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Samsung scheint seine Reihe faltbarer Smartphones erneut auszuweiten – Leaks deuten darauf hin, dass neben dem Galaxy Z Fold8 ein zweites, buchähnlich gefaltetes Fold-Modell erscheinen könnte. Im Mittelpunkt steht eine neue Modellnummer, und die Gerüchteküche spekuliert bereits darüber, ob es sich dabei um ein preisgünstigeres Fold FE handelt oder um eine völlig neue Form mit einem quadratischeren Innenbildschirm, die Apple herausfordern soll. Diese Spekulationen sind für Verbraucher, Entwickler und Partner gleichermaßen interessant, weil sie potenziell Auswirkung auf Design, Softwareanpassungen und den Wettbewerb im Markt für faltbare Smartphones haben.
Modellnummern und was sie verraten
Die Spurensuche in Zertifizierungsdatenbanken, internen Tools und frühen Prototypennummern trägt den Großteil der bisherigen Informationen zusammen. Die gemeldete Modellnummer SM-F971 wurde bei Entwicklungsprozessen gesichtet und trägt den Codenamen H8. Das unterscheidet sich deutlich vom erwarteten Fold8, das unter SM-F976 und dem Codenamen Q8 geführt wird. Solche Nummernkonventionen lassen sich in Samsungs Historie wiederfinden: Buchförmige Fold-Modelle erhalten in der Regel eine führende 9, während die Klapphandys der Flip-Serie mit einer 7 beginnen. Diese Systematik ist nützlich, um erste Hypothesen über die Positionierung eines Geräts im Portfolio zu bilden.
Ein einfaches Lesemuster hilft, das Prinzip zu erläutern: Das Galaxy Z Flip FE wurde beispielsweise als SM-F761 geführt. Folgt Samsung der bisherigen Logik, wäre ein Flip FE 2 mit der Modellnummer SM-F771 anzutreffen, da die mittlere Ziffer in der Regel pro Generation erhöht wird. Ersetzt man die führende 7 durch eine 9, ergibt sich die Theorie, dass SM-F971 einem Galaxy Z Fold FE entsprechen könnte – also einer erschwinglicheren Fold-Variante, die Samsungs FE-Namenskonvention übernimmt und damit versucht, Premiumfunktionen einem größeren Nutzerkreis verfügbar zu machen.
Hinter solchen Modellnummern stecken jedoch mehr als nur Marketingetiketten: Sie reflektieren Entwicklungszweige, Zuliefererzuordnungen und manchmal auch Hardware-Revisionen innerhalb der Produktionskette. Analysten achten deshalb auf Übereinstimmungen zwischen Codenamen (wie H8 oder Q8), Prozessor-IDs, regionalen Varianten und Zertifizierungslisten, um valide Vorhersagen zur Ausstattung (Prozessor, RAM, Speicherkapazitäten, Akkugröße) treffen zu können. Während die bloße Existenz einer Modellnummer noch kein endgültiger Beweis für Markteinführung oder Positionierung ist, erlaubt sie doch, plausiblere Szenarien zu gewichten.

Oder ein mutiges neues Fold mit quadratischem Innenbildschirm?
Nicht alle Quellen unterstützen die Fold-FE-Erzählung. Es gibt Berichte, wonach SM-F971 ein neues Formfaktor-Experiment darstellen könnte: weiterhin im Buchstil gefaltet, aber mit einem Cover-Display im Seitenverhältnis 18:9 und einem deutlich quadratischeren inneren Faltdisplay. Ein solcher Entwurf würde das Verhältnis von Höhe zu Breite verändern und das Gerät insgesamt anders wirken lassen als die langen, tabletähnlichen Fold-Bildschirme, die wir bisher kennen.
Ein quadratischeres Innenpanel hätte weitreichende Konsequenzen für Benutzeroberflächen und App-Design: Entwickler müssten Layouts und Multitasking-Modi anpassen, um den zusätzlichen vertikalen Platz sinnvoll zu nutzen oder alternative Split-Screen-Konfigurationen zu unterstützen. Auf der anderen Seite würde ein höheres, schmales Cover-Display die Art verändern, wie das Gerät im Alltag genutzt wird – etwa beim Lesen, bei Benachrichtigungen oder beim Nutzen als Einhandgerät. Samsung könnte so neue Nutzungsszenarien anbieten, die mit klassischen Fold-Formaten weniger gut funktionieren.
Warum sollte Samsung so ein Design in Betracht ziehen? Der offensichtlichste Grund ist der direkte Wettbewerb mit Apple, das einem weit verbreiteten Gerücht zufolge bereits an einem faltbaren iPhone arbeitet. Erwartet wird, dass dieses iPhone ein breiteres Cover-Display als das Galaxy Z Fold7 haben könnte. Eine quadratischere Innenseite kombiniert mit einem höheren Cover-Display wäre eine strategische Antwort: Samsung könnte dadurch besser auf veränderte Nutzererwartungen reagieren, die durch Apples Design gesetzt werden, und gleichzeitig native App-Layouts, Multitasking-Optimierungen und Interface-Elemente neu definieren.
Darüber hinaus eröffnet ein quadratischeres Format neue Chancen für Produktdifferenzierung: Hersteller könnten unterschiedliche Einsatzbereiche betonen, etwa kreative Anwendungen, Produktivität und das Lesen längerer Inhalte. Ein weniger panoramisches Innenverhältnis kann bei Bildbearbeitung und Dokumentenlayout Vorteile bringen, weil mehr vertikaler Raum für Werkzeuge oder Navigation bleibt. Gleichzeitig sind technische Herausforderungen wie Display-Flexibilität, Scharniermechanik und Haltbarkeit bei anderen Proportionen neu zu bewerten – nicht zuletzt, da mechanische Beanspruchungen beim Falten anders verteilt werden.
