8 Minuten
Neue Firmware-Leaks geben uns einen frühen Blick auf Samsungs kommende Galaxy Buds 4, und wenn Sie die Bilder der Buds 4 Pro bereits gesehen haben, werden diese nicht als Überraschung erscheinen. Die normalen Buds 4 folgen derselben Designsprache, weisen jedoch einige bemerkenswerte Änderungen auf, die langjährige Samsung-Fans irritieren könnten.
Was die Leaks tatsächlich zeigen
Fotos aus einem geleakten One UI 8.5-Build zeigen Ohrhörer, die deutlich an die Buds-3-Familie erinnern: ein schlanker, flacher Stiel, oben mit einer Mesh-Abdeckung und ein nicht-in-ear, offenes Fit-Design — das heißt, keine Silikonaufsätze. Die Silhouette liegt sehr nahe an der Pro-Variante, wodurch sich ein einheitlicher ästhetischer Ansatz über die gesamte Produktreihe abzeichnet.
Das offene Design (Open-Fit) hat Auswirkungen auf Tragekomfort, Abdichtung und Klangcharakteristik. Open-Fit-Ohrhörer sitzen lockerer im Ohrkanal, bieten in der Regel eine größere Umgebungswahrnehmung und können für Nutzer angenehm sein, die das Druckgefühl von In-Ear-Spitzen meiden. Nachteile sind potenziell geringere passive Geräuschdämpfung und anders geartetes Bassverhalten im Vergleich zu gut abdichtenden Silikonaufsätzen. Für Samsung bedeutet das, dass der Nicht-Pro-Bereich weiter auf Komfort und Alltagstauglichkeit setzt, während die Pro-Modelle vermutlich stärker auf aktive Geräuschunterdrückung und Abschirmung setzen.
Ein kleines, aber auffälliges Detail fehlt: Samsungs charakteristische „Blade Lights“ am Stiel. Diese LED-Leuchten, die in früheren Modellen als Designelement und Statusanzeige fungierten, sind weder bei den Buds 4 noch bei den Buds 4 Pro zu sehen. Für manche Käufer ist das ein Schritt zurück, weil eine sichtbare Statusanzeige zur Nutzerfreundlichkeit beiträgt. Andererseits könnte der Wegfall darauf hindeuten, dass Samsung sein visuelles Design neu justiert — weniger verspielte Akzente zugunsten eines zurückhaltenderen, möglicherweise kosteneffizienteren Auftritts.
Technisch lassen sich aus Bildern und UI-Strings zwar keine finalen Spezifikationen ableiten, doch die Leaks erlauben informierte Vermutungen: Erwartbar sind weiterhin Standard-Codecs wie SBC und AAC, und Samsung könnte seine eigenen Scalable-Codecs oder unter Umständen Unterstützung für moderne Profile wie Bluetooth LE Audio ins Spiel bringen. Auch bei Mikrofon-Array, Beamforming und ANC-Implementierung bietet das flache Stieldesign ausreichend Platz für Hardware, doch ob die regulären Buds 4 ein vergleichbares ANC-Level wie die Pro-Modelle erreichen, bleibt fraglich. Signalprozessoren, adaptive Geräuschunterdrückung und eine Kombination aus internen und externen Mikrofonen sind heute zentrale Differenzierungsmerkmale bei kabellosen Ohrhörern; Samsung dürfte hier unterschiedliche Stufen zwischen Standard- und Pro-Modell planen.
Darüber hinaus legen UI-Hinweise nahe, dass sich die Steuerung per Touch oder Gesten weiterentwickelt hat: Kontextabhängige Steuerungen in One UI 8.5 könnten spezifische Funktionen wie Schnellzugriff auf Sprachassistenten, Wiedergabesteuerung oder Moduswechsel zwischen Transparenz und ANC vereinfachen. Solche Software-Features sind oft entscheidend, um Hardware-Unterschiede auszugleichen und die Nutzererfahrung zu verfeinern.
Ein intelligenteres Ladecase kehrt zurück
Eine weitere interessante Änderung betrifft das Ladecase. Samsung scheint zum Layout vor den Buds 3 zurückzukehren: Die Ohrhörer liegen horizontal im Case statt vertikal. Praktisch gesehen erleichtert die horizontale Position meist das Einsetzen, Herausnehmen und das sichere Einrasten der Hörer in der Ladeschale.
Horizontale Cradles können mehrere Vorteile bieten. Erstens lässt sich die Magnetausrichtung so formen, dass die Hörer stabiler im Gehäuse ruhen, was das Risiko verringert, dass sie sich lösen oder den Kontakt verlieren. Zweitens erlaubt das Layout häufig ein flacheres, kompakteres Case-Design, das sich besser in Taschen trägt. Drittens kann die Anordnung Platz für eine größere Batterie im Gehäuse schaffen, was zu längeren Ladezyklen führt.
Neben der Positionierung eröffnen sich dadurch auch ergonomische Anpassungen: Klappen- oder Scharniermechanik kann überarbeitet werden, Ladekontakte lassen sich neu anordnen, und Sichtbarkeit bzw. Platzierung von Status-LEDs oder einem Display-Element (falls vorhanden) kann verbessert werden. Aus UI-Leaks geht hervor, dass Samsung die Ladezustandsanzeige und Kopplungs-Hinweise in One UI weiter integriert — ein Schritt, der nahtlose Benutzerführung zwischen Smartphone und Zubehör befördert.
