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Leonardo DiCaprio tritt nicht in der "Once Upon a Time"-Fortsetzung auf
Leonardo DiCaprio hat bestätigt, dass er nicht in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in Hollywood"-Universum zurückkehren wird. Obwohl es in einem frühen Stadium Gespräche gegeben habe, erklärt DiCaprio, dass er Teil des neuen Projekts mit Fokus auf die Figur Cliff Booth nicht sein werde. Gleichzeitig lobte er die Wahl des Regisseurs für die Fortsetzung und zeigte sich gespannt darauf, wie sich die Geschichte dieser Figur weiterentwickeln wird. Diese Aussage beendet Spekulationen über ein mögliches Comeback einer seiner ikonischen Rollen in Tarantinos fiktionalisierter Hollywood-Welt, klärt aber nicht die vielen noch offenen Fragen zur Besetzung, zu Produktionsdetails und zum kreativen Ansatz des Films. DiCaprios Absage ist insofern bedeutsam, als sein Name traditionell stärkere mediale Aufmerksamkeit und zusätzliche internationale Sichtbarkeit erzeugt hätte, doch die Kombination aus Tarantinos Drehbuch und der Benennung eines etablierten Regisseurs verspricht weiterhin ein großes Publikum und intensive Branchenbeobachtung.
Worauf sich die Fortsetzung konzentriert
Der kommende Film – in Berichten häufig als "The Continuing Adventures of Cliff Booth" oder "The Adventures of Cliff Booth" bezeichnet – verlagert das Augenmerk auf Cliff Booth, den lakonischen Stuntman und Fahrer, der in Tarantinos Film von 2019 eingeführt wurde. Cliff, eindrücklich verkörpert von Brad Pitt im Original, wird im neuen Drehbuch Berichten zufolge als eine Art Produktions-PR- und Produktionsproblemlöser in Hollywood neu gedacht: ein Mann, der hinter den Kulissen Probleme bereinigt, als fixer für unvorhergesehene Schwierigkeiten fungiert und als bodenständiger Charakter mehrere Jahre nach den Ereignissen des ersten Films weiter im Studiostystem navigiert. Diese Perspektive erlaubt es, das fiktionale Hollywood-Universum aus der Sicht einer Figur zu erkunden, die zwischen Ruhm, Schattenseiten des Showgeschäfts und persönlichen Prinzipien steht. Indem die Erzählung Cliff Booth in den Mittelpunkt rückt, entsteht Raum für eine Mischung aus Genre-Elementen – von Krimi über Drama bis hin zu Charakterstudie – und für ein detailliertes Porträt des Handwerks der Stuntarbeit und der unsichtbaren Logistik hinter Filmproduktionen. Solch ein Fokus liefert nicht nur eine Fortführung der Mythologie um Tarantinos Figuren, sondern kann auch das Milieu der Industrie selbst kritisch beleuchten: Machtstrukturen, Loyalitäten, alte Rechnungen und der Alltag eines Mannes, der eher Handlungsmensch als Worte ist.
Quentin Tarantino ist im offiziellen Credit als Autor des Drehbuchs für diese Fortsetzung verzeichnet, doch die Regie wurde im Rahmen des umfassenden Deals des Regisseurs David Fincher mit Netflix an Fincher übergeben. Diese Übergabe der Regieführung ist bemerkenswert: Tarantino, der üblicherweise sowohl das Drehbuch schreibt als auch Regie führt, vertraut sein Skript einem Kollegen an, der für einen kühleren, detailgenaueren visuellen Stil bekannt ist. Das führt zu einer spannenden kreativen Kollision zwischen Tarantinos dialoggetriebener, revisionistischer Erzählweise und Finchers präziser, oft dunkler Ästhetik. Während Tarantino in seinen Filmen gerne mit temporeichem, charakterzentriertem Erzählen und popkulturellen Referenzen arbeitet, ist Fincher bekannt für eine sorgsame Inszenierung, kontrollierte Kameraführung und eine dichte, atmosphärische Bildsprache. Die Kombination dieser Herangehensweisen könnte ein Werk ergeben, das die Stärken beider Autoren vereint: ein erzählerisch starkes, charakterfokussiertes Drehbuch, umgesetzt mit visueller Präzision, die dem Material zusätzliche Schichten verleiht. Branchenbeobachter und Kritiker diskutieren bereits, ob Finchers Regieführung das Tarantino-typische Timing und die Tonalität bewahren wird oder ob der Film eine neue, eigenständige Stimmung entwickelt, die weniger auf Nostalgie als auf nüchterner Intensität beruht.
Quellen aus der Industrie berichteten von einem substantiellen Budget – rund 200 Millionen US-Dollar – was darauf hindeutet, dass Netflix bereit ist, eine hochkarätige Produktion mit großen Produktionswerten und weltweiter Reichweite zu fahren. Ein derartiges Budget impliziert aufwändige Sets, mögliche historische Rekonstruktionen für die Darstellung des Hollywoods der jeweiligen Epoche, prominente Castings, umfangreiche Stunts und eine entsprechend aufwändige Postproduktion. Solche Investitionen zielen nicht nur darauf ab, cineastische Qualität zu garantieren, sondern auch, den Film als weltweit sichtbares Flaggschiff-Projekt für die Streamingplattform zu positionieren. Ein Veröffentlichungsdatum ist bislang nicht bekannt; Produktionsbeginn, Drehplanung und Marketingstrategie werden von Brancheninsidern aufmerksam verfolgt, da die Kombination aus Tarantinos Marke, Finchers Regiestil, einem möglichen Starensemble und einem hohen Budget ein Ereignis schafft, das sowohl für Festivals als auch für den globalen Streamingmarkt relevant sein kann.

