unsichere Konfigurationen enthalten.
- Fehlende Funktionen: Wichtiges wie Kameraoptimierungen, Fingerabdrucksensor oder Mobilfunk-Performance kann leiden.
- Komplexität: Wiederherstellungen nach Fehlversuchen erfordern Zeit und teilweise teure Reparaturen.
Wenn Sie einen Custom-ROM-Weg in Erwägung ziehen, lesen Sie sorgfältig Anleitungen, Folgen Sie Reputationschecks der Entwickler und sichern Sie Daten vorher vollständig.
Worauf Käufer künftig achten sollten
Wenn Sie ein Smartphone kaufen und langfristige Softwareunterstützung wünschen, fragen Sie gezielt nach Update-Versprechen. Wichtige Kriterien sind:
- Anzahl der garantierten Android-Major-Upgrades.
- Dauer und Häufigkeit der Sicherheitsupdates.
- Community-Support: Manche Modelle haben eine starke Entwickler-Community, die Custom-ROMs aktiv pflegt.
- Hardware-Plattform: Neuere SoCs haben meist längeren Support und besseren Treiber-Support.
Geräte der Xiaomi 15-Serie sind aktuell eine sichere Wahl für Käufer, die HyperOS 3 und langfristige Unterstützung suchen. Wenn Sie Kosten sparen möchten, prüfen Sie Second-Hand-Angebote aktueller Modelle statt älterer Generationen, die keine Major-Updates mehr bekommen.
Praktische Tipps vor dem Upgrade oder Wechsel
- Backup: Erstellen Sie ein vollständiges Backup (Fotos, Chats, App-Daten) bevor Sie größere Schritte unternehmen.
- Akku & Hardware-Check: Stellen Sie sicher, dass Akku- und Hardwarezustand vor einem Verkauf stimmen.
- Trade-in und Wiederverkauf: Manche Händler bieten Inzahlungnahme oder Rabatt beim Neukauf, was den Wechsel erleichtert.
- Informieren Sie sich über regionale Unterschiede: Updates können in unterschiedlichen Regionen zu verschiedenen Zeiten ausgerollt werden.
Wenn Sie ein konkretes Modell besitzen und die exakten Update-Pläne wissen möchten, empfiehlt es sich, regelmäßig die offiziellen Xiaomi-Ankündigungen zu prüfen oder den Support direkt zu kontaktieren — OEM-Zeitpläne ändern sich gelegentlich und es gibt hin und wieder unerwartete Ausnahmen.
Quelle: gizmochina
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