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Disney verengt Rapunzel-Shortlist für Live-Action-Remake
Disney scheint still und leise mit der Entwicklung einer Live-Action-Adaption von Tangled (Rapunzel) voranzuschreiten, und die Gerüchte um die Besetzung nehmen zu Fahrt auf. Trotz früherer Bedenken, dass das Studio das Projekt nach dem verhaltenen Einspielergebnis von Snow White auf Eis legen könnte, berichten mehrere Branchenmedien übereinstimmend, dass interne Gespräche weiterlaufen und eine Shortlist mit vier jungen Schauspielerinnen als mögliche Kandidatinnen für Rapunzel entstanden ist.
Die Namen, die aus Branchenkreisen kursieren, sind Sadie Sink (bekannt aus Stranger Things), McKenna Grace (zuletzt in Ghostbusters: Frozen Empire zu sehen), Emma Myers (Wednesday) und Isabel May — allesamt Nachwuchsakteurinnen mit wachsenden Fangemeinden und teils bereits vorhandener Franchise-Erfahrung. Laut Nexus Point News wurde Sadie Sink am häufigsten in Verbindung mit dem Projekt genannt, mehrere unabhängige Quellen berichten über entsprechende Verknüpfungen. Es ist wichtig zu betonen, dass Studiogespräche nicht automatisch eine finale Besetzung bedeuten; bislang gibt es keine offizielle Bestätigung, dass eine der Schauspielerinnen bereits vorstellig geworden oder vorgeführt wurde.
Warum diese Auswahl Sinn macht
Jede der vier Kandidatinnen bringt eine unterschiedliche Energie und spezifische Stärken mit, die für eine Live-Action-Interpretation von Rapunzel relevant sind. Sadie Sink hat in jüngerer Zeit durch intensive, dramatische Rollen Profil gewonnen und verfügt über eine starke Präsenz in Genre‑Produktionen für Kino und Fernsehen. Diese Intensität könnte eine dunklere, emotional fokussierte Variante der Rapunzel-Figur unterstützen.
McKenna Grace hat als junge Hauptdarstellerin bereits bewiesen, dass sie ein Publikum tragen kann und Bekanntheit an der Kinokasse mitbringt — ein Faktor, den Studios bei teuren Live-Action‑Musicals nicht außer Acht lassen. Emma Myers hat durch ihre Rolle in einer populären Fernsehserie eine loyale Fanbasis aufgebaut, die bei einem Remake direktes Interesse und Reichweite generieren könnte. Isabel May wiederum gilt als noch relativ unentdeckter Typ, der die jugendliche Neugier und Unschuld der klassischen Rapunzel-Figur glaubhaft transportieren könnte.
Die Entscheidung zwischen diesen vier Talenten dürfte ein Balanceakt werden: Es gilt, Star-Power und Marktattraktivität gegen darstellerische Eignung für Gesangsszenen und emotionale Tiefe abzuwägen. Zusätzlich spielt die Frage eine Rolle, welche Darstellerin die physische und schauspielerische Belastung eines musicalspezifischen Drehs mit Tanzeinlagen, langen Takes und engen Zeitplänen meistern kann. Für Disney ist die Wahl von Rapunzel nicht nur eine Besetzung, sondern ein Signal an Fans und Investoren, in welche Richtung die Neuinterpretation gehen soll.
Auch die Social‑Media‑Reichweite, internationale Anziehungskraft und Merchandising‑Potenzial sind Teil der Kalkulation: junge Stars mit aktiven Followern erhöhen die Vorab‑Kommunikation und können digitale Marketingkampagnen befeuern. Insgesamt ergeben sich aus der Shortlist verschiedene kreative Optionen, die Disney mehrere Wege eröffnen — von einer treuen, musikalisch orientierten Adaption bis zu einem neu interpretierten Ursprungsszenario.
Regie und Drehbuch — was wir wissen
Frühere Berichte führten einmal Baz Luhrmann als möglichen Regisseur auf, doch laut The Hollywood Reporter ist weiterhin Michael Gracey — Regisseur von The Greatest Showman — mit dem Projekt verbunden. Graceys Hintergrund in theatraler, musikorientierter Erzählweise könnte Tangled zu einer lebhaften, stilisierten Märchenwelt formen, die stärker auf visuelle Pracht, inszenierte Musikeinlagen und choreografische Set Pieces setzt, statt auf ein schlichtes Eins-zu-eins‑Remake des Animationsfilms.