Vergleiche und Kontext: Dieses Projekt steht im Schnittpunkt zweier aktueller Branchentrends: erstens Fortsetzungen und "Legacy Sequels", die beliebte filmische Welten erweitern, und zweitens dem zunehmenden Verlangen von Streamingdiensten nach tentpole-Produktionen, die von A‑Liste-Regisseuren geleitet werden. Betrachtet man David Finchers frühere Zusammenarbeit mit Netflix (etwa "Mindhunter" als Serie) und vergleicht sie mit Tarantinos traditioneller, eher für das Kino gedachten, auteurorientierten Arbeit, wird deutlich, dass eine Verschmelzung dieser Ansätze das Potenzial hat, zu definieren, wie moderne Fortsetzungen aussehen können. Streamingplattformen investieren zunehmend in Prestigeprojekte, um Abonnenten zu gewinnen und das Markenimage zu schärfen; zugleich bieten sie Regisseuren finanzielle Spielräume und eine Reichweite, die sich von traditionellen Kinostarts unterscheidet. Für Tarantino bedeutet die Zusammenarbeit mit Netflix und die Übergabe der Regie an Fincher einen strategischen Schritt, der auf Vertrauen in die Vision des Autors und auf die Bereitschaft des Streaminganbieters hinweist, hohe Summen in ein filmhistorisch relevant empfundenes Franchise zu investieren. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden: die mythologische Kontinuität des Tarantino-Universums zu wahren, während neue stilistische Signaturen eingeführt werden, die das Werk eigenständig tragen können.
Trivia und Fanreaktion: Fans in Sozialen Netzwerken reagierten schnell und intensiv – Debatten entstanden darüber, ob Brad Pitt erneut Cliff Booth darstellen wird, und Spekulationen darüber, wie Fincher Tarantinos Ton neu interpretieren könnte, sind weit verbreitet. Einige Beobachter äußerten die Erwartung, dass Pitt sehr wahrscheinlich zurückkehren könnte, da er die Figur geprägt hat und dessen Besetzung für die Authentizität des Charakters zentral erscheinen würde; andere argumentierten, dass Fincher unter Umständen einen neuen Zugang sucht, der eine andere Castingentscheidung rechtfertigen könnte. Hinter den Kulissen ist bekannt, dass Tarantino schon länger Freude daran hat, Spin-offs in seinem fiktionalen Hollywood-Universum zu schreiben, sodass diese Fortsetzung als natürliche Erweiterung seiner Erzählimpulse verstanden werden kann. Fans und Filmhistoriker sehen in diesem Projekt zugleich die Möglichkeit, weitere Verbindungen und Querverweise innerhalb des Tarantino-Kosmos zu entdecken, die die erzählerische Kohärenz zwischen seinen Filmen stärken könnten.
Eine leichte kritische Einordnung: Ein Drehbuch von Tarantino einem anderen Regisseur zu übergeben, ist ungewöhnlich und birgt Risiken, kann aber auch eine Chance für eine frische, düstere Weiterführung der Figur Cliff Booth darstellen, anstatt eine rein nostalgische Wiederaufnahme der Ausgangssituation zu werden. Kritiker werden besonders darauf achten, ob die typische Tarantino-Note – ausgeprägte Dialoge, erzählerische Brechungen und Revisionismus – in angemessener Weise respektiert wird oder ob Finchers Handschrift die Erzählung in eine neue Richtung zieht. Beide Szenarien haben Vor- und Nachteile: Die Bewahrung von Tarantinos Stimme sichert Fans des Originals, während ein eigenständiger Ton neue Zuschauergruppen ansprechen und die Figur in ein anderes filmisches Licht rücken könnte. Entscheidend wird sein, wie gut Drehbuch, Regie und Produktion zusammenwirken, um eine kohärente, zugleich originelle Fortsetzung zu schaffen, die sowohl die Erwartungen von Kritikern als auch das Interesse eines breiten Publikums bedient.
Schlussbemerkung: DiCaprios Abwesenheit reduziert die Unsicherheit in Bezug auf eine mögliche Neben- oder Hauptrolle zwar, mindert aber keineswegs die Neugier und das mediale Interesse am Projekt. Mit Tarantinos Drehbuch, Finchers Regieführung und dem berichteten großen Budget bleibt die Fortsetzung eines der am meisten beobachteten kommenden Projekte – sowohl für Fans, die wissen möchten, welches Schicksal Cliff Booth erwartet, als auch für Cinephile, die von dieser ungewöhnlichen kreativen Partnerschaft fasziniert sind. Die Produktion bietet Gelegenheit für Diskussionen über Autorenautorität im Film, die Rolle von Streamingplattformen in der Formung moderner Filmepik und die Möglichkeiten, wie etablierte Regiestimmen miteinander kollidieren oder sich ergänzen können. Unabhängig von der finalen Besetzung und dem künstlerischen Outcome hat dieses Projekt bereits jetzt Bedeutung als Indikator für größere Entwicklungen in der Filmindustrie: Wie hochkarätige Fortsetzungen geplant werden, welche Rolle Streamingdienste bei der Finanzierung und Distribution übernehmen und wie kreative Allianzen zwischen großen Namen die Grenzen des Erwartbaren verschieben können. Beobachter werden weiterhin auf Ankündigungen zu Besetzung, Drehbeginn und Veröffentlichungsterminen achten, während Diskussionen über Stil, Ton und die langfristige Entwicklung des Tarantino-Universums die öffentliche Debatte prägen dürften.
Quelle: smarti
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