Studie: 0,1% Pterostilben verbessert Hautstruktur und Falten

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Studie: 0,1% Pterostilben verbessert Hautstruktur und Falten

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Zusammenfassung und Studienüberblick

Eine aktuelle klinische Studie berichtete, dass eine topische Emulsion mit 0,1% Pterostilben über 28 Tage messbare Anti-Aging-Effekte erzielte und in mehreren Hautparametern besser abschnitt als eine Kontrollformulierung. Die Studie — durchgeführt von einem Team chinesischer Forscher und veröffentlicht im Journal of Dermatologic Science and Cosmetic Technology — verwendete ein doppelblinden Split-Face-Design mit 31 Freiwilligen. Die Untersucher kombinierten objektive instrumentelle Messungen, histologische Analysen und Selbsteinschätzungen der Teilnehmenden, um Veränderungen in Hautfestigkeit, Elastizität, Faltentiefe und Porengröße zu bewerten.

Wissenschaftlicher Hintergrund und Wirkmechanismen

Pterostilben ist ein natürliches Stilbenoid, verwandt mit Resveratrol. Es ist für seine antioxidative Wirkung bekannt und hat das Potenzial, zelluläre Signalwege zu modulieren, die an oxidativem Stress und zellulärer Seneszenz beteiligt sind — zwei Prozesse, die für Hautalterung zentral sind. Topische Antioxidantien zielen darauf ab, reaktive Sauerstoffspezies (ROS) zu neutralisieren, die durch UV‑Exposition und Umweltstress entstehen; eine Verringerung von ROS kann dermales Kollagen und elastische Fasern schützen und die Integrität der Epidermis bewahren. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Pterostilben bei einer für die transdermale Anwendung formulierten Konzentration von 0,1% die Epidermisdicke erhöhen und die Umgestaltung von Kollagen und Elastin in der Dermis anregen kann, was zu verbesserter Festigkeit und reduzierter Faltenoptik führt.

Studiendesign, Messungen und wichtige Ergebnisse

Im Split-Face‑, doppelblinden Protokoll erhielt eine Gesichtshälfte der Teilnehmenden die Pterostilben‑Emulsion, die andere ein Kontrollpräparat, um interindividuelle Unterschiede zu minimieren. Fortgeschrittene dermatologische Messinstrumente quantifizierten Elastizität und Festigkeit, während standardisierte Bildgebungen und Hautabdrücke die Faltentiefe (einschließlich Stirnfalten, Augenfurchen und Krähenfüße) sowie Porengrößen bewerteten. Histologische Biopsien zeigten auf der mit Pterostilben behandelten Seite eine erhöhte Epidermisdicke sowie dichtere Kollagen‑ und elastische Faserstrukturen. Statistisch signifikante Unterschiede zugunsten von Pterostilben wurden für die primären Endpunkte berichtet, und Teilnehmerfragebögen ergaben höhere Zufriedenheitswerte für die aktive Emulsion.

Diese Ergebnisse deuten auf multimodale Anti‑Aging‑Effekte hin: antioxidativer Schutz, strukturelle Verbesserungen in der Dermis und sichtbare kosmetische Vorteile innerhalb eines vergleichsweise kurzen Zeitraums von 28 Tagen. Die Autoren heben die statistische Signifikanz hervor, um zu zeigen, dass die Veränderungen wahrscheinlich nicht zufällig sind, empfehlen aber gleichzeitig längere Studien, um die Haltbarkeit der Effekte und die langfristige Sicherheit zu bewerten.

Folgen für Hautpflege, Kosmetik und darüber hinaus

Wenn die Ergebnisse in größeren, länger angelegten Studien repliziert werden, könnte Pterostilben als Wirkstoff der nächsten Generation für Anti‑Aging‑Formulierungen gelten. Sein natürlicher Ursprung und die scheinbare Wirksamkeit entsprechen der Verbrauchernachfrage nach transparenter Inhaltsstoffangabe und botanischen Wirkstoffen. Über kommerzielle Kosmetik hinaus könnten die antioxidativen und gewebeprotektiven Eigenschaften von Pterostilben auch für die Hautgesundheit in spezialisierten Kontexten relevant sein — etwa zum Schutz der Haut bei erhöhtem oxidativem Stress durch UV‑Strahlung oder in ungewöhnlichen Umgebungen wie längerer Raumfahrt, wo Mikrogravitation und Strahlenexposition Hautveränderungen beschleunigen können.

Experteneinschätzung

Dr. Liwen Zhao, kosmetische Biochemikerin und klinische Forscherin (fiktiv), kommentiert: „Das Split‑Face‑Design der Studie ist effizient, um kurzfristige Unterschiede zu erkennen, und die Kombination aus objektiven Instrumentalmessungen und Histologie untermauert die Ergebnisse. Die Lipophilie von Pterostilben fördert die Hautpenetration, was die raschen Effekte erklären könnte. Dennoch sind multizentrische Studien und unterschiedliche Alterskohorten erforderlich, um Dosierungsrichtlinien und langfristige Ergebnisse zu etablieren.“

Nächste Schritte und zukünftige Forschung

Die Studienautoren empfehlen, die Studiendauer zu verlängern und die Teilnehmerzahl zu erhöhen, um die Persistenz der Vorteile zu bestätigen und verzögerte Nebenwirkungen zu überwachen. Zukünftige Arbeiten sollten Pterostilben mit etablierten Anti‑Aging‑Wirkstoffen (z. B. Retinoiden, Vitamin C) vergleichen und die Formulierungsforschung untersuchen — etwa die Optimierung des Trägers, von Penetrationsverstärkern und der Stabilität. Biomarker‑Studien könnten die molekularen Signalwege aufklären, die durch topisches Pterostilben moduliert werden, und Auswirkungen auf Marker oxidativer Schäden, Kollagensynthese und zelluläre Seneszenz bewerten.

Fazit

Diese kontrollierte 28‑tägige Studie liefert Hinweise darauf, dass eine 0,1%ige Pterostilben‑Emulsion die Hautfestigkeit, Elastizität, das Erscheinungsbild von Falten, die Dichte von Kollagen‑ und elastischen Fasern sowie die Porengröße im Vergleich zu einer Kontrollemulsion verbessern kann. Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind und Pterostilben als wirksamen natürlichen Anti‑Aging‑Wirkstoff erscheinen lassen, sind größere und längerfristige klinische Studien erforderlich, um die Wirksamkeit zu bestätigen, optimale Formulierungen zu bestimmen und die Langzeitsicherheit zu etablieren. Die Befunde erweitern das Spektrum pflanzlicher Wirkstoffe in der dermatologischen Forschung und deuten auf potenzielle Anwendungen in der Verbraucherhautpflege sowie in spezialisierten Situationen hin, in denen oxidativer Stress die Hautalterung beschleunigt.

Quelle: sciencedaily

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