Das aktuell gesichtete Drehbuch wird Jennifer Kaytin Robinson zugeschrieben, die für frische und moderne Annäherungen an Genrestoff bekannt ist. Eine Kombination aus Graceys musikalischem Inszenierungsstil und Robinsons modernen Narrativen deutet darauf hin, dass Disney möglicherweise eine aktualisierte, aber dem Original gegenüber respektvolle Version anstrebt: Ein Film, der sowohl musikalische Eventsequenzen als auch eine emotionale Charakterentwicklung liefert.
Auf der technischen Ebene könnte Graceys Ansatz bedeuten, dass Tangled als großes Eventkino positioniert wird — mit hochskalierter Produktion, orchestraler Musik, Tanzchoreografien und aufwändigen Sets. Ein solches Konzept bedingt intensive Vorbereitungen: Casting von Ensemble und Tänzern, Aufnahmen von Songs in Studio, ebenso wie komplexe Kameraarbeit und visuelle Effekte für magische Momente. Entscheidend wird zudem sein, wie sehr Disney dem musikalischen Kern des Originals treu bleiben will und ob klassische Songs erhalten, neu arrangiert oder durch komplett neue Nummern ergänzt werden.
Hinter den Kulissen stehen Fragen zur Produktionsplanung: Drehorte — ob Studio, praktische Sets oder Kombination mit virtuellen Produktionsmethoden —, zeitlicher Ablauf, und wie die Filmmusik integriert wird. Graceys Erfahrung mit großangelegten Musikfilmen bedeutet, dass er Produktionsebenen koordinieren kann, die bei einem Live‑Action‑Musical entscheidend sind: musikalische Leitung, Choreographie, Sounddesign und die Synchronisation von Bühnen- und Filmdynamik.

Es gab zudem jüngst Gerüchte, dass Scarlett Johansson für die Rolle der Mother Gothel im Gespräch gewesen sei, doch diese Verhandlungen sollen wegen Terminkonflikten und anderen Verpflichtungen geplatzt sein. Wie bei allen frühen Attachments gilt: Bis Verträge unterschrieben sind, bleiben solche Meldungen spekulativ und können sich kurzfristig ändern. Mother Gothel ist eine Schlüsselrolle, die den tonal‑dramatischen Rahmen der gesamten Produktion mitprägt — eine Besetzung mit großer Prominenz würde dem Film zusätzliche mediale Aufmerksamkeit verschaffen.
Kontext: Disneys Live‑Action‑Strategie und Erwartungen der Fans
Tangled startete ursprünglich als einer der modernen Animationshits von Disney — ein spielerisch-musikalischer Neuansatz des klassischen Rapunzel‑Märchens. Die Umsetzungswelle von Animationsfilmen in Live‑Action hat für das Studio sowohl Erfolge als auch Misserfolge gebracht: Einige Projekte entwickelten sich zu Blockbustern, andere erhielten nur mäßige Resonanz bei Kritik und Publikum. Branchenbeobachter sehen Tangled als Teil von Disneys größer angelegtem Plan, Nostalgie zu nutzen und zugleich neue Zielgruppen anzusprechen. Nach den gemischten Reaktionen auf Snow White ist das Studio jedoch vermutlich vorsichtiger geworden und wägt Risiko versus Rendite noch genauer ab.
Die Fans sind gespalten: Ein Teil besteht auf weitgehender Treue zum beliebten Animationsfilm von 2010 inklusive bekannter Soundtrack‑Momente, während andere eine mutigere, tiefergehende Charakterzeichnung und frische erzählerische Entscheidungen wünschen. Insbesondere bei einem Musical liegt die Herausforderung darin, die ikonischen Songs sinnvoll zu integrieren, Neuinterpretationen musikalisch hochwertig zu gestalten und gleichzeitig die narrative Logik der Figuren zu vertiefen.
Ein praktisches und zugleich kreatives Problem ist die Darstellung von Rapunzels ikonischem langen Haar und dessen magischen Eigenschaften. Die Umsetzung kann völlig praktische Requisiten, digitale Effekte (VFX), Motion‑Control‑Techniken und/oder ingenieurtechnische Lösungen für Stunts und Tänze erfordern. Die Gratwanderung besteht darin, den visuellen Reiz des Originals zu bewahren, ohne in Kitsch oder Pastiche zu verfallen. Realistische Bewegungsabläufe, glaubwürdige Interaktion mit dem Haar und stimmige Lichtsetzung sind hier entscheidend.