Praktische Funktionen, die Nutzer erwarten, sind weiterhin Quick-Pairing, multipoint-Verbindungen, kabelloses Laden (Qi) und schnelles Aufladen per USB-C. Ob Samsung spezielle Features wie Reverse Wireless Charging oder eine dedizierte Ladeoptimierung (besserer Batteriezustand bei längerer Nutzung) für die Buds 4 Serie implementiert, bleibt offen. Aufgrund der Tendenz in der Branche ist es aber plausibel, dass mindestens kabelloses Laden und ein optimiertes Schnellladeverhalten Teil des Funktionsumfangs sind.
![]() | ![]() |
Timing: eine längere Pause und Debüt 2026
Im Gegensatz zu früheren Zyklen wird die Buds-4-Reihe deutlich später als die Buds-3-Serie erscheinen. Die Buds 3 und Buds 3 Pro wurden im Juli 2024 vorgestellt; die neuen Modelle werden voraussichtlich Anfang 2026 zusammen mit Samsungs nächstem Flaggschiff erwartet. Dieser verlängerte Zeitraum deutet darauf hin, dass Samsung die Audio-Updates zeitlich auf andere Produktzyklen ausrichtet und möglicherweise Ressourcen in Bereiche wie Foldables, Smartphones und Ökosystem-Integration priorisiert.
Eine längere Entwicklungszeit kann strategische Vorteile haben: längere Testphasen, differenziertere Hardware-Optimierung, bessere Integration mit Software-Plattformen (z. B. One UI 8.5) und die Möglichkeit, auf Marktfeedback zu reagieren. Gleichzeitig kann eine größere Lücke zwischen den Generationen den Druck erhöhen, echte Produktverbesserungen zu liefern, statt nur kosmetische Updates. Käufer erwarten spürbare Fortschritte bei Akkulaufzeit, ANC, Klangqualität und Konnektivität.
Für Samsungs Roadmap ist es zudem denkbar, dass Innovationen zunächst in die Pro-Modelle fließen, bevor sie in günstigere Varianten übernommen werden. Ein früherer Fokus auf Premiumfeatures in den Pro-Ohrhörern würde erklären, warum sich die Standard-Buds länger zwischen den Generationen positionieren — sie dienen dann mehr als massentaugliche, preislich attraktivere Option mit ausgewogenen Features.
Marktwirtschaftlich gesehen spielt auch die Konkurrenz eine Rolle: Apple, Sony, Bose und andere Hersteller bringen regelmäßig Updates, die Samsungs Entscheidungen beeinflussen. Ein verzögertes Launch-Datum kann Samsung die Möglichkeit geben, strategisch zu positionieren — zum Beispiel ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten, die Kompatibilität innerhalb des Galaxy-Ökosystems zu stärken oder spezielle Angebote beim Kauf mit einem Galaxy-Flaggschiff zu koppeln.
Key takeaways
- Design: Sehr ähnlich zu den Buds 4 Pro mit flachem Stiel und Mesh-Grill.
- Fit: Das Non-Pro-Modell setzt auf ein Open-Fit-Design — keine Silikon-Ohrspitzen.
- Beleuchtung: Die Blade Lights entfallen bei Buds 4 und Buds 4 Pro.
- Case: Das Ladecase kehrt zu einer horizontalen Anordnung zurück, was die Handhabung erleichtert.
- Launch: Erwartet Anfang 2026, voraussichtlich parallel zum nächsten Galaxy-Flaggschiff.
Leaks zeichnen zwar nicht das vollständige Bild, geben uns aber eine klare Richtung vor: graduelle Designverfeinerung, eine nutzerfreundlichere Case-Änderung und der Verlust kleinerer Zierlichkeiten wie der Blade Lights. Für Käufer, die Tragekomfort, Stil und Funktionen abwägen, erscheinen die Buds 4 als vorhersehbare, zugleich praktisch orientierte Option im Segment der kabellosen Ohrhörer.
Zusätzlich zu den visuellen und ergonomischen Veränderungen bleibt die Frage der Audioqualität zentral. Samsung muss bei der Abstimmung von Treibern, Basswiedergabe, Soundstage und Stimmenklarheit liefern, um gegen etablierte Konkurrenten wie Apple AirPods, Sonys WF-Serie oder Bose bestehen zu können. Softwareseitig können Klangprofile, EQ-Anpassungen in der Galaxy Wearable App und adaptive Algorithmen für Geräuschunterdrückung und Transparenz-Modi signifikanten Mehrwert bieten. Gerade die enge Verzahnung mit einem Galaxy-Smartphone kann Funktionen wie nahtloses Umschalten zwischen Geräten, Low-Latency-Gaming-Modi und tiefe Systemintegrationen begünstigen.
Ein weiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit und Reparaturfreundlichkeit: Marktbeobachter achten zunehmend darauf, ob Hersteller Akku- oder Ersatzprogrammpunkte anbieten und wie gut die Geräte recyclingfähig sind. Sollte Samsung hier Verbesserungen gegenüber früheren Generationen vornehmen — etwa durch modularere Case-Komponenten oder längere Softwareunterstützung —, könnte das für umweltbewusste Käufer ein wichtiges Entscheidungskriterium werden.
Abschließend bleibt festzuhalten: Die Buds-4-Leaks vermitteln den Eindruck eines evolutionären Updates mit klaren Schwerpunkten auf Usability und Alltagstauglichkeit. Wer ein offenes, bequemes Tragegefühl bevorzugt, könnte beim Standardmodell gut aufgehoben sein; wer maximale Geräuschunterdrückung, Klangtiefe und möglicherweise weitere Profi-Features erwartet, schaut weiterhin auf die Pro-Varianten und die konkrete Feature-Aufteilung bei Launch.
Quelle: sammobile


Kommentar hinterlassen