Technisch betrachtet würde ein solches Design Anpassungen im Fertigungsprozess erfordern. Beim Innenbildschirm spielen Materialauswahl (ultradünnes Glas vs. flexible Kunststoffschichten), Schweißpunkte für Scharniere, Polymerbeschichtungen und mehrere Schichten von Touch-Sensorik eine Rolle. Ein squarer Bildschirm könnte andere Belastungsschwerpunkte verursachen, die Samsung durch verstärkte Rahmenstrukturen, geänderte Scharnierdesigns oder neue Dämpfungsstrategien ausgleichen müsste. Auch die Wärmeverteilung für leistungsstarke SoCs und die Positionierung von Kamerasensoren und Akku sind beeinflusst.
Was wir wissen — und was wir nicht
- SM-F971 befindet sich offenbar in Entwicklung und trägt den Codenamen H8.
- SM-F976 (Q8) passt zur erwarteten Galaxy Z Fold8-Linie und setzt die bekannte Benennung fort.
- Samsungs Nummernsystem legt nahe, dass SM-F971 ein Fold FE sein könnte, während alternative Leaks auf ein neues Fold mit quadratischem Innenbildschirm und 18:9-Cover hinweisen.
- Bis Samsung offizielle Details bestätigt oder zuverlässigere Leaks auftauchen, bleiben alle Varianten spekulativ und sollten mit Vorsicht betrachtet werden.
Es ist hilfreich, zwischen wahrscheinlichen Fakten und plausiblen Annahmen zu unterscheiden: Die Existenz einer Modellnummer und eines Codenamens sind vergleichsweise solide Indizien für ein Gerät in der Entwicklung. Punkte wie Preispositionierung (FE-Strategie) oder radikale Designänderungen (quadratisches Display) beruhen hingegen auf Interpretationen von Leaks, historischen Namenskonventionen und Wettbewerbsüberlegungen.
Aus Verbrauchersicht sind zwei Szenarien besonders reizvoll: Ein leichteres, günstigeres Fold, das viele Kernfunktionen der Premiummodelle zu einem niedrigeren Preis bietet, würde die Zielgruppe für faltbare Smartphones deutlich vergrößern und das Gesamtkonzept der Foldables massentauglicher machen. Auf der anderen Seite könnte ein völlig neues Formfaktor-Experiment mit quadratischem Innenbildschirm das Nutzererlebnis, die Bedienweise und die App-Architektur neu definieren – ein radikalerer, aber riskanterer Schritt.
Für OEMs und Entwickler wäre ein neues Seitenverhältnis ein Signal, frühzeitig Apps und Systeme für diverse Displaygrößen zu optimieren, damit Nutzer sofort von einem angepassten Multitasking und Layout profitieren. Plattformseitig könnte Samsung in One UI zusätzliche Modi integrieren, etwa angepasste Task-Layouts, Fenstergrößen-Voreinstellungen und Entwickler-APIs, die das quadratische Format ausnutzen. Ein Fold FE hingegen würde vermutlich starken Fokus auf Kostenoptimierung legen, ohne die grundlegende Interaktionsphilosophie der Fold-Serie zu ändern.
Auf der Hardwareseite sind bei beiden Wegen ähnliche Kernfragen zu beantworten: Welche SoC-Generation kommt zum Einsatz? Wird es Varianten mit unterschiedlichen Speicherkonfigurationen geben? Wie groß sind Akku und Gewicht, und wo liegt die Grenze zwischen Kostenreduzierung und Nutzererwartungen an Performance und Haltbarkeit? Solche Details entscheiden letztlich über den Erfolg eines neuen Modells im Markt.
Was die Zeitplanung angeht, spielen interne Roadmaps, Zuliefererkapazitäten und die Konkurrenzstrategie eine Rolle. Wenn Apple tatsächlich nächstes Jahr ein faltbares iPhone vorstellt, könnte Samsung seinen Produktplan beschleunigen oder bewusst differenzieren, um nicht nur funktional, sondern auch preislich konkurrenzfähig zu bleiben. Solche Markteinflüsse bestimmen, ob ein Gerät als Nischenexperiment oder als Massenprodukt auf den Markt kommt.
Letztlich liegt die Hoffnung vieler Interessierter darin, dass Samsung Abnehmern mehr Auswahl bietet: eine breitere Modellpalette mit Budget-Alternativen (Fold FE), High-End-Innovationen und möglicherweise einem neuen Formfaktor, der die Grenzen des bisherigen Fold-Designs verschiebt. Ob SM-F971 ein weiterer Preisbremser oder ein kühner Designversuch ist, bleibt abzuwarten – bis dahin bleibt die Diskussion über Modellnummern, Codenamen und Designkonzepte ein spannender Indikator für die Richtung, in die sich faltbare Smartphones entwickeln könnten.
Stellen Sie sich vor, Sie könnten zwischen einem leichteren, günstigeren Fold für den Alltag und einem radikal neuen Fold wählen, der Apps und Multitasking neu definiert. Beide Wege haben ihren Reiz: Das eine erhöht die Zugänglichkeit, das andere treibt Innovation voran. Welche Option würden Sie bevorzugen: ein Galaxy Z Fold FE, das Flaggschiff-Funktionen zu einem niedrigeren Preis bringt, oder ein neues Fold mit quadratischem Innenbildschirm und 18:9-Cover, um besser mit einem möglichen faltbaren iPhone zu konkurrieren? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren mit anderen Technikinteressierten.
Quelle: gsmarena
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