Branchenkritiker betonen, dass ein gelungenes Live‑Action‑Musical ein Regisseurengespür für Rhythmus, Raum und Emotion braucht. „Ein Live‑Action Tangled könnte der Moment sein, Spektakel mit Herz zu verbinden — wenn er von einem Regisseur umgesetzt wird, der musikalisches Erzählen versteht“, so Filmkritikerin Anna Kovacs. „Die Besetzung der richtigen Rapunzel wird zeigen, ob Disney ein treues Tribut anstrebt oder eine neu gedachte Ursprungsgeschichte.“
Auf Marketing‑Ebene eröffnet ein Live‑Action‑Tangled mehrere Möglichkeiten: Vorabveröffentlichungen von Single‑Tracks, Musikvideos, Social‑Media‑Challenges, Kollaborationen mit Mode‑ und Spielzeugmarken sowie Themen‑Events in Freizeitparks. Disney hat in der Vergangenheit bewiesen, dass integrierte Cross‑Platform‑Strategien—Film, Streaming, Merchandise, Park‑Attraktionen—den kommerziellen Erfolg eines Franchises verstärken können. Gleichzeitig müssen Studios sensibel mit Fan‑Erwartungen umgehen, da zu starke Abweichungen vom Originalhelden oder Soundtrack kritische Reaktionen hervorrufen können.
International betrachtet bleibt Musical‑Filmstoff komplex: Während westliche Märkte tendenziell offen für opulente Musicals sind, reagieren manche Märkte sensibler auf kulturelle Anpassungen. Disney wird daher genau prüfen, wie gut das Storytelling universelle, emotionale Themen transportiert, die global funktionieren. Sprachversionen, lokalisierte Promotion und musikalische Adaptionen für verschiedene Regionen sind zusätzliche Elemente der geplanten Veröffentlichungsstrategie.
Technisch gesehen kann Tangled von neuen Produktionswerkzeugen profitieren, etwa Virtual Production (LED‑Wände), die in jüngster Zeit bei Großproduktionen die Dreharbeit effizienter und visueller realisierbar gemacht haben. Ein solcher hybrider Ansatz aus realen Sets und virtuellen Umgebungen könnte die märchenhafte Welt lebendig erscheinen lassen, ohne die physische Intimität menschlicher Darsteller zu verlieren.
Die Entscheidung, ob Disney einen etablierten Star oder eine neue Entdeckung als Rapunzel wählt, hat auch Einfluss auf die Erzählweise: Ein bekannter Name kann Starsystem‑Publikum anziehen, während ein kompletter Neuling die Chance auf eine überraschende, organische Identifikation mit der Figur erhöht. Beide Wege haben wirtschaftliche und künstlerische Vor‑ und Nachteile, und die Shortlist zeigt, dass Disney beide Optionen abwägt.
Zusammengefasst: Tangled ist für Disney ein Projekt mit hohem Potenzial, aber auch mit Risiken. Die Kombination aus Regievision, Drehbuchansatz, Hauptbesetzung und technischer Umsetzung wird letztlich darüber entscheiden, ob die Live‑Action‑Version als würdige Erweiterung des Originals oder als missglückter Versuch in die Bilanz eingeht.
Trivia und Hintergrundinformationen: Der originale Animationsfilm von Tangled schöpfte aus klassischen Rapunzel‑Varianten, fügte jedoch Comedy‑Elemente und eine moderne Liebesgeschichte hinzu, die gut mit dem Musikanteil harmonierten. Michael Graceys bisherige Arbeiten deuten auf eine mögliche Betonung von Musik, Choreografie und visuell auffälligen Set Pieces hin — ein Stil, der gut zu Disneys Interesse an Event‑Filmen passt.
Ein offizielles Veröffentlichungsdatum wurde noch nicht bekanntgegeben. Vorerst bieten die Besetzungsgerüchte und die kreativen Verbindungen einen ersten Einblick, wie Disney einen weiteren Animationsklassiker für die Live‑Action‑Ära neu formen könnte. Beobachter raten dazu, Meldungen zu verfolgen, da sich Optionen für Regie, Drehbuch und Hauptrolle in den kommenden Monaten weiter konkretisieren dürften.
Schlussbemerkung: Unabhängig davon, ob Disney einen etablierten Namen oder ein aufstrebendes Talent für Rapunzel wählt, werden die Erwartungen hoch sein — nicht nur an eine sympathische Hauptdarstellerin, sondern an eine Rapunzel‑Interpretation, die die Wärme des Originals ehrt und zugleich zeitgemäß sowie kinotauglich wirkt. Sollte das Studio die Balance zwischen Loyalität zum Original, erzählerischer Erneuerung und hochwertiger musikalischer Umsetzung finden, könnte Tangled zu einem weiteren wichtigen Kapitel in Disneys Live‑Action‑Strategie werden.
Quelle: smarti
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